DE202005007391U1

DE202005007391U1 - Klappbarer Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE202005007391U1
Application number: DE202005007391U
Authority: DE
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Johnson Controls Components GmbH and Co KG
Priority date: 2004-08-19
Filing date: 2005-05-10
Publication date: 2005-09-01
Anticipated expiration: 2015-05-11

Abstract

Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem an der Fahrzeugstruktur (S) angelenkten Sitzkissen (3) und einer ebenfalls an der Fahrzeugstruktur (S) angelenkten Lehne (4), wobei der Fahrzeugsitz (1) von einer einsitzbaren Gebrauchsstellung durch ein gekoppeltes Schwenken von Sitzkissen (3) und Lehne (4) in eine geklappte Nichtgebrauchsstellung überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Kopplung zwischen dem Sitzkissen (3) und der Lehne (4) ein flexibles Transmissionsmittel (15) vorgesehen ist, welches ein dem Sitzkissen (3) zugeordnetes erstes Rad (11) und ein der Lehne (4) zugeordnetes zweites Rad (12) miteinander koppelt und die zum Schwenken von Sitzkissen (3) und/oder Lehne (4) notwendige Antriebskraft überträgt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
Bei bekannten Fahrzeugsitzen dieser Art ist zwischen Sitzkissen und Lehne eine starre Koppel vorgesehen, welche die zum Schwenken notwendige Antriebskraft überträgt, was eine Einhandbedienung ermöglicht. Je nach Anforderungen kann dabei eine einfache und wohl definiert bewegliche Konstruktion mit wenigen Bauteilen zugleich einen großen Bauraum erfordern, insbesondere verbunden mit einer Einengung des Insassens und entsprechender Komfortreduzierung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art hinsichtlich des Bauraumbedarfs zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, dass als Kopplung zwischen dem Sitzkissen und der Lehne ein flexibles Transmissionsmittel vorgesehen ist, welches ein dem Sitzkissen zugeordnetes erstes Rad und ein der Lehne zugeordnetes zweites Rad miteinander koppelt und die zum Schwenken von Sitzkissen und/oder Lehne notwendige Antriebskraft überträgt, steht eine an verschiedene Anforderungen anpassbare Kopplung zur Verfügung, die nur wenig Bauraum benötigt, im Verlauf leicht auf die vorgegebene Fahrzeugstruktur abstimmbar ist, ein geringes Gewicht aufweist, nur wenige Bauteile benötigt und einen homogeneren Kraftverlauf beim Schwenken von Sitzkissen und Lehne bietet. Eine Einhandbedienung ist weiterhin möglich.
Dabei ist das Transmissionsmittel – bezüglich einer Bewegung in seiner Längsrichtung – mit den Rädern vorzugsweise auf Mitnahme gekoppelt, insbesondere ohne Schlupf, was die Bewegung von Sitzkissen und Lehne genau aufeinander abstimmt. Die Antriebskraft wird vorzugsweise als Zugkraft übertragen, wobei das Transmissionsmittel – gegebenenfalls zusammen mit einem oder beiden Rädern – als geschlossene Schleife wirkt, um die Antriebskraft in beide möglichen Richtungen übertragen zu können. Beispiele für flexible Transmissionsmittel sind Bowdenzüge und/oder Ketten, aber auch Hydraulikflüssigkeiten in flexiblen Leitungen. Sitzkissen und Lehne werden vorzugsweise durch Wellen geschwenkt, mit welchen die Räder vorzugsweise direkt drehfest verbunden sind oder mittels eines Getriebes in Verbindung stehen
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in der Gebrauchsstellung,
2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in der Nichtgebrauchsstellung,
3 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels in der Gebrauchsstellung, und
4 eine perspektivische Ansicht von Wellen, Rädern und Transmissionsmittel.
Ein Fahrzeugsitz 1 für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges weist ein Sitzkissen 3 und eine Lehne 4 auf. Das Sitzkissen 3 ist an seinem vorderen Ende beidseitig mit je einem Fuß 7 versehen. Eine horizontal angeordnete, die Füße 7 verbindende erste Welle 9 dient der Anlenkung des Sitzkissens 3 an der Fahrzeugstruktur S und definiert eine Schwenkachse des Sitzkissens 3. An seinem hinteren Ende ist das Sitzkissen 3 optional in an sich bekannter, nicht näher dargestellter Weise mit der Fahrzeugstruktur S verriegelt. Die Lehne 4 weist an ihrem unteren Ende eine horizontal angeordnete, zur ersten Welle 9 parallele zweite Welle 10 auf, die der Anlenkung der Lehne 4 an der Fahrzeugstruktur S dient und eine Schwenkachse der Lehne 4 definiert. An ihrem oberen Ende ist die Lehne 4 in an sich bekannter, nicht näher dargestellter Weise mit der Fahrzeugstruktur S verriegelt.
Auf der ersten Welle 9 sitzt drehfest ein erstes Rad 11, während auf der zweiten Welle 10 drehfest ein zweites Rad 12 sitzt. Die beiden Räder 11 und 12 stehen über ein flexibles Transmissionsmittel 15 miteinander in Verbindung. Vorliegend ist das Transmissionsmittel 15 ein Bowdenzug, welcher an einem Ende am zweiten Rad 12 eingehängt, gegebenenfalls in einer in Umfangsrichtung umlaufenden Rille umgelenkt, zum ersten Rad 11 geführt, in einer dortigen in Umfangsrichtung umlaufenden Rille umgelenkt und dabei am ersten Rad 11 mittels eines am Transmissionsmittel 15 angebrachten Mitnehmers eingehängt, zurück zum zweiten Rad 12 geführt, wiederum in der erstgenannten in Umfangsrichtung umlaufenden Rille umgelenkt und am anderen Ende wieder am zweiten Rad 12 eingehängt ist. Das Transmissionsmittel 15 definiert somit eine geschlossene Schleife und ist – bezüglich einer Bewegung in seiner Längsrichtung – mit den Rädern 11 und 12 schlupflos auf Mitnahme gekoppelt, vorliegend formschlüssig verbunden. In einer abgewandelten Ausführung ist das Transmissionsmittel 15 als Kette und die Räder 11 und 12 als Kettenräder ausgebildet. Es wäre auch eine reibschlüssige Mitnahme unter Verwendung eines Seiles oder eine Beaufschlagung mit einer Hydraulikflüssigkeit oder einem auf Druck beanspruchbaren Bowdenzug denkbar. In den letztgenannten beiden Fällen braucht keine geschlossene Schleife vorliegen.
In einer einsitzbaren Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes 1 ist das Sitzkissen 3 im wesentlichen flach und die Lehne 4 im wesentlichen aufrecht angeordnet. Der Fahrzeugsitz 1 kann in eine geklappte, den Laderaum vergrößernde Nichtgebrauchsstellung überführt werden, in welcher das Sitzkissen 3 im wesentlichen aufrecht und die Lehne 4 im wesentlichen flach angeordnet ist. Hierzu wird die Lehne 4 – und soweit notwendig auch das Sitzkissen 3 – entriegelt. Sodann wird die Lehne 4 um die durch die zweite Welle 10 definierte Schwenkachse vorgeschwenkt. Dabei dreht sich die zweite Welle 10 und mit ihr das zweite Rad 12, welches das Transmissionsmittel 15 mit einer als Antriebskraft dienenden Zugkraft beaufschlagt. Das Transmissionsmittel 15 nimmt das erste Rad 11 mit, welches die erste Welle 9 dreht, worauf das Sitzkissen 3 um die durch die erste Welle 9 definierte Schwenkachse mit seinem hinteren Ende hochschwenkt, bis es eine ungefähr vertikale Ausrichtung einnimmt.
Die geschlossene Schleife des Transmissionsmittels 15 bewirkt, dass Sitzkissen 3 und Lehne 4 in beide Richtungen kommunizieren. Dies erlaubt eine einfache Rückkehr in die Gebrauchsstellung, indem durch Hochklappen der Lehne 4, den entsprechenden Drehungen von zweiter Welle 10, zweitem Rad 12, erstem Rad 11 und erster Welle 9 das Sitzkissens 3 in die flache Lage zurückschwenkt. Es ist prinzipiell möglich, dass die Rückkehr in die Gebrauchsstellung durch Zurückschwenken des Sitzkissens 3 eingeleitet wird. Da in der Regel das Sitzkissen 3 und die Lehne 4 unterschiedliche Schwenkwinkel überstreichen müssen, stehen die Durchmesser der Räder 11 und 12 im Verhältnis zueinander wie das umgekehrte Verhältnis der zu überstreichenden Schwenkwinkel. Durch die absolute Größe der Durchmesser der Räder 11 und 12 wird die vom Benutzer aufzubringende Antriebskraft bestimmt.

1: Fahrzeugsitz
3: Sitzkissen
4: Lehne
7: Fuß
9: erste Welle
10: zweite Welle
11: erstes Rad
12: zweites Rad
15: Transmissionsmittel
S: Fahrzeugstruktur

Claims

Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem an der Fahrzeugstruktur (S) angelenkten Sitzkissen (3) und einer ebenfalls an der Fahrzeugstruktur (S) angelenkten Lehne (4), wobei der Fahrzeugsitz (1) von einer einsitzbaren Gebrauchsstellung durch ein gekoppeltes Schwenken von Sitzkissen (3) und Lehne (4) in eine geklappte Nichtgebrauchsstellung überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Kopplung zwischen dem Sitzkissen (3) und der Lehne (4) ein flexibles Transmissionsmittel (15) vorgesehen ist, welches ein dem Sitzkissen (3) zugeordnetes erstes Rad (11) und ein der Lehne (4) zugeordnetes zweites Rad (12) miteinander koppelt und die zum Schwenken von Sitzkissen (3) und/oder Lehne (4) notwendige Antriebskraft überträgt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) – bezüglich einer Bewegung in seiner Längsrichtung – mit den Rädern (11, 12) auf Mitnahme gekoppelt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) die Antriebskraft als Zugkraft zwischen Sitzkissen (3) und Lehne (4) überträgt.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) als geschlossene Schleife wirkt.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) schlupflos mit den Rädern (11, 12) zusammenwirkt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) formschlüssig mit den Rädern (11, 12) verbunden ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsmittel (15) an den Rädern (11, 12) eingehängt ist.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kette als Transmissionsmittel (15) dient.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bowdenzug als Transmissionsmittel (15) dient.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Rad (11, 12) drehfest mit einer Welle (9, 10) verbunden ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (9, 10) die Schwenkachse des Sitzkissens (3) definiert.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (9, 10) die Schwenkachse der Lehne (4) definiert.