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Die
Erfindung betrifft ein nikotinfreies Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung.
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Bekannte
Produkte zur Raucherentwöhnung sind
z.B. Nicorette®,
eine kurze Röhre
mit Nikotin, wobei durch das Ansaugen eine gewisse Menge Nikotin
aufgenommen wird.
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Weitere
bekannte Produkte sind Pflaster oder Tabletten, die ebenfalls Nikotin
enthalten.
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Im
Gegensatz dazu kommt der Erfindungsgegenstand ohne Nikotin aus,
und eine Entwöhnung findet
trotzdem statt. Diese Entwöhnung
wurde im Eigenversuch getestet.
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Es
zeigte sich eine überraschend
schnelle Annahme des Rauchersatzes.
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Die
Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein sowohl einfaches, als auch
kostengünstiges
Mittel zu finden, mit dem man sich das Rauchen auf angenehme Art
und Weise abgewöhnen
kann. Das Mittel sollte es dem Raucher erlauben, seine Gewohnheiten zum
Teil beizubehalten, z.B. das Saugen an einem Mundstück, die
zigarettenähnliche
Form, und das Gefühl,
tatsächlich
etwas in der Hand zu halten und zu inhalieren, wobei die inhalierten
Substanzen von der Menge her unschädlich und kein Nikotin sein
sollten.
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Diese
Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Das
Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung
besteht im Wesentlichen aus 2 Komponenten, dem Stick und dem Fluid,
wobei der Stick auch ohne Fluid verwendet werden kann, eine Rauchinhaltsstoffindikation
ist optional möglich.
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Eine
bevorzuge Form des Sticks ist auf der Zeichnung 1 dargestellt: Er
besteht aus einem dünnwandigen
flexiblen Kunststoffrohr 1 mit integriertem Sollknickbereich 4,
mit einer Gesamtlänge
von ca. 90 mm, Außendurchmesser
ca. 6mm, Wandstärke
ca. 0.15 mm, aus einem dünnwandigen
geschlitzten Kunststoffspreizring 2, Länge ca. 6mm und einem rohrförmigen Tränkkörper 3 aus
saugfähigem
Material, Länge
ca. 56 mm, lichte Weite variabel von ganz geschlossen bis ca. 4mm
offen sowie eventuell einer saugfähigen Papierfolie 5 im
Mundstückbereich.
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Der
rohrförmige
Tränkkörper 3 liegt
am Innendurchmesser des Kunststoffrohres 1 an, und erstreckt
sich vom Rohranfang bis zum Sollknickbereich 4, der auch
ein Verrutschen in Richtung Rohrende verhindert.
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Am
Rohranfang wird der rohrförmige
Tränkkörper 3 durch
einen Kunststoffspreizring 2 an die Innenwandung des Kunststoffrohres 1 gedrückt, um den
Luftdurchsatz zu gewährleisten,
wobei der Durchmesser des Spreizringes dem gewünschten Luftdurchsatz (Saugwiderstand)
angepasst werden kann. Der Spreizring 2 erhöht die Reibung
zwischen Kunststoffrohr 1 und Tränkkörper 3 was wiederum
ein Verrutschen Richtung Rohranfang verhindert.
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Der
Sollknickbereich 4 des Kunststoffrohres 1 ist
so ausgeführt,
dass bei mechanischer Überlastung
(Verbiegen) der Kunststoffzylinder nicht zerstört wird, sondern reversibel
ausknickt. Damit kann auch ein eventuelles Verletzungsrisiko ausgeschlossen werden.
Prinzipiell funktioniert die Erfindung aber auch ohne Sollknickbereich.
In diesem Fall ist ein Absatz als Anschlag für den Tränkkörper 3 erforderlich.
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Das
Fluid (nicht dargestellt) stellt die Tränksubstanz dar und besteht üblicherweise
aus einem Gemisch aus Wasser, Tee-Auszügen, Aromastoffen und wahlweise
auch Alkohol. Eine bevorzugte und im Selbsttest vom Erfinder erfolgreich
getestete Mischung besteht aus: Wasser, Alkohol, Menthol, Wermut-Tee, und Baldrian.
Die Rezeptur im Zusammenhang mit einem zigarettenähnlichen
Kunststoffrohr mit Tränkkörper ist
Teil der Erfindung.
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Zur
Herstellung des Prototyps eines Sticks werden folgende handelsüblichen
frei erhältlichen Bauteile
verwendet: Ein Trinkhalm aus Kunststoff mit einem Knickbereich,
es kann aber auch ein anderes ähnliches
Kunststoffröhrchen
mit einem Knickbereich oder einer Anschlagstelle für den Tränkkörper 3 sein, sowie
eine geflochtene Baumwollkordel mit einem Außendurchmesser der gerade in
das Kunststoffröhrchen
passt, es kann aber auch ein anderes saugfähiges Material sein.
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Folgende
Fertigungsschritte können
per Hand oder auch mit geeigneten Maschinen durchgeführt werden:
- 1. Ablängen
des Kunststoffrohres 1 auf eine festgelegte Länge, mit
Abmessungen die etwa einer üblichen
Zigarette entsprechen, wie auf 1 dargestellt
- 2. Ablängen
des Tränkkörpers 3 z.B.
geflochtene Baumwollkordel auf die Länge des längeren Teils des Kunststoffrohres 1
- 3. Einführen
des Tränkkörpers 3 in
das Kunststoffrohr 1 bis zum Anschlag, das ist die Stelle,
wo der Sollknickbereich 4 beginnt. Dabei wird der Tränkkörper 3 inklusive
der Trägerkörper-Zugfäden eingeführt, was
eine bessere Handhabung und ordnungsgemäßen Sitz im Kunststoffrohr 1 gewährleistet.
- 4. Entfernen des Trägerkörpers z.B.
Zugfäden
aus dem Tränkkörper 3.
Dadurch entsteht ein Hohlzylinder im Tränkkörper 3 mit einem definierten Durchmesser,
wie in 1 dargestellt.
- 5. Aus den Abfallstücken,
die beim Ablängen
des Kunststoffrohres 1 entstehen, werden in diesem Beispiel
die Spreizringe hergestellt. Ablängen
auf eine Länge
die etwa dem Durchmesser des Kunststoffrohres 1 entspricht,
und axiales Schlitzen derselbigen.
- 6. Durch das radiale Vorspannen der Spreizringe können die
Spreizringe in das vordere Ende des Hohlzylinders des Tränkkörpers 3 eingeführt werden,
wodurch der Tränkkörper 3 fixiert
wird. Mit einem speziellen Spreizring könnte der Innendurchmesser beliebig
festgelegt werden, was sich auf den Luftwiderstand bei der Durchströmung des Tränkkörpers 3 auswirkt.
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Verwendung:
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Das
Kunststoffrohr 1 wird kurz in die Tränkflüssigkeit getaucht, wobei sich
der Tränkkörper 3 voll saugt,
und sich ein dünner
Film an der Außenhaut des
Sticks bildet. Bei Bedarf kann dieser Film auf die Mundschleimhaut
verteilt werden, was ein intensives kurzes Geschmackserlebnis bewirkt,
dann wird wie beim Rauchen Luft angesaugt und inhaliert. Die angesaugte
Luft durchströmt
den Tränkkörper 3,
wobei die Tränkflüssigkeit
verdampft und im Luftstrom mitgeführt wird. Dieser Vorgang kann
beliebig oft wiederholt werden. Das kurze Teil des Kunststoffrohres 1 enthält keinen
Tränkkörper, es
stellt das Mundstück dar.
Es gibt dem Raucher durch seine mechanischen Eigenschaften, wie
nachgiebig weich, aber doch fest genug, und seiner glatten Oberfläche ein ähnliches Gefühl wie bei
einer Zigarette.
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Nach
dem ersten Zug sinkt die Konzentration in der Mundhöhle stark
ab, d.h. bei weiteren Inhalationen ist nur mehr die Sauggewohnheit
maßgebend, unterstützt durch
eine geringe Menge an Dampf aus dem Tränkkörper 3. Das ähnelt dem
Rauchererlebnis wie beim Rauchen von Zigaretten, wo ebenfalls der Körper das
Nikotin rasch abbaut (in ca. 2 Std.), was ein Verlangen nach erneuter
Zufuhr bewirkt.
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Dieser
Rhythmus wird auch durch die Erfindung nachvollzogen, bewirkt aber
eine Abkehr vom Nikotin, wobei durch Selbstbeobachtung festgestellt sowohl
das Verlangen nach Zigaretten als auch das Verlangen nach dem Stick
mit dem Fluid nach und nach verschwindet.
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Bei
der Verwendung durch das für
Raucher typische Verhalten trägt
ein oftmaliges Inhalieren des nikotinfreien Hilfsmittels zur Wirkungssteigerung
bei, weil dabei kleinste Mengen der Wirkstoffe über den ganzen Tag verteilt
vom Körper
aufgenommen werden.
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Eine
bevorzugte Zusammensetzung der Tränkflüssigkeit- Mischung besteht
bezogen auf Verpackungseinheit (z.B. Glasfläschchen mit 10 ml) aus:
5
ml Alkohol 95 %
4.5 ml Wermuttee z.B. Haushaltsmischung
25
mg Mentholum racemicum
2 Tropfen Baldrian z.B. Haushalts-Baldriantropfen
Restauffüllung mit
Wasser
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Die
Wirkung besteht in der Kombination von leicht beruhigenden und zugleich
leicht stimulierenden Substanzen. Ein Fläschchen mit 10 ml reicht am Anfang
für ca.
4–5 Tage,
das Bedürfnis
nimmt mit der Zeit ab, sodaß am
Ende auch ohne Tränkflüssigkeit ausgekommen
werden kann. Es sind aber auch andere Konzentrationen und Fluid-Mischungen
möglich.
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Die
Konzentration der Tränkflüssigkeit
nach der 1. Woche der Entwöhnung,
kann durch Zugabe von Tee je nach Geschmack gesenkt werden.
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Da
die Tränkflüssigkeit
immer in vollen Fläschchen
ausgeliefert wird, und somit ein Auffüllen mit Tee noch nicht möglich ist,
wird auch die anfänglich
hohe Anzahl an Tränkvorgängen verringert,
weil ja die Konzentration hoch ist, der Körper aber schon besser ohne
Zigaretten zurechtkommt. Somit kann jeder seine gewünschte Konzentration
durch Nachfüllen
mit Tee einstellen.
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Bei
oftmaligem, allerdings nur kurz anhaltenden, sehr starken Verlangen
nach einer Zigarette ist das Tränken
mit der Originalkonzentration äußerst hilfreich
um der Versuchung, eine Zigarette zu rauchen zu widerstehen. Sollte
der Zwang zum Rauchen trotzdem einmal die Oberhand gewinnen, so schmeckt
der Zigarettenrauch dank der zwischenzeitlich benutzten Erfindung
mit den zugesetzten Kräutern
nicht mehr so wie man ihn vorher gewöhnt war.
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Es
ist auch denkbar, heilende Tränkflüssigkeiten
für die
Bronchien und Lunge einzusetzen. Die entsprechenden Mischungen sollten
aber in diesem Fall mit einem Arzt abgestimmt werden (z.B. Zusatz von
Thymol oder auch Waldmeisterextrakt).
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Zur
Beurteilung, ob der gewünschte
Entwöhneftekt
eingetreten ist, d.h. ob zwischendurch wieder geraucht wurde, kann
das Mundstück
einen Überzug z.B.
aus einer saugfähigen
Papierfolie 5 haben. Diese Papierfolie 5 dient
zur Aufnahme von Speichel. Zum Testen kann diese abzogen und mittels
eines Indikators die darin enthaltenen Rauchinhaltsstoffe sichtbar
gemacht werden, z.B. durch Farbumschlag infolge einer chemischen
Reaktion.
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Ein
bekanntes Produkt für
die Feststellung des Raucherstatus ist z.B. NicAlert®, der
allerdings aufgrund seiner Giftigkeit niemals in den Mund genommen
werden darf.
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Erfindungsgemäß ist z.B.
ein unschädlicher, lebensmittelechter
Papierstreifen zum Auffangen der Speichelprobe direkt im Mundstück des Sticks
integriert. Bei Bedarf kann immer wieder ein neuer Streifen z.B.
in Form eines Zylinderstückes
auf das Mundstück
geschoben werden.