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Die
Erfindung betrifft eine Zahnzange gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bekannt
sind Zahnzangen mit zwei Gelenkteilen, welche über eine Drehachse miteinander
verbunden sind. Dabei weist jedes Gelenkteil an einem Ende jeweils
ein Griffelement und an seinem anderen Ende jeweils ein Arbeitsende
mit einer Innenfläche und
einer Außenfläche auf.
Die Innenfläche
weist eine quer zur Längsachse
verlaufende Riffelung auf, welche dazu dient, die Zähne besser
greifen zu können.
Die bekannten Zahnzangen weisen weiterhin in der Innenfläche ausgehend
von dem distalen Ende des Arbeitsendes eine entlang der Längsachse
des Arbeitsendes verlaufende Längsrinne
mit einem bestimmten Krümmungsradius,
der jedoch vergleichsweise groß ist,
so dass die Längsrinne
nur sehr leicht konkav gekrümmt
und fast eben ist. Wird ein Zahn mit der Zahnzange gegriffen, umschließt die Mulde den
Zahn nicht vollständig,
sondern der Zahn wird von der flachen Längsrinne nur punktweise erfasst. Dadurch
ergibt sich beim Luxationsvorgang eine reitende Bewegung, bei welcher
der Zahn nicht ruhig in der Zahnzange liegt und welche Beschädigungen des
Zahns beim Luxationsvorgang, insbesondere Kronen- und Wurzelfrakturen,
hervorrufen kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Zahnzange bereitzustellen,
mit welcher ein schonenderer Luxationsvorgang ermöglicht wird.
Insbesondere besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Zahnzange
bereitszustellen, bei welcher der Zahn ruhig in der Zahnzange liegt,
wodurch Beschädigungen
beim Luxationsvorgang ausgeschlossen werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch eine Zahnzange mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Zahnzange
ist derart ausgebildet, dass ausgehend von dem distalen Ende in
der Längsrinne
zumindest abschnittsweise eine Mulde angeordnet ist, deren Krümmungsradius
kleiner ist als der Krümmungsradius
der Längsrinne.
Diese zusätzliche
Mulde ist durch den kleineren Krümmungsradius
so geformt, dass ein flächiges
Anliegen der Innenfläche
der Mulde an die konvex geformte Außenfläche der Zähne möglich ist. Dadurch ergibt sich
nicht nur eine punktförmige
Auflagefläche
zwischen Zahnzange und Zahn, sondern eine flächige, welche einen besseren
Kontakt zwischen Zahnzange und Zahn ermöglicht, so dass der Zahn bei
der Luxationsbewegung fest gehalten wird und eine reitende Bewegung
vermieden wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entspricht der Krümmungsradius
der Mulde etwa dem Krümmungsradius
eines Zahnes. Die Innenfläche
der Zahnzange wurde somit entsprechend den anatomischen Gegebenheiten
der Zähne
ausgestaltet. Insbesondere entspricht die konkav geformte Mulde
der konvexen Kronenform des zu ziehenden Zahnes, wodurch sich ein
optimaler Kontakt zwischen Zahnzange und Zahn ergibt, was einen
schonenderen Luxationsvorgang ermöglicht.
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Die
Mulde kann sich über
die gesamte Länge der
Längsrinne
erstrecken. Vorzugsweise verläuft
die Mulde jedoch nur etwa über
ein Drittel der Länge
der Längsrinne.
Die Mulde erstreckt sich somit nicht über den gesamten Bereich des
Arbeitsendes der Zahnzange, was nicht nötig ist, da in der Regel nur
mit dem vorderen Drittel des Arbeitsendes der zu extrahierende Zahn
gefasst wird.
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Vorzugsweise
weist die Mulde einen ellipsiodförmigen Übergang
zur Längsrinne
auf. Dadurch werden scharfe Kanten und Übergänge vermieden, die den zu extrahierenden
Zahn beschädigen
könnten.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung entspricht
die Breite der Mulde etwa der Breite eines Zahnes. Die Mulde umschließt somit
den Zahn vollständig,
wodurch ein besonders guter Kontakt zwischen der Zahnzange und dem Zahn
gewährleistet
wird. Um der unterschiedlichen Größe der Zähne wie Schneidezähnen, Kleinbackenzähnen, Großbackenzähnen und
Weisheitszähnen Rechnung
tragen zu können,
können
mehrere Zahnzangen bereit gestellt werden, bei denen die Mulden den
durchschnittlichen Größen der
entsprechenden Zähne
entsprechend unterschiedliche Breiten aufweisen.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen die Längskanten
der Mulde einen Wellenschliff auf. Bei Drehbewegungen um die Längsachse
des Zahnes, wie sie in der Regel bei einem Luxationsvorgang ausgeführt werden,
greift der Wellenschliff in den Zahn ein und sichert somit zusätzlich den
festen Sitz des Zahnes in der Zahnzange.
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Vorzugsweise
weisen die Zacken des Wellenschliffs einen Abstand von etwa 1 mm
auf. Dieser Abstand ist größer als
der sonst übliche
Abstand der Zacken bei einer Riffelung, so dass die Zacken gegebenenfalls
zusätzlich
an dem Zahn angreifen können,
um den Luxationsvorgang zu erleichtern.
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Vorteilhafterweise
verläuft
der Wellenschliff am Rand der Mulde in die Mulde hinein. Damit wird einerseits
ein Übergang
ohne scharfe Kanten vermieden, welcher die Zähne unnötig beschädigen und Frakturen verursachen
könnte.
Andererseits greifen somit die Zacken des Wellenschliffs bei Drehbewegungen
um die Längsachse
des Zahnes schneller und sicherer ein, wodurch der sichere Sitz
des Zahnes in der Zahnzange weiter verbessert wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die Zahnzange
als Wurzelzange ausgebildet. Dazu ist die Mulde besonders schmal, bspw.
nur etwa 2 mm breit ausgebildet. Dadurch bedingt kann auch das Arbeitsende
selbst sehr schlank ausgestaltet werden. Mit einer derartigen Zahnzange können auch
abgebrochene Wurzelspitzen, Sequester oder sonstige Fremdkörper sicher
aus der Alveole entfernt werden, ohne die Alveole zu beschädigen.
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Vorzugsweise
ist das Arbeitsende gegenüber
der Längsachse
der Gelenkteile um 45 bis 90 Grad abgebogen. Dies ermöglicht ein
einfacheres Einführen
der Zahnzange in die Mundhöhle
und einen verbesserten Zugang zum zu extrahierenden Zahn bzw. zu
zu entfernenden Wurzelspitzen oder Zahnsplittern.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es
zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Zahnzange,
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2 eine
Draufsicht auf die Zahnzange gemäß 1,
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3 eine
Seitenansicht der Zahnzange gemäß 1 und
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4 eine
Draufsicht auf die Innenfläche des
Arbeitsendes eines Gelenkteils der Zahnzange gemäß 1.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht und 2 eine Draufsicht
eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Zahnzange 10 mit
zwei Gelenkteilen 12, welche über eine Drehachse 40 drehbar
miteinander verbunden sind. Jedes der beiden Gelenkteile 12 weist
an einem Ende ein Griffelement 14 und an dem jeweils anderen
Ende ein Arbeitsende 16 mit einem distalen Ende 18,
einer Innenfläche 20, welche
im geschlossenen Zustand der Zahnzange 10 auf der Innenfläche 20 des
anderen Gelenkteils 12 aufliegt, und einer Außenfläche 22 auf.
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3 zeigt
eine Seitenansicht eines der Gelenkteile 12 der erfindungsgemäßen Zahnzange 10 gemäß den 1 und 2,
bei welchem besonders deutlich zu sehen ist, dass das Arbeitsende
16 um etwa 90 Grad gegenüber
der Längsachse
des Gelenkteils 12 abgebogen ist. Eine derartige Ausgestaltung
des Arbeitsendes 16 ermöglicht
einen besseren Zugang zum zu extrahierenden Zahn oder zu zu entfernenden
Splittern, bspw. Wurzelspitzen, oder sonstigen Fremdkörpern, insbesondere
in der Alveole.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf die Innenfläche 20 des
Arbeitsendes 16 eines der beiden Gelenkteile 12 der
erfindungsgemäßen Zahnzange 10, wobei
die Arbeitsenden 16 der beiden Gelenkteile 12 zueinander
symmetrisch ausgebildet sind. In die Innenfläche 20 des Arbeitsendes 16 ist
ausgehend vom distalen Ende 18 eine entlang der Längsachse des
Arbeitsendes 16 verlaufende Längsrinne 26 mit einer
Länge l2 und einer Breite b2 eingelassen.
Diese Längsrinne
weist einen Krümmungsradius
auf, welcher bewirkt, dass die Längsrinne
nur sehr schwach konkav gekrümmt
und beinahe eben ist.
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In
die Längsrinne 26 ist
ausgehend von dem distalen Ende 18 des Arbeitsendes 16 eine
Mulde 30 eingelassen, welche einen Krümmungsradius aufweist, der
kleiner ist als der Krümmungsradius
der Längsrinne 26.
Dabei entspricht der Krümmungsradius
der Mulde 30 bevorzugt der Krümmung der Außenfläche eines
zu extrahierenden Zahnes, damit der Zahn flächig in der Mulde 30 anliegt,
um einen optimalen Kontakt zwischen der Innenfläche der Mulde 30 und
der Außenfläche des
Zahnes zu gewährleisten.
Der Kontakt zwischen der Mulde 30 und dem Zahn ist damit
in der Regel ausreichend, um den Zahn extrahieren zu können. Insbesondere
ruht: der Zahn während
des Luxationsvorgangs, bei welchem der Zahn mittels der Zahnzange
sowohl um seine Längsachse
gedreht als auch zur Wange bzw. zum Gaumen hingekippt und schließlich entlang
seiner Längsachse
aus der Alveole ent fernt wird, fest in der Zahnzange, so dass reitende
Bewegungen zwischen Zahn und Zahnzange, bei welchen der Zahn beschädigt werden
könnte,
vermieden werden.
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Die
Mulde 30 weist eine Länge
l1 und eine Breite b1 auf.
Prinzipiell kann sich die Mulde 30 über die gesamte Länge l2 der Längsrinne 26 erstrecken. Dies
ist in der Regel nicht nötig,
da der zu extrahierende Zahn nur mit dem vorderen Drittel des Arbeitsendes 16 gefasst
wird, so dass es genügt,
wenn die Längsrinne 26 nur
abschnittsweise mit der Mulde 30 ausgestattet ist und die
Länge l1 der Mulde 30 nur etwa ein Drittel
der Länge
l2 der Längsrinne 26 beträgt. Die
Breite b1 der Mulde 30 entspricht
etwa der Breite b2 der Längsrinne 26.
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Vorzugsweise
ist die Breite b1 auf die Breite eines Zahnes
abgestimmt. Um den unterschiedlichen Größen der verschiedenen Zähne wie
Schneidezähne,
Kleinbackenzähne,
Großbackenzähne und
Weisheitszähne
Rechnung tragen zu können,
werden dazu mehrere erfindungsgemäße Zahnzangen 10 mit
unterschiedlichen Breiten b1 bereitgehalten.
Entsprechend der durchschnittlichen Breite der Zähne können Zahnzangen 10 mit
Mulden bereitgestellt werden, deren Breiten b1 im
Bereich von etwa 3 mm bis 7 mm liegt. Die 1 bis 4 zeigen
eine in dieser Hinsicht besonders bevorzugte Ausgestaltung der Zahnzange 10,
welche als Wurzel- und
Splitterzange ausgebildet ist. Dazu ist die Breite b1 der
Mulde 30 besonders schmal ausgebildet und beträgt nur etwa
2 mm. Dadurch, dass bereits die Ausgestaltung der Mulde 30 durch
den an die anatomischen Ausgestaltungen der Zähne bzw. Zahnwurzeln einen
ausreichenden Kontakt zwischen zu entfernenden Zahnwurzeln oder
Splittern gewährleistet,
kann auch die weitere Ausgestaltung des Arbeitsendes 16 besonders
schlank und schmal ausfallen, so dass ein leichtes Einführen des
Arbeitsendes 16 der Wurzel- und Splitterzange in die Mundhöhle und
insbesondere in die Alveole möglich
ist, ohne die Alveole zu beschädigen.
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Die
Mulde 30 weist einen etwa ellipsoidförmigen Übergang 32 zur Längsrinne 26 auf,
wodurch eine scharfe Kante, die den Zahn beim Luxationsvorgang beschädigen könnte, vermieden
wird.
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Die
Mulde 30 weist Längskanten 34 auf,
in welche ein Wellenschliff mit Zacken 38 eingelassen ist.
Dieser bewirkt, dass bei Drehbewegungen der Zahnzange 10 mit
dem gefassten Zahn um die Längsachse
des Zahnes die Zacken 38 in den Zahn eingreifen und einen
sicheren Halt während
der Drehbewegungen des Luxationsvorgangs gewährleisten. Bei einer nicht
dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zahnzange 10 verläuft der
Wellenschliff am Rand der Mulde 30 in die Mulde 30 hinein.
Dadurch werden scharfe Kanten und Übergänge vermieden, welche eine
Beschädigung
des zu extrahierenden Zahnes herbeiführen könnten, und die Zacken 38 des
Wellenschliffs greifen bei Drehbewegungen während des Luxationsvorgangs
früher
in den Zahn ein und ermöglichen
einen sicheren Halt des Zahnes in der Mulde 30 auch während sämtlicher Bewegungen
des Luxationsvorgangs.
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Der
Wellenschliff verläuft
ausgehend von dem distalen Ende 18 des Arbeitsendes 16 nur
etwa über
die Länge
l1 der Mulde 30. Der Abstand zwischen
den Zacken 38 beträgt
etwa 1 mm, so dass entlang der die Länge l1 der
Mulde 30 etwa zwei bis vier Zacken 38 angeordnet
sind. Der vergleichsweise große
Abstand zwischen den Zacken 38 ermöglicht beim Luxationsvorgang
gegebenenfalls ein Eingreifen der Zacken 38 an oder unter
den Zahn, um den Luxationsvorgang zu erleichtern.
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An
den Wellenschliff schließt
sich über
die weitere Länge
l2 der Längsrinne 26 auf
der Innenfläche 20 des
Arbeitsendes 16 quer zur Längsrinne 26 eine Riffelung 24 an,
deren Abstände
zwischen den einzelnen Zähnen
kleiner als der Abstand zwischen den Zacken 28 des Wellenschliffs
sind.
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- 10
- Zahnzange
- 12
- Gelenkteil
- 14
- Griffelement
- 16
- Arbeitsende
- 18
- distales
Ende
- 20
- Innenfläche
- 22
- Außenfläche
- 24
- Riffelung
- 26
- Längsrinne
- 30
- Mulde
- 32
- Übergang
- 34
- Längskante
- 38
- Zacken
- l1
- Länge der
Mulde
- l2
- Länge der
Längsrinne
- b1
- Breite
der Mulde
- b2
- Breite
der Längsrinne