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Die
Erfindung betrifft ein Kunstködersystem, umfassend
einen stabförmigen
Grundkörper
mit Befestigungsmitteln für
eine Angelleine und für
mindestens einen Angelhaken und einen mit dem Grundkörper verbindbaren
länglichen
Köderkörper, der
eine ihn in Längsrichtung
durchsetzende längliche
Aussparung zur Aufnahme des stabförmigen Grundkörpers hat.
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Ein
Kunstködersystem
der vorstehend genannten Art ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
19 77 244 oder der
DE
40 12 717 C2 bekannt. Bei den bekannten Lösungen umfasst der
Grundkörper
ein Röhrchen,
durch das sich ein an seinem einen Ende einen Angelhaken tragendes Vorfach
erstreckt, das an seinem anderen Ende über einen Wirbel mit der Angelschnur
verbindbar ist. Auf das Röhrchen
kann ein künstlicher
Köderkörper oder auch
ein toter Köderfisch
geschoben werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vormontage des Grundkörpers sowie
das Aufstecken und Auswechseln des Köderkörpers zu erleichtern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der stabförmige
Grundkörper
an mindestens einem seiner Längsenden
eine Öse
zur Befestigung einer Angelleine hat, dass an dem Grundkörper in
einem mittleren Bereich zwischen seinen Längsenden ein Zugelement befestigt
ist, das an seinem frei en Ende eine Öse zur Befestigung eines Angelhakens
trägt,
und dass die Aussparung in dem Köderkörper durch
einen sich in Längsrichtung des
Köderkörpers erstreckenden
Spalt mit der Außenoberfläche des
Köderkörpers verbunden
ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung müssen lediglich
die Angelleine und der Angelhaken an dem Grundkörper befestigt werden. Ein
Einfädeln
der Leine oder eines Vorfaches in das Röhrchen des Grundkörpers, wie
es bei den bekannten Lösungen
der Fall ist, entfällt.
Der Köderkörper selbst
kann dank des Spaltes auf die bereits am Grundkörper befestigte Angelleine
aufgesetzt und auf den stabförmigen Grundkörper aufgeschoben
werden. Ebenso kann der Köderkörper jederzeit
von dem Grundkörper
gelöst
und durch einen anderen Köderkörper ersetzt werden,
ohne dass hierzu die Verbindung zwischen der Angelleine und dem
Grundkörper
oder die Verbindung des Hakens mit dem Grundkörper gelöst werden müsste. Das den Haken tragende
Zugelement liegt in dem den Köderkörper durchsetzenden Spalt.
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Vorzugsweise
ist das beispielsweise von einem Draht gebildete Zugelement an dem
Grundkörper
um eine quer zu dessen Längsrichtung
gerichtete Achse schwenkbar angelenkt. Dadurch kann sich das beispielsweise
von einem Draht gebildete Zugelement in Anpassung an die Dicke oder
Größe des Köderfisches
stets so ausrichten, dass der Haken möglichst dicht an der Oberfläche des
Köderkörpers sitzt.
Um das Zugelement und damit den Haken in seiner jeweiligen Stellung
festzuhalten, sind bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kunstködersystems
an den Spalträndern
des Köderkörpers Rastmittel
zum Fixieren des Zugelementes relativ zum Grundkörper vorgesehen.
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Vorzugsweise
verläuft
der Spalt parallel zu der Symmetrieebene des fischförmigen Köderkörpers zwischen
dessen Längsenden,
und zwar zweckmäßigerweise
so, dass der Spalt zur Bauchseite des fischförmigen Köderkörpers hin offen ist.
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Der
Grundkörper
kann aus einem Kunststoffstab oder Rohr bestehen, wobei an seiner
Außenseite
radial abstehende Finnen angeordnet sind, zwischen denen die Befestigungsstelle
für das
Zugelement liegt. Die Finnen liegen in dem Spalt des Köderkörpers und
sorgen für
einen sicheren Sitz des Köderkörpers auf
dem Grundkörper.
Um die Positionierung des Köderkörpers auf
dem Grundkörper
zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn
an einem Ende des Grundkörpers
ein Anschlag für
den Köderkörper angeordnet
ist.
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Die
Erfindung wird in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den
beigefügten
Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Grundkörpers allein,
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2 eine
Seitenansicht eines zur Herstellung des Grundkörpers verwendeten Drahtsystems,
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3 einen
Ausschnitt aus der 2, welcher die Befestigungsstelle
des den Haken tragenden Zugelementes zeigt,
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4 und 5 jeweils
eine schematische Seitenansicht eines kompletten Köderfischsystems mit
Köderfischen
unterschiedlicher Dicke,
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6 und 7 Teilansichten
der in den 4 und 5 dargestellten
Kunstködersysteme schräg von unten
und
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8 eine
Frontansicht eines Kunstköderfisches
allein.
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Der
in der in der 1 allgemein mit 10 bezeichnete
Grundkörper
umfasst einen Kunststoffstab oder ein Kunststoffrohr 12,
das an seinen Längsenden
jeweils eine Öse 14 trägt, an der
eine Angelschnur befestigt werden kann. Eine der Ösen 14 ist
in der 1 durch ein Anschlagelement 16 verdeckt, dessen
Funktion später
noch erläutert
wird. Die zweite Öse
ist jedoch beispielsweise in den 4 und 5 zu
erkennen.
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An
seinem Außenumfang
trägt das
Kunststoffröhrchen 12 einstückig mit
ihm ausgebildete Finnen 18. An einem zwischen den Finnen 18 angeordneten
Ring 20 hängt
ein aus einem Draht bestehendes Zugelement 22, das an seinem
freien Ende in einer Schlaufe 24 einen Ring 26 zum
Einhängen
eines Angelhakens 26 trägt.
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Die Ösen 14 und
das Zugelement 22 sind Teil eines Drahtsystems, das in
den 2 und 3 näher dargestellt ist. Wie man
in 2 erkennt, sind die beiden Ösen 14 am Ende eines
langgestreckten Drahtes 28 ausgebildet, an dem der Ring 20 mit
Hilfe einer Drahtschlinge 30 (3) befestigt
ist. An der Ringhülse 20 ist
das Zugelement 22 mit einer weiteren Schlinge 32 so
eingehängt,
dass es um die Achse der Ringhülse 20 verschwenkt
werden kann, wie dies in der 1 durch die
verschiedenen Stellungen des Zugelementes angedeutet ist. Das in
der 2 dargestellte Drahtsystem wird mit Kunststoff
umspritzt, so dass sich nach dem Aufschieben des Anschlagelementes 16 der
in der 1 dargestellte Grundkörper ergibt.
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Auf
diesen Grundkörper
kann nun ein Köderkörper 34 in
Form eines aus Kunststoff bestehenden Fisches aufgeschoben werden.
Wie 8 erkennen lässt,
hat der Köderfisch 34 eine
bohrungsartige Aussparung 36, die sich über seine gesamte Länge erstreckt
und von der sich ein Spalt 38 zur Bauchseite des Köderfisches 34 erstreckt.
In dem Spalt hängt das
Zugelement 22. Der Spalt 38 ermöglicht es,
den Köderfisch 34 auf
die an der Öse 14 bereits
befestigte Leine aufzusetzen und den Fisch auf das Röhrchen 12 des
Grundkörpers 10 aufzuschieben.
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Bei
einem relativ dicken Köderfisch 34,
wie er in 4 dargestellt ist, hängt das
Zugelement 22 im wesentlichen gerade von dem Röhrchen 12 nach unten,
wobei sich der Ring 26 zur Befestigung des Angelhakens
relativ nahe an der Bauchseite des Köderfisches 34 befindet.
Bei dem schlankeren Köderfisch
gemäß 5 hätte der
Angelhaken einen relativ großen
Abstand von dem Köderfisch,
wenn das Zugelement 22 in der gleichen Weise gerade nach unten
hängt.
Deswegen ist es zweckmäßig, das
Zugelement 22 so zu verschwenken, wie dies in 5 dargestellt
ist. Damit das Zugelement und damit auch der Angelhaken aber in
dieser Stellung relativ zu dem Köderfisch 34 verharren,
ist an den Spalträndern
jeweils eine Nase bzw. eine dieser Nase entsprechende Aussparung 40, 42 ausgebildet,
die als Rastmittel dienen, um das Zugelement 22 in der
geeigneten Stellung festzuhalten, wie dies die 6 und 7 für die Anordnungen
gemäß den 4 und 5 zeigen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kunstködersystem
werden zunächst
der Angelhaken an dem Ring 26 und die Angelleine an einer Öse 14 befestigt. Hierzu
ist es nicht notwendig, die Leine oder ein Vorfach in ein Röhrchen einzufädeln. Anschließend wird ein
Köderfisch
auf die Angelleine aufgesetzt und auf den vormontierten Grundkörper aufgeschoben,
bis er an dem Anschlagelement 16 anstößt. Der Köderfisch kann in der umgekehrten
Richtung auch mühelos wieder
von dem Grundkörper
entfernt werden. Man erkennt, dass das Auswechseln des Köderfisches außerordentlich
einfach ist, ohne dass hierzu der Haken oder die Leine von dem Grundkörper entfernt werden
müssen.
Gleichzeitig kann derselbe Grundkörper für Köderfische unterschiedlicher
Größe und Art
verwendet werden, wobei dennoch der Angelhaken stets nahe am Köderkörper positioniert
werden kann.