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Die
Erfindung betrifft eine Doppelständerpresse
mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
bekannten Doppelständerpressen
ist aus zwei vertikal angeordneten Seitenständern und quer dazu verlaufenden
oberen und unteren Querträgern ein
Pressenrahmen gebildet, in dem ein Pressenstößel auf- und ab beweglich geführt ist.
Mittels eines hydraulischen Antriebes, eines Exzenter- oder Kurbelantriebes
oder dergleichen wird der Pressenstößel entweder von oben gegen
einen Pressentisch oder von unten gegen einen geeigneten fest stehenden
Pressenstempel verfahren. Einzelne Werkstücke können miteinander verpreßt werden.
Ebenso sind Umformarbeiten auf dem Wege des Gesenkschmiedens oder
dgl. möglich.
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Der
Pressenstößel wird
mit seitlichen Gleitschuhen oder anderen geeigneten Führungen
an den seitlichen Ständern
gelagert und dabei von innen gegen die Seitenständer abgestützt. Betriebslasten, die exzentrisch
zur Pressenachse wirken, erzeugen ein Kippmoment am Pressenstößel. Eine
daraus folgende Verkantungsbewegung erhöht die Reibkräfte an den
Gleitschuhen. Die vertikalen, in Hubrichtung des Pressenstößels wir kenden
Pressenkräfte übertragen
sich auf die Querträger,
die infolge ihrer elastischen Nachgiebigkeit in axialer Richtung
ausweichen. Eine feste, biegesteife Verbindung zwischen den Querträgern und
den Seitenständern
führt dazu, daß sich die
vertikale, aufweitende Biegeverformung der Querträger derart
auf die Seitenständer überträgt, daß diese
im Mittenbereich horizontal nach innen ausgelenkt werden. Die lichte
Weite zwischen den beiden Seitenständern verringert sich und kann insbesondere
im Zusammenhang mit der oben erwähnten
Verkantung zu einem Verklemmen des Pressenstößels an den Gleitschuhen führen.
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Zur
Verminderung dieses unerwünschten
Effektes können
die Verbindungsstellen zwischen den Querträgern und den Seitenständern mit
reduzierter Biegesteifigkeit ausgestattet werden, indem beispielsweise
anstelle einer Schweißverbindung
eine Schraubverbindung gewählt
wird. Die verkantende Kippbewegung des Pressenstößels führt dazu, daß die Gleitschuhe
nach außen
gerichtete Druckkräfte auf
die Seitenständer übertragen.
Die Seitenständer geben
in einer nach außen
gerichteten elastischen Biegeverformung nach, wodurch sich die Führungsgenauigkeit
des Pressenstößels verschlechtert.
Dieser Effekt wird durch Eckverbindungen im Pressenrahmen mit der
oben beschriebenen reduzierten Biegesteifigkeit und der daraus folgenden
verringerten Stützwirkung
in unerwünschter
Weise verstärkt.
Für die
Steifigkeitsauslegung des Pressenrahmens ist ein Kompromiß zu wählen, der
innerhalb des auftretenden Spektrums von Betriebslasten nicht immer
zu befriedigenden Ergebnissen führt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppelständerpresse
der eingangs beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, daß eine verbesserte
Führungsgenauigkeit
des Pressenstößels erreicht
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Doppelständerpresse
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dazu
wird eine Doppelständerpresse
vorgeschlagen, bei der die beiden Seitenständer in einem bezogen auf die
vertikale Richtung mittleren, zwischen den beiden Querträgern liegenden
Bereich durch mindestens einen Queranker miteinander verbunden sind.
Der Queranker ist bevorzugt als Zuganker und/oder als Druckanker
ausgeführt
und verringert die elastische Aufweitung bzw. ein elastisches Zusammendrücken der
beiden Seitenständer
in ihrem Mittenbereich. Kipptendenzen des Pressenstößels durch
aufgeweitete Seitenständer
sind ebenso wie Verklemmungen infolge von zusammengedrückten Seitenständern zuverlässig vermieden.
Die Führungsgenauigkeit
des Pressenstößels ist
gesteigert.
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Der
Queranker kann mit geringem Abstand oberhalb oder unterhalb des
Pressenstößels angeordnet
sein. Bevorzugt sind die beiden Seitenständer im Bereich des Hubweges
des Pressenstößels durch den
Queranker miteinander verbunden. Die Stützwirkung des Querankers ist
dort gegeben, wo sich eine Verformung der Seitenständer am
meisten auf die Qualität
der Stößelführung auswirkt.
Aufweitungen infolge von Kippbewegungen des Stößels oder Einschnürungen infolge
der vertikalen Rahmenver formung werden direkt im Arbeitsbereich
des Pressenstößels aufgefangen.
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Vorteilhaft
sind zwei insbesondere auf gleicher Höhe angeordnete Queranker vorgesehen,
zwischen denen der Pressenstößel liegt.
Für den
Pressenstößel ist
eine freie Beweglichkeit gegeben. Die vor und hinter dem Pressenstößel angeordneten Queranker üben eine
symmetrische Stützwirkung
auf die Seitenständer
aus, die dadurch frei von Verdrehungen oder anderen sekundären Verformungen sind.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist der Pressenstößel durch
jeweils eine obere Führung
und eine untere Führung
an den beiden Seitenständern geführt, wobei
ein vertikaler Abstand zwischen den oberen Führungen und den jeweiligen
unteren Führungen
größer als
der Hubweg des Pressenstößels ist,
und wobei der Queranker in der vertikalen Richtung zwischen den
oberen Führungen
und den jeweils unteren Führungen
angeordnet ist. Unabhängig von
der jeweiligen Hubstellung des Pressenstößels liegt der Queranker immer
mit diesem in Überdeckung.
Der Ort der Stützwirkung
des Querankers und der Ort der auf die Seitenständer wirkenden Querkräfte sind
identisch oder liegen zumindest in nur geringem Vertikalabstand
zueinander, wodurch die Rahmenverformung minimiert ist.
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In
einer zweckmäßigen Ausführung stehen die
Führungen
des Pressenstößels in
einer senkrecht zur Querrichtung liegenden Seitenrichtung über die
Kontur des Pressenstößels hervor.
In dem zwischen den seitlich hervorstehenden Führungen gebildeten Vertikalabstand
kann der Queranker angeordnet sein, ohne über den Hubweg in Kollision
mit den Führungen
zu geraten. Der weiter innen liegende Grundkörper des Pressenstößels kann
in seiner geometrischen Ausbildung frei gestaltet und an die jeweilige
Arbeitsaufgabe angepaßt
werden, ohne sich in seinem Hubweg mit dem Queranker zu überschneiden.
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Der
Queranker ist bevorzugt derart angeordnet, daß sich seine Längsmittelachse
zumindest näherungsweise
mit einer durch die Hubbewegung der Führungen vorgegebenen Führungslinie
schneidet. Die entlang der Längsmittelachse
wirkenden Zug- oder Druckkräfte
im Queranker übertragen
sich ebenso wie die Lagerkräfte
der Führungen
auf die Führungslinie.
Exzentrizitäten
und daraus folgende Torsionsmomente im jeweiligen Seitenständer sind vermieden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
sind der Zuganker und der Druckanker gegeneinander vorgespannt,
wodurch die Steifigkeit des Systems erhöht ist. In Verbindung damit
kann eine Befestigung des Querankers an dem jeweiligen Seitenständer durch Verschraubung,
Verschweißung
oder dgl. erfolgen. Bevorzugt ist eine formschlüssige Preßverbindung vorgesehen, bei
der der Zuganker und der Druckanker unter Einwirkung der Vorspannkraft
jeweils mit dem zugehörigen
Ende gegen eine jeweils zugeordnete Anlagefläche gedrückt werden, und wobei die Vorspannkraft
derart bemessen ist, daß unter
Betriebslast weder der Zuganker noch der Druckanker von seiner jeweiligen
Anlagefläche
abhebt. Die Anordnung ist mit geringem Aufwand zu montieren und für Wartungsarbeiten
auch ebenso leicht wieder zu demontieren. Die gegenseitige Verspannung
führt zu ei ner
hohen Steifigkeit an den Anlageflächen, wodurch das Verformungsniveau
insgesamt weiter gesenkt ist.
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In
einer zweckmäßigen Ausführung weist
der Druckanker im unverspannten Zustand gegenüber einer lichten Weite der
unverspannten Seitenständer ein Übermaß auf, welches
einem axialen Druckverformungsweg des Druckankers im verspannten
Zustand entspricht. Die Seitenständer
können
als Einzelteile ohne Berücksichtigung
einer Betriebsverformung gefertigt werden, wobei insbesondere die
Fertigung eines geradlinigen Führungs- bzw. Gleitweges ohne
großen
Aufwand möglich
ist. Bei der Montage wird der Druckanker zwischen die beiden Seitenständer gedrückt, die
sich infolge seines Übermaßes nach
außen
aufweiten. Bei der anschließenden
Montage des Zugankers wird dieser mit einer Zugvorspannung versehen,
die sich als axiale Druckvorspannung im Druckanker auswirkt. Der
daraus folgende axiale Druckverformungsweg des Druckankers kompensiert
dessen Übermaß, in dessen
Folge der Queranker insgesamt sein Nennmaß erhält und die Seitenständer sich
geradlinig ausrichten. Mit geringem Fertigungs- und Montageaufwand
sind hohe Ausrichtgenauigkeiten erzielbar. Durch Anpassung der Vorspannkraft
können
Lagetoleranzen der Seitenständer
ausgeglichen werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung verläuft
der Zuganker in Form eines Zugstabes innerhalb des als Druckrohr
ausgebildeten Druckankers. Zug- und Druckkraft wirken im wesentlichen
koaxial zueinander, wodurch Exzentrizitäten und elastische Sekundärverformungen
vermieden sind. Gleichzeitig wirkt das Druckrohr als Schutz für den innen
liegenden Zuganker.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigen:
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1 eine
Frontansicht einer Doppelständerpresse
als Übersicht
ihrer wesentlichen Komponenten;
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2 eine
vergrößerte Ausschnittsdarstellung
der Doppelständerpresse
nach 1 im Bereich der seitlich an einem Seitenständer anliegenden
Führungen;
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3 eine
Detailansicht eines Seitenständers
in einem Querschnitt entlang der Linie III nach 1 mit
Einzelheiten zur konstruktiven Ausführung des Querankers;
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4 die
Anordnung nach 3 in einem Querschnitt entlang
der Linie IV nach 1 mit Einzelheiten einer Gleitschuhführung.
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1 zeigt
in einer Frontansicht eine Doppelständerpresse mit zwei parallel
zueinander angeordneten, aufrecht in einer durch einen Doppelpfeil 17 angegebenen
Hochrichtung stehenden Seitenständern 1, 2.
Die beiden mit seitlichem Abstand zueinander angeordneten Seitenständer 1, 2 sind
jeweils an ihrem oberen und unteren Ende durch Querträger 3, 4 miteinander
verbunden, die in einer durch einen Doppelpfeil 24 angegebenen
Querrichtung verlaufen. Die beiden Seitenständer 1, 2 und
die beiden Querträger 3, 4 bilden
einen im wesentlichen rechteckigen Pressenrahmen. Gegen den unteren
Querträger 4 ist
eine Tischplatte 19 abgestützt, auf der eine untere Formhälfte 20 montiert
ist.
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Oberhalb
der Tischplatte 19 ist ein Pressenstößel 5 vorgesehen,
der mittels oberer Führungen 7 und
unterer Führungen 8 von
innen seitlich gegen die Seitenständer 1, 2 abgestützt ist.
Der zwischen den beiden Seitenständern 1, 2 liegende
Pressenstößel 5 ist
mittels der Führungen 7, 8 an
den Seitenständern 1, 2 in
der vertikalen Richtung 17 verschiebbar geführt. Die
Führungen 7, 8 bewegen
sich dabei entlang einer Führungslinie 10.
An der Unterseite des Pressenstößels 5 ist
eine obere Formhälfte 21 befestigt, die
mittels des Pressenstößels 5 gegen
die untere Formhälfte 20 verfahren
werden kann. Zum Antrieb des Pressenstößels 5 in der vertikalen
Richtung 17 ist ein nicht dargestellter Antrieb vorgesehen,
der ein hydraulischer Antrieb, ein Exzenterantrieb, ein Kurbelantrieb
oder dgl. sein kann, und mittels dessen die obere Formhälfte 21 auf
die feststehende untere Formhälfte 20 zugestellt
werden kann. Es kann auch eine Anordnung zweckmäßig sein, bei der der Pressenstößel 5 von
unten gegen einen darüber
angeordneten feststehenden Druckstempel oder dgl. verfahren werden
kann. Zwischen den beiden Formhälften 20, 21 können Umformarbeiten
vorgenommen werden. Statt dessen können auch Werkzeuge angeordnet
sein, die zum Verpressen zweier Werkstücke miteinander vorgesehen
sind.
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Bezogen
auf die vertikale Richtung 17 sind zwischen den beiden
Querträgern 3, 4 liegend
zwei Queranker 6 vorgesehen, von denen ein nicht gezeigter
Queranker 6 bezogen auf die Zeichnungsebene hinter dem
Pressenstößel 5 und
der weitere, hier sichtbare Queranker 6 vor dem Pressenstößel 5 liegt.
Beide Queranker 6 sind bezogen auf die vertikale Richtung 17 in
der gleichen Höhe
angeordnet. Es kann auch ein Höhenversatz
zweckmäßig sein. Eine
Längsmittelachse 9 des
Querankers 6 liegt im wesentlichen senkrecht zu den sich
in der vertikalen Richtung 17 erstreckenden Seitenständern 1, 2 sowie
im wesentlichen parallel zu den in der Querrichtung 24 sich
erstreckenden Querträgern 3, 4.
Die Queranker 6 verbinden die beiden Seitenständer 1, 2 in
ihrem zwischen den beiden Querträgern 3, 4 liegenden
Mittenbereich. In diesem Mittenbereich weisen die beiden Seitenständer 1, 2 eine
lichte Weite b als Abstand zueinander auf, der auch in der Querrichtung 24 der
horizontale Führungsabstand
der paarweise gegenüberliegenden
Führungen 7, 8 ist.
Der Queranker 6 ist zur Vermeidung von elastischen, aus den
wirkenden Betriebskräften
resultierenden Verformungen der beiden Seitenständer 1, 2 in
der Querrichtung 24 vorgesehen, wodurch die konstruktiv
vorgesehene lichte Weite b im Bereich der Führungen 7, 8 zumindest
näherungsweise
unabhängig
von den auftretenden Betriebslasten zur Steigerung der Führungsgenauigkeit
konstant gehalten wird. Ein Auf weiten oder ein aufeinander zu gerichtetes
Zusammendrücken
der beiden Seitenständer 1,
2 im Bereich der Führungen 7, 8 wird
durch den Queranker 6 aufgefangen.
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2 zeigt
als vergrößerte Detailansicht
die Anordnung nach 1 im Bereich des Seitenständers 1 und
der daran anliegenden Führungen 7, 8. Die
Führungen 7, 8 sind
im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Gleitschuhe ausgeführt,
die seitlich an einem Trägerprofil 22 als
Teil des Seitenständers 1 gleitend
anliegen. Es können
auch Rollenlager oder geeignete an dere Lagerungen für eine seitlich
gestützte
Hubbewegung des Pressenstößels 5 zweckmäßig sein.
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Im
Betrieb führt
der Pressenstößel 5 einen Arbeitshub
in der vertikalen Richtung 17 aus, der über einen Hubweg h verläuft. Der
Pressenstößel 5 ist
zusammen mit der oberen Führung 7 und
der unteren Führung 8 im
oberen Totpunkt der Hubbewegung dargestellt. Davon ausgehend erreicht – wie alle
weiteren Komponenten des Pressenstößels 5 – die obere
Führung 7 nach Überwindung
des Hubweges h beim Erreichen des unteren Totpunktes die mit 7' bezeichnete
Position.
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Zwischen
der oberen Führung 7 und
der unteren Führung 8 liegt
ein freier, vertikaler Abstand a, innerhalb dessen der Queranker 6 angeordnet
ist. Der Queranker 6 weist in der vertikalen Richtung 17 eine
Dicke d auf. Der vertikale Abstand a zwischen den Führungen 7, 8 ist
größer als
die Summe aus dem Hubweg h und der vertikalen Dicke d des Querankers 6.
Der Pressenstößel 5 und
der Queranker 6 sind bezogen auf die vertikale Richtung 17 derart
zueinander angeordnet, daß bei
dem gezeigten oberen Totpunkt des Pressenstößels 5 die untere
Führung 8 unterhalb
und mit Abstand zum Querträger 6 liegt, während im
unteren Totpunkt die obere Führung 7' oberhalb und
mit vertikalem Abstand zum Queranker liegt. Der jeweilige vertikale
Abstand zum Queranker 6 ist möglichst klein zu wählen, wobei
jedoch eine Kollision mit dem Queranker 6 zu vermeiden
ist.
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Die
gezeigte Anordnung ist in der Querrichtung 14 symmetrisch
aufgebaut und weist im Bereich des hier nicht dargestellten Seitenständers 2 (1) gespiegelte
und im übrigen
identische Merkmale auf.
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Der
Detaildarstellung nach 3 ist eine Querschnittsansicht
der erfindungsgemäßen Doppelständerpresse
entlang der Linie III nach 1 im Bereich
des Seitenständers 1 und
des Querankers 6 zu entnehmen. Der Queranker 6 umfaßt einen
Zuganker 11 und einen Druckanker 12. Der Zuganker 11 und der
Druckanker 12 sind bevorzugt in unmittelbarer räumlicher
Nähe zueinander
angeordnet, wobei sie achsparallel zueinander verlaufen. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist zur Bildung des Zugankers 11 ein Zugstab 15 mit
Kreisquerschnitt vorgesehen, der innerhalb des als Druckrohr 16 mit
kreisringförmigem Querschnitt
ausgebildeten Druckankers 12 koaxial dazu verläuft. Es
können
auch abweichende Querschnittsformen zweckmäßig sein. Anstelle eines Druckrohres 16 kann
auch ein im Querschnitt offenes Profil vorgesehen sein, welches
den Zugstab 15 zumindest teilweise umschließt. Auch
der Zugstab 15 kann eine abweichende Profilform aufweisen,
wobei eine Ineinanderschachtelung der Querschnittsprofile derart
anzustreben ist, daß ihre
Schwerpunktsachsen möglichst
nahe beieinander liegen oder sogar koaxial zueinander verlaufen.
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Der
Seitenständer 1 umfaßt im Bereich
des Querankers 6 ein geschweißtes, aus ebenen Platten gefügtes Trägerprofil 22,
an dem der Queranker 6 befestigt ist. Das Druckrohr 16 ist
dazu zwischen den Seitenständer 1 und
dem hier nicht dargestellten, in 1 gezeigten
Seitenständer 2 geklemmt,
wobei es mit seinem jeweils angrenzenden Ende unter Zwischenlage
einer Stützplatte
stirnseitig an einer Anlagefläche 14 des
Träger profils 22 anliegt.
Das Trägerprofil 22 ist
in einer durch die konstruktiv vorgesehene lichte Weite b vorgegebenen
Position dargestellt. Das Druckrohr 16 weist in Richtung
seiner Längsmittelachse 9 im
unverspannten Zustand ein Übermaß 6 auf,
welches bei der Montage den gezeigten Seitenständer 1 unter Vergrößerung der
lichten Weite b in die durch eine gestrichelte Linie 26 angedeutete
elastisch aufgebogene Position verschiebt.
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Der
Zugstab 15 wird zur Montage anschließend lose durch Bohrungen 29 im
Trägerprofil 22 und durch
das Druckrohr 16 hindurchgesteckt, wobei er mit jeweils
einem Bund 28 in der zugehörigen Bohrung 29 zentriert
ist. Der Zugstab 15 weist auf seinen in der Querrichtung 24 liegenden äußeren Enden
jeweils ein Gewinde auf, auf das eine Spanmutter 23 aufgeschraubt
ist. Die hier gezeigte Anordnung ist spiegelsymmetrisch auch im
Bereich des gegenüberliegenden
Seitenständers 2 (1)
ausgeführt.
Der Zugstab 15 wird durch Anziehen der Spannmutter 23 unter
Zugvorspannung gesetzt. Die Spannmutter 23 des Zugstabes 15 liegt
dabei auf einer zugeordneten Anlagefläche 13 des Trägerprofiles 22 an.
Die an den sich gegenüberliegenden,
jeweils äußeren Anlageflächen 13 wirkenden,
durch die Zugvorspannung hervorgerufenen und nach innen gerichteten
Kräfte
drücken
die beiden Seitenständer 1, 2 aufeinander
zu. Daraus resultieren Druckkräfte
an den jeweiligen inneren Anlageflächen 14, zwischen
denen das Druckrohr 16 eingeklemmt ist, wodurch das Druckrohr 16 unter
eine axiale Druckvorspannung gesetzt wird. Die durch die Spannmuttern 23 aufgebrachte
Zugvorspannung im Zugstab 15 wird derart eingestellt, daß die sich
infolge der gegenseitigen Verspannung einstellende axiale Druckvorspannung
im Druckrohr 16 zu einem verkürzenden Druckverformungsweg ε führt, der
in seinem Betrag gleich dem Betrag des Übermaßes 6 ist und infolge
seiner entgegengesetzten Richtung das Übermaß 6 aufhebt. Nach
der erfolgten gegenseitigen Verspannung des Zugankers 11 und
des Druckankers 12 stellt sich zwischen den beiden Seitenständern 1, 2 die
konstruktiv vorgesehene lichte Weite b ein. Geometrie und Vorspannung der
Komponenten des Querankers 6 sind dabei derart aufeinander
abgestimmt, daß unter
allen zu erwartenden Betriebslasten weder die Spannmutter 23 von
der zugeordneten Anlagefläche 13 noch
die Stirnfläche
des Druckrohres 16 von der zugeordneten Anlagefläche 14 abheben.
Zur Befestigung des Querankers 6 ist allein eine vorgespannte
Anpressung seiner Komponenten an die Anlageflächen 13, 14 vorgesehen.
Es kann auch zusätzlich
oder alternativ eine Flanschverschraubung, eine Verschweißung oder
dgl. zweckmäßig sein.
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Die
gezeigte Anordnung ist auch bezogen auf eine senkrecht zur Querrichtung 24 und
zur vertikalen Richtung 17 (1) liegenden
Seitenrichtung 25 symmetrisch aufgebaut, demnach ein in
der Seitenrichtung 25 verlaufender Seitenträger 27 von
zwei Trägerprofilen 22 eingefaßt ist.
An dem weiteren, hier nicht dargestellten Trägerpofil 22 ist spiegelsymmetrisch
und im übrigen
identisch ein weiterer Queranker 6 vorgesehen. Der Darstellung
nach 3 ist zu entnehmen, daß der Pressenstempel 5 in
der Seitenrichtung 25 zwischen dem hier gezeigten Queranker 6 und
dem weiteren, nicht gezeigten Queranker liegt und dabei mit der
Kontur seines Grundkörpers
zumindest ein geringes Spiel in der Seitenrichtung 25 zum
jeweiligen Queranker 6 aufweist. Der Grundkörper des
Pressenstößels 5 kann
dabei entlang seiner Hochbewegung in der vertikalen Richtung 17 (1) zwischen
den Querankern 6 hindurch bewegt werden.
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4 zeigt
bezogen auf die Darstellung nach 3 den gleichen
Bereich des Seitenständers 1,
jedoch in einem Querschnitt entlang der Linie IV nach 1.
Es ist zu erkennen, daß die
Führungen 7 ebenso
wie die identisch aufgebauten, jedoch hier nicht dargestellten Führungen 8 (1)
in der Seitenrichtung 25 über die Kontur des Pressenstößels 5 hervorstehen.
Die Führungen 7, 8 sind
hier als Gleitschuhe ausgeführt,
die flächig
an dem Trägerprofil 22 gleitend
anliegen. An der Anlagefläche
ergibt sich in der vertikalen Richtung 17 (1)
infolge der Hubbewegung des Pressenstößels 5 eine mittige,
in Richtung der Hubbewegung verlaufende und senkrecht zur Querrichtung 27 und
Seitenrichtung 25 liegende, hier punktförmig angedeutete Führungslinie 10.
Die auch in 1 angedeutete Führungslinie 10 gibt
den Ort der mittleren Krafteinleitung der Führungen 7, 8 in der
Querrichtung 24 auf das Trägerprofil 22 an. Die Führungen 7, 8 sind
zwar in der vertikalen Richtung 17 (2) höhenversetzt
zum Queranker 6 angeordnet, liegen jedoch in der Seitenrichtung 25 derart
in Überdeckung
mit dem Queranker 6, daß entsprechend der Darstellung
nach 3 die Längsmittelachse 9 des
Querankers 6 die dort ebenfalls angedeutete Führungslinie 10 rechtwinklig
schneidet. Die Orte der Krafteinleitung von Queranker 6 und
Führungen 7, 8 sind
zwar in der vertikalen Richtung 17 (2) zueinander
höhenversetzt,
sind jedoch in der Querschnittsebene nach den 3 und 4 identisch
am Ort der Füh rungslinie 10.
Exzentrizitäten
in der Krafteinleitung bezogen auf die Seitenrichtung 25 treten
nicht auf.