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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Foliensystem zur Abdichtung von
Anschlussfugen, insbesondere an Gebäuden gegen wesentlichen Durchtritt von
Luft, insbesondere zwischen einem Baukörper und beispielsweise einem
Fenster- oder Türrahmen.
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Aus
dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Lösungen und Lösungsversuchen
bekannt, mit Hilfe eines solchen Foliensystems Alt- und Neubauten
abzudichten. Dabei ist die Abdichtung zwischen dem Baukörper und
beispielsweise einem Fenster- oder Türrahmen von besonderer Bedeutung.
Seit Jahren werden Baukörper
mit einer wirksamen Wärmeisolation
versehen. Diese Wärmeisolation
wird notgedrungen im Bereich von Fenster- oder Türöffnungen oder dergleichen unterbrochen.
Weiterhin wurden in den letzten Jahrzehnten auch Fenster- und Türelemente
entwickelt, die ebenfalls sehr gute Wärmeisolationseigenschaften
aufweisen. Die Rahmen solcher Fenster oder Türen werden typischerweise mit
Stockschrauben oder in ähnlicher
Weise mechanisch innerhalb einer Öffnung in dem Baukörper befestigt.
Ein besonderes Problem hinsichtlich der Wärmeisolation ist dabei die
Lücke zwischen
Fenster- oder Türrahmen
und Baukörper.
Diese wird heutzutage durch das Einbringen von Ortschaum, meist
geschlossenzelligem Polyurethanschaum, verschlossen. Dabei wird
der Schaum in den Zwischenraum zwischen Rahmen und Baukörper eingebracht
und expandiert beim Aushärten,
so dass der Zwischenraum zwischen Baukörper und Rahmen so dicht geschlossen
ist, dass zunächst
keine Zugluft mehr hindurchtreten kann. Allerdings sind Fugenfüllmaterialien,
zum Beispiel die erwähnten
Montageschäume, aufgrund
ihrer Eigenschaften nicht oder nur in begrenztem Maße in der
Lage, Schwind- und Quellbewegungen sowie andere Bauteilverformungen,
die insbesondere bei dem Fenster- oder Türrahmen auftreten, aufzunehmen
und sind deshalb nach DIN 4108, Teil 7, Ausgabe August 2001, Seite
7, Abs. 5.3, nicht zur Herstellung der erforderlichen Luftdichtheit geeignet.
Daher ist eine zusätzliche
innere und äußere Abdichtung erforderlich,
die neben der Luftdichtheit auch alle auftretenden Bewegungen aufzunehmen
in der Lage ist.
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Es
wurden daher seit vielen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen,
Foliensysteme vorzusehen, mit denen verhindert wird, dass Wasserdampf
von der Innenseite des Gebäudes
in den Montageschaum eindringen kann und andererseits den Bereich
des Montageschaums außenseitig
schlagregendicht abzudecken, dabei jedoch diese Abdeckung diffusionsoffen
zu halten, so dass in den Montageschaum eingedrungene Feuchtigkeit
nach außen
austreten kann, so dass der Montageschaum trocken bleibt und damit
eine ausreichende Wärmeisolation
erreicht wird und zudem eine angemessene Lebensdauer von hölzernen
Fenster- oder Türrahmen.
Beispiele solcher Lösungen
sind umfangreich im Stand der Technik beschrieben.
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Aus
der
DE 100 55 865
A1 ist beispielsweise bekannt, ein solches Foliensystem
derart auszubilden, dass jeweils innenseitig eine Leiste zur Befestigung
an dem Fenster- oder Türrahmen
vorgesehen ist, an dem zur Verwendung auf der Gebäudeinnenseite
eine diffusionsdichte und an der Gebäudeaußenseite eine diffusionsoffene
Kunststofffolie befestigt ist. An dem baukörperseitigen Ende der Folien
ist jeweils eine Schicht eines Butylklebers angebracht, um eine
Verklebung der Folie mit dem Mauerwerk zu ermöglichen.
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Es
sind auch Systeme bekannt, bei denen eine durchgehende Folie jeweils
an ihrem Ende mit der außen-
und innenseitigen Laibung der Öffnung
in dem Baukörper
verklebt wird und in der Mitte mit einem doppelseitigen Klebeband
an dem Fenster- oder Türrahmen
befestigt ist. Diese Ausführungsformen haben
den erheblichen Nachteil, dass sie – insbesondere in Verbindung
mit dazwischen eingebrachtem Montageschaum – Bewegungen, die zwischen
dem Rahmen und dem Baukörper
entstehen, nicht ausreichend folgen können. Solche Bewegungen treten
zumeist als Folge unterschiedlicher thermischer Längenänderungen
der Bauteile, Schwind- oder Quellvorgängen oder auch anderen mechanischen
Belastungen auf. Diese führen
dann dazu, dass entweder die Folie reißt, oder dass sich die Verklebung
der Folie rahmen- oder baukörperseitig
löst.
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Zur
Vermeidung dieser Nachteile wurde eine Reihe von Lösungen vorgeschlagen.
Aus der
DE 201 21
277 U1 , der
DE
101 00 240 A1 und der
EP 1 221 524 A2 sind beispielsweise solche
Foliensysteme in Form eines bandartigen Verbindungselements bekannt,
bei denen jeweils das gebäudeinnenseitige und
das gebäudeaußenseitige
Ende mit der Laibung des Baukörpers
verklebt wird. Dabei ist der gebäudeinnenseitige
Teil dieses Foliensystems diffusionsdicht und der außenseitige
als diffusionsoffene Folie ausgebildet. In der Mitte ist das Foliensystem mit
einem zweiseitig klebenden Klebeband versehen, um mit dem Fenster-
oder Türrahmen
verbunden zu werden. Als Ausdehnungsreserve zum Ausgleich von Bewegungen
zwischen Baukörper
und Rahmen ist dabei in das Foliensystem im Bereich des doppelseitigen
Klebebands eine oder mehrere Falten eingelegt, die über ein
mit einem Kleber von nur geringer Klebekraft verbundenen Trennpapier
zusammengehalten werden. Das Trennpapier soll dabei zugleich dazu
dienen, zu verhindern, dass die eingelegten Falten mit dem Montageschaum
verkleben. Bei Auftreten mechanischer Bewegung zwischen Baukörper und
Fenster- oder Türrahmen
reißt
die leichte Verklebung des Trennpapiers auf und das in die Falte
eingelegte Folienmaterial steht als Längenreserve zur Verfügung, um
trotz der Relativbewegung zwischen Rahmen und Baukörper die
Funktion der Abdichtung aufrecht zu erhalten.
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Eine
weitere Lösung
und eine ausführliche Beschreibung
des Problems findet sich in der
DE 101 09 674 C2 . Dort wird vorgeschlagen,
das Problem dadurch zu lösen,
dass ein zusätzlicher
nur einseitig befestigter Folienstreifen vorhanden ist, der die
gebäudeinnen-
und -außenseitig
befestigte Folie teilweise gegenüber
dem entstehenden Hohlraum abdeckt. Dies soll zur Folge haben, dass
dort eingebrachter Montageschaum nur mit diesem losen Folienabschnitt
verklebt und eine Zugbelastung innerhalb des beidseitig verklebten
Folienteils durch die Klebewirkung des Montageschaums verhindert
werden soll. Dies setzt jedoch voraus, dass der Folienabschnitt
mit so viel Lose eingesetzt ist, dass ausreichend Folienmaterial
zum Ausgleich der Bewegungen zwischen Fenster- oder Türrahmen
und Baukörper
zur Verfügung
steht. Dabei entsteht jedoch das Problem, dass solches überschüssiges Folienmaterial
leicht bei der Montage eingeklemmt oder beschädigt werden kann und somit
die vorgesehene Dichtfunktion nicht mehr sicher gewährleistet
ist.
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Dort
wird auch noch weiter verwiesen auf die Zeitschrift "Bauzeitung (db)", Heft 8/2000, Seite
126, wo eine selbstklebende Fensterfolie beschrieben sein soll,
die vor der Fuge eines eingesetzten Fensters an der Außenseite
aufgeklebt wird und einen winddichten diffusionsoffenen Wetterschild
bilden soll. Aus der
DE
100 54 478 A1 soll eine mehrlagige Folienbahn mit diffusionsoffener
bis diffusionssperrender Ausführung
bekannt sein, mit einem wasser- und luftdichten Kunststoff als Mittellage
und überputzbaren
Außenlagen
aus Vlies, Gewebe, technischem Gewirk, Stricken, Glasfasern, verstärktem Papier,
Folien und dergleichen und einer randseitigen Selbstklebeschicht.
Aus der
DE 297 15
660 U1 soll schließlich
noch ein bandartiges Verbindungselement zwischen einem Fensterrahmen
und einem Mauerwerk bekannt sein, mit einer Klebeverbindbarkeit
zu dem Rahmen hin und einem sich anschließenden biegeschlaffen, fahnenartigen
Streifenteil (Folie), wobei das Verbindungselement zwei auf Basis
einer Dauerklebemasse gebildete, mit einer abziehbaren Schutzschicht
versehene Haftstreifen aufweist, die in Breitenrichtung über einen
dampfdiffusionsoffenen Abschnitt verbunden sind. In diesem Bandabschnitt ist
ein doppelseitiger Klebestreifen vorgesehen, über den der Bandabschnitt an
den Fensterrahmen angeklebt wird, während die Haftstreifen am Mauerwerk festgeklebt
werden. Der dadurch entstehende Hohlraum soll wiederum mit Montageschaum
ausgefüllt werden.
Auch bei dieser Ausführungsform
besteht wiederum das Problem, dass mögliche Relativbewegungen zwischen
Baukörper
und Fenster- und/oder Türrahmen
nicht immer ausreichend aufgefangen werden können, so dass die Gefahr des
Reißens
der Folie und damit eines Verlustes der vorgesehenen Dichtwirkung
besteht.
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Aus
der
DE 296 05 456
U1 ist ein bandartiges Verbindungselement zur Verbindung
von einem Fensterrahmen mit einem Mauerwerk bekannt, mit einer Klebeverbindbarkeit
zum Rahmenbauteil hin und einem sich anschließenden Folienelement, wobei
das Folienelement im Wesentlichen aus einem Butylstreifen besteht,
der auf einer Flachseite eine abziehbare Schutzschicht aufweist
und auf der anderen Flachseite eine streifenförmige Klebezone zum Verkleben
mit einem Rahmen. Dieses Folienelement dient nur zur innenseitigen
Abschirmung der Fuge. Der Butylkautschuk ist zwar dehnbar, jedoch
nicht elastisch und stellt sich nicht automatisch in seine Ursprungsform
zurück.
Er hat somit kein elastisches Rückstellvermögen und
es folgt der in der Literatur als Kaugummieffekt bezeichnete Vorgang,
der nach mehrmaligem Öffnen
und Schließen
der Baukörperanschlussfuge
bei plastischen Materialien auftritt. Vielfach werden Butylfolien
zusätzlich
noch mit Gewebeeinlagen versehen, um eine ausreichende Dimensionsstabilität zu erhalten.
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Zur
Verbesserung einer Anhaftung von Putz, wird daher noch vorgeschlagen,
eine Strukturbeschichtung des Butyls vorzusehen, beispielsweise durch
eine Metallfolie.
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Aus
der
DE 201 03 827
U1 ist eine Dichtleiste bekannt, die zur Abdichtung einer
Fuge zwischen einem Fensterrahmen und einem Baukörper auf der Gebäudeaußenseite
vorgesehen ist. Dabei soll das Problem der Relativbewegungen zwischen
Rahmen und Baukörper
dadurch gelöst
werden, dass elastische Dichtstreifen vorgesehen sind. Die Leiste
wird einseitig an dem Fenster- oder Türrahmen fixiert und die Dichtleisten
stützen
sich auf der Laibung des Baukörpers
ab. Eine besondere Befestigung der Dichtleisten an dem Baukörper ist
nicht vorgesehen. Ein Eindringen von Feuchtig keit in den Bereich
zwischen Rahmen und Baukörper
soll dadurch verhindert werden, dass das elastische Dichtelement
zweifach vorgesehen ist, so dass beispielsweise eingedrungener Schlagregen
in dem zwischen den beiden Dichtstreifen gebildeten Hohlraum ablaufen
kann und somit ein Eindringen in den Zwischenraum zwischen Fensterrahmen
und Baukörper
vermieden wird. Allerdings ist dieses System nur zum Ausgleich sehr
geringer mechanischer Bewegungen geeignet und erfordert eine sehr
kleine und dimensionsgenaue Fuge zwischen Fenster- oder Türrahmen
und Baukörper.
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Aus
der
DE 298 07 602
U1 ist eine diffusionsdichte Folie bekannt, die entlang
eines Randes mit einem Butylkitt versehen ist. Als wesentlicher
Vorteil wird angegeben, dass dieser Butylkitt bei der Montage selbst
an rauheste und unebenste Untergründe anpassbar ist. Der Folienstreifen
soll auf seiner gegenüberliegenden
Oberfläche
eine Haftklebebeschichtung aufweisen, um an einem Fenster- oder Türrahmen
angeklebt zu werden. Auch diese Folie soll durch eine flächenhaft
angeordnete Gitterstruktur, insbesondere in Form von Glasfasern,
verstärkt sein.
Die sich dadurch ergebende Dimensionsstabilität führt andererseits auch wiederum
dazu, dass diese Folie keine mechanischen Bewegungen zwischen Fenster-
und/oder Türrahmen
und Baukörper
ausgleichen kann. Bei solchen Bewegungen wird sich entweder eine
der Verklebungen lösen
oder die Folie zerreißen.
In diesen Fällen
geht die erforderliche Luftdichtheit sowie der angestrebte Wasserdampfdiffusionswiderstand
verloren und ein Bauschaden ist vorprogrammiert.
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Aus
der
DE 100 54 478
A1 ist eine mehrlagige Folienbahn als Dichtungsfolie bekannt,
die insbesondere eine besonders große Breite aufweisen und mechanisch
stabil allein durch Kleben ohne mechanische Befestigung dauerhaft
an Fensterprofilen aus Kunststoff, Aluminium, Holz und üblichen
Wasserdampfsperrfolien aus Polyolefinen oder dergleichen befestigbar
ist. In dieser Veröffentlichung
wird die große
Breite der Folienbahnen allerdings nicht vorgeschlagen, um mechanische
Bewegungen aufnehmen zu können,
sondern um eine großflächige Abdeckung
des angrenzenden Mauerwerks erreichen zu können, um zu vermeiden, dass
Wasserdampf auch von der Innenseite des Gebäudes die Dichtfolie durch das
Mauerwerk umwandert und somit eine sichere Vermeidung von Kondensatbildung
in dem Zwischenbereich zwischen Fensterrahmen und Baukörper in
Frage stellt. Das Problem mechanischer Bewegungen zwischen Fenster-
und Türrahmen
einerseits und Baukörper
andererseits ist nicht Gegenstand der Erörterungen.
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Aus
der
DE 201 12 658
U1 ist ein Dichtstreifen zum Abdichten eines in die Laibung
eines Gebäudes
eingesetzten Fenster- oder Türrahmens
bekannt. Der dort beschriebene Dichtstreifen ist durch Einarbeiten über plastisch
verformbare Folienelemente, beispielsweise Metallfolien, so hergestellt, dass
der Dichtstreifen in seinem Querschnitt einen wellenförmigen Verlauf
aufweist. Dadurch soll quer zum Verlauf dieser Wellen eine erhöhte Flexibilität und Dehnbarkeit
erhalten werden. Der Dichtstreifen soll in üblicher Form mit einer Butylmasse
am Mauerwerk und am Fenster- und/oder Türrahmen befestigt werden. Die
Dehnbarkeit quer zur Ausbildung der Wellen soll dabei den Ausgleich
einer Bewegung zwischen Baukörper
und Fensterrahmen ermöglichen. Weiterhin
soll die Verformbarkeit auch ermöglichen, den
Dichtstreifen durch Zusammendrücken
auch stark schwankenden Fugenbreiten bei der Verlegung anpassen
zu können.
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Die
Einarbeitung dimensionsstabiler plastisch verformbarer Folienbestandteile,
wie Metallfolien, bedingt jedoch, dass eine Dehnung des Dichtstreifens
längs entlang
des Verlaufes der Wellen leicht zu einer Rissbildung führt.
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Soweit
die im Stand der Technik beschriebenen Foliensysteme die Fähigkeit
haben, sich einer Vergrößerung der
zwischen einem Fenster- und/oder Türrahmen und einem Baukörper entstehenden
Fuge, beispielsweise durch Aufreißen von Einfaltungen, anzupassen,
besteht hier jedoch durchgehend das Problem, dass wiederholte Bewegungen
zwischen Fensterrahmen und Bau körper
ein gewisses Risiko einer Beschädigung
solcher Dehnungsfalten mit sich bringen. Weiterhin besteht durch
den Materialüberschuss
stets die Gefahr, dass solche Foliensysteme beim Einbau bzw. der
Montage oder auch bei späteren
ergänzenden
Arbeiten, wie beispielsweise beim Anbringen von Dekorationsblenden,
beschädigt
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Foliensystem der
eingangs erwähnten Art
bereitzustellen, das eine auch bei ausgeprägten Bewegungen zwischen Baukörper zwischen
Fenster- und/oder Türrahmen
zuverlässige
Abdichtung gewährleistet
und zudem eine vereinfachte Montage ermöglicht, die weitgehend unempfindlich
ist gegen mögliche
Montagefehler.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Foliensystem zur Abdichtung von Anschlussfugen an Gebäuden, insbesondere
zwischen Baukörper
und Fenster- oder Türrahmen,
mit einem ersten Folienabschnitt zur Befestigung an der einen Seite
der Fuge und einem zweiten Folien- oder Leistenabschnitt zur Befestigung
an der anderen Seite der Fuge, insbesondere an einem Fenster- oder
Türrahmen,
wobei die Verbindung von erstem und zweitem Folien- bzw. Leistenabschnitt
durch einen dauerelastischen Kleber mit einer elastischen Verformbarkeit
von wenigstens 60 % vorgesehen ist.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
eines Foliensystems der eingangs erwähnten Art ermöglicht es,
dass Relativbewegungen zwischen einem Tür- oder Fensterrahmen oder
dergleichen und einem Baukörper
durch eine Relativbewegung zwischen dem ersten Folienabschnitt und
dem zweiten Folien- oder Leistenabschnitt aufgefangen wird, indem
der dauerelastische Kleber verformt wird. Zwar sind, wie bereits
ausgeführt,
eine Reihe von Lösungen
bekannt, solche Foliensysteme so auszugestalten, dass eine Relativbewegung
zwischen Baukörper
und Fenster- oder Türrahmen
aufgenommen wird. Alle diese bekannten Lösungen basieren dabei auf dem Aufreißen von
ein gelegten Falten oder der Verformbarkeit von Butylfolien oder
Butylklebern. Die meisten der bekannten Systeme erlauben zwar sehr
hohe plastische Verformungsgrade, jedoch folgen sie dem Öffnen oder
Schließen
der Fuge nicht, da sie ein Rückstellvermögen von
weniger als 20 % haben. Somit sind diese Systeme nicht dauerhaft
flexibel.
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Die
Anmelderin hat herausgefunden, dass so große plastische Verformungsgrade
in der Praxis nicht erforderlich sind, um eine zuverlässige dauerhafte
Abdichtung sicherzustellen. Von größerer Bedeutung ist hingegen,
dass diese Relativbewegungen zwar sehr langsam erfolgen, beispielsweise über mehrere
Stunden, jedoch durch schnelle dynamische Bewegungen überlagert
werden, die durch Öffnen und
Schließen
des Fensters oder der Tür
oder dergleichen bedingt sind. Alle diese Relativbewegungen erfolgen
während
der Gebrauchsdauer eines Fensters oder einer Tür mit einer großen Zahl
von zyklischen Wiederholungen. Dabei besteht bei den Foliensystemen
nach dem Stand der Technik die Gefahr, dass die durch das Aufreißen der
Dehnfalten oder die Verstreckung des Butylklebers entstehenden zusätzlichen
Längen
an Material in der zwischen Tür-
und Fensterrahmen und Baukörper
bestehenden Fuge eingeklemmt werden und durch das zyklische Auftreten
der Relativbewegungen durch Scheuern oder dergleichen beschädigt oder
zerstört
werden. Trotz der möglichen
hohen plastischen Verformungsgrade besteht daher die Gefahr, dass
die aus dem Stand der Technik bekannten Foliensysteme nach längerer Zeit
undicht werden.
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Eine
erfindungsgemäße elastische
Verklebung kann die Spannweite des Foliensystems zur Überbrückung einer
zwischen Tür-
und Fensterrahmen und einem Baukörper
bestehenden Fuge sich dynamisch der jeweiligen mechanischen Relativbewegung
anpassen, ohne dass sich plastische Verformungen einstellen, die
zu überschüssigem Material und
damit dem Risiko eines Versagens durch Scheuerstellen oder dergleichen
führen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung
eines solchen Foliensystems führt daher
zu einer we sentlich verbesserten Dauerhaltbarkeit solcher Foliensysteme
bei der Abdichtung von Anschlussfugen an Gebäuden.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die elastische
Verformbarkeit des dauerelastischen Klebers wenigstens 90 %, vorzugsweise etwa
100 % beträgt,
vorzugsweise bei einer Reißdehnung
von mehr als 800 %.
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Um
eine ausreichende Beständigkeit
gegen klimatische und sonstige Einflüsse sicherzustellen, ist es
zweckmäßig, wenn
der dauerelastische Kleber eine Dauerhaltbarkeit entsprechend einem
reinen Siliconkautschuk unter gleichen Bedingungen aufweist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Foliensystem dadurch
gekennzeichnet, dass der dauerelastische Kleber eine solche Elastizität aufweist,
dass bei einer durch den Kleber ausgefüllten Klebefuge von 2 bis 3 mm
Stärke
im elastischen Verformungsbereich des Klebers bei einer Relativbewegung
zwischen erstem und zweitem Folien- bzw. Leistenabschnitt quer zur Klebefuge
mit einer Geschwindigkeit von 0,1 mm/min eine Zugspannung von nicht
mehr als 0,2 N/mm2 induziert wird.
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Durch
diese Eigenschaften des dauerelastischen Klebers wird sichergestellt,
dass der Verformungsweg zur Aufnahme der relativen Bewegung zwischen
Fenster- oder Türrahmen
und Baukörper nur über den
Kleber aufgenommen wird und insbesondere der erste Folienabschnitt
sowie eine Verklebung des ersten Folienabschnittes mit dem Baukörper und
eines zweiten Folien- oder Leistenabschnittes mit dem Tür- oder
Fensterrahmen unversehrt bleibt.
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Als
besonders geeignet hat sich dabei ein dauerelastischer Kleber in
Form eines Heißschmelzklebers
auf Siliconbasis herausgestellt.
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Für ein Einputzen
des erfindungsgemäßen Foliensystems
im Anschluss an den Baukörper
ist es zweckmäßig, wenn
wenigstens der erste Folienabschnitt zumindest teilweise mit einer
Vlieskaschierung oder -beschichtung versehen ist, die ein Anhaften
von Putz ermöglicht.
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Für die Verwendung
des Foliensystems auf der einem Innenraum zugewandten Seite eines
Baukörpers
ist es besonders vorteilhaft, wenn wenigstens der erste Folienabschnitt
mit einer Aluminiumkaschierung versehen ist. Dadurch lässt sich
das Eindringen von Wasserdampf in die Anschlussfuge stark verringern
oder vermeiden.
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Für die Verwendung
auf der Außenseite
eines Baukörpers
ist es zweckmäßig, wenn
wenigstens der erste Folienabschnitt als diffusionsoffene Folie
ausgebildet ist. Dadurch wird das Austreten von Wasserdampf aus
der Anschlussfuge zwischen Baukörper
und Fenster- oder Türrahmen
erleichtert.
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Weiterhin
hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der erste
Folienabschnitt an seinem der Verklebung mit dem zweiten Folien- oder Leistenabschnitt
gegenüberliegenden
Ende mit einem elastisch härtenden
Kleber auf Siliconbasis zur Befestigung an dem Baukörper, beispielsweise aus
Mauerwerk, Beton, Stahl, Holz, Kunststoff oder Glas, versehen ist.
Gegenüber
den im Stand der Technik verwendeten Butylklebern ergibt sich der Vorteil,
dass eine plastische Dimensionsänderung des
Klebers aufgrund von betriebsüblichen
Kräften weitgehend
ausgeschlossen ist.
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Für eine besonders
einfache Montage, insbesondere auf der Baustelle, kann es zweckmäßig sein,
wenn der zweite Abschnitt als Leiste zur Befestigung an einem Fenster-,
Türrahmen
oder dergleichen ausgebildet ist.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der zweite Folien-
oder Leistenabschnitt mit einem längselastischen Klebeband zur Befestigung
an einem Fenster- oder Türrahmen
versehen ist. Gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten üblichen, insbesondere gewebeverstärkten, Klebebändern ergibt
sich eine weitere Verbesserung der Dauerhaltbarkeit der Abdichtung
dadurch, dass bei erfindungsgemäßer Ausbildung
eine Ablösung
des Klebebandes infolge von Längenänderungen
des Tür- oder Fensterrahmens
weitgehend ausgeschlossen ist. Solche Längenänderungen des Tür- oder
Fensterrahmens können
sich aufgrund der thermischen Ausdehnung des Materials ergeben und insbesondere
dann problematisch sein, wenn der Längenausdehnungskoeffizient
des Materials für
einen solchen Tür-
oder Fensterrahmen sich von demjenigen des Baukörpers deutlich unterscheidet.
Ein Beispiel für
das Auftreten solcher Längenänderungen
ist ein sonnenbeschienenes Aluminium-Fensterprofil. Solche Längenänderungen
können
aber auch beispielsweise bei Holzfensterrahmen durch Feuchtigkeitsschwankungen
erfolgen, die zu einem Arbeiten des Holzrahmens führen. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
wird insbesondere eine scherende Belastung des Foliensystems vermieden.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von in den beigefügten Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden,
wobei die Beschreibung der Ausführungsbeispiele
nicht beschränkend
verstanden werden soll.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Foliensystem;
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2 einen
schematischen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Foliensystems;
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3 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Foliensystems nach 2 im
eingebauten Zustand, wobei zur Übersichtlichkeit
ein Teil der Elemente freigeschnitten ist;
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4 und 5 einen
Querschnitt durch ein Foliensystem nach 1 im eingebauten
Zustand, bei denen die erfindungsgemäße Beweglichkeit ersichtlich
ist; und
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6 eine
alternative Anordnung eines erfindungsgemäßen Foliensystems nach 1.
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Das
in 1 dargestellte Foliensystem zur Abdichtung von
Anschlussfugen an Gebäuden,
insbesondere zwischen einem Baukörper
und einem Fenster- oder Türrahmen
weist einen ersten Folienabschnitt 1 auf zur Befestigung
an der einen Seite der Fuge, vorzugsweise dem Baukörper 2,
und einen zweiten Folienabschnitt 3 zur Befestigung an
der anderen Seite der Fuge, insbesondere an einem Fenster- oder
Türrahmen 4.
Der erste und zweite Folienabschnitt 1 und 2 sind
durch einen dauerelastischen Kleber 5 verbunden, vorzugsweise
mit einer Klebefuge von 2 bis 3 mm Stärke.
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Bei
dem Kleber 5 wird vorzugsweise ein Heißschmelzsiliconkleber verwendet,
der eine elastische Verformbarkeit von wenigstens 60 %, vorzugsweise
wenigstens 90 % und insbesondere von etwa 100 % aufweist. Dies bedeutet,
dass der Kleberstrang 5 im Gebrauchszustand in jeder Richtung auf
das Doppelte seiner entspannten Länge gedehnt werden kann, ohne
sich plastisch zu verformen. Eine Verformung im Bereich bis 100
% der Ausgangslänge bleibt
dabei im elastischen Bereich und ist damit reversibel. Ein besonders
bevorzugter Kleber 5 weist dabei eine Reißdehnung
von mehr als 800 %, besonders bevorzugt um 850 % auf.
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Ein
bevorzugter Kleber ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass er
unter Witterungsbedingungen die gleiche Dauerhaltbarkeit aufweist,
wie ein reiner Siliconkautschuk.
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Vorzugsweise
ist zumindest der erste Folienabschnitt 1 teilweise mit
einer Vlieskaschierung oder Vliesbeschichtung 6 versehen,
die ein Überputzen des
Folienabschnittes 1 ermöglicht,
wenn dieser mit dem Baukörper 2 verbunden
ist. Für
die Verwendung auf der einer Rauminnenseite zugewandten Seite der Fuge
zwischen Baukörper 2 und
Fenster- oder Türrahmen 4 ist
es zweckmäßig, wenn
zumindest der erste Folienabschnitt eine Aluminiumkaschierung 7 aufweist.
Dadurch wird eine besonders geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
erhalten, so dass insbesondere in Kombination mit einem weiteren
erfindungsgemäßen Foliensystem
auf der Außenseite,
bei dem wenigstens der erste Folienabschnitt diffusionsoffen ausgebildet
ist, ein System zur Abdichtung von Anschlussfugen an einen Baukörper erhalten
wird, was nicht nur luftdicht gegen Zugluft ist, sondern bei der die
Außenseite
dampfdiffusionsoffener ist als die Innenseite bei schlagregendichter
Ausführung
auf der Außenseite.
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An
dem zweiten Folienabschnitt 3 ist ein Klebeband 8 angeordnet
zur Befestigung an dem Fenster- oder Türrahmen 4, wie es
in den 4 und 5 dargestellt ist. Das Klebeband 8 ist
dabei längselastisch
ausgebildet und kann üblichen
Längenänderungen
des Fenster- oder Türrahmens 4 in
einer Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene infolge üblicher Temperaturänderungen
und/oder Feuchtigkeitsänderungen
bei Holzrahmen folgen, ohne dass sich die Verklebung löst.
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Zur
Befestigung an dem Baukörper 2 ist
ein Ende des ersten Folienabschnittes 1 mit einem elastisch
härtenden
Kleber 9 auf Siliconbasis versehen, der eine stabile Verklebung
mit dem Baukörper 2 ermöglicht.
Typischerweise besteht der Baukörper 2 aus
Mauerwerk, Beton, einem Stahlrahmen, aus Holz, Kunststoff, Glas
oder dergleichen.
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Die
Anordnung eines erfindungsgemäßen Foliensystems,
wie es zuvor beschrieben wurde, ist in den 4 und 5 dargestellt.
In 4 ist das Foliensystem in nicht ausgelängtem Ausgangszustand
dargestellt. Die 5 zeigt das System im elastisch
gedehnten Zustand, während
die Fuge zwischen Baukörper 2 und
Fenster- oder Türrahmen 4 sich
vergrößert hat.
Bewegt sich der Fenster- oder Türrahmen 4 in
seine Ausgangslage zurück,
nimmt auch das erfindungsgemäße Foliensystem
wieder die in 4 dargestellt Ausgangskonfiguration
ein. In den 4 und 5 ist auch
noch gezeigt, dass Isoliermaterial 10 zwischen Baukörper 2 und
Fenster- oder Türrahmen 4 angeordnet
ist. Mit der gestrichelten Linie 11 ist ein äußerer Abschluss
des Fugenraumes zwischen Baukörper 2 und
Rahmen 4 entweder durch ein weiteres erfindungsgemäßes Foliensystem oder
eine andere schlagregendichte Verkleidung angedeutet.
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In 6 ist
eine alternative Anordnung des zweiten Folienabschnittes 3 zur
Befestigung an dem Fenster- oder Türrahmen 4 dargestellt.
Anders als in den 4 und 5 dargestellt,
kann diese Alternativanordnung beispielsweise auf dem raumseitigen Teil
des Fenster- oder Türrahmens
befestigt werden.
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In
den 2 und 3 ist eine alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Foliensystems
dargestellt, bei dem der zweite Abschnitt aus einer Leiste 12 besteht,
der zur Befestigung an einem Tür-
oder Fensterrahmen 4 geeignet ist. Dieser Leistenabschnitt 12 kann
aus einer PVC-Leiste bestehen
und wird wiederum über
ein längselastisches
Klebeband 9 mit dem Fenster- oder Türrahmen 4 verklebt.
Das längselastische
Klebeband 9 kann dabei Längenänderungen zwischen der Leiste 12 und
dem Fenster- oder Türrahmen 4 infolge
von Temperaturänderungen
oder Feuchtigkeitsschwankungen in dem Rahmenholz ausgleichen. Über den dauerelastischen
Kleber 5, der bereits zuvor näher beschrieben wurde, ist
das Leistenelement 12 mit dem ersten Folienabschnitt 1 verbunden.
Der erste Fo lienabschnitt 1 ist zweckmäßig wiederum mit einer Vlieskaschierung 6 versehen,
die mit einem üblichen Putz 13 überputzbar
ist.
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3 zeigt
dabei eine perspektivische Prinzipskizze einer Anordnung des alternativen
erfindungsgemäßen Foliensystems
an einem Baukörper.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung können
sich durch andere Kombinationen der erfindungsgemäßen Merkmale
ergeben.