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Die
Erfindung betrifft ein Freischneidegerät mit einem motorisch angetriebenen
und um eine Achse drehbaren Schneidwerkzeug mit einem mantelartigen
Wickelschutz.
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Freischneidegeräte sind
dem Fachmann in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und bestehen
im Wesentlichen aus einem Motor, vorzugsweise einem Verbrennungsmotor,
möglich
ist aber auch ein Elektromotor, der ein auf einer Achse drehbar
gelagertes Schneidwerkzeug antreibt. Vorzugsweise ist der Motor
vom Schneidwerkzeug beabstandet und in einem Gehäuse mit Haltegriffen zum Ergreifen
und Handhaben durch einen Nutzer des Freischneidegeräts angeordnet.
An dem Gehäuse
ist ein Schaftrohr vorgesehen, durch das eine Antriebswelle vom
Motor zum Schneidwerkzeug verläuft.
Gegebenenfalls kann endseitig an dem Schaftrohr ein Getriebe zur
Umlenkung vorgesehen sein, um beispielsweise bei schräg gehaltenem
Schaftrohr die Drehachse des Schneidwerkzeugs im Wesentlichen senkrecht
auszurichten.
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Als
Schneidwerkzeuge kommen unter anderem Sägeblätter, gezahnte Messer oder
rotierende Fadenköpfe
mit endseitig angeordneten Fäden
in Betracht. Somit können
unterschiedliche Gewächse
wie Bäume,
Büsche,
Gras etc. mit dem Freischneidegerät bearbeitet bzw. beschnitten
werden. Vorzugsweise ist das Schneidwerkzeug austauschbar auf der Achse
angeordnet und wird z. B. mit einer Verschraubung relativ zur Achse
festgelegt.
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Um
das Blockieren des Freischneidegeräts zu vermeiden ist ein Wickelschutz
vorgesehen, der verhindert, dass abzuschneidendes oder abgeschnittenes
Mähgut
an die rotierende Achse gelangt. Diese ragt beispielsweise aus einem
Getriebegehäuse
des Freischneidegeräts
heraus und an ihr ist ein Sägeblatt
oder eine rotierende Fadenkassette mit einem Faden endseitig angeordnet.
Hierzu ist der Wickelschutz glocken-, kalotten- oder mantelförmig ausgebildet
und umgibt den freistehenden Abschnitt der rotierende Achse und
reicht bis knapp zur Ebene des rotierenden Schneidwerkzeugs, um
das Abschneiden von Mähgut
durch das Schneidwerkzeug zu ermöglichen.
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Ein
derartiger Wickelschutz ist aus der
DE 196 12 092 A1 bekannt, der lösbar zwischen
einer Druckscheibe und einer Wickelscheibe eingespannt ist und ist
auf einen Umfangsbereich einer auf die sich drehende Achse aufgeschraubten
Fadenkassette herunterragt. Als nachteilig hierbei ist anzusehen, dass
dieser Wickelschutz nur für
eine bestimmte Art von Fadenkassetten einen ausreichenden Schutz bietet,
da bei einer mit einer anderen Form ausgebildeten Fadenkassette
dennoch Mähgut
an die rotierende Achse gelangen kann.
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Die
DE 44 37 005 C1 beschreibt
eine Wickelschutzvorrichtung für
Motorsensen mit Fadenschneidkopf, bei der eine ringförmige Fläche, die knapp
oberhalb in axialer Richtung des rotierenden Fadens gesehen angeordnet
ist, als Wickelschutz dient. Ein Austausch des rotierenden Fadens
gegen andere Schneidwerkzeuge ist hier nicht offenbart.
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Als
nachteilig bei den bekannten Freischneidegeräten mit Wickelschutz ist anzusehen,
dass der mantelförmige
Wickelschutz entweder fest an einem Gehäuse, beispielsweise einem Getriebegehäuse, angeordnet
oder in das Gehäuse
integriert ist. Da das Freischneidegerät jedoch mit unterschiedlichen Schneidwerkzeugen,
die unterschiedliche Dicken aufweisen können, benutzbar sein soll,
müssen
die Wickelschütze
entweder aufwändig
ausgetauscht, d. h. ein passender Wickelschutz angeschraubt werden,
oder der vorhandene Wickelschutz muss mit zusätzlichen Distanzscheiben in
der Verschraubung in eine gewünschte
Position gebracht werden.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Freischneidegerät mit einem
Wickelschutz anzugeben, das mit unterschiedlichen Schneidwerkzeugen
betreibbar ist, wobei der Wickelschutz in einfacher Weise an das
jeweils verwendete Werkzeug anpassbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass der Wickelschutz mehrteilig
aufgebaut ist. Eine erste Schale des Wickelschutzes, die vorzugsweise
ebenfalls glocken-, kalotten oder mantelförmig ausgebildet ist, wird
fest mit dem Freischneidegerät verbunden
und überdeckt
zumindest teilweise den freien Raum rund um die aus dem Freischneidegerät bzw. einem
Getriebegehäuse
herausragende drehbare Achse für
das Schneidwerkzeug. Weiterhin weist der Wickelschutz eine zweite
Schale auf, die relativ zur ersten Schale bzw. zum Freischneidegerät in Richtung
der Ach se des Schneidwerkzeugs verlagerbar ist. Hierbei ist es für den Fachmann
ersichtlich, dass diese zweite Schale in ihrer jeweils vom Nutzer eingestellten
Position arretierbar sein muss, um in dieser Position einen optimalen
Wickelschutz zu gewährleisten.
Auch die zweite Schale ist im Wesentlichen glocken-, kalotten- oder
mantelförmig
ausgebildet und überdeckt
im Wesentlichen vollständig
den Raum um den freistehenden Abschnitt der drehbaren Achse für das Schneidwerkzeug.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der Mechanismus zur Verlagerung der zweiten
Schale relativ zur ersten Schale vom Fachmann in beliebiger Weise ausgestaltet
werden. Beispielsweise ist es möglich, dass
hier an der ersten Schale eine oder mehrere Zahnstangen angeordnet
sind, die mit drehbaren Zahnrädern
an der zweiten Schale zusammenwirken, um diese in axialer Richtung
zu verlagern. Eine geeignete Arretierungsvorrichtungen in einer
gewünschten
Position des Zahnrads relativ zur Zahnstange ist dem Fachmann bekannt.
Bevorzugt wird die Verlagerung jedoch wie im Folgenden ausgeführt vorgenommen.
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Der
Wickelschutz wird, nachdem der Nutzer des Freischneidegerätes das
von ihm gewünschte Schneidewerkzeug
an der drehbaren Achse befestigt hat, einen geringen Abstand, z.B.
auf 1 bis 2 mm eingestellt. Das bedeutet, dass der untere Rand der zweiten
mantelförmigen
Schale ein bis zwei Millimeter von der Ebene des drehbaren Schneidwerkzeugs, in
axialer Richtung gesehen, zum Freischneidegerät hin beabstandet ist, so dass
das Schneidwerkzeug das Mähgut
abschneiden kann.
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Es
ist für
den Fachmann ersichtlich, dass der Wickelschutz aus Metall und/oder
Kunststoff besteht, beispielsweise in Form zweier Metallschalen,
um bei starker Beanspruchung des Freischneidegeräts eine ausreichende Verschleißbeständigkeit
zu bieten. Als Schneidwerkzeuge, die mit dem Freischneidegerät verwendet
werden, dienen bevorzugt Sägeblätter, an ihrem
Außenumfang
vielfach gezahnte Messer oder Fäden,
die an der drehbaren Achse angeordnet werden.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit dem Wickelschutz eine
einfache Anpassung an verschiedene mit dem Freischneidegerät zu verwendende
Schneidwerkzeuge ermöglicht
ist, da die zweite Schale, die den eigentlichen Wickelschutz bildet,
in axialer Richtung relativ zur Achse des Schneidwerkzeugs verlagerbar
ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist die zweite Schale mit einer Federkraft beaufschlagbar. Hierzu
ist zwischen erster und zweiter Schale eine Feder angeordnet, die
an ihrem einen Ende an der ersten fest mit dem Freischneidegerät verbundenen Schale
angreift und mit ihrem anderen Ende an der zweiten Schale. Somit
wird von dieser Feder eine Druckkraft auf die zweite Schale ausgeübt, um diese stets
in der vom Nutzer gewünschten
Position zu halten. Vorzugsweise wird hier eine ringförmige Spiralfeder
benutzt, um auf die zweite Schale eine über ihren Umfang gleichmäßig verteilte
Kraft auszuüben.
Mit der Feder ist erreicht, dass die zweite Schale stets, in axialer
Richtung gesehen, in Richtung weg von der Ebene des rotierenden
Schneidwerkzeugs hin zum Freischneidegerät gedrückt wird, so dass der Abstand
zwischen dem unteren Rand der zweiten Schale und dieser Ebene immer
mindestens so groß bleibt wie
vom Nutzer eingestellt.
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Zur
Arretierung der zweiten Schale in einer vom Nutzer gewünschten
Position relativ zur ersten Schale sind in vorteilhafter Weise Rastmittel
vorgesehen. Diese können
vom Fachmann in an sich beliebiger Weise ausgestaltet werden, um
die zweite Schale beispielsweise formschlüssig in einer vom Nutzer gewünschten
Position zu halten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung umfassen diese Rastmittel Raststu
fen, die an der Wandung der ersten Schale ausgebildet sind, und
die mit einer Rastnase, die in radialer Richtung gesehen von der
zweiten Schale nach innen abragt, zusammenwirken. Dabei sind die
Raststufen insbesondere stufen- oder treppenartig mit in axialer
Richtung gesehen gleichen Abständen
ausgebildet. Zusätzlich
ist an der zweiten Schale eine Anschlagsfläche in Form einer ringförmig umlaufenden
Schulter ausgebildet, an der die vorstehend beschriebene Feder abgestützt ist.
Ebenso ist die erste Schale mit einer durchgehend umlaufenden Schulter
versehen, an der die Feder abgestützt ist. Mit der Feder wird
die Rastnase an der zweiten Schale in der vom Nutzer eingestellten
Raststufe gehalten. Gegebenenfalls können die Raststufen vertieft
ausgeführt
sein, um ein Umspringen in eine andere Raststufe durch geringfügiges Verdrehen
der zweiten Schale zu unterbinden. Um ein Verkanten der zweiten
Schale relativ zur ersten Schale zu vermeiden sind zwei Rastnasen
an der zweiten Schale vorgesehen, die einander gegenüberliegen,
und mit entsprechend ausgebildeten Raststufen an der ersten Schale
zusammenwirken. Mit den Raststufen ist die Höhe bzw. der Abstand des unteren
Randes der zweiten Schale zur Ebene des sich drehenden Schneidwerkzeugs
einstellbar. Hierzu beträgt
der Höhenunterschied
zwischen benachbarten Raststufen vorzugsweise maximal einen Millimeter. Der
Nutzer des Freischneidegeräts
montiert zuerst das von ihm gewünschte
Schneidwerkzeug und stellt anschließend den optimalen Abstand
der zweiten Schale relativ zu diesem Werkzeug her, in dem er diese
relativ zur ersten Schale so lange verdreht, bis die Rastnasen in
die gewünschten
Raststufen eingerastet sind. Hierzu muss er die von der Feder ausgeübte Druckkraft überwinden.
Sobald der untere Rand der zweiten Schale mit dem Schneidwerkzeug
in Berührung
kommt ist ein Weiterverdrehen der zweiten Schale in diese Richtung
nicht mehr möglich
und die Rastnasen springen in die letzte Raststufe zurück, so dass
der optimale Abstand eingestellt ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
einer schaubildlichen Ansicht drei Bestandteile des Wickelschutzes,
und
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2 in
einer Ansicht von schräg
unten den zusammengesetzten Wickelschutz.
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Bei
dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
handelt es sich um einen Wickelschutz 100 für ein zur
Vereinfachung der Darstellung hier nicht abgebildetes Freischneidegerät. Der Wickelschutz 100 besteht
im Wesentlichen aus einer ersten Schale 10 und einer zweiten
Schale 11 jeweils aus Metall und einer Feder 12 aus
einem dem Fachmann bekannten federelastischen Metall.
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Die
erste Schale 10 weist Schraublöcher 13 auf, um sie
an einem Getriebegehäuse
oder einem Motorengehäuse
eines Freischneidegeräts
zu befestigen. Dabei wird die erste Schale 10 sowie die
zweite Schale 11 jeweils von der sich drehenden Achse für das Schneidwerkzeug
durchgriffen. Hierzu weisen die erste Schale 10 und die
zweite Schale 11 jeweils einen Durchbruch 14, 15 auf.
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An
der zweiten Schale 11 ist obenseitig, in der 1 auf
der linken Seite, eine durchgehend umlaufende Schulter 17 vorzugsweise
einstückig
angeformt, die im Wesentlichen radial nach innen ragt. An dieser
Schulter liegt eine Feder 12, z. B. eine Spiralfeder, an,
um eine Druckkraft auf die zweite Schale 11 in axialer
Richtung A, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, d. h. parallel
zu Drehachse des Schneidwerkzeugs, auszuüben. Die Feder 12 liegt,
in dem in 2 dargestellten zusammengesetzten
Zustand des Wickelschutz 100, an einer weiteren Schulter 16 an,
die durchgehend umlaufend an der ersten Schale 10 angeformt
ist.
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Zur
axialen Verlagerung und Arretierung in der gewünschten Position der zweiten
Schale 11 relativ zur ersten Schale 10 sind Rastmittel
vorgesehen. Diese umfassen Raststufen 18, die einander
gegenüberliegend
in der Wandung der ersten Schale 10 ausgebildet sind. Diese
wirken mit Rastnasen 19 zusammen, die vorzugsweise einstückig im
Wesentlichen radial nach innen ragend an der Innenwand 20 der
zweiten Schale 11 angeformt sind. Wird die zweite Schale 11 relativ
zur feststehenden ersten Schale 10 verdreht, wie durch
den Doppelpfeil D angedeutet, werden die Rastnasen 19 von
einer Raststufe 18 jeweils in eine benachbarte Raststufe 18 verbracht.
Da diese, in axialer Richtung A gesehen, jeweils um ein bis zwei
Millimeter voneinander beabstandet sind, wird die Relativposition
der zweiten Schale 11 zur ersten Schale 10 verändert.
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Wenn
ein Nutzer des Freischneidegeräts
ein anderes Schneidwerkzeug, beispielsweise eine Sägeblatt,
ein an seinem Außenumfang
gezahntes Messer oder eine Fadenkassette endseitig an der drehbaren
Achse befestigt hat, stellt er nachfolgend den optimalen Abstand
des Wickelschutzes 100 zu der Ebene des sich drehenden
Schneidwerkzeugs her. Hierzu verdreht er die zweite Schale 11 so
lange relativ zur ersten Schale 10, bis der gewünschte maximale
Abstand zwischen dem unteren Rand 21 der zweiten Schale 11 und
dem Schneidwerkzeug erreicht ist. Würde er nun die zweite Schale 11 weiter
in dieser Richtung drehen, käme
der untere Rand 21, in 1 auf der
rechten Seite, zur Anlage an das Schneidwerkzeug und die zweite
Schale 11 würde wieder
in die vorhergehende Rastposition zurückspringen.
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- 100
- Wickelschutz
- 10
- erste
Schale
- 11
- zweite
Schale
- 12
- Feder
- 13
- Schraubloch
- 14
- Durchbruch
- 15
- Durchbruch
- 16
- Schulter
- 17
- Schulter
- 18
- Raststufe
- 19
- Rastnase
- 20
- Innenwand
- 21
- unterer
Rand
- A
- axiale
Richtung
- D
- Drehrichtung