-
Die
Erfindung betrifft eine verstellbare Schaftkappe für eine Handfeuerwaffe,
insbesondere ein Gewehr, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine
derartige Schaftkappe ist aus der
DE 296 05 120 U1 bekannt. Die dort beschriebene Schaftkappe
ist speziell für
Sportschützen
konzipiert und derart aufgebaut, dass die Einstellbarkeit der Schaftkappe
nach einer Waffeninspektion durch kontrollierbare Sperrmittel unterbunden
werden kann. Dadurch soll die Einhaltung der Wettkampfregeln während eines
Wettkampfs überprüfbar sein.
Hierzu enthält
die Schaftkappe eine am rückwärtigen Ende eines
Schafts befestigte Grundplatte, an der ein Oberteil bestehend aus
einem Mittelteil und aus scharnierartig an diesem befestigten Flügelteilen
verstellbar montiert ist. Die Befestigung des Mittelteils an der
Grundplatte erfolgt über
eine Befestigungsschraube und einen Kulissenstein, der in einer
entsprechenden Längsnut
der Grundplatte verschiebbar und durch Festziehen der Schraube fixierbar
ist. Zur Seitenverstellung der Schaftkappe sind innerhalb des Kulissensteins
zusätzliche
Gewindelöcher
mit darin versenkbaren Madenschrauben vorgesehen. Durch entsprechende
Verstellung der beiden Madenschrauben kann eine Seitenverkippung
des Mittelteils relativ zur Grundplatte erreicht werden. Die Verstellung
der Seitenverkippung ist jedoch relativ aufwändig und auch nicht ohne weiteres
ohne Demontage von Außen
durchführbar.
Auch für
eine zusätzliche
Neigungsverstellung des Oberteils bezüglich der Grundplatte müssen zwei
weitere Madenschrauben verstellt werden, die in dem Kulissenstein an
seiner Kontaktfläche
mit dem Mittelteil parallel zu der Bohrung für die Befestigungsschraube
angeordnet sind. Auch diese Verstellung ist mit einem entsprechend
hohen Aufwand verbunden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verstellbare Schaftkappe der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine vereinfachte Einstellung mit
einer Vielzahl von Verstellmöglichkeiten
bietet.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine verstellbare Schaftkappe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Schaftkappe können eine
Vielzahl von Einstellungen relativ einfach vorgenommen werden. Durch
die Verstellung des Zwischenstücks
kann z.B. die Höhe
der Schaftkappe verändert
werden. Die um eine Querachse verschwenkbare Anordnung der Bodenplatte
an dem Zwischenstück
ermöglicht
außerdem
eine einfache Einstellung der Neigung der Bodenplatte bezüglich der
Grundplatte. Dadurch kann der so genannte Pitchwinkel der Schaftkappe
eingestellt werden. Auch die Grundplatte ist z.B. über Langlöcher und
zugehörige
Halteschrauben verstellbar an einem Schaftteil der Handfeuerwaffe
montiert. Die Grundplatte kann somit sowohl innerhalb eines vorgegeben Winkelbereichs
gedreht als auch seitlich verschoben werden. Dadurch ist die Schränkung der
Schaftkappe einstellbar. Die Verstellelemente sind einfach betätigbar und äußerst stabil
so dass sich eine gewünschte
Einstellung auch nicht ohne weiteres verändert. Dadurch kann eine gewünschte Einstellung auch
dauerhaft beibehalten werden.
-
In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung enthält die Bodenplatte
eine oberhalb der Querachse angeordnete Stellschraube, deren nach
vorne vorstehendes vorderes Ende durch mindestens eine zwischen
der Bodenplatte und dem Zwischenstück eingespannte Druckfeder
an eine oberhalb der Querachse liegende Anlagefläche des Zwischenstücks angedrückt wird.
Durch Verstellung der Stellschraube kann so eine sehr einfache und
dennoch stabile Neigungsverstellung der Schaftkappe erreicht werden.
-
Die
Querachse ist in bevorzugter Weise oberhalb der Mittelachse der
Bodenplatte angeordnet. Eine durch den Rückstoss bedingte Schwenkbewegung
der Schaftkappe wirkt dadurch dem Hochschlagen der Waffe entgegen
und die Laufachse der Handfeuerwaffe bleibt eher in der gewünschten
Zielebene.
-
Die
Führungselemente
zur verschiebbaren Führung
des Zwischenstücks
an der Grundplatte bestehen bei einer zweckmäßigen Ausführung aus einem Nutenstein
und einer dazugehörigen
Längsnut in
der Bodenplatte.
-
Zur
Verlängerung
oder Verkürzung
der Schaftkappe ist das vorzugsweise als Endkappe ausgeführte Endteil über eine
oder mehrere Distanzscheiben an der Bodenplatte befestigbar. In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind in dem Endteil,
den Distanzscheiben und der Bodenplatte mit den Halteschrauben fluchtende
Durchgangsöffnungen
vorgesehen. Dadurch sind die Halteschrauben zur Verstellung der
Schaftkappe auch ohne Demontage der Endkappe von außen zugänglich.
-
Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine
erfindungsgemäße Schaftkappe in
einer Seitenansicht;
-
2 eine
erfindungsgemäße Schaftkappe in
einem Längsschnitt;
-
3 die
in 1 dargestellte Schaftkappe in einer ersten Explosionsdarstellung
und
-
4 die
in 1 dargestellte Schaftkappe in einer zweiten Explosionsdarstellung.
-
Die
in den 1 bis 4 dargestellte Schaftkappe enthält eine
Grundplatte 1, die an einem an der Rückseite eines Hinterschafts 2 befestigten und
bei der gezeigten Ausführung
als Schaftplatte ausgeführten
hinteren Schaftteil 3 verstellbar befestigt ist. Das als
Schaftplatte ausgebildete und an die Außenkontur des Hinterschafts 2 angepasste
Schaftteil 3 ist durch in 2 dargestellte
Schrauben 4 an der Rückseite
des Hinterschafts 2 befestigt. Das Schaftteil 3 enthält obere
und untere Durchgangsöffnungen 5,
die an der zum Hinterschaft 2 weisenden Seite in 3 erkennbare
ovale Einsenkungen 6 aufweisen. In den ovalen Einsenkungen 6 sind
Muttern 7 mit einer an die Innenkontur der Einsenkungen 6 angepassten
ovalen Außenkontur
und Gewindebohrungen 8 angeordnet.
-
Wie
besonders aus den 3 und 4 ersichtlich,
weist die Grundplatte 1 obere und untere Querschlitze 10 für zwei Halteschrauben 11 auf.
Die Querschlitze 10 sind in Form von Langlöchern mit
einer in 4 gezeigten Einsenkung 12 an
der vom Schaftteil 3 angewandten Seite ausgeführt. Über die Querschlitze 10 und
die als Zylinderkopfschrauben ausgeführten Halteschrauben 11 mit
den zugehörigen
Muttern 7 ist die Grundplatte 1 verstellbar an dem
Schaftteil 3 befestigt. Die Querschlitze 10 sind derart
dimensioniert, dass die Grundplatte 1 durch Lösen der
Halteschrauben 11 sowohl nach rechts oder links um einen
vorgegeben Winkel gedreht als auch in der vertikalen Stellung seitlich
verschoben werden kann.
-
In
der Grundplatte 1 ist zwischen dem oberen und unteren Querschlitz 10 ferner
ein Längsschlitz 13 für einen
mit Gewindebohrungen 14 versehenen T-förmigen Nutenstein 15 vorgesehen.
Der Längsschlitz 13 enthält einen
im Querschnitt ebenfalls T-förmigen
unteren Führungsbereich
und einen in 4 erkennbaren breiteren oberen
Einführbereich,
in den der Nutenstein 15 einsetzbar ist. In dem unteren
Führungsbereich
ist der Nutenstein 15 nach oben und unten verschiebbar
geführt.
An der von dem Schaftteil 3 abgewandten Rückseite
des Nutensteins 15 ist ein Zwischenstück 16 befestigt. Das
Zwischenstück 16 ist über Bohrungen 17 und
zwei Halteschrauben 18 an der Rückseite des Nutensteins 15 so
befestigt, dass das Zwischenstück 16 zusammen mit
dem Nutenstein 15 durch Lösen der beiden Halteschrauben 18 innerhalb
des Führungsbereichs
des Längsschlitzes 13 nach
oben oder unten in eine gewünschte
Stellung verschoben und durch Anziehen der beiden Halteschrauben 18 in
der gewünschten Stellung
fixiert werden kann. Der Längsschlitz 13 und der
dazugehörige
Nutenstein 15 stellen Führungselemente
für die
Führung
des Zwischenstücks 16 an
der Grundplatte 1 dar.
-
An
dem Zwischenstück 16 ist
eine als Mittelstück
ausgebildete Bodenplatte 19 um einen Querstift 20 verschwenkbar
angelenkt. Hierzu weist das Zwischenstück 16 im oberen Bereich
einen nach hinten vorstehenden Ansatz 21 mit einer quer
verlaufenden Bohrung 22 für den Querstift 20 auf.
In der Bodenplatte 19 sind zwei seitliche Lagerbohrungen 23 für den Querstift 20 vorgesehen.
Wie aus den 3 und 4 hervorgeht,
sind die Lagerbohrungen 23 oberhalb der Mittelachse 24 der
Bodenplatte 19 angeordnet. An der Unterseite des Zwischenstücks 16 sind
zwei in 4 erkennbare Sacklöcher 25 für die Abstützung zweier
Druckfedern 26 vorgesehen. In den beiden Sacklöchern 25 sind
die einen Enden der beiden Druckfedern 26 abgestützt. Die
anderen Enden der Druckfedern 26 stützten sich an einer zurückversetzten
inneren Fläche 27 der
Bodenplatte 19 ab. Das Zwischenstück 16 weist ferner
eine oberhalb der Bohrung 22 liegenden Nase mit einer Anlagefläche 28 auf,
an der das vordere Ende einer in der Bodenplatte 19 angeordneten
Stellschraube 29 anliegt. Die als Gewindestift ausgeführte Stellschraube 29 ist
in einer durchgehenden Gewindebohrung 30 der Bodenplatte 19 angeordnet.
Durch Drehung der Stellschraube 29 ist die Neigung der
Bodenplatte 19 bezüglich
des Zwischenstücks 16 einstellbar.
-
In
der Bodenplatte 19 sind auch obere und untere Durchgangsbohrungen 31 mit
in 3 erkennbaren ovalen Einsenkungen 32 an
der zum Zwischenstück 16 gewandten
Seite vorgesehen. In diese Einsenkungen 32 sind wieder
den Muttern 7 entsprechende Muttern 33 für zwei Halteschrauben 34 eingesetzt. Über die
Muttern 33 und die Halteschrauben 34 kann ein
hier als Endkappe ausgeführtes Endteil 35 an
der Bodenplatte befestigt werden. Zwischen dem Endteil 35 und
die Bodenplatte 19 können noch
eine oder mehrere Distanzplatten 36 eingesetzt werden,
wodurch der Abstand des Endteils 35 von der Bodenplatte 19 verändert werden
kann.
-
Die
Halteschrauben 11 und 18 sind als Zylinderkopfschrauben
mit einem Innensechskant ausgeführt.
Auch die Stellschraube 29 weist einen Innensechskant auf,
so dass eine Verstellung der Schaftkappe mit einem einzigen Innensechskantschlüssel möglich ist.
Wie aus 2 ersichtlich, sind in dem als
Endkappe ausgeführten
Endteil 35 sowie in der Distanzplatte 36 und der
Bodenplatte 19 mit den Halteschrauben 18 und der
Stellschraube 29 fluchtende Durchgangsöffnungen 37 bis 41 vorgesehen.
Dadurch sind die Halteschrauben 18 und die Stellschraube 29 von
außen
zugänglich.
-
Über die
Grundplatte 1 und das Zwischenstück 16 mit der an diesem
verschwenkbar angeordneten Bodenplatte 19 können eine
Vielzahl von Verstellungen der Schaftkappe vorgenommen werden. So
kann z.B. die Grundplatte 1 durch Lösen der Schrauben 11 im
Rahmen eines durch die Querschlitze 10 vorgegeben Winkelbereichs
gedreht oder in ihrer senkrechten Stellung zur Seite verschoben
werden. Dadurch kann eine Seitenverstellung und eine Verstellung
der Schränkung
erreicht werden. Durch Lösen
der Halteschrauben 18 kann dagegen das Zwischenstück 16 nach
oben und unten verschoben werden. Dadurch wird eine Höhenverstellung
der Schaftkappe ermöglicht.
Durch Verdrehen der Stellschraube 29 kann die Neigung der
Bodenplatte 19 bezüglich
der Grundplatte 1 verändert
und somit der Pitchwinkel eingestellt werden.