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Die
Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtanordnung für ein
Kraftfahrzeug mit einem aus Schultergurtteil und Beckengurtteil
bestehenden Sicherheitsgurt, wobei der Schultergurtteil über
einen Umlenkbeschlag zu einem an einer Fahrzeugsäule befestigten
Sicherheitsgurtaufroller geführt und das Ende des Beckengurtes
an einem fahrzeugseitig gehalterten Endbeschlagstraffer befestigt
ist.
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Eine
Sicherheitsanordnung mit den gattungsgemäßen Merkmalen
ist in der
GB 2 367
039 A beschrieben. Insbesondere bei den Vordersitzen eines
Kraftfahrzeuges zugeordneten Endbeschlagstraffern ist der betreffende
Endbeschlagstraffer ebenso wie ein an den Schultergurt angeschlossener Gurtaufroller
im Bereich der B-Säule des Kraftfahrzeuges befestigt, so
dass bei abgelegtem Sicherheitsgurt der von dem Endbeschlagstraffer
abgehende Beckengurtteil zum oberhalb an der B-Säule befindlichen
Umlenkbeschlag verläuft, hier umgelenkt und als Schultergurtteil
zu dem in der Nähe des Endbeschlagstraffers angeordneten
Gurtaufroller geführt ist. Wird der Sicherheitsgurt angelegt,
so soll sich auch dann ein günstiger Verlauf des Beckengurtteils einstellen,
wenn sich der Fahrzeugsitz in einer vorderen Position befindet.
Dies gilt insbesondere dann, wenn bei zweitürigen Fahrzeugen
die B-Säule gegenüber der normalen Sitzposition
ohnehin weiter nach hinten gelagert ist, um eine gute Zugänglichkeit der
Rücksitze des Fahrzeuges einzustellen. Aus diesem Grund
ist in der
GB 2 367
039 A vorgeschlagen, den Endbeschlagstraffer an einer sich
in der Längsrichtung des Fahrzeuges erstreckenden Stange
verschiebbar anzuordnen, wobei die Stange gleichzeitig als Drehantrieb
für die Drehung der Gurtwelle zum Straffen des Beckengurtteils
eingerichtet ist. Wird der Sicherheitsgurt angelegt, so übt
der nun über den Beckenbereich des Fahrzeuginsassen verlaufende
und seitlich der Sitzfläche des zugeordneten Fahrzeugsitzes
abgehende Beckengurtteil eine Zugkraft auf den Endbeschlagstraffer
in Richtung der vorderen Position des Fahrzeugsitzes aus, so dass
sich der Endbeschlagstraffer längs der Stange selbsttätig
in die einer günstigen Gurtgeometrie entsprechende Position verschiebt.
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Mit
der bekannten Sicherheitsgurtanordnung ist der Nachteil verbunden,
dass erheblicher Bauaufwand erforderlich ist, weil die den Endbeschlagstraffer
tragende Stange jeweils die gesamte Belastung aus der Sicherheitsgurtanordnung
aufnehmen muss. Da ein Endbeschlagstraffer durchaus ein entsprechendes
Gewicht aufweist, ist eine selbsttätige Bewegung nicht
in jedem Fall gewährleistet. Insbesondere die Rückbewegung
des in die vordere Position auf der Stange verschobenen Endbeschlagstraffers ist
nicht immer gegeben, weil diese Rückbewegung über
die Rückzugskraft des Gurtaufrollers aufzubringen ist,
soweit bei abgelegtem Gurt von dem Gurtaufroller eine entsprechende Rückzugskraft über
den über den Umlenkbeschlag geführten Gurtabschnitt ausgeübt
wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsgurtanordnung
mit den gattungsgemäßen Merkmalen so einzurichten,
dass sich ein günstiger Gurtverlauf bei angelegtem wie auch
bei abgelegtem Sicherheitsgurt selbsttätig einstellt.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
aus dem Inhalt der Schutzansprüche, welche dieser Beschreibung
nachgestellt sind.
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Die
Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass der Beckengurt
in seinem Verlauf zwischen dem an dem Fahrzeug ortsfest befestigten
Endbeschlagstraffer und dem Fahrzeugsitz über eine fahrzeugseitig
befestigte, sich in der Verschieberichtung des Fahrzeugsitzes erstreckende
Gleitstange geführt ist und dass der Endbeschlagstraffer
vom Fahrzeugboden aus gesehen oberhalb der Gleitstange angeordnet
ist derart, dass der Beckengurt von dem Endbeschlagstraffer in Richtung
Fahrzeugboden verläuft, unter der Gleitstange hindurchgeführt
ist und von der Gleitstange bei abgelegtem Gurt zum Umlenkbeschlag
und bei angelegtem Gurt in Richtung zum Fahrzeugsitz verläuft.
Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass im Vergleich zum
Stand der Technik eine Gurtbandschlaufe zunächst leichtgängiger
auf einer Gleitstange verschiebbar ist. Die Verschiebung einer Endschlaufe
eines Beckengurtteils an einer Gleitstange ist hierzu aus der
DE 28 14 302 C2 bekannt.
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Der
besondere Vorteil ergibt sich jedoch aus der erfindungsgemäßen
Anordnung des Endbeschlagstraffers in Relation zur Gleitstange,
wobei der Gleitbereich des Beckengurtteils auf der Gleitstange je
größer ist, desto weiter der Endbeschlagstraffer von
der Gleitstange entfernt angeordnet ist.
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Das
Gleiten des Beckengurtteils auf der Gleitstange wird dadurch erleichtert,
wenn nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Gleitstange
im Winkel zum Fahrzeugboden geneigt angeordnet ist, wobei das hintere,
dem Endbeschlagstraffer zugewandte Ende der Gleitstange einen größeren Abstand
zum Fahrzeugboden einhält als deren vorderes Ende.
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Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Beckengurtteil
durch einen auf der Gleitstange reibungsarm verschiebbar geführten Schlitten
geführt ist.
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Eine
weitere Verbesserung kann sich dadurch einstellen, dass nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung der Endbeschlagstraffer
in die bei angelegtem Gurt sich einstellende Verlaufsrichtung des
Beckengurtteils drehbar aufgehängt ist. Hiermit ist der
Vorteil verbunden, dass sich der Endbeschlagsstraffer hinsichtlich
des von der in ihm gelagerten Gurtwelle abgehenden Beckengurtteils
jeweils in die Verlaufsrichtung des Beckengurtteils zur Gleitstange
ausrichten kann.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann insbesondere
die Rückbewegung des Endbeschlagstraffers in seine Ausgangsstellung
und damit die Rückführung des Beckengurtteils
bei abgelegtem Sicherheitsgurt dadurch verbessert werden, dass der
Endbeschlagstraffer unterhalb seiner Aufhängung ein solches
Gewicht aufweist, dass er bei abgelegtem Gurt selbsttätig
in die Verlaufsrichtung des Beckengurtteils zum Umlenkbeschlag zurück schwingt.
Unterstützend kann nach einem Ausführungsbeispiel
an dem Endbeschlagstraffer auch ein Zusatzgewicht angebracht sein.
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Es
erscheint auch zweckmäßig, auf die Anordnung der
Gleitstange zu verzichten und den Endbeschlagstraffer drehbar so
an dem Kraftfahrzeug zu haltern, dass sich der Endbeschlagstraffer
bei angelegtem Sicherheitsgurt in die Verlaufsrichtung des Beckengurtteils
zum Fahrzeugsitz einstellen kann. Dabei sollte der Endbeschlagstraffer
stehend angeordnet sein, weil bei abgelegtem Sicherheitsgurt das von
seiner Gurtwelle abgehende Beckengurtteil nach oben zum Umlenkbeschlag
verläuft. Damit diese Ruheposition bei abgelegtem Sicherheitsgurt
in einfacher Weise eingenommen werden kann, sollte der Schwerpunkt
des Endbeschlagstraffers unterhalb der Drehachse und der Ablaufpunkt
des Beckengurtteils von der Gurtwelle oberhalb der Drehachse angeordnet
sein. Auch hier kann zum besseren Austarieren vorgesehen sein, dass
der unterhalb der Drehachse gelegene Bereich des Endbeschlagstraffers
mit einem Zusatzgewicht verstärkt ist.
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Zur
Verbesserung des Drehverhaltens des Endbeschlagstraffers kann vorgesehen
sein, dass an dem Endbeschlagstraffer ein Führungsarm angebracht
ist derart, dass das von der Gurtwelle des Endbeschlagstraffers
abgehende Beckengurtteil zunächst durch einen in dem Führungsarm
ausgebildeten Schlitz geführt ist. Wird der Beckengurtteil
in eine abweichende Verlaufsrichtung bewegt, so übt der Beckengurtteil
einen Druck auf den Führungsarm aus, der seinerseits ein
entsprechendes Drehmoment auf den Endbeschlagstraffer ausübt
und die Verdrehung des Endbeschlagstraffers bewirkt.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
welche nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:
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1 eine
Anordnung von Endbeschlagstraffer und Gleitstange bei angelegtem
Sicherheitsgurt,
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2 den
Gegenstand der 1 bei abgelegtem Sicherheitsgurt,
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3 einen
in die Verlaufsrichtung des Beckengurtes schwenkbar angeordneten
Endbeschlagstraffer in einer Vorderansicht bei abgelegtem Sicherheitsgurt,
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4 den
Gegenstand der 3 in einer geschnittenen Seitenansicht,
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5 den
Gegenstand der 3 bei angelegtem Sicherheitsgurt.
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In 1 ist
die Einbausituation eines Endbeschlagstraffers 12 im Verhältnis
zu einer zugeordneten Gleitstange 20 in einem Kraftfahrzeug
schematisch dargestellt. Von dem Kraftfahrzeug ist die B-Säule 10 angedeutet,
wobei mit der Linie 11 der die B-Säule 10 begrenzende
Türausschnitt angedeutet sein soll, der den Einstiegsbereich
für einen Fahrzeuginsassen definiert.
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Der
an der B-Säule 10 befestigte Endbeschlagstraffer 12 hat
ein Gehäuse 13, welches über eine Befestigungsschraube 14 an
der B-Säule 10 befestigt ist. Bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Befestigung des Endbeschlagstraffers 12 drehbar
ausgeführt, so dass sich der Endbeschlagstraffer 12 entsprechend
dem auf ihn ausgeübten Gurtzug in die Verlaufsrichtung des
von ihm abgehenden Beckengurtteils 19 einstellen kann.
Der Endbeschlagstraffer 12 umfasst einen Gasgenerator 15 und
ein daran anschließendes, aus Gründen der Platzersparnis
abgebogenes Antriebsrohr 16, in welchem in üblicher
Weise ein Kolben geführt ist, an den ein Strafferseil 17 angeschlossen
ist. Das Strafferseil 17 ist in mehreren Windungen um einen
Wellenfortsatz 18 einer im Gehäuse des Endbeschlagstraffers 12 gelagerten
Gurtwelle geschlungen, an der das Ende des Beckengurtteils 19 befestigt
ist. Bei Auslösung des Gasgenerators 15 wird der Kolben
in dem Antriebsrohr 16 vorgetrieben, so dass das Strafferseil 17 von
dem Wellenfortsatz 18 abgewickelt wird; damit wird die
Gurtwelle in entsprechende Drehung zum Aufwickeln und damit zum
Strammen des Beckengurtteils 19 versetzt.
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Unterhalb
des Endbeschlagstraffers 12 in Richtung auf den mit der
Linie 30 angedeuteten Fahrzeugboden ist eine Gleitstange 20 angeordnet,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel geneigt ausgerichtet
ist, wobei das hintere, dem Endbeschlagstraffer zugewandte Ende
einen größeren Abstand zum Fahrzeugboden 30 einhält
als das vordere Ende der Gleitstange 20.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Sicherheitsgurt angelegt, so dass auf den Beckengurtteil 19 ein
Zug in Richtung des Pfeils 27 ausgeübt wird; dieser
Zug am Beckengurtteil führt aufgrund des Verlaufs des Beckengurtteils 19 von dem
oberhalb der Gleitstange 20 angeordneten Endbeschlagstraffer
unter der Gleitstange 20 her und wieder schräg
nach oben zum Fahrzeugsitz dazu, dass sich der Beckengurtteil 19 auf
der Gleitstange 20 in Richtung des Pfeils 28 nach
vorne, dass heißt in den Einstiegsbereich des Fahrzeuges
verschiebt. In der dargestellten Stellung ist die gewünschte
günstige Gurtgeometrie für die Anschnallposition
sichergestellt.
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Wird
der Sicherheitsgurt abgelegt, so wird der Beckengurtteil 19 über
den über den Umlenkbeschlag zum Gurtaufroller geführten
Schultergurtteil durch die Rückzugskraft des Gurtaufrollers
in den in 2 dargestellten Gurtverlauf
gebracht, so dass der um die Gleitstange 20 geschlungene
Beckenteil 19 auf der Gleitstange 20 in Richtung
des Pfeils 29 zurückrutscht, in welcher der Türausschnitt 11 beziehungsweise
der Einstiegsbereich des Fahrzeuges freigegeben ist. Durch das Zurückrutschen
des Beckengurtteils 19 wird auch der Endbeschlagstraffer 12 in
seine Ausgangsposition verdreht.
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Bei
dem in 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist keine Gleitstange vorgesehen, vielmehr ist lediglich ein schwenkbar
angeordneter Endbeschlagstraffer 12 vorgesehen, der in
der in 3 dargestellten Ablageposition des Gurtbandes
in der Vertikalen längs der B-Säule 10 des
Kraftfahrzeuges ausgerichtet ist. Wird der Sicherheitsgurt angelegt
und ergibt sich insoweit eine zur B-Säule abgewinkelte
Lage des Beckengurtteils 19, so wird der Endbeschlagstraffer
in die aus 5 dargestellte Stellung verschwenkt.
Um diese Verschwenkung beziehungsweise die Rückschwenkung
in die in 3 dargestellte Ausgangsstellung
herbeizuführen, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mehrer Maßnahmen betroffen.
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Zunächst
ist der Schwerpunkt 23 des Endbeschlagstraffers 12 unterhalb
der durch die Befestigungsschraube 14 definierten Drehachse 21 angeordnet,
wobei dieser Schwerpunkt 23 gegebenenfalls durch ein Zusatzgewicht
verstärkt sein kann. Dem gegenüber ist der Ablaufpunkt 22 des
Beckengurtteils von der Gurtwelle 31 oberhalb der Drehachse 21 angeordnet.
Zusätzlich ist an dem Endbeschlagstraffer 12 ein
Gurtführungsarm 24 angebracht, der einen Durchgangsschlitz 25 für
den Beckengurtteil 19 aufweist. Über den Abstand
des Schlitzes 25 zur Drehachse 21 wird bei einer
Verlagerung des Beckengurtteils 19 ein entsprechendes Drehmoment
auf den Endbeschlagstraffer 12 ausgeübt, das den
Endbeschlagstraffer 12 bei angelegtem Gurt aus der in 3 dargestellten
Position in die in 5 dargestellte Position verschwenkt.
Die Rückbewegung bei abgelegtem Gurt geschieht aufgrund
des gegebenenfalls verstärkten Eigengewichtes des Endbeschlagstraffers 12.
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Der
Endbeschlagstraffer 12 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
an einem fahrzeugfest, vorzugsweise auf dem Fahrzeugboden 30 befestigten
Halter 26 befestigt, jedoch kann die Befestigung auch an
der B-Säule 10 vorgenommen sein.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen
und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - GB 2367039
A [0002, 0002]
- - DE 2814302 C2 [0006]