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Die
Erfindung betrifft ein Gefäßverbindungsmittel
für das
chirurgische Verbinden wenigstens zweier Gefäße miteinander, wobei sowohl
natürliche als
auch künstliche
Gefäße und Prothesen
eingeschlossen werden. Die Erfindung betrifft daher allgemein das
Gebiet chirurgischer Gefäßanschlusstechniken,
zum Beispiel für
das Verbinden zweier natürlicher
Gefäße, eines
Gefäßes mit
einer Prothese, bzw. mit einem Gefäßanschlussstück dieser
Prothese, oder das Verbinden zweier Prothesen untereinander.
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Die
klassische Verbindung zweier Blutgefäße erfolgt durch chirurgische
Naht. Verschiedene Nahttechniken wie Einzelknopfnähte, Matratzennähte und
fortlaufende Nähte
wurden entwickelt und später
auf die Verbindung eines natürlichen
Blutgefäßes mit
einer Gefäßprothese übertragen.
Generell wird heute bei der künstlichen
Verbindung eines Blutgefäßes mit
einer Gefäßprothese
eine fortlaufende überwendliche
Naht angewendet. Auch wenn zwei Prothesen miteinander verbunden
werden, wird eine fortlaufende Naht durchgeführt. Das Nahtmaterial besteht
entweder aus geflochtenem Kunststoff oder aus sogenannten monofilen
Fäden.
Letztere sind in der Gefäßchirurgie
zu bevorzugen, da die durch sie hervorgerufenen Stichkanäle nur sehr
schmal sind und es deshalb im Anschluss an die Wiederdurchblutung des
Gefäßes kaum
je zu einem vermehrten Blutaustritt aus den Stichkanälen kommt.
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Je
nach Anwendungszweck werden nicht im Körper resorbierbare Nahtmaterialien,
wie Polyamide, Polyethylenterephthalate, Polypropylenarten und andere,
oder im Körper
resorbierbare Materialien, wie PDS (Poly-p-diaxanon), Lactid-Copolymere, Polyglactin
oder andere, verwendet.
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Die
zirkumferentielle, das heißt
den gesamten Gefäßumfang
umfassende Naht ist zeitaufwendig. Im Mittel muss der operierende
Arzt hierfür
zwischen 6 und 10 Minuten vorsehen. Bei einer arteriellen Gefäßnaht muss
die Durchströmung
des Gefäßes mit
Blut unterbrochen werden, so dass es zeitweise zu einer Minderdurchblutung
des von der Blutader versorgten Gewebes kommt. In der Mehrzahl der
anatomischen Gegebenheiten der Gefäßchirurgie ist dies nicht kritisch.
Es gibt jedoch Organsysteme, in denen die Toleranz des Gewebes gegenüber einer
Minderdurchblutung nur gering ist. Dies trifft insbesondere für das Gehirn
zu. Hier, und auch in anderen Hauptschlagadersegmenten, können Abklemmungsphasen,
die zur Herstellung von rekonstruktiven Gefäßanastomosen in Kauf genommen
werden müssen,
zu einer kritischen Minderdurchblutung einzelner oder auch gleich
mehrerer Organe führen.
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Darüber hinaus
gibt es anatomische Lokalisationen, in denen nicht alle Abschnitte
einer Gefäßnahtreihe
gut einsehbar oder mit herkömmlichem
chirurgischen Instrumentarium erreichbar sind. Als Beispiel für eine schwer
zugängliche
Region sei die linke Arteria subclavia genannt, wenn – wie vielfach
notwendig – über eine
mediane Sternotomie operiert werden muss.
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Große Schwierigkeiten
mit einer klassischen Naht kann es auch geben, wenn es im Zusammenhang
mit der Grunderkrankung zu einer Aufspleißung der Gefäßwand (Arteriendissektion)
gekommen ist. Hier kann es vorkommen, dass die in zwei Lagen gespaltene
Arterienwand jeweils für
sich gestochen dem Zug der Nadel und des Fadens nicht standhält und es
zu Ausrissen mit anschließender
Blutung aus der Gefäßanastomose
kommt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Hilfsmittel und ein
Verfahren zu entwickeln, mit dem zwei Gefäße (künstliche Gefäße und Prothesen
eingeschlossen) schnell und unkompliziert, auch in Regionen schlechter
chirurgischer Erreichbarkeit oder bei Vorliegen einer Wandschwäche, verbunden werden
können.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Gefäßverbindungsmittel für das chirurgische
Verbinden wenigstens zweier Gefäße miteinander
vor, dass einen rohrförmigen
Körper
umfasst, der wenigstens ein Mittel zum Festlegen einer Naht für die Fixierung
der Gefäße oder
Prothesenanschlüsse an
den rohrförmigen
Körper
durch Ligatur aufweist.
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Als
Mittel oder Maßnahmen
zum Festlegen einer chirurgischen Naht auf dem rohrförmigen Körper, wobei
die Gefäße oder
Prothesenanschlüsse
jeweils – einzeln
oder gemeinsam – mit
dieser Naht fixiert werden, sind in erster Linie Durchlässe (Löcher) vorgesehen,
die von Nadeln oder sonstigen chirurgischen Nähwerkzeugen zum Durchziehen
eines chirurgischen Nahtmaterials durchstochen werden können, oder
andererseits auch Rohrverjüngungen
in verschiedenen Ausführungen,
die dazu dienen, die Naht im Verjüngungsbereich örtlich festzulegen
und ein (seitliches) Verrutschen der Naht zu verhindern. Die genannten
Mittel können
an dem rohrförmigen Körper des
Gefäßverbindungsmittels
auch mehrfach vorgesehen sein, um verschiedene Nähte einzeln festzulegen, beispielsweise
an einem verzweigten Gefäßverbindungsmittel.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Mittel oder Hilfsmittel zum Festlegen der Naht wenigstens
zwei Durchlässe,
bei mehr Durchlässen
vorzugsweise Vielfache von zwei Durchlässen, die paarweise von chirurgischen
Nadeln durchstechbar sind. Bevorzugt sind die Durchlässe in einem
nicht randnahen, eher mittleren Bereich des Gefäßverbindungsmittels angeordnet.
Sie sind weiterhin vorzugsweise entlang einer um den rohrförmigen Körper herum
gedachten Umfangslinie angeordnet, wiederum bevorzugt in Gruppen
zu zwei. Die Durchlässe
können
paarweise zur Herstellung einer U-Naht genutzt werden, bei der das
Nahtmaterial auf beiden Seiten mit je einer Nadel versehen ist (Zwillingsnadeln).
Je eine dieser Nadeln kann von innen nach außen durch jeweils einen Durchlass
in dem rohrförmigen
Körper
des Gefäßverbindungsmittels und
danach durch wenigstens ein anzuschließendes Gefäß/eine Prothese gestochen werden,
vorzugsweise durch beide zu verbindenden Gefäße (bzw. Prothesen). Der Nahtfaden
wird anschließend
gemeinsam um Gefäße und Gefäßverbindungsmittel geschlungen,
und das anzuschließende
Gefäß oder die
zu verbindenden Gefäße werden
hierdurch per Ligatur fixiert. Die Nahtenden können wie üblich verknotet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
wenigstens zwei Durchlässe
auch entlang mehrerer (gedachter) zirkumferentieller Linien auf
dem rohrförmigen
Körper
angeordnet sein. Dies ist für
den Fall vorgesehen, dass ein Verbinden mit mehreren, räumlich voneinander
beabstandeten Nähten
erfolgen soll.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
als Mittel zum Festlegen der Naht (oder der Nähte) verschiedene Verjüngungen
an dem rohrförmigen
Körper
vorgesehen sein. Das Mittel kann also allgemein gesprochen darin
bestehen, dass der äußere Umfang
des rohrförmigen
Körpers
an wenigstens einer nicht endständigen
Position geringer ist als an beidseitig wenigstens einer end-näheren oder
benachbarten Position.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist bei einem kurzen Rohrstück mit zylindrischer Grundform
der äußere Umfang
an den Rohrenden größer als
dazwischen, und zwar vorzugsweise von einem Ende zum anderen zunächst stetig
abnehmend und dann wieder zunehmend. Dies hat den Vorteil, dass
ein Gefäß(e)/Prothese(n)
und Gefäßverbindungsmittel
umschlingender Faden zur Position des geringsten Durchmessers oder
Umfangs rutschen wird. Vorteilhaft ist, wenn eine zusätzliche
Perforation, gebildet aus den wenigstens zwei Durchlässen, an
einer Position mit relativ zur Umgebung geringstem Umfang angeordnet
ist, da die Naht dann dort optimal festliegt.
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Sehr
vorteilhaft ist es auch, wenn der rohrförmige Körper zu seinen Enden trompetenförmig ausläuft. Das
Mittelstück
kann konstanten Umfang haben. Auch hierdurch wird die Naht am Platz
gehalten und kann nicht ohne weiteres von den Enden des Gefäßverbindungsmittels
abrutschen. Die trompetenförmigen
Enden können
gleichzeitig bezüglich
der Wandstärke
des rohrförmigen
Körpers
dünner
auslaufen und sich so eng an die Gefäßwand anschmiegen. Dies vermeidet
sogenannte „Flachwasserstellen" und vermindert die
Gefahr von Thrombosen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
der rohrförmige
Körper
entlang wenigstens einer zirkumferentiellen (gedachten) Linie, entlang
derer vorzugsweise zusätzlich
Durchlässe
angeordnet sind, eine umlaufende Nut auf. Auch diese Nut dient dazu,
die darüberliegende
Naht an ihrer Position festzuhalten. Es können mehrere Nuten vorhanden
sein, um mehrere zirkumferentielle Ligaturen festlegen zu können.
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Der
rohrförmige
Körper
wird so gewählt, dass
er einen etwas geringeren Durchmesser als das anzuschließende Gefäß (oder
die Prothese) bzw. die zu verbindenden Gefäße (Gefäße und/oder Prothesen) an der
Verbindungsstelle besitzt, und wird zunächst etwa bis zur Hälfte in
wenigstens das eine Blutgefäß bzw. die
Gefäßprothese
eingebracht. Das Blutgefäß oder die
Prothese wird nun jeweils gemeinsam mit dem darunter liegenden Gefäßverbindungsmittel
durchstochen. Dies geschieht vorzugsweise mit einer chirurgischen
(Rund)nadel, indem die Nadel von innen nach außen durch einen der im Allgemeinen
etwa kreisförmigen
Durchlässe
(„Löcher") des Gefäßverbindungsmittels
aus dem Inneren der Hülse, bzw.
des rohrförmigen
Körpers
heraus und anschließend
durch das Gefäß und/oder
die Prothese nach außen
gestochen wird. Dieser Nahtstich wird wenigstens zweimal (eine U-Naht)
oder mehrmals ausgeführt.
Die Naht kann durch weitere Öffnungen in
dem Gefäßverbindungsmittel
fortgeführt
werden, sofern diese vorhanden sind. Vorzugsweise wird der nach
außen
durch das Gefäß oder die
Prothese durchgestochene (einfache oder doppelte) Nahtfaden zirkumferentiell
um Prothese/Gefäß und Verbindungsmittel
geschlungen (anligiert) und bei doppelläufigem Faden miteinander verknotet,
so dass eine blutdichte Verankerung des Gefäßverbindungsmittels in der
Prothese oder in dem Gefäß entsteht.
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Für die Verbindung
des zweiten Gefäßes oder
der zweiten Prothese mit der Hülse,
d.h. dem rohrförmigen
Körper
des Gefäßverbindungsmittels, können dieselben
oder weitere, zusätzliche
Durchgänge
in der Hülse
verwendet werden. Die Naht wird dabei mit dem üblichen, oben schon beschriebenen Nahtmaterial
durchgeführt.
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Bevorzugt
kann die Verbindung zwischen zwei Gefäßen (Prothesen und Prothesen-Ansatzstücke eingeschlossen)
so erfolgen, dass zunächst
das eine Gefäß oder die
Prothese am einen Ende auf das Gefäßverbindungsmittel gesteckt
und wie oben beschrieben angebunden wird. Hierzu werden in besonders
bevorzugter Ausführungsform
zwei mit Nahtmaterial verbundene Nadeln von innen zuerst durch zwei
benachbarte Durchlässe
des Verbinders und anschließend
durch das darübergesteckte
Gefäß (bzw.
die Prothese) gestochen. Nun kann das erste Gefäß (der erstte Anschluss) fertig
durch Ligatur auf dem Gefäßverbindungsmittel
fixiert werden oder beide Nadeln werden direkt durch das zweite
zu verbindende Gefäß weitergestochen,
woraufhin beide, überlappend
aufgesteckte Gefäße gemeinsam einligiert
werden.
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Im
Falle einer prothesio-prothesialen Verbindung werden nacheinander
auf beide Enden des Gefäßverbindungsmittels
Prothesen gesteckt und wie oben verbunden.
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Die
Verbindung eines Blutgefäßes mit
einer Prothese erfolgt sinnvollerweise durch anfängliches Aufbringen der Prothese,
da dies bereits außerhalb des
Patientenkörpers
vorbereitet werden kann. So wird weitere kostbare Zeit gespart.
Nachdem die Prothese auf das Gefäßverbindungsmittel
aufgesteckt wurde, werden Prothese und Hülse in Höhe der Perforationen, d.h.
der wenigstens zwei Durchgänge
in der Hülse,
durchstochen und vorzugsweise abschließend zirkumferentiell einligiert.
Das Gefäßverbindungsmittel
wird dann mit einem anderen Ende in das mit der Prothese zu verbindende
Blutgefäß gesteckt
und in entsprechender Weise verbunden. Die entstehenden beiden Nähte können sich überdecken – insbesondere,
wenn dieselben Durchlässe
für beide
Nähte verwendet
werden – oder
sie können
nebeneinander (in Richtung der Blutbahn hintereinander) liegen.
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Durch
die Erfindung lässt
sich auch dann eine blutdichte Verbindung herstellen, wenn eine
Gefäßprothese
in einem Blutleiter endständig
verankert werden muss. Klassischer Weise (z.B. bei der sogenannten
Elefanten-Prothesen-Technik) wird die Gefäßprothese hierbei zunächst in
die descendierende Aorta vorgeschoben. Anschließend wird sie zirkumferentiell
durch fortlaufende Naht innerhalb der Aorta weiter stromaufwärts verankert.
Das Einsehvermögen
in den Abschnitt der descendierenden Aorta in dem diese Naht erfolgen
muss ist sehr begrenzt, so dass hier bei eröffnetem Aortenbogen und nach
Einbringen der Gefäßprothese
die vorbeschriebene Erfindung verwendet werden kann, um einen proximalen
Abschluss der Prothese in der Aorta descendens unmittelbar distal
der A. subclavia zu bewerkstelligen. Auch hier ist die Abfolge:
Einbringen des Gefäßverbindungsmittels,
Durchstechen zunächst
der innen liegenden Prothese, dann des außen liegenden Gefäßes und
außerhalb
des Gefäßes zirkumferentielles
Einligieren. Dieses Verfahren lässt
sich auch bei Vorliegen einer Aortendissektion anwenden, wobei die
Auswahl entsprechend dicken Nahtmaterials erforderlich ist, um ein
Einschneiden der Fäden
während
des Einligierens zu vermeiden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der rohrförmige
Körper
im wesentlichen zylindrisch. Der Körper hat dann die Form einer
einfachen zylindrischen Hülse.
Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass es für bestimmte Anwendungen zweckmäßig sein
kann, wenn der rohrförmige
Körper
bogen- oder S-förmig
ist. Der rohrförmige
Körper
könnte
auch verzweigt sein, beispielsweise T-förmig oder Y-förmig, so
dass es möglich
wäre, drei
oder mehr (je nach Verzweigungsgrad) Gefäßenden miteinander zu verbinden.
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Das
Gefäßverbindungsmittel,
das beispielsweise auch als Gefäßverbinder,
mechanischer Adapter oder Gefäßconnector
bezeichnet werden könnte, kann
aus allen mechanisch geeigneten Materialien hergestellt werden,
die für
die Verwendung im menschlichen und tierischen Körper zugelassen sind. Viele
derartige Materialien, die beispielsweise auch für orthopädische und zahnmedizinische
Implantate, chirurgische Instrumente, Herzklappen und dergl. verwendet
werden, sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Chirurgie und Implantologie
bekannt.
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Das
Gefäßverbindungsmittel
kann vorzugsweise aus wenigstens einem der folgenden Materialien
hergestellt sein bzw. bestehen: Metall, insbesondere Titan oder
Edelstahl, einschließlich
der besonderen, für
Implantate und medizinische Instrumente verwendeten Legierungen,
Karbon-Materialien, einschließlich
Karbonfaser-Netzen, Weichkunststoff wie beispielsweise Silikon,
Hartkunststoff, wie beispielsweise Teflon, keramisches Material,
biologisch resorbierbares Material.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform kann
der rohrförmige
Körper
des Gefäßverbindungsmittels
einen im wesentlichen zylindrischen Mittelteil aus einem relativ
härteren
Material und vorzugsweise trompetenförmige Ansätze aus einem relativ weicheren
Material besitzen, wobei die Durchlässe in dem härteren Material
angeordnet sind. Die Naht wird dann im Bereich des härteren Materials
angelegt, während
die aufgeweiteten Enden des Gefäßverbinders,
die aus dem relativ weicheren Material ausgebildet sind, ein Anmodellieren
an die Gefäßwand/Prothesenwand
ermöglichen.
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In
einer Abwandlung dieser Ausführungsform
sind die vorzugsweise trompetenförmigen
Ansätze
aus dem relativ weicheren Material einstückig durch ein Mittelstück aus dem
gleichen relativ weicheren Material verbunden, und ein Ring aus
dem relativ härteren
Material ist um das Mittelstück
herumgelegt oder dem Mittelstück
unterlegt.
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Das
Gefäßverbindungsmittel
nach der Erfindung kann ganz oder teilweise mit einer das Anhaften von
Blutbestandteilen verhindernden oder zumindest vermindernden Beschichtung
und/oder Struktur versehen sein, vorzugsweise ganz oder teilweise
auf der Innenseite, d.h. luminal.
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Eine
solche Beschichtung kann aus einem die Oberfläche glättenden oder die Gleitfähigkeit
auf der Oberfläche
erhöhenden
Material bestehen. Für eine
die Gleitfähigkeit
erhöhende
Beschichtung kann beispielsweise ein Polybutylat oder eine Mischung oder
ein Copolymer mit Polybutylat verwendet werden. Die Beschichtung
könnte
auch antithrombotische Medikamente, z.B. Heparin enthalten. Ferner
ist es möglich,
eine Beschichtung vorzusehen, die einen Lotuseffekt auf der Oberfläche erzeugt.
Die Lotusstruktur kann alternativ auch direkt an der Oberfläche des
rohrförmigen
Körpers – ohne gesonderte
Beschichtung – ausgebildet
werden. Beschichtete und strukturierte Oberflächen für medizinische Geräte sind
beispielsweise aus der WO 00/07633 oder der
DE 199 50 452 bekannt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Beispielen näher
erläutert.
Die Beispiele wurden zu illustrativen Zwecken ausgewählt, eine
Beschränkung
der allgemeinen Möglichkeiten
der Erfindung soll hierdurch nicht erfolgen. Im Einzelnen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht
eines Gefäßverbinders
mit trompetenförmigen
Ansätzen;
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2a eine perspektivische
Ansicht eines einstückigen,
zylindrischen Gefäßverbinders;
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2b eine Seitenansicht auf
einen zylindrischen Gefäßverbinder
mit versetzten Durchlässen;
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2c eine Seitenansicht auf
einen zylindrischen Gefäßverbinder
mit 3 Durchlässen;
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3 eine Seitenansicht auf
einen zylindrischen Gefäßverbinder
mit zwei zirkumferentiell umlaufenden Nuten;
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4a eine Seitenansicht eines
Y-förmigen Gefäßverbinders;
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4b eine Seitenansicht eines
T-förmigen Gefäßverbinders.
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Beispiele
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1 zeigt das im Ganzen mit 10 bezeichnete
Gefäßverbindungsmittel
in einer perspektivischen Ansicht. Der rohrförmige Körper 1 ist ein in
der Grundform zylindrischer Rohrabschnitt mit einem Mittelteil 2 verringerten
Umfangs oder Durchmessers. Im vorliegenden Beispiel, das das derzeit
bevorzugte Ausführungsbeispiel
darstellt, besteht der Mittelteil 2 aus einem relativ zu
den Endbereichen härteren
Material, nämlich
Karbon, d.h. aus kohlenstoffbasierten Materialien oder Karbonfasergewebe.
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In
einem zentralen Bereich dieses Mittelteils befinden sich auch die
Durchlässe 3,
wobei in diesem Beispiel zwei Durchlässe entlang der mittleren Umfangslinie
angeordnet sind. Es könnten
auch mehrere Durchlässe
vorgesehen sein, bis hin zu einer beispielsweise durchgehenden Perforation
um den mittleren Umfang des Gefäßverbindungsmittels
herum. Weiterhin könnten
auch Durchlässe
in zwei oder mehr Reihen angeordnet sein, um das Anbringen mehrerer
nebeneinander liegender Nähte
zu ermöglichen.
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Der
Mittelteil 2 ist umgeben von zwei hier leicht trompetenförmigen Ansätzen 4.
Die Ansätze 4 sind
im vorliegenden Beispiel aus einem gegenüber dem Mittelteil 2 relativ
weicheren Material, nämlich Polysulfon
(PSU), das sich der anzuschließenden Gefäßwandung
oder Prothese leichter anpasst bzw. anmodelliert. Die Ansätze 4 können an
den Mittelteil 2 angeklebt oder mechanisch mit diesem verzahnt bzw.
formschlüssig
verbunden sein. Der gesamte rohrförmige Körper 1 kann jedoch
auch aus einem einheitlichen Material hergestellt sein.
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Die
Ansätze 4 können konisch
ausgebildet und an ein zylindrisches Mittelstück 2 mit über die Länge gleich
bleibendem Durchmesser angeformt werden. Der rohrförmige Gefäßverbinder 10 besitzt dann,
wie hier in der Abbildung dargestellt, einen im Nahtbereich gleichförmigen Außendurchmesser
und demgegenüber
aufgeweitete Enden. Das Gefäßverbindungsmittel 10 kann
jedoch alternativ auch so geformt sein, dass der Außendurchmesser
von einem Ende zur Mitte stetig ab- und von der Mitte zum anderen Ende
stetig wieder zunimmt.
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Das
in 1 dargestellte Gefäßverbindungsmittel 10 ist
ca. 10 mm lang und besitzt einen Durchmesser, der an den Durchmesser
der anzuschließenden
Gefäße bzw.
Prothesenausgänge
angepasst, nämlich
für das
Einschieben in diese Gefäße etwas
geringer gehalten ist. Der Durchmesser des Mittelteils 2 liegt
dementsprechend etwa zwischen 4 mm und 30 mm, vorzugsweise 6 bis
12 mm. Der Durchmesser der Durchlässe liegt vorzugsweise bei ca.
1 mm bzw. zwischen ca. 0,5 und 1,5 mm. Die Abbildung ist nicht maßstäblich.
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2a zeigt ein einfaches zylindrisches Gefäßverbindungsmittel 10 aus
einem einheitlichen Material wie Edelstahl oder Karbon. Die beiden Durchlässe 3 sind
im mittleren Bereich angeordnet und müssen nicht auf einer Umfangslinie
liegen, wie 2b zeigt.
Auch eine versetzte Anordnung der Durchlässe ist möglich. Die versetzte bzw. zum
Umfang schräge
Anordnung kann das Durchstechen erleichtern. Eine versetzte Anordnung
kann auch dazu dienen, dass die Durchlässe nicht unter die erste Naht
zu liegen kommen, wenn die zweite Naht an dieselbe Position, d.h. über die
erste Naht, gelegt werden soll.
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2c zeigt eine weitere mögliche Anordnung
der Durchlässe,
hier von drei Durchlässen.
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3 zeigt eine andere Ausführungsform eines
zylindrischen Gefäßverbindungsmittels,
bei dem der rohrförmige
Körper 1,
der auch wie in 1 geformt
sein könnte
und hier nur beispielsweise zylindrisch ist, zusätzlich zwei Nuten 5 trägt. Die
Nuten 5 markieren die gewünschten Positionen für die anzubringenden
Nähte.
Da diese beiden vorgesehenen Nähte
in diesem Beispiel nicht übereinander
liegen sollen, können
die Durchlässe 3 in
den Nuten angeordnet werden und werden bei erfolgtem Anschluss im
Körper
durch die Ligaturen mit Nahtmaterial abgedeckt sein. Dies stellt
zusätzlich
sicher, dass die Verbindung blutdicht ist. Das in 3 gezeigte Gefäßverbindungsmittel ist besonders
geeignet für
die Verbindung einer Prothese mit einem natürlichen (biologischen) Gefäß: Zunächst wird – außerhalb
des Körpers – die Prothese
an dem in der Abbildung linken Ende angeschlossen. Hierfür genügen 2 Durchlässe, wie
oben beschrieben. Ausnahmsweise könnte dort auch ein Durchlass 3a genügen, da
es ausreichen könnte
nur einmal durch den Verbinder von innen nach außen zu stechen und danach die
Naht zirkumferentiell zu wickeln, d.h. Prothesenansatz und Gefäßverbindungsmittel
gemeinsam zu umschlingen und zu verknoten. Alternativ könnte auch
ohne die Durchlässe
gearbeitet und ausschließlich
angebunden, d.h., durch Umschlingen mit einer Ligatur fixiert werden.
Letztere Möglichkeit
ist nur dann bevorzugt, wenn wie hier eine Nut 5 oder eine
andere Verjüngung
zum Festlegen der Naht vorhanden ist. An dem verbleibenden, freien
Ende des Gefäßverbindungsmittels 10 sind
innerhalb der in der Abbildung rechts liegenden Nut 5 zahlreiche
um den Umfang verteilte Durchlässe 3 vorgesehen,
so dass der operierende Arzt nach der lokalen Situation passende
Durchlässe auswählen kann.
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4a zeigt ein Y-förmiges Gefäßverbindungsmittel
und 4b ein T-förmiges.
Die genaue Form und die Länge
der Ansätze
ist variabel und kann nach den örtlichen
Gegebenheiten des Anwendungsfalls ausgewählt werden.
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Die
Beispiele mit Nuten bzw. Verjüngungen und/oder
trompetenförmigen
Aufweitungen könnten auch
ohne Durchlässe
ausgeführt
sein.
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In
einer weiteren Alternative kann der rohrförmige Körper insgesamt eine geflechtartige
Textur aufweisen. Er kann insbesondere aus einem Metallgeflecht
bestehen oder einem Geflecht aus medizinisch geeigneten Metall-Legierungen
oder metallhaltigen Verbindungen. Geeignete Geflechtmaterialien sind
beispielsweise von Stents bekannt. Das Geflecht kann insgesamt oder
gezielt in bestimmten Bereichen eine Maschenweite aufweisen, die
ein Durchstechen mit einer Nadel ermöglicht.