-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter aus
Karton für
feste und flüssige Stoffe.
-
Aus
der Verpackungsindustrie sind derartige Kartonverpackungen bekannt
und weit verbreitet. Sie werden für viele Anwendungszwecke als
Aufreißverpackung
oder als wiederverschließbare
Verpackung ausgeführt.
Die Verpackungsbehälter
sind dabei in der Regel innen mit speziellen Materialien beschichtet
oder enthalten einen Innenbehälter,
der zur Aufnahme des Verpackungsgutes dient. Auf ihrer Außenseite
sind sie üblicherweise
rundum bedruckt. Neben dieser Verpackungsart kommen auch Kunststoffbehältern zum
Einsatz, die entweder bedruckt oder mit Aufklebern versehen sind.
Zur Verpackung von Milch oder Fruchtsäften kommen bevorzugt Kartonverpackungen,
sogenannte Tetrapacks zum Einsatz, bei denen der Ausgießer als
separates Kunststoffteil ausgeführt
und mit dem Alu- oder PE-beschichteten Karton verschweißt ist.
Diese sind kostengünstig
herstellbar und können
einfach recycelt werden. Inzwischen gibt es im Handel Fertigmischungen
für Teigwaren,
die in einer Schüttelbox
aus transparenten Kunststoff ausgeliefert werden und über einen
Aufkleber beschriftet sind.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen
Verpackungsbehälter
aus Karton vorzuschlagen, der wiederverschließbar ist und sowohl flüssige als
auch feste Stoffe dicht aufnehmen kann und die einfache und dichte
Anbringung eines Sichtfensters ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Verpackungsbehälter
für feste
und flüssige Stoffe
mit einem standfesten Behälterhohlkörper aus Karton
und einer an dem Behälter
befindlichen Ausgabeöffnung
gemäß den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen
Unteransprüchen zu
entnehmen.
-
Der
erfindungsgemäße Verpackungsbehälter ist
zweistückig
aufgebaut. Er besteht vorzugsweise aus einem standfesten Behälterhohlkörper aus Karton
mit einer daran befindlichen Ausgabeöffnung und einem ebenfalls
standfesten, formfesten Innenbehälter,
der im Behälterhohlkörper angeordnet
ist. Der Verpackungshohlkörper
ist einstückig
aus Karton hergestellt und auf seiner Außenfläche rundum bedruckt. Der Innenbehälter ist
aus zwei Innenbehälterhälften aufgebaut,
die dicht miteinander verbunden sind. Die Innenbehälterhälften werden
zweckmäßigerweise
so gestaltet, dass sie durch die Ausgabeöffnung längs geteilt sind. Sie sind
als Formteile aus Kunststoff, Karton oder ähnlichen verformbaren Materialien
ausgebildet und können
mittels industrieüblicher
Fertigungsverfahren miteinander verbunden werden. Dabei können Form,
Größe und Design
des Behälterhohlkörpers und
des Innenbehälters
sowie die Ausgabeöffnung
in ihrer Größe und Funktion
an das Verpackungsgut angepasst werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Innenbehälter an
seiner Außenoberfläche fest
angeordnete Stützelemente
auf, mit denen er sich vorzugsweise an den Kanten und Ecken eines
Außenbehälters abstützt. Zweckmäßigerweise
werden die Stützelemente
als umlaufender Rand an die Stirnflächen der Innenbehälterhälften angeformt.
Dieser umlaufende Bund wird vorzugsweise zum Verbinden der beiden
Innenbehälterhälften genutzt.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weicht die Innenbehälterform
von der Außenbehälterform
ab. So kann die Außenbehälterform im
Design frei gestaltet und der Innenbehälter gemäß den technischen Erfordernissen
ausgebildet werden. Speziell bei dickflüssigen oder teigigen Verpackungsgütern wird
der Innenbehälter
zweckmäßigerweise mit
abgerundeten Ecken und Kanten ausgeführt, um die Gefahr von Anhaftungen
zu vermeiden. Im Normalfall weisen der Innenbehälter und der Behälterhohlkörper annähernd die
gleiche Höhe
auf. Es ist jedoch auch möglich,
in einer weiteren vorteilhaften Ausführung den Behälterhohlkörper an
seinem Boden so zu verlängern,
dass dort ein Partisan, d.h. ein zusätzlicher Verpackungsbehälter mit
Zugabeartikeln eingebracht werden kann. Für diese Option sind an der
unteren Seite des Kartonzuschnittes für den Verpackungshohlkörper zweckmäßigerweise
mindestens zwei zusätzliche
Verschlusslaschen angebracht, um ihn gegen Verlust schützen.
-
Vorzugsweise
ist der Innenbehälter
durch eine zwischen den Innenbehälterhälften angeordnete und
mit diesen fest verbundene Zwischenwand in zwei Kammern aufgeteilt.
Dies ist sinnvoll, wenn in einem Verpackungsbehälter zwei unterschiedliche
Verpackungsgüter
als Gebinde verpackt werden sollen. Die Zwischenwand reicht in diesem
Fall vom Boden bis zur Ausgabeöffnung
und wird dort über
einen segmentierten Deckel gegeneinander dicht verschlossen.
-
Es
gibt Anwendungen, bei denen in einem Innenbehälter mehr als zwei Kammern
benötigt
werden. Für
solche Zwecke sind in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
in den Innenbehälterhälften vom
Boden in Richtung Ausgabeöffnung
verlaufende Trennwände
angeordnet, die mit der Zwischenwand dicht verbunden sind. Die Trennwände sind
den in die Innenbehälterhälften so
eingeformt, dass sie mit der Zwischenwand und den äußeren Siegelrändern in
einem Arbeitsschritt miteinander dicht verbunden werden können.
-
Häufig ist
es vorteilhaft, das Verpackungsgut zu präsentieren oder den Füllstand
des Verpackungsinhaltes anzuzeigen. Zweckmäßigerweise wird der Innenbehälter in
solchen Fällen
transparent ausgeführt
und der Behälterhohlkörper mit
einer fensterartigen Öffnung
versehen. Auf dem Außenkarton
können
neben dem Fenster Markierungen für
den Füllstand
aufgedruckt werden. Dies ist besonders nützlich, wenn aus der Vorratsflasche
nur definierte Teilmengen entnommen werden sollen oder wenn der
Verpackungsbehälter
als Mischbehälter
dient und mit einer definierten Menge eines anderen Stoffes aufgefüllt werden
muss.
-
Aus
fertigungstechnischen Gründen
sind die Innenbehälterhälften vorzugsweise
symmetrisch ausgebildet und zweckmäßigerweise so gestaltet, dass
Siegelränder
an den Kanten des Innenbehälters liegen.
-
Derartig
ausgeführte
Innenbehälterhälften können vorzugsweise
als Tiefziehformteil hergestellt werden. Dieses Verfahren ist einfach
beherrschbar und zeichnet sich durch niedrige Initial- und Herstellkosten
aus. Zudem sind die Materialkosten merklich geringer als bei einem
Spritzgießteil,
da die Wandstärken
des Innenbehälters
deutlich reduziert werden können.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind an die Innenbehälterhälften ein
Ausgießer
mit Verschlusseinrichtungen angeformt, was zusätzlich ermöglicht, die beiden Innenbehälterteile
identisch auszubilden. Die Verschlusseinrichtungen können als
Gewindeverschluss oder als Schnappverschluss ausgeführt werden.
Durch diese Maßnahme
werden ein zusätzliches
Kunststoffteil und ein Prozessschritt in der Fertigungskette eingespart.
Wird ein separates Ausgießerteil
verwendet, so können
die beiden Innenbehälterteil
nachteiligerweise nicht identisch ausgestaltet sein.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Ablauf
erfolgt die Herstellung eines solchen Verpackungsbehälters für feste
und flüssige
Stoffe wie nachfolgend beschrieben. Zuerst wird ein bedruckter Kartonzuschnitt
für einen
Außenbehälter hergestellt.
Anschließend
erfolgt das Tiefziehen der Innenbehälterhälften für den in dem Außenbehälter anzuordnenden
Innenbehälter.
Im nächsten
Schritt werden die beiden Innenbehälterhälften durch einen Schweißvorgang
miteinander verbunden. Dann werden die außen umlaufenden Siegelränder der
Innenbehälterhälften so
freigestanzt, dass Abstützungen
zur Anlage an die Kanten des Außenbehälters ausgebildet
werden. Im nächsten
Prozessschritt wird der Kartonzuschnitt um den Innenbehälter gefaltet
und mittels am Kartonzuschnitt angebrachter Verbindungslaschen an
Befestigungselementen des Innenbehälters verrastet oder verklebt.
Durch diese Art der Befestigung lassen sich später beim Recycling das Tiefziehteil
und der Karton leicht voneinander trennen. Zur Herstellung eines Zweikammer-Innenbehälters wird
vor dem Verschweißen
zwischen die beiden Innenbehälterhälften eine
Zwischenwand gelegt und diese gemeinsam mit den Behälterhälften in
einem Prozessschritt dicht verschweißt. Sind zusätzliche
Trennwände
für Mehrkammer-Innenbehälter notwendig,
so werden diese beim Herstellen der Innenbehälterhälften mit tiefgezogen. Auch
diese Wände
sind so ausgebildet, dass sie gemeinsam mit den Außenrändern der
Innenbehälterhälften versiegelt
werden können.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
stellen dar:
-
1 perspektivische Zeichnung
eines kompletten Verpackungsbehälters
-
2 eine perspektivische Ansicht
des Innenbehälters
-
3 eine perspektivische Ansicht
einer Halbschale des Innenbehälters;
-
4 eine perspektivische Ansicht
eines Innenbehälters
mit Zwischenwand
-
5 einen Faltschachtelzuschnitt
aus Karton zum Umhüllen
des Innenbehälters.
-
1 zeigt einen fertigen Verpackungsbehälter 31,
der aus einem Innenbehälter 1 und
einem Außenbehälter 22 besteht.
Die Ausgabeöffnung 10 des
Innenbehälters 1 ist
durch eine Öffnung 25 des Außenbehälter 22 geführt.
-
Die
Ausgabeöffnung 10 ist
als Ausgießer 4 ausgebildet
und kann mit einem Verschlussstopfen verschlossen werden.
-
2 zeigt einen Innenbehälter 1,
der aus zwei identischen Innenbehälterhälften 2 zusammengesetzt
ist. Er besitzt einen Ausgießer 4 und
einen Boden 3 mit Stellflächen 24 und einen
umlaufenden Siegelrand 6, über den die Innenbehälterhälften 2 miteinander
verbunden sind.
-
3 zeigt eine im Tiefziehverfahren
hergestellte Innenbehälterhälfte 2 des
Innenbehälters 1. Die
Innenbehälterhälfte 2 ist
in einer länglichen
Form ausgeführt
und besitzt einen Boden 3 und einen Ausgießer 4,
der ein Verschlusselement 5 trägt. Die Ecken 16 und
die Kanten 17 des Innenbehälters 1 sind abgerundet
ausgeführt.
An der Stirnfläche 7 der Innenbehälterhälfte 2 ist
ein umlaufender Siegelrand 6 und am Boden 3 sind
Stellflächen 24 für einen
sicheren Stand angeformt. Der Siegelrand 6 endet an der
Ausgabeöffnung 10 an
der abgeflachten Seite, damit ein runder Verschluss aufgeschraubt
werden kann.
-
4 zeigt einen Innenbehälter 1,
der durch eine Zwischenwand 11 in zwei gleichgroße Kammern 28 aufgeteilt
ist. Die Zwischenwand 11 endet am oberen Ende auf der gleichen
Höhe wie
der Ausgießer 4 und
reicht bis zum Boden 3 des Innenbehälters 1. Sie ist umlaufend
an den Siegelrändern 6 dicht
mit den Innenbehälterhälften 2 verbunden.
-
5 zeigt einen Kartonzuschnitt 32 für den Verpackungshohlkörper 22,
der um den Innenbehälter 1 gefaltet
wird. Er besitzt an der dem Ausgießer 4 zugeordneten
Seite zwei Staublaschen 34 und 35 und zwei Verschlusslaschen 19 und 20 mit
kreisförmigen
Aussparungen 25 und 33, mit der die Verschlusslaschen 19 und 20 am
Ausgießer 4 verrastet werden.
Den Verschlusslaschen 19 und 20 gegenüber sind
zwei Verschlusslaschen 36 und 37 zum Verschließen des
Bodens 3 angeordnet. Die Seitenwand 39 weist einen
Klebebund 29 zum Verkleben mit der Seitenwand 30 auf.