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Die Erfindung betrifft eine Multifunktionswaschvorrichtung
zum Reinigen verschiedener, insbesondere sperriger Gerätschaften,
wie Transportwagen und Behältnisse
oder dergleichen in der Industrie, mit einer beim Waschbetrieb im
wesentlichen abgeschlossenen, zur Aufnahme wenigstens einer Gerätschaft
geeigneten Waschkammer mit mindestens einer darin angeordneten Sprüh- bzw.
Spritzvorrichtung zum Austragen mindestens einer Waschflüssigkeit
sowie mit einer Waschflüssigkeitszufuhr.
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Aus der
DE 89 06 176 U1 ist eine
derartige Waschvorrichtung bekannt. Diese dient vornehmlich zum
Reinigen von Rauchwagen, die beim Räuchern von Fleisch- oder Wurstwaren
oder dergleichen eingesetzt werden.
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Da die Reinigung der Gerätschaften
in einer beim Waschbetrieb abgeschlossenen Waschkammer erfolgt,
können
auch aggressive alkalische und/oder saure Waschflüssigkeiten
und ggf. auch dampfförmige
Waschmedien eingesetzt werden, ohne dass Personen mit Dampf, Reinigungsmitteln oder
Spülwasser in
Berührung
kommen. Dementsprechend braucht das Bedienungspersonal keine Schutzanzüge, Gummihandschuhe
und/oder Atemmasken zu tragen.
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Insbesondere in der Lebensmittelindustrie soll
gewährleistet
sein, dass gereinigte Gerätschaften
und verschmutzte Gerätschaften
in voneinander getrennten Räumen
bzw. Zonen gelagert oder bereitgestellt werden. Darüber hinaus
soll nach verschiedenen Richtlinien der Reinigungsablauf dokumentiert werden.
Darüber
hinaus müssen
oftmals unterschiedliche Gerätschaften
in unterschiedlicher Weise gereinigt werden, so dass verschiedenartige
Reinigungsmedien gelagert und gehandhabt werden müssen.
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Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung,
eine an vielfältige
Anforderungen adaptierbare Multifunktionswaschvorrichtung zur Verfügung zu
stellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Waschkammer zur Aufnahme bzw. Entnahme der Gerätschaften
eine motorbetätigte,
abschließbare
Eingangsseite sowie eine davon separate motorbetätigte, abschließbare Ausgangsseite
aufweist und/oder der Waschvorrichtung eine vorzugsweise programmierbare
Steuerung für
die Motorbetätigung
von Eingangs- und Ausgangsseite und/oder die Sprüh- bzw. Spritzvorrichtung und/oder die
Zufuhr oder Abfuhr von Reinigungsmitteln bzw. Wasser zugeordnet
ist.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken,
bei einer Waschvorrichtung separat voneinander eine reine Seite
und eine unreine Seite vorzusehen, so dass unreine und reine Gerätschaften praktisch
zwangsläufig
voneinander getrennt werden und bleiben.
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Durch die vorzugsweise programmierbare Steuerung
lässt sich
die Waschvorrichtung an unterschiedliche Erfordernisse der Reinigung
bei unterschiedlichen Gerätschaften
und Einsatzzwecken anpassen. Außerdem
können
durch eine automatisch ablaufende Steuerung Bedienungsfehler vermieden werden.
Desweiteren kann ein Protokoll über
die durchgeführte
Wascharbeit erstellt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuerung bei Normalbetrieb ein Öffnen der
Eingangsseite nur bei geschlossener Ausgangsseite und ein Öffnen der Ausgangsseite
nur bei geschlossener Eingangsseite zulässt und/oder bewirkt, wobei
desweiteren zweckmäßig vorgesehen
ist, dass die Steuerung ein Öffnen der
Ausgangsseite nur nach Durchführung
eines Waschprogramms zulässt
und/oder bewirkt.
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Auf diese Weise wird ein direkter
Durchlauf unreiner Gerätschaften
von der Eingangsseite zur Ausgangsseite sicher verhindert und gewährleistet, dass
die Ausgangsseite nur für
gereinigte Gerätschaften öffnet.
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Für
die Eingangs- und Ausgangsseite können in vorteilhafter Weise
Rollläden
vorgesehen sein, so dass weder an der Eingangs- noch der Ausgangsseite
Freiraum für
Türen oder
Klappen oder dergleichen benötigt
wird.
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Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung umfasst die Sprüh-
bzw. Spritzvorrichtung motorisch angetriebene Spritzdüsenträger, so
dass sich die zu reinigende Gerätschaft aus
wechselnden Richtungen mit Reinigungsmitteln beaufschlagen lässt.
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Insbesondere ist dabei vorgesehen,
dass sich die Spritzdüsenträger sowohl
im Bereich der ständig
geschlossenen Seiten der Waschkammer als auch im Bereich der beim
Waschbetrieb geschlossenen Eingangs- und Ausgangsseiten bewegen.
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In konstruktiv einfacher und im Hinblick
auf eine wirksame Reinigung zweckmäßiger Weise kann als Düsenträger ein
vertikal beweglicher, im wesentlichen horizontal angeordneter Rahmen
vorgesehen sein, dessen Form in Draufsicht dem Grundriss der Waschkammer
angepasst ist, derart, dass sich die Rahmenglieder benachbart zu
den Seiten der Waschkammer erstrecken und der Rahmen in Draufsicht
das jeweils zu reinigende Gerät
ringförmig
umfasst.
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Bei geöffneter Eingangs- oder Ausgangsseite
der Waschkammer kann der Rahmen eine Lage nahe der Oberseite der
Waschkammer einnehmen, so dass der Öffnungsquerschnitt der Eingangs- bzw. Ausgangsseite
störkonturenfrei
zur Verfügung
steht.
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Während
des Waschbetriebes können
die Spritzdüsenträger bzw.
der Düsenrahmen
oszillierende Bewegungen ausführen.
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Gegebenenfalls kann noch ein vorzugsweise an
der Oberseite der Waschkammer angeordneter weiterer stationärer oder
beweglicher Düsenträger vorgesehen
sein, welcher sich gegebenenfalls beim Waschbetrieb in Innenzonen
der zu reinigenden Gerätschaft
hineinbewegen kann.
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Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale
der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Erläuterung
der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung näher
erläutert
wird.
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Schutz wird nicht nur für ausdrücklich beanspruchte
oder beschriebene bzw. dargestellte Merkmalskombinationen sondern
prinzipiell für
beliebige Unterkombinationen beansprucht.
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In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematisierte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Multifunktionswaschvorrichtung,
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2 eine
Frontansicht entsprechend dem Pfeil II in 1 und
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3 eine
Draufsicht auf die Multifunktionswaschvorrichtung.
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Gemäß 1 besitzt die Multifunktionswaschanlage
eine als kastenförmiges
Gehäuse
ausgebildete Waschkammer 1 mit einer durch einen Rollladen 2' verschließbaren Eingangsseite 1' sowie einer durch
einen gleichartigen Rollladen 2" verschließbaren gegenüberliegenden
Ausgangsseite 1" .
Innerhalb der Waschkammer 1 ist ein Sprüh- bzw. Spritzdüsensystem
angeordnet. Dieses kann stationäre und/oder
bewegliche boden- oder
deckenseitige Düsenanordnungen 3 und
insbesondere zusätzlich
oder alternativ einen Düsenrahmen 4 aufweisen,
der im dargestellten Beispiel gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung als Doppelrahmen mit zwei übereinanderliegenden Horizontalrahmen
ausgebildet ist. In Draufsicht (3)
hat der Düsenrahmen 4 eine
dem etwa quadratischen Grundriss des Innenraumes der Waschkammer 1 angenäherte Form,
so dass die Rahmenglieder des Düsenrahmens 4 den
beiden geschlossenen Seitenwänden der
Waschkammer 1 bzw. den Ebenen der Rollläden 2' und 2" unmittelbar benachbart sind. Der
Düsenrahmen 4 trägt eine
Vielzahl von Spritzdüsen 5,
deren Spritzrichtungen zur Rahmenmitte hin bzw. nach aufwärts und/oder
abwärts
ausgerichtet sind. Durch eine gelenkige bzw. kugelgelenkartige Halterung
der Spritzdüsen 5 kann
die Ausrichtung der Spritzdüsen jederzeit
geändert
werden.
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Im übrigen sind auch bei der Spritzarbeit
bewegliche Spritzdüsen 5 möglich, etwa
solche, die unter dem Einfluss der Rückstoßkräfte der Spritzstrahlen pendelnde
oder kreisende Bewegungen ausführen.
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Der Düsenrahmen 4 ist an
einer Vertikalführung 6 an
zumindest einer der geschlossenen Seitenwände der Waschkammer 1 in
Vertikalrichtung beweglich geführt.
Bei Nichtgebrauch nimmt der Düsenrahmen 4 eine
Lage nahe der Decke der Waschkammer 1 ein.
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In einem Sockelabschnitt der Waschanlage unter
dem Boden der Waschkammer 1 können ein Tank 7 für eine erste,
beispielsweise saure Waschflüssigkeit
und ein weiterer Tank 8 für eine weitere, beispielsweise
alkalische Waschflüssigkeit
angeordnet sein.
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Die Waschkammer 1 wird von
einer Transportstraße 9 durchsetzt,
die dicht oberhalb des Bodens der Waschkammer 1 angeordnet
ist und über die
zu reinigendes Gerät
auf der Eingangsseite 1' bei geöffnetem
Rollladen 2' in
die Waschkammer 1 eingeschoben und nach erfolgter Reinigung
in der Waschkammer 1 auf der Ausgangsseite 1" bei geöffnetem
Rollladen 2" aus
der Waschkammer 1 ausgeschoben werden kann. Durch motorbetätigte Arretieraggregate 10 können die
Gerätschaften
beispielsweise vor und innerhalb der Waschkammer 1 festgehalten
werden.
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Eine im dargestellten Beispiel getrennt
von der Waschkammer 1 angeordnete Pumpe 11 kann über Trennschieber
und/oder Kugelhähne
bzw. Umschaltventile 13 eingangsseitig mit einem der Tanks 7 und 8 und/oder
weiteren Tanks, beispielsweise einem Tank 14 für Klarspülflüssigkeit,
und ausgangsseitig mit den Düsenanordnungen 3 bzw.
dem Düsenrahmen 4 bzw.
mit ausgewählten
Düsen dieser Aggregate
verbunden werden.
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Die Steuerung der Trennschieber 12 und Umschaltventile 13,
der Rollläden 2' und 2" sowie der Bewegungen
des Düsenrahmens 4 und
ggf. der Antriebe weiterer beweglicher Düsenanordnungen 3 erfolgt
durch eine vorzugsweise programmierbare Steuerung 15, die
in einem Operatorpaneel 16 untergebracht ist und mit entfernt
angeordneten Bedienpulten 17 zusammenwirken kann.
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Die Steuerung 15 ist insbesondere
so ausgebildet, dass jeder der Rollläden 2' und 2" , außer zu Inspektionszwecken,
nur dann geöffnet
werden kann, wenn der jeweils andere Rollladen geschlossen ist und
außerdem
der Düsenrahmen 4 seine
obere Endlage nahe der Decke der Waschkammer 1 einnimmt.
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Ein Waschbetrieb kann nur durchgeführt werden,
wenn beide Rollläden 2' und 2" geschlossen sind.
Bei diesem Waschbetrieb führt
der Düsenrahmen 4 oszillierende
Vertikalbewegungen aus, so dass das in der Wachkammer 1 befindliche
Gerät bei seiner
Reinigung von allen Seiten und aus verschiedenen Höhen mit
Spritz- bzw. Sprühstrahlen
beaufschlagt wird.
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Die jeweilige Wasch- oder Spülflüssigkeit kann
durch zumindest einen bodenseitigen Abfluss (nicht dargestellt)
der Wachkammer 1 in gesonderte (nicht dargestellte) Auffangtanks
geleitet werden.
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Grundsätzlich ist jedoch auch ein
zumindest teilweiser Umlaufbetrieb möglich. Dabei kann beispielsweise
die aus dem Tank 7 entnommene saure Waschflüssigkeit
jeweils in den Tank 7 zurückgeleitet werden. Entsprechendes
gilt für
die übrigen
Wasch- bzw. Spülflüssigkeiten.
Nach mehreren Waschgängen
muss dann die jeweilige Wasch- oder Spülflüssigkeit ausgetauscht werden.
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Gegebenenfalls können mit Druckwasser betätigte Aktoren
für die
Rollläden 2', 2" und/oder die oszillierenden
Bewegungen der Sprüh-
bzw. Spritzdüsen
und/oder Düsenträger und/oder
des Düsenrahmens
vorgesehen sein, wobei die Steuerung 15 entsprechende Steuerventile
der Aktoren betätigt.
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Als Reinigungsgüter sind insbesondere Rauchwagen,
Stikkenwagen, Utensilienwaren, Geräteträger, Paloxen, Gitterboxen,
Container, Paletten und/oder Regale denkbar.