-
Die vorliegende Erfindung, betrifft
einen Bob, insbesondere einen Minibob, zur Abfahrt auf einer Schneepiste.
-
Alternativ zu herkömmlichen
Schlitten werden aktuell verstärkt
sogenannte Minibobs, auch „Zipfelbobs" genannt, auf dem
Markt für
Wintersportartikel angeboten. Derartige Minibobs besitzen ein geringes
Gewicht und benötigen
im Vergleich zu einem herkömmlichen
Schlitten nur wenig Stauraum, so dass sie oftmals zusätzlich zu
anderen Wintersportgeräten
mit in einen Winterurlaub genommen werden können. Da außer dem Minibob keine weiteren
Wintersportartikel, wie beispielsweise Stöcke, spezielle Stiefel oder ähnliches,
zum Bobfahren benötigt
werden, stellt die Abfahrt mit dem Minibob zudem eine günstige Alternative
zu anderen Wintersportarten dar, welche diesen in Punkto Fahrspaß jedoch
in nichts nachsteht.
-
Vermehrt werden mit derartigen Minibobs auch
Rennen ausgetragen und Wettbewerbe durchgeführt, so dass sich der Minibob
vom reinen Spaßartikel
zunehmend zu einem ernstzunehmenden Sportgerät entwickelt. Um bei Wettbewerben
bzw. Ab fahrtsrennen auf einem der vorderen Plätze landen zu können, ist
neben Geschick und Technik auch zunehmend die richtige Materialauswahl
entscheidend.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit
dem Problem, für
einen Bob eingangs erwähnter Art
eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welche den Bob insbesondere bei einem Abfahrtsrennen
schneller macht.
-
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
-
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken,
bei einem Bob, insbesondere bei einem Minibob, welcher einen Kunststoffhohlkörper mit
zumindest einer Sitzfläche
und/oder einer Auflagefläche
sowie einen Haltegriff und eine der Schneepiste zugewandte Rutschfläche aufweist,
auf zumindest einem Teil dieser Rutschfläche einen Rennbelag anzubringen.
-
Gegebenenfalls kann der Rennbelag
die Rutschfläche
auch vollständig
bzw. vollflächig überdecken,
wobei die Form des Rennbelages entsprechend der Form der Rutschfläche und
insbesondere entsprechend den dort vorhandenen oder vorgesehenen
Konkavitäten
und Konvexitäten
ausgebildet wird.
-
Ein derartiger Rennbelag lässt den
Bob leichter und somit schneller über die Schneepiste gleiten,
wodurch deutlich höhere
Geschwindigkeiten erzielt werden können. Der Rennbelag kann da
bei in konstruktiv einfacher Weise am Bob angebracht werden, so
dass ein herkömmlicher
Bob lediglich durch den angebrachten Rennbelag zu einem Rennbob umgewandelt
werden kann.
-
Zweckmäßig weist der Rennbelag mit
Bezug auf Wasser, Eis und Schnee einen gegenüber dem Kunststoffhohlkörper herabgesetzten
Haft- und/oder Gleitreibungsbeiwert auf. Durch die herabgesetzten Haft-
und/oder Gleitreibungsbeiwerte wird somit auch eine Haftreibungs-
bzw. Gleitreibungskraft erniedrigt, welcher einer Beschleunigung
und/oder einem Gleiten des Bobs auf der Schneepiste entgegenwirkt.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung ist
der Rennbelag durch einen extrudierten Poly-Ethylen-Belag und/oder durch einen gesinterten
Belag gebildet. Derartige Kunststoffbeläge führen zu oben erwähnter Herabsetzung
der Haftreibungs- bzw. Gleitreibungskraft und machen somit den Bob
schneller. Gleichzeitig lassen sich sowohl der Poly-Ethylen-Belag
als auch der gesinterte Belag kostengünstig herstellen und einfach
auf entsprechende Abmessungen zuschneiden bzw. zusägen. Darüber hinaus
lassen sich beide Beläge
kostengünstig
in industriellem Rahmen fertigen und bieten somit eine preiswerte
Tuningmöglichkeit.
-
Zweckmäßig ist der Rennbelag mit dem
Bob verklebt und/oder verschweißt.
Da insbesondere ein Ablösen
des Rennbelages von der Rutschfläche
des Bobs beim Gebrauch desselben vermieden werden soll, ist eine
dauerhafte Verbindung zwischen dem Rennbelag und dem Bob unerlässlich.
Moderne Klebstoffe erfüllen
diese Anforderungen problemlos und sind darüber hinaus einfach Handzuhaben.
Bei einer Verschweißung
wird darüber
hinaus eine Materialverschmelzung zwischen dem Kunststoffhohlkörper des
Bobs und dem Rennbelag erreicht, wodurch eine besonders innige Verbindung
hergestellt werden kann.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung weist
der Rennbelag eine selbstklebende Beschichtung auf. Eine derartige
selbstklebende Beschichtung erleichtert das Anbringen des Rennbelages
an der Rutschfläche
des Minibobs erheblich. Denkbar ist hierbei beispielsweise eine
selbstklebende Beschichtung, welche bei noch nicht angebrachtem
Rennbelag von einer Folie abgedeckt ist. Bei einem zurechtgeschnittenen
bzw. gestanzten bzw. der Form der Rutschfläche angepassten Rennbelag wird
durch Abziehen der Folie die selbstklebende Beschichtung freigelegt, woraufhin
der Rennbelag einfach und schnell an der Rutschfläche des
Bobs angebracht werden kann. Für den
Fall, dass der Rennbelag eine derartige selbstklebende Beschichtung
nicht aufweist ist, auch der Einsatz von doppelseitigen Klebebändern denkbar, welche
ebenfalls eine einfache und stabile Verbindung zwischen dem Rennbelag
und der Rutschfläche
des Bobs gewährleisten.
Zusätzlich
können
die Ränder
des Rennbelags durch Erwärmen
mit dem Kunststoffhohlkörper
verschweißt
werden.
-
Zweckmäßig weist der Bob an seiner Rutschfläche Spurkufen
auf, wobei der Rennbelag auf und/oder neben diesen Spurkufen angeordnet
ist. Die in den Kunststoffhohlkörper
integrierten Spurkufen dienen zur Seitenführung des Bobs und ermöglichen
somit eine kontrollierte Abfahrt. Da der Bob im Gegensatz zu herkömmlichen
Schlitten nicht ausschließlich
auf den Kufen fährt,
sondern im wesentlichen vollflächigen
Kontakt mit der Schneepiste hat, ist es zur Erreichung hoher Geschwindigkeiten
besonders vorteilhaft insbesondere den Zwischenraum zwischen den
Kufen bzw. neben denselben mit dem Rennbelag zu beschichten, wobei
bei entsprechender an die Form der Unterseite des Bobs angepasster
Ausformung des Rennbelages eine einstükige Beschichtung der Unterseite
möglich
ist.
-
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und
aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche
Bauteile beziehen.
-
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1 einen
erfindungsgemäßen Bob
in einer Seitenansicht,
-
2 eine
Darstellung wie in 1,
jedoch von schräg
unten,
-
3 einen
erfindungsgemäßen Rennbelag.
-
Entsprechend 1 weist ein erfindungsgemäßer Bob 1,
hier ein Minibob, einen Kunststoffhohlkörper 2 mit zumindest
einer Sitzfläche 3 und/oder
einer Auflagefläche 4,
sowie einen Haltegriff 5 auf. Der Kunststoffhohlkörper 2 ist
dabei vorzugsweise aus einem bruchfesten und robusten Kunststoff
ausgebildet. Die Sitzfläche 3 ist
anatomisch geformt und bietet mit der Auflagefläche 4 für die Oberschenkel
eine sichere Sitzposition während
der Abfahrt.
-
Generell ist der Bob 1 zur
Abfahrt auf einer Schneepiste geeignet. Durch eine Gewichtsverlagerung
kann der Bob 1 gesteuert werden, wobei der Haltegriff 5 einerseits
zum Festhalten dient und andererseits als Bremse sowie unterstützt durch
eine Fußbewegung
als Steuerhebel. Durch den Kunststoffhohlkörper 2 kann ein insgesamt
geringes Gewicht von ca. 1,8 kg realisiert werden, welches verbunden mit
den praktischen und kompakten Abmessungen des Bobs 1 eine
leichte Handhabung gewährleistet.
-
Auf einer der Schneepiste zugewandten
Seite weist der Kunst stoffhohlkörper 2 eine
in 2 dargestellte Rutschfläche 6 auf,
auf welcher ganzflächig oder
zumindest auf einem Teil ein Rennbelag 7 angebracht ist.
Der Rennbelag 7 weist mit Bezug auf Wasser, Eis und Schnee
einen gegenüber
dem Kunststoffhohlkörper 2 herabgesetzten
Haft- und/oder Gleitreibungsbeiwert auf, welches den erfindungsgemäßen Bob 1 im
Vergleich zu herkömmlichen
Bobs deutlich schneller macht. Der herabgesetzte Haft- und/oder
Gleitreibungsbeiwert ermöglicht
somit eine erhöhte
Beschleunigung sowie eine höhere
erreichbare Geschwindigkeit.
-
Beispielsweise kann der Rennbelag 7 als
extrudierter Poly-Ethylen-Belag
und/oder als gesinterter Belag ausgebildet sein. Die als Poly-Ethylen-Beläge ausgebildeten
Rennbeläge 7 werden
beispielsweise in Dicken zwischen 0,8 und 2,5 mm bei einer maximalen
Breite von 1.000 mm hergestellt, wobei eine Beflammung, das heißt eine
Verschweißung zwischen
dem Poly-Ethylen-Belag
und der Rutschfläche 6 vorzugsweise
nur bis zu einer Breite von 370 mm durchgeführt wird. Gesinterte Beläge sind
bei einer Breite bis 120 mm in Dicken zwischen 0,6 und 3 mm und
bei Breiten von 250 bis 370 mm in Dicken zwischen 1,0 und 2,5 mm
denkbar.
-
Generell kann der Rennbelag 7 auch
in Form von stapelbaren Matten oder aufrollbar ausgebildet sein,
wobei in einem späteren
Arbeitsgang eine für den
jeweiligen Bob 1 günstige
Form aus diesen Matten bzw. aus einer aufgerollten Meterware ausgeschnitten
bzw. mit einer Prägeform
geformt und/oder ausgestanzt wird. Zweckmäßig wird der Rennbeleg 7 für be stimmte
Bob-Typen fertig geprägt
bzw. zugeschnitten bereitgestellt.
-
Gemäß 2 weist der Bob 1 an seiner Rutschfläche 6 Spurkufen 8 auf,
wobei der Rennbelag 7 neben diese Spurkufen 8 und/oder
auf den Spurkufen 8 und/oder auf der gesamten Unterseite des
Bobs angeordnet ist. Die Spurkufen 8 ermöglichen
dabei eine hohe Spurstabilität
des Bobs 1 und damit auch hohe Geschwindigkeiten bei einer
Kurvenfahrt. Um die Spurführung
weiter zu verbessern können
der Rennbelag 7 und/oder die Rutschfläche 6 zumindest eine
nicht dargestellte metallische Kante aufweisen.
-
Um ein Anbringen des Rennbelages 7 an
der Rutschfläche 6 zu
vereinfachen, kann der Rennbelag 7 eine selbstklebende
Beschichtung aufweisen, welche vor dem Anbringen an die Rutschfläche 6 beispielsweise
von einer nicht dargestellten Schutzfolie abgedeckt ist. Generell
kann der Rennbelag 7 mit dem Bob 1 bzw. mit dessen
Rutschfläche 6 verklebt und/oder
verschweißt
sein, so dass zwischen der Rutschfläche 6 und dem Rennbelag 7 eine
dauerhafte und robuste Verbindung gewährleistet ist. Neben der selbstklebenden
Beschichtung ist auch denkbar, dass der Rennbelag 7 mittels
eines aufzutragenden Klebers oder mittels eines zwischen der Rutschfläche 6 und
dem Rennbelag 7 angeordneten doppelseitigen Klebebandes
am Kunststoffhohlkörper 2 des Bobs 1 angebracht
wird.
-
Generell sind von der Erfindung sowohl
Bobs 1 mit bereits daran werksseitig angebrachtem Rennbelag 7 als
auch separate Rennbeläge 7 umschlossen,
welche nachträglich
an einer Rutschfläche 6 des Kunststoffhohlkörpers 2 des
Bobs 1 angebracht werden können.
-
In 3 ist
ein erfindungsgemäßer Rennbelag 7 in
einer Ausführungsvariante
dargestellt. Bei dieser Variante weist der Rennbelag 7 bereits
die an die Rutschfläche 6 bzw.
die Spurkufen 8 angepasste Form auf. Denkbar ist aber auch,
dass der Rennbelag 7 vollflächig oder in Längsstreifen
parallel zu einer Rutschrichtung an der Rutschfläche 6 angebracht ist.
-
Zusammenfassend lassen sich die wesentlichen
Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren: Die Erfindung sieht vor, an einem Bob 1,
insbesondere an einem Minibob, welcher zur Abfahrt auf einer Schneepiste
ausgebildet ist und welcher einen Kunststoffhohlkörper 2 mit
einer der Schneepiste zugewandten Rutschfläche 6 aufweist, auf
zumindest einem Teil bzw. der Gesamtheit dieser Rutschfläche 6 einen
Rennbelag 7 anzubringen.
-
Durch einen derartigen Rennbelag 7,
welcher vorzugsweise zwischen und neben den Spurkufen 8 bzw.
die gesamte Rutschfläche
des Bobs überdeckend
angeordnet ist, kann ein Haft-und/oder Gleitreibungsbeiwert
in Bezug auf Wasser, Eis und Schnee herabgesetzt werden, so dass
der Bob 1 schneller beschleunigt und eine höhere Endgeschwindigkeit
erreicht.