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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Tragetasche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Tragetaschen werden insbesondere
im Handel eingesetzt und sind für
den Transport von rechtmäßig erworbenen
Waren von der Verkaufseinrichtung nach Hause bestimmt. Sie dienen mit
ihren Außenflächen aber
auch im starken Maße der
Werbung für
die erworbene Ware oder für
die Verkaufseinrichtung.
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Eine solche Tragetasche besteht im
Allgemeinen aus einem rechteckig und länglich ausgeführten Materialstreifen,
der etwa in halber Länge umgeschlagen
ist und so im Umschlagsbereich eine Bodenfläche und zwei sich zu beiden
Seiten der Bodenfläche
erstreckende Seitenteile ausbildet. Beide Seitenteile sind an ihren
seitlichen Rändern
miteinander verschweißt,
sodass sich ein geschlossenes Taschenvolumen mit einer oberen Taschenöffnung ergibt.
In der Regel besitzt jedes Seitenteil einen fest mit dem Seitenteil
verbundenen Griff und Elemente zum Verschließen der oberen Taschenöffnung.
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Die Tragetasche besteht aus einem
besonderen Material, um die Temperatur der erworbenen Lebensmittel
möglichst
lange von den Außentemperaturen
des Umfeldes zu isolieren. Dazu ist es bekannt, eine viel Lufteinschlüsse aufweisende Schaumfolie
einzusetzen. Diese Tragetasche besitzt aber wegen ihrer geringen
Materialstärke
nur geringe Isolierfähigkeiten.
Zur Verbesserung der Isolation ist es allgemein bekannt, auf die
Schaumfolie von außen
eine transparente Kunststofffolie aufzusetzen, um so zweilagige
Seitenteile zu erhalten. Der dadurch gewonnene zusätzliche
Luftraum zwischen der Schaumfolie und der transparenten Außenfolie
erhöht
die Isolierfähigkeit
der Tasche wesentlich. Diese erhöhte
Isolierkraft wird aber im dann unwirksam, wenn die Lebensmittel
mit ihren in der Regel starren und meist prismatischen Körperformen
von innen gegen die Seitenteile der Tragetasche drücken und
so die zwischen der Schaumfolie und der Außenfolie eingeschlossene Luftschicht
verschieben. Dadurch geht die Isolierkraft der zusätzlichen
Luftschicht in den zusammengedrückten
Bereichen und damit gerade im unmittelbaren Bereich der Lebensmittel
verloren.
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Die Tragetasche besitzt besonders
ausgeführte
Griffe, um die relativ hohen Lasten der erworbenen Lebensmittel
aufzunehmen. So ist es allgemein bekannt, beide Griffe jeweils aus
einem starren Kunststoffmaterial auszuführen und zur besseren Lastverteilung
mit seitlichen, sich über
die ganze Breite der Seitenteile erstreckenden Auslegern aus dem
gleichen Kunststoffmaterial wie die Griffe auszuführen. Solche
Griffausführungen
sind aber sehr teuer in der Herstellung, sodass sie sich für die überwiegenden
Anwendungsbereiche verbieten.
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Zum Verschluss der oberen Taschenöffnung und
damit zur Vermeidung des Luft- und Temperaturaustausches zwischen
dem Tascheninhalt und der Atmosphäre ist es bekannt, die Innenflächen der
starren Griffe und ihren Auslegern mit Clipse auszustatten, um so
beide Griffe miteinander zu verspannen. Alternativ werden auch die
Innenseiten der Seitenteile der Tragetasche mit Klebe- oder Klettstreifen
versehen. Solche Verschlusselemente sind ebenfalls sehr teuer. Dazu
kommt, dass sie nur sehr wenig belastbar sind. So üben die
sperrigen Lebensmittel auf Grund ihrer prismatischen Ausbildung
und auf Grund ihrer hohen Masse einen starken Innendruck auf die Seitenteile
der Tragetasche aus, dem die Verschlusselemente in der Regel nur
ihre Haftfähigkeit
entgegenzusetzen haben. Die Tragetaschen sperren unter dieser Belastung
also sehr schnell wieder auf und setzen damit die Lebensmittel den
Bedingungen der Atmosphäre
aus. Diese Verschlusselemente haben auch nur eine geringe Lebensdauer.
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In der
EP 0 755 869 A1 ist nun eine Tragetasche
mit einem ersten Griff an der Innenseite des einen Seitenteils und
mit einem zweiten Griff an der Innenseite des anderen Seitenteils
beschrieben. Dabei befindet sich an dem einen Seitenteil mit dem
ersten Griff oberhalb der Befestigungsebene der beiden Griffe ein
quer zur Befüllungsrichtung
ausgerichteter Schlitz. Die Länge
des Schlitzes entspricht etwa dem inneren Abstand der Schenkel des
auf diesem Seitenteil der Tragetasche befestigten Griffes. Zum Verschließen der
Tragetasche wird der zweite Griff durch den ersten Griff und gleichzeitig
durch den Schlitz gezogen und auf der Außenseite der Tragetasche mit dem
innen angeschlagenen ersten Griff zusammengeführt.
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Diese Tragetasche hat wesentliche
Nachteile. So werden die Seitenteile der Tragetasche nur im Bereich
der Griffe zusammengeführt,
während
die Seitenteile in den anderen Bereichen ohne Zusammenhalt sind
und durch die sperrigen Lebensmittel stark auseinander gedrückt werden.
In diesem geöffneten
Zustand ist die Isolierfähigkeit
der Tragetasche praktisch aufgehoben. Nachteilig ist auch, dass
der eine Griff durch einen Schlitz im gegenüberliegenden Seitenteil der
Tragetasche geführt
werden muss. Da beide Griffe in einer gleichen Befestigungsebene
liegen, ergeben sich im Griffbereich unterschiedliche Griffhöhen. Damit
ist keine gleichmäßige Lastenverteilung
auf beide Griffe möglich,
sodass sich die Last auf den durchgezogenen Griff und den sich am durchgezogenen
Griff abstützenden
Schlitz verteilt. Solche Lasten kann der Schlitz aber nicht aufnehmen,
sodass es sehr schnell zum Ausreißen des den Schlitz führenden
Seitenteils kommt.
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Eine ungleiche Lastverteilung ergibt
sich auch dadurch, dass der eine Griff durch das seitliche Einfädeln durch
den Schlitz aus dem Lotrechten herausgeführt wird. Durch das seitliche
Einfädeln
des einen Griffes durch den anderen Griff ergibt sich noch ein weiterer
Nachteil. So kommt es zu Verwerfungen beider Griffe, weil beide
Griffe einen gleichen Schenkelabstand aufweisen. Das führt zu einem
schlechten Handling und wiederum zu einer ungleichen Lastverteilung.
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Von Nachteil ist auch, dass der Schlitz
im Seitenteil untergebracht ist und die Befestigungsebene unterhalb
des Schlitzes angeordnet ist. Dadurch geht das gesamte Taschen volumen
oberhalb der Griffbefestigungen für den zweckbestimmenden Transport
verloren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, die Isolierfähigkeit
einer gattungsgemäßen Tragetasche
zu verbessern Gleichzeitig soll die Tragetasche ein höheres Füllvolumen
und eine höhere Lebensdauer
erhalten.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis
5. Dabei liegt der besondere Vorteil der neuen Tragetasche darin,
dass wegen der durchgehenden und verschließbaren Umschlagklappe eine
hermetische Trennung des Taschenvolumens von der Atmosphäre möglich wird.
Dabei wird gleichzeitig eine gleichmäßige Verteilung der Lasten
auf beide Griffe erreicht, was das Material der Tragetasche schont
und zu einer langen Lebensdauer der Tragetasche führt. Diese
gleichmäßige Verteilung
der Lasten wird in erster Linie dadurch ermöglicht, dass sich der Schlitz
in der Umschlagklappe und nicht in einem der Seitenteile befindet.
Damit ergeben sich für
die Griffe und den Schlitz beim Verschließen neue Bewegungsabläufe. So
werden nicht mehr die Griffe zum ortsunveränderlichen und seitlichen Schlitz
hingeführt,
sondern der Schlitz wird in die Lage oberhalb der ortsunveränderlichen
Griffe überführt. Die
Griffe bleiben also in ihrer für
die gleichmäßige Lastverteilung
vorteilhaften vertikalen Lage.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Seitenteile der Tragetasche
zweilagig mit einer dazwischen liegenden Luftkammer ausgebildet
sind und wenn diese Luftkammer in mehrere kleine Luftkammern aufgeteilt
wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn diese vielen Luftkammern untereinander
durch dämpfende Luftaustauschöffnungen
verbunden sind. Mit diesem Steppdeckenprinzip wird eine Stabilisierung
der Luftkammern gegenüber äußeren Belastungen
erreicht.
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Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
Dazu zeigen:
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1:
eine Tragetasche in einer Seitenansicht im geöffneten Zustand und mit einem
umgeklappten Seitenteil,
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2:
die Tragetasche mit einlagigen Seitenteilen in einem Teilschnitt,
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3:
die Tragetasche mit zweilagigen Seitenteilen in einem Teilschnitt
und
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4:
die zweilagige Tragetasche in einer Seitenansicht.
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Nach den 1 und 2 besteht
die Tragetasche aus einem rechteckig und länglich ausgeführten Folienstreifen,
der etwa in halber Länge
umgeschlagen ist und so im Umschlagsbereich ein Bodenteil, ein erstes
Seitenteil 1 und ein zweites Seitenteil 2 ausbildet.
Beide Seitenteile 1, 2 sind an ihren seitlichen
Rändern
miteinander verschweißt,
sodass sich ein geschlossenes Füllvolumen
mit einer oberen Taschenöffnung
ergibt. Dabei sind die beiden Seitenteile 1, 2 so
aufeinander abgestimmt, dass das zweite Seitenteil 2 gegenüber dem
ersten Seitenteil 1 eine größere Höhe besitzt. Dadurch entsteht
eine sich über
die gesamte Breite der Tragetasche erstreckende Umschlagklappe 3.
Diese Umschlagklappe 3 des zweiten Seitenteils 2 ist
nach der 2 in ihrer
Länge so
bemessen, dass sie die Taschenöffnung
und eine für
eine Befestigung ausreichende Höhe
des Seitenteils 1 überspannt.
In die Umschlagklappe 3 ist ein Schlitz 4 eingearbeitet,
durch den im verschlossenen Zustand der Tragetasche ein erster Griff 5 und
ein zweiter Griff 6 hindurch gezogen sind. Dabei sind die Anordnung
und die Abmessungen des Schlitzes 4 auf die Anordnung und
die äußeren Abmessungen der
beiden Griffe abgestimmt. Jeder Griff 5, 6 besteht aus
einem Folienband, das jeweils an seinen beiden Enden mit der Innenseite
des jeweiligen Seitenteils 1, 2 verschweißt ist.
So ist der erste Griff 5 über zwei Schweißnähte 7 mit
dem ersten Seitenteil 1 und der zweite Griff 6 über zwei
Schweißnähte 8 mit
dem zweiten Seitenteil 2 verbunden.
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Die Innenseite der Umschlagklappe 3 und/oder
die Außenseite
des ersten Seitenteils 1 besitzen lösbare Verschlusselemente 9,
die eine Verbindung zueinander herstellen. Diese Verschlusselemente 9 können vielgestaltig
sein. So kann das Verschlusselement 9 ein Kleber sein,
der als Streifen entweder auf der Innenseite der Umschlagklappe 3 oder
auf der Außenseite
des ersten Seitenteils 1 aufgebracht ist. Das Verschlusselement 9 kann
auch ein Transferkleber sein, der mit jedem Verschluss seinen Befestigungsort
zwischen der Umschlagklappe 3 und dem ersten Seitenteil 1 wechselt.
Das Verschlusselement 9 kann aber auch ein Klettverschluss
mit einer Klettbahn auf der Umschlagklappe 3 und einer
Klettbahn auf dem ersten Seitenteil 1 sein.
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Die beiden Seitenteile 1, 2 mit
ihrem gemeinsamen Bodenteil bestehen in einer besonderen Ausführung gemäß der 3 und 4 aus einer aufgeschäumten und metallisierten Kunststofffolie,
die mit ihren vielen Lufteinschlüssen
eine gute Isolierfähigkeit
aufweist und die mit ihrer metallischen Schicht Sonnen- und Lichtstrahlen
reflektiert. Auf diese Kunststoffolie ist eine Isolierfolie 10 aus
einem farbigen oder transparenten Kunststoff aufgebracht, die beide
an ihren Rändern
umlaufend und an ihren großen
Seitenflächen
nach einem bestimmten Flächenmuster
punkt- oder linienförmig
miteinander verklebt sind. Dazu befinden sich zwischen den Außenflächen der
beiden Seitenteile 1, 2 und den Innenseiten der
Isolierfolie 10 entsprechend dem Flächenmuster verteilte Klebestellen 11.
Diese Isolierfolie 10 ist, wie die 4 zeigt, nach einem frei wählbaren
Flächenmuster
in der Art auf die Seitenteile 1, 2 aufgeklebt, dass
sich zwischen den Seitenteilen 1, 2 und der Isolierfolie 10 kissenartige
und isolierende Luftkammern 12 ergeben. Je nach der Beschaffenheit
der Klebestellen 11 sind diese Luftkammern 12 untereinander hermetisch
abgeschlossen oder über
Luftaustauschöffnungen 13 miteinander
verbunden. Über
diese Luftaustauschöffnungen 13 sind
alle Luftkammern 12 so untereinander verbunden, dass sich
die Luftmengen aller Luftkammern 12 in einer gedämpften und damit
zeitverzögerten
Weise austauschen können.
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- 1
- erstes
Seitenteil
- 2
- zweites
Seitenteil
- 3
- Umschlagklappe
- 4
- Schlitz
- 5
- erster
Griff
- 6
- zweiter
Griff
- 7
- Schweißnaht
- 8
- Schweißnaht
- 9
- Verschlusselement
- 10
- Isolierfolie
- 11
- Klebestreifen
- 12
- Luftkammer
- 13
- Luftaustrittsöffnungen