DE202004003376U1 - Farbbechersystem für eine Farbspritzpistole - Google Patents
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Abstract
Fließbecher
für eine
Farbspritzpistole mit einem Behälter
(1) und einem darauf aufsetzbaren Deckel (2), welcher ein Anschlussteil
(3) aufweist, um den Fließbecher
auf die Farbspritzpistole oder einen Adapter aufzusetzen, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Wand (4) des Behälters (1) ein abgegrenzter
Bereich (5) ausgebildet ist, der mit einem Spitzwerkzeug (6) zur
Bildung einer Belüftungsöffnung durchstoßbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fließbecher für eine Farbspritzpistole nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Spitzwerkzeug, insbesondere ein Dorn, zum Durchstoßen einer Belüftungsöffnung in die Wand eines Farbbechers für eine Farbspritzpistole nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6 sowie ein Farbbechersystem, bestehend aus einem Fließbecher und einem Spitzwerkzeug.
- Aus dem Stand der Technik, beispielsweise der
US 6,536,687 B1 und der FR 2 774 928-A, sind Fließbecher nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Diese umfassen einen Behälter aus Kunststoff und einen darauf aufsetzbaren Deckel zum Verschließen des Behälters. An der Deckeloberseite sind Anschlussmittel zum Aufsetzen und Befestigen des Fließbechers auf eine Farbspritzpistole vorgesehen. Der Fließbecher wird hierbei „upside down", also mit der Deckelseite nach unten auf die Farbspritzpistole aufgesetzt. Die in dem Fließbecher befindliche Farbe fließt dann aufgrund der Schwerkraft nach unten in den Farbeinlaufkanal der Farbspritzpistole. Um den schwerkraftgetriebenen Fluss der Farbe zu ermöglichen, ist ein Druckausgleich innerhalb des Farbbechers erforderlich. Hierzu wird – wie in den genannten Druckschriften beschrieben – in den Behälterboden oder in der Seitenwand des Behälters nahe des Behälterbodens mittels einer Nadel eine Belüftungsöffnung eingestochen, nachdem der Farbbehälter „upside down", also mit dem Behälterboden nach oben, auf die Farbspritzpistole aufgesetzt wurde. - Zum Einbringen der Belüftungsöffnung in die Behälterwand ist ein separates Spitzwerkzeug, beispielsweise eine Nadel oder ein Dorn, erforderlich. Ein solches Werkzeug ist häufig nicht jederzeit verfügbar. Weiterhin erweist sich das Durchstoßen der regelmäßig aus Hartkunststoff bestehenden Behälterwand auch mit einem geeigneten Spitzwerkzeug als schwierig. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass durch das Eindrücken einer Öffnung in die Behälterwand Kunststoffspäne oder -teile in den mit Farbe gefüllten Farbbecher fallen.
- Ausgehend von diesen Nachteilen, welche den bekannten Fließbechern anhaften, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Farbbechersystem für eine Farbspritzpistole bereitzustellen, welches ein einfaches, schnelles und unkompliziertes Einbringen einer Belüftungsöffnung in die Behälterwand des Fließbechers ermöglicht und hierbei vermeidet, dass Späne oder Kunststoffteile in den Fließbecher gelangen.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Fließbecher mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einem Spitzwerkzeug, insbesondere Dorn, mit den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie mit einem Farbbechersystem, bestehend aus einem Fließbecher nach Anspruch 1 und einem Spitzwerkzeug nach Anspruch 6. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele des Fließbechers bzw. des Spitzwerkzeugs sind den Unteransprüchen 2 bis 5 bzw. 7 bis 10 zu entnehmen. Die abhängigen Ansprüche 11 und 12 betreffen ein Farbbechersystem, bestehend aus einem Fließbecher und einem Spitzwerkzeug.
- Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
-
1 : Seitenansicht eines Fließbechers mit einem Behälter und einem darauf aufsetzbaren Deckel sowie Detailansichten hierzu (Details X, U, Y, Z); -
2 : Schnittdarstellungen eines Dorns wie in1 in der Detailansicht „Y" dargestellt, wobei die Darstellung nach2a einen Schnitt durch die Blattebene der Darstellung „Y" der1 und die Darstellung nach2b einen Schnitt durch eine hierzu senkrechte Ebene zeigt; -
3 : Darstellung des Detailsbereichs „U" von1 mit in die Behälterwand eingedrücktem Dorn in verschiedenen Stellungen, wobei die Darstellungen nach3a und3b im Schnitt und die Darstellung der3c im Halbschnitt gezeigt sind. - In der
1 ist ein Fließbecher für eine Farbspritzpistole dargestellt, welcher einen Behälter1 und einen darauf über ein Gewinde18 aufschraubbaren Deckel2 umfasst. Der Fließbecher ist hierbei in1 in der Position dargestellt, in welcher der Fließbecher auf die Farbspritzpistole aufgesetzt wird, also mit der Oberseite des Deckels2 nach unten. Der Deckel2 weist an seiner Oberseite einen Auslassstutzen19 mit einer Auslassöffnung20 auf. An der Außenseite des Auslassstutzens19 ist ein Anschlussteil3 angeformt. Das Anschlussteil3 dient zum Aufsetzen und zum Befestigen des Fließbechers auf eine Farbspritzpistole bzw. auf einem zwischen der Farbspritzpistole und dem Fließbecher angeordneten Adapter. In dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Anschlussteil3 ein Gewinde21 und eine keilförmige Nut22 , welche mit korrespondierenden Anschlussteilen der Farbspritzpistole, nämlich einem entsprechenden Innengewinde und einem Zapfen zum Eingreifen in die Nut22 zusammenwirken. - Der Behälter
1 ist becherförmig mit einem kreisrunden Behälterboden und einer vom Behälterboden aus sich nach oben leicht konisch erweiternden Seitenwand ausgebildet. Die den Behälterboden bzw. die Seitenwand bildende Behälterwand ist hier mit Bezugszeichen4 gekennzeichnet. Die Behälterwand4 wird im Spritzgußverfahren in einem Stück aus Kunststoff hergestellt. Im Bodenteil des Behälters1 ist ein abgegrenzter Bereich5 vorgesehen. Dieser abgegrenzte Bereich5 dient dem späteren Einbringen einer Belüftungsöffnung und ist von dem ihn umgebenden Bereich4a der Behälterwand4 dadurch abgegrenzt, indem er einerseits als Membran7 mit einer geringeren Dicke als die Dicke des den Bereich5 umgebenden Bereichs4a ausgebildet ist und andererseits von einer Führungsfläche9a umgrenzt ist, welche beim späteren Durchstechen der Belüftungsöffnung zur Führung des Spitzwerkzeugs dienen soll. Die Führungsfläche9a ist bei dem hier zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel von der Innenseite einer im wesentlichen senkrecht zur Behälterwand (4 ) stehenden Wandung (9 ) eines Hohlzylinders (8 ) gebildet. Der Hohlzylinder8 mit seiner radial umlaufenden Wandung9 und die Membran7 , welche etwa im Bereich der Grundfläche des Hohlzylinders8 verläuft, sind in der Detailansicht „U" der1 zu erkennen. - Am Becherboden sind ferner zwei, über die Behälterwand
4 nach außen vorstehende Hohlzylinder29 und30 angeformt. - An dem Deckel
2 sind jeweils über Abreißlaschen17 ,23 ein Dorn6 und eine Verschlusskappe24 angeformt. Die Abreißlaschen17 und23 sind als Sollbruchstellen ausgebildet, damit der Dorn6 und die Verschlusskappe24 vom Deckel2 manuell ohne Zuhilfenahme von Werkzeug abgerissen werden können. Die Verschlusskappe24 dient zum Verschluss der Öffnung20 des Deckels2 . Der Dorn6 dient dem Einbringen einer Belüftungsöffnung in dem abgegrenzten Bereich5 der Behälterwand4 . - Der in der Detailansicht „Y" der
1 in einer Seitenansicht und in der2 in Schnittdarstellungen gezeigte Dorn6 weist einen zylindrischen Schaft10 und ein, an einem Ende des Schafts angeordnetes Kopfteil11 auf. Der an das Kopfteil (11 ) angrenzende Ansatz (14 ) des Schafts erweitert sich konisch zum Kopfteil (11 ) hin. Das freie Ende25 des Schafts10 ist zur Bildung einer Spitze12 abgeschrägt. Der Durchmesser des Schafts im Bereich des freien Endes25 entspricht dem Innendurchmesser des am Boden des Fließbechers angeordneten Hohlzylinders8 . Im mittleren Bereich des Schafts10 sind am Schaftumfang zwei, an diametral gegenüberliegenden Stellen angeordnete Aussparungen13 ausgebildet. Weiterhin weist der Schaft10 eine umlaufende Ringnut26 (3c ) mit einem geringfügig kleineren Durchmesser als der übrige Schaftbereich auf. Durch die Ringnut26 sind am Schaftumfang zwei radial umlaufende und im Abstand zueinander angeordnete Rastkanten15 und16 ausgebildet. Die Aussparungen13 erstrecken sich in Längsrichtung des Schaftes über eine Höhe, welche in etwa der halben Schaftlänge entspricht und sind bezüglich der Rastkanten15 ,16 so angeordnet, dass sie über beide hinausragen, wie in der Detaildarstellung „Y" der1 dargestellt. - Das aus dem Fließbecher und dem Dorn
6 bestehende Farbbechersystem wird wie folgt verwendet: - Zunächst wird der Behälter
1 auf den Behälterboden gestellt und der Deckel2 wird abgeschraubt. Danach kann der Behälter1 mit Farbe befüllt und der Deckel2 zum Verschließen des Behälters1 aufgeschraubt werden. Der Behälter1 mit aufgeschraubtem Deckel2 wird dann umgedreht und auf die Farbspritzpistole aufgesetzt. Anschließend wir mit Hilfe des vom Deckel2 abgerissenen Dorns6 eine Belüftungsöffnung in dem abgegrenzten Bereich5 der Behälterwand4 eingestochen. Hierzu wird die Spitze12 des Dorns6 durch die Membran7 gedrückt, wodurch die Membran7 zerreißt. Die ins Behälterinnere vorstehende Wandung9 des Hohlzylinders8 dient beim Einführen des Dorns6 als Führung für den Schaft10 . - Der Dorn
6 wird anschließend weiter in das Behälterinnere gedrückt, bis die untere Rastkante16 im Behälterinneren mit der Unterkante27 des Hohlzylinders8 fluchtet bzw. die obere Rastkante15 auf der Oberkante28 des Hhlzylinders8 aufliegt, wie in3c gezeigt. In dieser Stellung befinden sich die Aussparungen13 auf Höhe des die eingestochene Belüftungsöffnung umgrenzenden Bereichs4a der Behälterwand4 und bilden dadurch einen Belüftungskanal, durch den ein Druckausgleich zwischen dem Behälterinneren und der Umgebung ermöglicht wird (3b ). - Die obere Rastkante
15 soll verhindern, dass der Dorn6 selbsttätig, also ohne äußere Krafteinwirkung nur aufgrund der Schwerkraft, weiter in das Behälterinnere rutschen und dadurch den Belüftungskanal verschließen kann. Der Dorn6 kann nämlich von selbst höchstens soweit in das Behälterinnere rutschen, bis die obere Rastkante15 auf der Oberkante28 des Hohlzylinders8 aufliegt, wie in3c gezeigt. Bei umgekehrter Stellung des Behälters1 verhindert die untere Rastkante16 in entsprechender Weise ein selbsttätiges Herausrutschen des Dorns6 aus der Belüftungsöffnung, weil der Dorn6 höchstens soweit aus dem Behälterinneren herausrutschen kann, bis die untere Rastkante16 auf der Unterkante27 des Hohlzylinders8 aufliegt. - Nach Abschluss des Lackierprozesses kann die Belüftungsöffnung verschlossen werden, indem der Dorn
6 weiter in das Behälterinnere gedrückt wird, bis die Unterseite des Kopfteils11 auf der Oberseite28 des Hohlzylinders8 aufliegt, wie in3a gezeigt. In dieser Position greift der konisch ausgebildete Schaftansatz14 klemmend in den oberen Bereich des Hohlzylinders8 ein und verschließt dadurch die Belüftungsöffnung, wie in3a gezeigt. - Gegenüber den bekannten Farbbechersystemen zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass mittels des Spitzwerkzeugs in Form des Dorns
6 auf einfache Art eine Belüftungsöffnung in den Fließbecher eingestochen werden kann. Hierzu ist der zum Einbringen der Belüftungsöffnung vorgesehene Bereich der Behälterwand des Fließbechers abgegrenzt und so ausgebildet, dass ein einfacheres Durchstoßen einer Öffnung ermöglicht wird, beispielsweise durch die in das Behälterinnere ragende Führungsfläche und die leicht mit einem Spitzwerkzeug durchstoßbare dünne Membran7 .
Claims (12)
- Fließbecher für eine Farbspritzpistole mit einem Behälter (
1 ) und einem darauf aufsetzbaren Deckel (2 ), welcher ein Anschlussteil (3 ) aufweist, um den Fließbecher auf die Farbspritzpistole oder einen Adapter aufzusetzen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wand (4 ) des Behälters (1 ) ein abgegrenzter Bereich (5 ) ausgebildet ist, der mit einem Spitzwerkzeug (6 ) zur Bildung einer Belüftungsöffnung durchstoßbar ist. - Fließbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der abgegrenzte Bereich von einer Membran (
7 ) gebildet ist, welche eine geringere Dicke aufweist, als die Dicke des sie umgebenden Bereichs (4a ) der Behälterwand (4 ). - Fließbecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der abgegrenzte Bereich (
5 ) von einer Führungsfläche (9a ) umgrenzt ist, welche beim Durchstechen der Belüftungsöffnung zur Führung des Spitzwerkzeugs dient. - Fließbecher nach Anspruch 3 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (
9a ) von der Innenseite einer im wesentlichen senkrecht zur Behälterwand (4 ) stehenden Wandung (9 ) eines Hohlzylinders (8 ) gebildet ist. - Fließbecher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (
9 ) des Hohlzylinders (8 ) ins Innere des Behälters (1 ) vorsteht. - Spitzwerkzeug, insbesondere Dorn (
6 ), zum Durchstoßen einer Belüftungsöffnung in die Wand (4 ) eines Farbbechers für eine Farbspritzpistole, mit einem Schaft (10 ), einem daran angeordneten Kopfteil (11 ) und einer Spitze (12 ) am Ende des Schafts, gekennzeichnet durch mindestens eine Aussparung (13 ) am Schaftumfang, welche einen Belüftungskanal bildet, wenn der Spitzwerkzeug (6 ) nach dem Durchstoßen der Belüftungsöffnung so weit in diese eingeschoben wird, dass die Aussparung (13 ) sich auf Höhe des die Belüftungsöffnung umgrenzenden Bereichs (4a ) der Behälterwand (4 ) befindet. - Spitzwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
10 ) zylindrisch ausgebildet ist und zumindest der an das Kopfteil (11 ) angrenzende Ansatz (14 ) des Schafts oder der gesamte Schaft (10 ) sich zum Kopfteil (11 ) hin konisch erweitert. - Spitzwerkzeug nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aussparung (
13 ) in Längsrichtung des Schafts (10 ) über eine Höhe (H) erstreckt, welche etwa der halben Schaftlänge entspricht. - Spitzwerkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Schaftumfang zwei umlaufende und im Abstand zueinander angeordnete Rastkanten (
15 ,16 ) vorgesehen sind. - Spitzwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die oder jede Aussparung (
13 ) in Längsrichtung des Schafts zumindest zwischen den beiden Rastkanten (15 ,16 ), bevorzugt über diese hinaus, erstreckt. - Farbbechersystem für eine Farbspritzpistole, bestehend aus einem Fließbecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und einem Spitzwerkzeug (
6 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 10. - Farbbechersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spitzwerkzeug (
6 ) über eine Abreißlasche (17 ) am Deckel (2 ) angeformt ist.
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R071 | Expiry of right |