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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Verbindungs- bzw. Haltevorrichtung für die Verbindung bzw. das Halten
eines plattenförmigen
Elementes, z. B. einer Fassadenplatte, mit bzw. an einem Träger, wobei
die Verbindungs- bzw. Haltevorrichtung ein erstes Element und ein
zweites Element aufweist, wobei das erste und das zweite Element über eine Kopplungseinrichtung
miteinander verbunden oder miteinander verbindbar sind und wobei
das erste Element eine vorzugsweise ebene Klebefläche für das Aufkleben
des ersten Elementes auf dem plattenförmigen Element aufweist.
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Moderne Gebäude, insbesondere Bürogebäude, weisen
häufig
großflächige Glasfassaden
auf, um den Gebäuden
eine transparente Optik zu verleihen und die Räume darin mit ausreichend Tageslicht zu
versorgen.
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Damit die transparente Optik nicht
von Rahmenelementen gestört
wird, sind aus dem Stand der Technik Haltevorrichtungen für das Halten
von plattenförmigen
Fassadenelementen, insbesondere Flachglaselementen, bekannt, welche
die plattenförmigen
Elemente rahmenlos und nur an einzelnen Punkten halten.
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Eine Möglichkeit für eine solche Halterung sind
mit den Glasscheiben verschraubte Punkthalter, die mit einer hinter
der Glasfassade liegenden Stahlkonstruktion verbunden sind. Für die Befestigung
solcher Punkthalter müssen
die Glaselemente durchbohrt werden, wobei die Punkthalter durch
die Bohrungen hindurchgreifen. Solche verschraubten Punkthalter
sind nachteilig, da sie an der Außenseite der Glasfassade bzw.
des Glasdaches Verschraubungselemente aufweisen, wodurch der optische Gesamteindruck
gestört
wird und Schmutzränder beim
Ablaufen von Regenwasser entstehen können. Darüber hinaus führen die
punktförmigen
Verschraubungen zu erhöhten
Spannungen im Glas, so daß vor allem
bei kleinen Scheiben oder bei dreieckigen Scheiben ein dickeres
Glas verwendet werden muß.
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Des weiteren sind Punkthalter bekannt,
die in die innere Scheibe eines Verbundsicherheitsglases (VSG) eingebohrt
sind. Hierbei wird ein Teil des Halters während des Herstellungsprozesses
des VSG in die VSG-Scheibe eingesetzt. Diese Ausführungsform ist
allerdings sehr aufwendig und teuer.
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Auch bekannt sind Punkthalter, die
in die innere Scheibe des Isolierglases eingesetzt werden. Auch
diese Ausführungsform
ist teuer. Darüber
hinaus besteht hier das Problem der Abdichtung des Punkthalters
gegenüber
der inneren Scheibe.
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Daher sind aus dem Stand der Technik,
beispielsweise aus der
EP
0 707 153 B1 , trompetenförmige Halter bekannt, die punktförmig von
innen mit dem plattenförmigen
Fassadenelement verklebt werden. Diese sind optisch unauffällig und
ermöglichen eine
durchgehende Glasfassade ohne störende
Elemente an der Außenoberfläche. Die
aus der
EP 0 707 153
B1 bekannten Klebehalter werden starr mit einem hinter
der Fassade liegenden Träger
verschraubt. Auf diese Weise werden die gesamten in einer Richtung
parallel zu den Plattenflächen
wirkenden Kräfte über den
Kleber und den trompetenförmigen
Halter in den Träger
eingeleitet. Dabei treten im Kleber sehr hohe Schälspannungen
auf, welche unter ungünstigen
Umständen
zu einem Bruch der Klebeverbindung führen können.
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Gegenüber dem Stand der Technik liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung
für das
Halten eines plattenförmigen
Elementes, insbesondere einer Fassadenplatte bzw. Glasfassadenplatte,
mit bzw. an einem Träger bereitzustellen,
welche die genannten Nachteile vermeidet, ohne die Optik der durchgängigen flächigen Fassade
zu beeinträchtigen.
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Diese Aufgabe wird von der vorliegenden
Erfindung dadurch gelöst,
daß eine
Verbindungs- bzw. Haltevorrichtung für die Verbindung bzw. das Halten eines
plattenförmigen
Elementes, z. B. einer Fassadenplatte, mit bzw, an einem Träger bereitgestellt wird,
wobei die Verbindungs- bzw. Haltevor richtung ein erstes Element
und ein zweites Element aufweist, wobei das erste und das zweite
Element über
eine Kopplungseinrichtung miteinander verbunden oder miteinander
verbindbar sind und wobei das erste Element eine vorzugsweise ebene
Klebefläche
für das Aufkleben
des ersten Elementes auf dem plattenförmigen Element aufweist, wobei
die Kopplungseinrichtung eine geradlinige Relativbewegung zwischen den
beiden Elementen in einer ersten Richtung zumindest begrenzt zuläßt und eine
geradlinige Relativbewegung in einer zweiten Richtung, die im wesentlichen
senkrecht zu der ersten Richtung verläuft, verhindert.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung ist vorteilhaft,
da sie keine starre Verbindung zwischen dem plattenförmigen Element
bzw. des Flachglaselementes und dem Träger bildet. Werden beispielsweise
die in einer Richtung parallel zu den Plattenflächen auf die plattenförmigen Elemente
einwirkenden Kräfte
durch andere Tragvorrichtungen der Fassadenkonstruktion abgefangen,
so sind die zwischen dem ersten Element der Haltevorrichtung und
der Plattenfläche
des plattenförmigen
Elementes auftretenden Scherspannungen erheblich geringer als bei einer
starren Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Element.
Ein Herabfallen bzw. Lösen des
plattenförmigen
Elementes in einer Richtung senkrecht zu den Plattenflächen wird
dabei von der Haltevorrichtung verhindert.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Kopplungseinrichtung eine geradlinige Relativbewegung zwischen
den beiden Elementen in einer Ebene zumindest begrenzt zuläßt und eine
geradlinige Relativbewegung in einer Richtung, die im wesentlichen senkrecht
auf dieser Ebene steht, verhindert. Ist diese Ebene parallel zur
Ebene der Klebefläche
bzw. der Plattenfläche
angeordnet, so werden keine in einer Ebene parallel zu den Plattenflächen auftretenden Kräfte auf
das zweite Elemente der Haltevorrichtung übertragen, so daß zwischen
dem plattenförmigen Element
und dem ersten Element der Haltevorrichtung keine Scherkräfte auftreten
und Schälspannungen
im Kleber vermieden werden. Auf diese Weise werden nicht nur Schälspannungen
im Kleber aufgrund der auf das plattenförmige Element einwirkenden
Gewichtskräfte,
sondern auch aufgrund thermischer Ausdehnung innerhalb des plattenförmigen Elementes
in allen Richtungen vermieden.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Kopplungseinrichtung aus einem ersten
Kopplungselement, das eine Durchgangsöffnung aufweist, und einem
zweiten Kopplungselement, das einen Bolzen mit verbreitertem Kopfabschnitt
aufweist, besteht, wobei der Bolzen des zweiten Kopplungselementes
durch die Durchgangsöffnung
des ersten Kopplungselementes geführt ist.
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Eine solche Ausführungsform der Erfindung ist
vorteilhaft, da sie eine begrenzte Relativbewegung zwischen den
beiden Elementen der Haltevorrichtung in einer ersten Richtung bzw.
Ebene und das Verhindern einer geradlinigen Relativbewegung in einer
zweiten Richtung, die im wesentlichen senkrecht zu der ersten Richtung
verläuft,
mit einfachen Elementen der Maschinenkonstruktion emög licht.
Dabei hält
das erste Kopplungselement den Kopfabschnitt des Bolzens zurück, so daß in Längsrichtung
des Bolzenschaftes keine Relativbewegung zwischen den beiden Elementen
der Haltevorrichtung erfolgen kann, während in einer Ebene senkrecht
dazu der Kopfabschnitt des Bolzens gegen das erste Kopplungselement
zumindest begrenzt verschiebbar bleibt. Dabei ist der Weg der Relativbewegung
zwischen den beiden Kopplungselemente vom Durchmesser der Durchgangsöffnung und
des Schaftes des Bolzens vorgegeben. Durch eine Anpassung dieser
beiden Durchmesser kann der Weg der Relativbewegung frei gewählt werden.
Dabei ist es von Vorteil, daß der
verbreiterte Kopfabschnitt des Bolzens einen Durchmesser hat, der
größer als
der Durchmesser der Durchgangsöffnung
ist, so daß der
Bolzen in einer Richtung parallel zu seinem Schaft von dem ersten
Kopplungselement fixiert wird.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher der Bolzen mit verbreitertem Kopfabschnitt
durch eine Schraube mit einem gegenüber dem Schaft verbreiterten
Schraubenkopf gebildet wird. Eine solche Schraube ist kommerziell
erhältlich
und kann beispielsweise mit Hilfe entsprechender Muttern mit dem
ersten oder zweiten Element, vorzugsweise dem zweiten Element oder dem
Träger,
verbunden sein.
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Demgegenüber kann das erste Kopplungselement
als Überwurfmutter,
die auf ein Außengewinde
an dem ersten oder zweiten Element, vorzugsweise an dem ersten Element
aufgeschraubt ist, ausgeführt
werden. Eine derartige Ausgestaltung erlaubt eine flache Konstruktion
des ersten bzw. zweiten Elementes, insbesondere dann, wenn der Schraubenkopf,
welcher von der Überwurfmutter
zurückgehalten
wird, ebenfalls flach ausgestaltet ist.
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In einer alternativen Ausführungsform
kann die Durchgangsöffnung
des ersten Kopplungselementes als Langloch ausgebildet sein, so
daß die
Relativbewegungen zwischen den beiden Elementen in einer Ebene,
vorzugsweise parallel zur Ebene der Plattenflächen unterschiedlich lange
Verschiebewege in zwei senkrecht zueinander verlaufenden Richtungen
aufweist.
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Die zuvor beschriebene Verbindungs-
bzw. Haltevorrichtung löst
die gestellte Aufgabe vor allem in Kombination mit einer Tragvorrichtung
für plattenförmige Elemente
mit zwei Plattenflächen
und die beiden Plattenflächen
verbindenden Kantenflächen, z.
B. Fassadenplatten, mit mindestens einer Aufnahmeeinrichtung zur
Aufnahme einer Kante eines plattenförmigen Elementes, wobei die
mindestens eine Aufnahmeeinrichtung für die Aufnahme nur eines Abschnittes
der Kante eines plattenförmigen
Elementes ausgelegt ist.
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Eine solche Tragvorrichtung ermöglicht es, die
in einer Ebene parallel zu den Plattenflächen an dem plattenförmigen Element
angreifenden Kräfte, beispielsweise
das Eigengewicht des Elementes, abzutragen und in den Träger einzuleiten.
Auf diese Weise treten keine Schälspannungen
in dem Kle ber zwischen dem ersten Element der Haltevorrichtung und
der einen Plattenfläche
des plattenförmigen
Elementes auf.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Tragvorrichtung
ist zweckmäßig, da
sie nur abschnittsweise entlang der Kante des plattenförmigen Elementes
vorgesehen ist, so daß die
Optik der Fassadeelemente weitgehend ungestört erhalten bleibt und keine
Elemente in den Bereich des plattenförmigen Elementes hineinragen.
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Dabei weist die mindestens eine Aufnahmeeinrichtung
eine erste Anschlagsfläche
zur Aufnahme einer Kantenfläche
eines plattenförmigen
Elementes auf. Diese Anschlagsfläche
kann beispielsweise die untere Kante eines vertikal angeordneten plattenförmigen Elements
aufnehmen, während
in einer bevorzugten Ausführungsform
eine zweite Anschlagsfläche
der gleichen Aufnahmeeinrichtung die Auflage für eine weitere Kantenfläche eines
plattenförmigen
Elements bildet. So kann die Aufnahmeeinrichtung die beiden Kantenflächen einer
Ecke des plattenförmigen
Elementes aufnehmen.
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Bevorzugt wird eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Aufnahmeeinrichtung eine weitere,
dritte Anschlagsfläche
für die
Auflage einer Plattenfläche
aufweist. Auf diese Weise wird das plattenförmige Element zusätzlich in
eine Richtung senkrecht zur Plattenfläche abgestützt.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn
auf mindestens einer, vorzugsweise auf zwei, besonders bevorzugt
auf allen Anschlagsflächen
ein Dämpfungselement
vorgesehen ist. Diese Dämpfungselemente verhindern
ein Reiben des plattenförmigen
Elementes an den zumeist aus Metall gefertigten Anschlagsflächen.
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An einer Tragvorrichtung können eine,
aber auch zwei oder vorzugsweise vier Aufnahmeeinrichtungen vorgesehen
sein. Auf diese Weise können
an einer Tragvorrichtung bis zu vier plattenförmige Fassadenelemente oder
Dachelemente aufgenommen werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Tragvorrichtung einen Steg auf, welcher
die erste Anschlagsfläche
bildet.
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Ist der Steg L-förmig ausgebildet, so formen die
beiden L-Schenkel die erste und zweite Anschlagsfläche. Bei
einem T-förmigen
Steg weist dieser zwei Aufnahmeeinrichtungen mit jeweils bis zu zwei
Anschlagsflächen
auf. Demgegenüber
weist ein kreuzförmiger
Steg vier Aufnahmeeinrichtungen mit jeweils bis zu zwei Anschlagsflächen auf.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Tragvorrichtung ein zusätzliches
Halteelement mit einer Haltefläche
aufweist, wobei die Haltefläche
im wesentlichen parallel und beabstandet
zur dritten Anschlagsfläche verläuft. Ein
solches Halteelement bildet das Gegenstück zu der dritten Anschlagsfläche für die Auflage der
Plattenfläche.
Auf diese Weise erstreckt sich das plattenförmige Element bzw. Teile davon
zwischen der Haltefläche
des Halteelementes und der dritten Anschlagsfläche der Aufnahmeeinrichtung.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn
das Halteelement an dem Steg lösbar
befestigt oder befestigbar ist. Auf diese Weise kann das Halteelement
zunächst mit
den plattenförmigen
Elementen verbunden und nach dem Einsetzen des Elementes in die
Aufnahmeeinrichtung mit dem Steg verschraubt werden.
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Bevorzugt wird dabei eine Ausführungsform der
Erfindung, bei der das Halteelement dafür ausgelegt ist, abschnittsweise
in eine Ausnehmung in einer Kantenfläche eines plattenförmigen Elementes
einzugreifen. Auf diese Weise bleibt die Außenfläche des Fassadenelements völlig frei
von irgendwelchen Halteelementen. Die Oberflächenstruktur des plattenförmigen Elementes
bleibt ungestört.
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Auf diese Weise wird das plattenförmige Element
auch im Falle eines Versagens der Klebungen der Haltevorrichtungen
gegen ein Herunterfallen gesichert. Vorzugsweise ist die Tragvorrichtung
lösbar mit
einer tragenden Unterkonstruktion verbunden.
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Damit die parallel zu den Plattenflächen des plattenförmigen Elementes
einwirkenden Kräfte
nicht nur abgetragen werden können,
sondern das plattenförmige
Element im Falle eines Versagens der Klebungen der Haltevorrichtung
vorteilhaft gegen ein Herunterfallen gesichert ist, wird eine Ausführungsform
eines plattenförmigen
Elementes bevorzugt, bei der das plattenförmige Element in mindestens
einer Kantenfläche
abschnittsweise mindestens eine Ausnehmung aufweist. In diese Ausnehmung
greift das Halteelement der Tragvorrichtung zur Sicherung des plattenförmigen Elementes
ein.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der das plattenförmige Element eine Glasscheibe,
vorzugsweise aus Verbund-Sicherheits-Glas ist.
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Bei einem solchen Verbund-Sicherheits-Glas ist
es vorteilhaft, wenn die Ausnehmung in der Verklebung zwischen zwei
die Glasscheibe bildenden Glasplatten angeordnet ist.
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Um eine Beschädigung der Verklebung durch
das Festschrauben des Halteelementes an der Tragvorrichtung zu verhindern,
ist es zweckmäßig, wenn
die Ausnehmung mit einem Metallprofil eingefaßt ist. Auch wenn die Ausnehmung
in einer der Glasscheiben vorgesehen ist, verhindert ein solches Metallprofil
eine Beschädigung
der Glasscheibe.
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Besonders bevorzugt wird eine Haltekonstruktion
für plattenförmige Elemente,
die sowohl die erfindungsgemäße Verbindung
bzw. Haltevorrichtung als auch die zuvor beschriebene Tragvorrichtung
aufweist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungen
der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
sowie der dazugehörigen
Figuren deutlich.
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1 zeigt
eine seitliche Schnittansicht durch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung.
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2 zeigt
eine vergrößerte Detailansicht des
in 1 dargestellten Schnittes
durch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung.
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3 zeigt
eine Ansicht von oben auf die bevorzugte Ausführungsform der Erfindungen
aus den 1 und 2.
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3A zeigt
eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Halteelementes.
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In 1 ist
eine seitliche Schnittansicht durch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, wobei die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
im Bereich des Stoßes
zwischen vier Fassadenplatten 1, 2, 3, 4 aus
Glas angeordnet ist. Dies wird besonders deutlich in 3, in der eine Ansicht von
vorne auf die erfindungsgemäße Halteeinrichtung
mit den vier Glaselementen dargestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung ist mit
Hilfe eines Beschlages 5 an einer Unterkonstruktion 6 befestigt.
Dabei ist in der dargestellten Ausführungsform die Unterkonstruktion 6 ein
Stahlpfeiler eines Gebäudes.
Mit dem Beschlag 5 ist eine Halterung 11 für vier Träger bzw.
Streben 7, 8, 9, 10 fest verschraubt.
Die Streben 7, 8, 9, 10 erstrecken
sich von der Halterung 11 sternförmig in den Bereich der Ecken
der Glaselemente 1, 2, 3, 4.
Am Ende einer jeden Strebe 7, 8, 9, 10 ist
eine Klbehalterung 12, 13, 14, 15 mit
einer kreisförmigen
Grundfläche
angeordnet.
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Die Klebehalterungen 12-15 bestehen
in der gezeigten Ausführungsform
im wesentlichen aus drei miteinander verbundenen Elementen. Dies
ist besonders deutlich in der vergrößerten Schnittansicht in 2 zu erkennen. Das Befestigungselement 16 ist mit
Hilfe eines Klebstoffilms 17 mit einer Glasscheibe 21 des
Glaselementes 1 verbunden. In der dargestellten Ausführungsform
ist das Glaselement 1 ein zweischichtiges Isolierglas.
Dieses ist wie folgt aufgebaut. Auf eine erste äußere Scheibe 18 folgt
ein mit Argon-Gas beaufschlagter Hohlraum 19 sowie zwei
weitere miteinander verbundene VSG-Scheiben 20, 21.
Der Hohlraum 19 zwischen den Scheiben 18 und 20 ist
am Rande des Glaselementes 1 mit einer Dichtmasse 22 verschlossen.
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Das mit der innersten Glasscheibe 21 des Glaselementes 1 verklebte
Halteelement 16 weist einen topfförmigen Querschnitt auf, wobei
die mit der Glasscheibe verklebte Grundfläche 23 kreisförmig ist.
Die Halteeinrichtung 16 weist ein Außengewinde auf, mit welchem
eine Überwurfmutter 24 als
Deckel verschraubt ist. Durch die Bohrung 25 in der Überwurfmutter
greift der Schaft 26 einer Bolzenschraube 27.
Der Kopf 28 der Bolzenschraube 27 wiederum ist innerhalb
der Halteeinrichtung 16 angeordnet und wird von der Überwurfmutter 24 in
einer Richtung senkrecht zur Fläche
des Glaselementes 1 gehalten.
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Um ein möglichst leichtes und geräuschfreies
Gleiten des Befestigungselementes 16 bzw. dessen Überwurfmutter 24 gegen
den Kopf 28 der Bolzenschraube 27 zu ermöglichen,
sind sowohl am Boden des Befestigungselementes 16 als auch
an dem der Überwurfmutter 24 zugewandten
Ende des Schraubenkopfes 28 Dämpfungselemente 29 aus Kunststoff
vorgesehen.
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Dabei weist die Bohrung 25 der Überwurtmutter 24 einen
Durchmesser auf, welcher größer ist als
der Außendurchmesser
des Schaftes 26 der Bolzenschraube 27. Auf diese
Weise ist das Befestigungselement 16 mit der Überwurfmutter 24 bzw.
das damit verklebte Glaselement 1 in einer Ebene parallel zur
Fläche
des Glaselementes 1 gegen die Bolzenschraube 27 verschiebbar.
Die Bolzenschraube 27 ist fest mit dem Ende der Strebe 7 verschraubt.
Die Klebehalterungen 13-15 an den Enden der Streben 8-10 sind
auf die gleiche Weise ausgestaltet wie die zuvor beschriebene Klebehalterung 12 am
Ende der Strebe 7.
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In allen vier Ecken des Glaselementes 1 ist eine
Klebehalterung wie die zuvor beschriebene Halterung 12 vorgesehen.
Auf diese Weise wird ein Herabfallen des Glaselementes 1 verhindert.
Demgegenüber
kann sich das Glaselement 1 in einer Richtung parallel
zur Glasfläche
nach Maßgabe
des Spiels zwischen der Überwurfmutter 24 und
dem Schaft 26 der Bolzenschraube 27 frei bewegen.
Auf diese Weise baut sich z.B. bei thermischer Ausdehnung des Glases
keine Spannung zwischen den mit dem Glas verklebten Befestigungselementen
auf.
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Um dennoch die bei einem vertikal
angeordneten Fassadenelement, aber auch bei einem Dachelement mit
einer Dachneigung auftretenden Gewichtskräfte parallel zur Ausdehnung
der Glasfläche abfangen
zu können,
weist die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung weitere Elemente auf. Auf die Halterung 11 der
Streben 7-10 ist eine Haltevorrichtung 30 aufgeschraubt,
welche eine von vorne betrachtet im wesentlichen kreuzförmige Struktur bzw.
einen kreuzförmigen
Steg aufweist. Dies ist besonders deutlich in der Ansicht von vorne
in 3 zu erkennen. Die
in der dargestellten Ausführungsform horizontal
angeordneten Abschnitte 31, 32 des Steges der
Haltevorrichtung 30 dienen als Auflager für die darüber angeordneten
Glaselemente 1, 2. Dies ist in der Schnittansicht
der 2 zu erkennen.
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Die beiden inneren Glasscheiben 20, 21 des Verbundsicherheitsglaselementes 1 setzen
mit ihren Kanten auf den Abschnitt 31 der Haltevorrichtung 30 auf,
so daß die
von oben auf das Glaselement 1 wirkenden Kräfte von
dem Abschnitt 31 abgefangen und über die Elemente 30, 11, 5 in
die Unterkonstruktion 6 eingeleitet werden. Auf diese Weise
ist das Halteelement 16 frei von Kräften parallel zur Fläche des Glaselementes 1.
Aus diesem Grunde treten keine Schälspannungen zwischen dem Halteelement 16 und
der damit verklebten Glasscheibe 21 auf, die den Kleber
ablösen
könnten.
Zwischen den beiden Glasscheiben 20, 21 und dem
Abschnitt 31 des Halteelementes 30 ist ein Dämpfungselement 50 aus
Kunststoff vorgesehen.
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Für
den optischen Eindruck der geschlossenen Glasfassade ist es entscheidend,
daß sich
die Abschnitte 31, 32 der Halteeinrichtung 30 nur über einen
kurzen Abschnitt entlang der Kante der Glaselemente 1, 2 erstrecken.
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Der zweite, ebenfalls horizontale
Abschnitt 32 der Halteeinrichtung 30 ist wie der
Abschnitt 31 ausgestaltet, ebenso wie die beiden Halteeinrichtungen
an den anderen unteren Ecken der Glaselemente 1, 2 bzw. 3, 4.
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Aus 3,
wird deutlich, daß der
kreuzförmige
Steg neben den horizontalen Abschnitten 31, 32 auch
vertikale Abschnitte 39, 46 aufweist, welche für die jeweilige
Aufnahmeeinrichtung eine zweite Anschlagsfläche zur Aufnahme der vertikalen
Kantenabschnitte der Glaselemente 1, 2, 3, 4 bereitstellen.
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An der Halteeinrichtung 30 sind
darüber
hinaus für
jede Aufnahmeeinrichtung je eine dritte Anschlagsfläche 47 zur
Aufnahme der Plattenflächen der
Glaselemente 1, 2, 3, 4 vorgesehen.
Dabei sind zwischen den Glaselementen 1, 3 und
den Anschlagsflächen 47, 48 Dämpfungselemente 33, 34 aus
Kunststoff vorgesehen.
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Sollte sich trotz der schälspannungsfreien Verklebung
zwischen der Glasscheibe 21 und der Halteeinrichtung 16 die
Klebeverbindung einer oder mehrerer Klebehalterungen lösen, so
müssen
die Glaselemente 1-4 gegen ein Heruntertallen gesichert werden.
Die Anforderungen an eine solche Sicherung sind dabei vergleichsweise
gering, da sie lediglich als Notfallsicherungen im Fall eines Versagens der
Klebehalterungen 12-15 dienen. In der dargestellten Ausführungsform
sind die Sicherungen im Bereich der unteren und oberen Kanten der
Glaselemente 1-4 angeordnet. Die Klebe-bzw. Dichtmasse 22 zwischen
der äußeren Glasscheibe 18 und
der mittleren Glasscheibe 20 ist im Bereich der unteren Kante 49 bzw.
im Bereich der Ecke des Glaselementes 1 mit einer Aussparung 35 versehen.
Dabei ist in der dargestellten Ausführungsform nur ein Teil der Verklebung 22 ausgespart,
so daß sowohl
die Scheibe 18 als auch die Scheibe 20 in diesem
Bereich noch vollständig
mit Klebe- bzw. Dichtmasse 36, 37 bedeckt sind.
In diese Aussparung 35 greift ein flaches T-förmiges Metallprofil 38 ein.
Dieses ist besonders gut in der Ansicht von oben in 3 zu erkennen bzw. in der Detailansicht
der 3b, die nur das Profil 38 darstellt.
Das Profil 38 weist einen vertikalen Abschnitt 40 auf,
welcher mit dem vertikalen Abschnitt 39 der Haltevorrichtung 30 verschraubt
wird. Darüber
hinaus sind zwei horizontal angeordnete Abschnitte 41, 42 vorgesehen,
welche in die dafür
vorgesehenen Aussparungen im Bereich der Dichtungen 22 der
Glaselemente 1, 2 eingreifen. In 2 sind die Verschraubungen 43 bzw. 44 der
Sicherungsprofile 38 angedeutet, obwohl diese nicht in
der Ebene des Schnittes liegen.
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Die Sicherungsprofile 38 können bereits werksseitig
in den dafür
vorgesehenen Ausnehmungen 35 der Glaselemente montiert
werden, so daß sie
auf der Baustelle nur noch mit der Halteeinrichtung 30 verschraubt
werden müssen.
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Neben dem T-förmigen Sicherungsprofil für die beiden
oberen Glaselemente 1, 2 ist, wie aus 3 ersichtlich, auch für die beiden
unteren Glaselemente 3, 4 ein T-förmiges Sicherungsprofil,
welches in Ausnehmungen an den oberen Kanten der Glaselemente eingreift,
vorgesehen.
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Um die Dichtungen im Bereich der
Ausnehmungen nicht durch die Sicherungsprofile zu beschädigen, werden
die Verschraubungen 43, 44 nur soweit angezogen,
daß das
Glaselement 1 im Falle eines Bruches der Klebeverbindungen
gerade ohne Spiel auf dem Auflager 31 gehalten wird.
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Um darüber hinaus ein Eindrücken der
Dichtmasse 37 im Bereich der Ausnehmung 35 durch
das Sicherungsprofil 38 zu verhindern, ist in die Ausnehmung
ein U-förmiges
Metallprofil 45 eingebracht.
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- 1,
2, 3, 4
- Glaselement
- 5
- Beschlag
- 6
- Unterkonstruktion
- 7,
8, 9, 10
- Streben
- 11
- Halterung
- 12,
13, 14, 15
- Klebehalterung
- 16
- Befestigungselement
- 17
- Klebstoff
- 18
- Glasscheibe
- 19
- Hohlraum
- 20,
21
- miteinander
verklebte Glasscheiben
- 22,
36, 37
- Klebe-
bzw. Dichtmasse
- 23
- Grundfläche des
Befestigungselements
- 24
- Überwurfmutter
- 25
- Bohrung
- 26
- Schaft
der Bolzenschraube
- 27
- Bolzenschraube
- 28
- Kopf
der Bolzenschraube
- 29
- Dämpfungselemente
- 30
- Haltevorrichtung
- 31,
32
- horizontal
angeordnete Abschnite
- 33,
34, 50
- Dämpfungselement
- 35
- Aussparung
- 38
- Sicherungsprofil
- 39,
46
- vertikale
Abschnitte des Steges
- 40
- vertikaler
Abschnitt des Sicherungsprofils
- 41,
42
- horizontal
angeordnete Abschnitte des Sicherungsprofils
- 43,
44
- Verschraubungen
- 45
- U-förmiges Metallprofil
- 47,
48
- dritte
Anschlagsflächen
- 49
- untere
Kante