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Die Erfindung betrifft ein fahrbares
Rettungsgerät,
das an ein Kraftfahrzeug anbringbar ist, mit einer Hubeinrichtung
zur Aufnahme von Lasten.
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Aus der
US-PS 2,582,759 ist ein als Hubwerk
ausgebildeter Lastenträger
aus einem Hubmast und einer an diesem Hubmast vertikal beweglichen Gabel
beschrieben, deren sich etwa horizontal erstreckende Gabelarme Lasten
vielfältiger
Art aufnehmen können,
z.B. Paletten, Kübel,
Paketgut oder dergleichen.
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Aus der FR-PS 1 068 273 ist des weiteren ein
Gabelstaplerfahrzeug offenbart, bei dem das Hubwerk und der Betätigungsmechanismus
einer an Stelle einer Gabel angeordneten Kippmulde an ein hydraulisches
Kraftsystem eines Trägerfahrzeugs angeschlossen
und von einer Bedienungsposition am Fahrzeug aus steuerbar sind.
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Einer der Nachteile dieser bekannten
Vorrichtungen ist, dass diese bei aufgenommener Last häufig durch
ein starkes Kippmoment belastet werden, welches zu einer häufig unerwünschten
Neigung des Trägerfahrzeugs
führt.
Bei Trägerfahrzeugen
mit einer Federung wird diese Neigung durch eine einseitige Einfederung
erheblich verstärkt.
Die Fahrzeugneigung bei der Lastaufnahme führt somit zu einer entsprechenden
Neigung des Lastaufnehmers, wodurch Gefahren durch abrutschende
oder abrollende Lasten, überschwappende
Flüssigkeiten in
offenen Behältern
oder dergleichen entstehen. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist
in der
DE 92 12 078 ein
frontseitig an ein Trägerfahrzeug
anbaubarer Lastenträger
beschrieben, der wenigstens ein eigenes, eine vorbestimmte Belastung
aufnehmendes Stützrad
aufweist. Dadurch wird erreicht, dass das Gewicht des Lastenträgers und
das Gewicht der von ihm aufgenommenen Last ganz oder wenigstens
zu einem erheblichen Teil unmittelbar von dem Stützrad oder von mehreren Stützrädern aufgenommen
wird und somit nicht mehr als Kippmoment auf das Trägerfahrzeug
einwirkt. Ist ein Betrieb dieses frontseitig an dem Trägerfahrzeug
angeordneten Lastenträger
auf einem weichen Bodenuntergrund, beispielsweise auf einer nassen
Wiese, notwendig, besteht die Gefahr, dass die lastaufnehmenden
Stützrädern in
den Boden einsinken, wodurch das Kraftfahrzeug im schlimmsten Fall
durch das wirkende Moment kippen kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
fahrbares Rettungsgerät
bereitzustellen, mit dem die oben genannten Nachteile vermieden
werden, insbesondere ein zuverlässiger
Betrieb auch auf weichem Boden gewährleistet ist. Des weiteren
sollte das Rettungsgerät
einfach und kostengünstig
herstellbar sein.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Rettungsgerät
Mittel aufweist, die bei Lastaufnahme ein Kippen und/oder Einsinken
des Kraftfahrzeuges weitestgehend verhindern. Das fahrbare Rettungsgerät ist beispielsweise
an der Frontseite eines Unimogs (universales Motorgerät) anbringbar.
Die Mittel können
hierbei eine Stützeinrichtung,
die vorteilhafterweise ein Stützrad
umfassen kann, und/oder ein flächiges
Element aufweisen, wobei zweckmäßigerweise
das flächige
Element oberhalb des Stützrades
angeordnet ist. In einer weiteren Alternative kann die Stützeinrichtung
ein Kettenlaufwerk umfassen, welches insbesondere bei weichen Böden für das Rettungsgerät gute Laufeigenschaften
aufweist. Besonders von Vorteil ist, dass das Rettungsgerät, das zum
Beispiel für
eine Bergung von Piloten aus einer Flugzeugkapsel eingesetzt werden
kann, sowohl bei einem festen als auch bei einem weichen Untergrund zuverlässig arbeitet.
Andere Einsatzgebiete bezüglich
des erfindungsgemäßen Rettungsgerätes sind selbstverständlich denkbar.
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Das mit dem fahrbaren Rettungsgerät ausgestattete
Kraftfahrzeug fährt
zunächst
sehr nahe an den Bergungsort heran. Anschließend wird die Stützeinrichtung
in Richtung Boden bewegt. Als Stützeinrichtung
kann zum Beispiel ein oder mehrere Stützräder eingesetzt werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
können
die Stützräder in Führungen
vertikal beweglich sein. Hierbei ist die Bewegung beispielsweise
durch eine Kolben-Zylinder-Einheit realisierbar. Weist das Einsatzgebiet
einen festen, harten Boden auf, werden die Stützräder so weit durch die Kolben-Zylinder-Einheit
in Richtung Boden ausgelenkt bis sie auf diesem anliegen. Die Kolben-Zylinder-Einheit übt zweckmäßigerweise
eine zusätzliche Kraft
auf die Stützräder aus,
so dass die Federung des Kraftfahrzeuges entlastet wird. Hierbei
kann sich das Kraftfahrzeug ein wenig anheben. Die Hubeinrichtung
kann nun Lasten aufnehmen, ohne dass das Kraftfahrzeug beziehungsweise
das Rettungsgerät sich
um einige Winkelgrade neigt. Da die Stützräder zuverlässig das entstehende Kippmoment
durch die aufliegende Last aufnehmen, zeichnet sich das fahrbare
Rettungsgerät
durch eine hohe Standsicherheit ohne wesentliche Kippneigung aus.
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Kommt die Stützeinrichtung in Kontakt mit
einem weichen Boden, sinken zunächst
die Stützräder in den
Boden ein. Aufgrund der an dem Rettungsgerät angeordneten flächigen Elemente,
die zweckmäßigerweise
oberhalb der Stützeinrichtung
angeordnet sind, wird ein Einsinken und/oder Kippen des Kraftfahrzeuges
während
des Betriebes ebenfalls verhindert. Das flächige Element verbleibt an
der Oberfläche
des weichen Bodens, da es aufgrund seiner flächigen Ausgestaltung größere Kräfte – ohne in
den Boden einzusinken – aufnehmen
kann. Zweckmäßigerweise
weist die vorliegende Erfindung zwei in Fahrtrichtung des Fahrzeuges
parallel angeordnete Stützräder oder
Stützräderpaare
auf, oberhalb dieser jeweils ein flächiges Element angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung besteht das flächige
Element aus einer Platte aus Metall, die beispielsweise an einem
Bereich oval ausgebildet sein kann. Andere Formen des flächigen Elementes
sind selbstverständlich
möglich,
wie beispielsweise die Form eines Quaders, eines Rechteckes, eines
Vieleckes oder eines Kreises. Vorzugsweise sind die Stützräder und
die Hubeinrichtung durch ein vorgespanntes Glied miteinander gekuppelt,
dessen Vorspannung auf die maximal auf das Stützrad übertragbare Belastung abgestimmt
ist. Bei Kraftfahrzeugen mit einem beispielsweise hydraulisch beaufschlagbaren
Kraftsystem kann dieses Glied aus der Kolben-Zylinder-Einheit bestehen,
die mit dem Hydrauliksystem des Kraftfahrzeuges verbunden ist und
die die Hubeinrichtung mit dem Stützrad verbindet, die beide
in Führungen
vertikal relativ zueinander beweglich sind. Der besondere Vorteil dieser
Erfindung ist, dass zwar die Stützräder bei Lastaufnahme
in den weichen Untergrund einsinken, aber das flächige Element auf der Bodenoberfläche verbleibt,
wodurch ein Kippen und/oder ein Einsinken des Kraftfahrzeuges während des
Betriebes beispielsweise bei einer Rettungsaktion weitestgehend verhindert
wird.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die
Kolben-Zylinder-Einheit einen festgelegten Druck auf das jeweilige
Stützrad
ausüben
kann, so dass das Kraftfahrzeug in einer Betriebsstellung der Kolben-Zylinder-Einheit
angehoben und entlastet wird. Während
der Rettungsaktion, sowohl bei einem festen als auch bei einem weichen
Bodenuntergrund, steht das entlastete Kraftfahrzeug fest in seiner
Position, ohne durch ein etwaiges Kippmoment aus seiner Position
bewegt zu werden. Die auf dem weichen Boden aufliegenden flächigen Elemente
nehmen hierbei zuverlässig
alle entstehenden Kräfte
während der
Rettungsaktion zuverlässig
auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist hierbei das flächige
Element teleskopartig ausfahrbar, wobei die Fläche des Elementes den jeweiligen Anforderungen
nach veränderbar
ist. Bei höheren Lasten
ist es sinnvoll, eine größere Fläche für das flächige Element
vorzusehen. In einer Alternative der Erfindung kann hierbei der
Benutzer, der sich zum Beispiel innerhalb des Kraftfahrzeuges befindet,
entscheiden, inwieweit die Fläche
des Elementes verändert
werden soll. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
eine Steuerung der Größe der Fläche möglich, die
beispielsweise über
Gewichtssensoren gesteuert und/oder geregelt werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindungen
im einzelnen beschrieben wird. Dabei können die in den Ansprüchen und
in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es
zeigen
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1 ein
erfindungsgemäßes, fahrbares Rettungsgerät an einem
Kraftfahrzeug,
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2 eine
vergrößerte dreidimensionale Darstellung
des flächigen
Elementes am fahrbaren Rettungsgerätes, und
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3 eine
Draufsicht auf das flächige
Element.
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1 zeigt
eine Seitenansicht eines fahrbaren Rettungsgeräts 1, welches an einem
Kraftfahrzeug 2 angeordnet ist, wobei das Kraftfahrzeug
2 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Unimog (universales Motor-Gerät) ist.
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Das fahrbare Rettungsgerät 1 weist
eine Hubeinrichtung 3 auf, die Lasten bei etwaigen Rettungsaktionen
aufnehmen kann. Die Hubeinrichtung 3 weist an der Vorderseite
eine Lastgabe 11 auf, die vertikal beweglich geführt und
mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Hubwerk verbunden
ist. Des weiteren umfasst das fahrbare Rettungsgerät 1 eine Grundplatte 4 auf,
die mit einer frontseitig an dem Kraftfahrzeug 2 befestigten
Halteplatte 5 verbunden ist. Die Verbindung der Grundplatte 4 an
der Halteplatte 5 kann beispielsweise durch eine Schraubverbindung
erzielt werden. Andere formschlüssig und/oder
kraftschlüssig
und/oder stoffflüssige
Verbindungen sind selbstverständlich
möglich.
Die in 1 dargestellte
Befestigung des fahrbaren Rettungsgerätes 1 an der Frontseite
des Kraftfahrzeuges 2 stellt eine stabile und sichere Verbindung
dar. Vorteilhaft ist, dass das fahrbare Rettungsgerät 1 schnell
und einfach am Kraftfahrzeug 2 montiert bzw. demontiert werden
kann.
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Das fahrbare Rettungsgerät 1 weist
ferner bodenseitig Stützräder 6 auf,
die durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 7 vertikal bewegt
werden können.
Hierbei sind die Hubeinrichtung 3 und die Stützräder 6 in
Führungen
vertikal relativ zueinander beweglich und durch die Kolben-Zylinder-Einheit 7 miteinander
verbunden. Zwischen der Kolben-Zylinder-Einheit 7 und den
Stützrädern 6 ist
jeweils ein flächiges
Element 9 angeordnet, welches in 2 und in 3 besonders
verdeutlicht ist. Das flächige
Element 9 weist zumindest an einer Seite eine ovale Form
auf und besteht aus Stahl. Im darstellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich
das flächige
Element 9 seitlich weg von der Lauffläche des Kraftfahrzeuges 2,
wodurch die Aufnahme von Kräften
begünstigt wird.
Das flächige
Element 9 kann selbstverständlich alternativ aus Holz,
Kunststoff oder dergleichen ausgebildet sein.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt die Anordnung
der hydraulisch beaufschlagbaren Zylindereinheit 7 zur
Verbindung des Stützrades 6 mit
der Grundplatte 3, deren Zylinderräume beiderseits des Kolbens
mit dem hydraulisch beaufschlagbaren Kraftsystem über Schlauchleitungen 8 verbunden sind,
so dass die Kolben-Zylinder-Einheit 7 jedes Stützrades 6 von
einer Bedienungsperson des Kraftfahrzeuges 2 ausgesteuert
werden kann. Die Kolben-Zylinder-Einheit 7 ist regelbar
mit einer hydraulischen Vorspannung beaufschlagbar, so dass ein
Anteil der von der Lastgabel 11 aufgenommenen Last unmittelbar
von den Stützrädern 6 und/oder
den flächigen
Elementen 9 aufgenommen und auf den Boden 10 übertragen
wird. Erst bei Überschreiten
der Vorspannung in der Kolben-Zylinder-Einheit 7 bewirken
die darüber
hinausgehenden Anteile der Last auf der Lastgabel 11 ein
Kippmoment, um die Bodenberührung
der Stützräder 6 und/oder
der flächigen
Elemente 9 auf das Kraftfahrzeug 2. Die Vorspannung
in der Kolben-Zylinder-Einheit 7 wird
zweckmäßigerweise
auf den normalen Arbeitsbetrieb des Kraftfahrzeuges 2 und
des fahrbaren Rettungsgerätes 1 derart
abgestimmt, dass das hydraulische System in der Regel innerhalb
der Vorspannung wirksam ist.
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Im Einsatzfall fährt das Kraftfahrzeug 2 mit dem
befestigten fahrbaren Rettungsgerät 1 an die jeweilige
Einsatzstelle. Während
der Fahrt sind vorzugsweise die Lastgabel 11 eingeklappt,
d.h. die Lastgabel 11 weist eine im Wesentlichen vertikale
Erstreckung auf. Des weiteren weisen die Stützräder 6 einen bestimmten
Abstand zum Boden 10 auf. Befindet sich das Kraftfahrzeug 2 am
Einsatzort mit beispielsweise einem festen Boden 10, werden
durch die Kolben-Zylinder-Einheit 7 zunächst die Stützräder 6 vertikal zum
Boden 10 verschwenkt. In der Endposition kontaktieren die
Stützräder 6 den
Boden 10, wobei die Kolben-Zylinder-Einheit 7 darüber hinaus auf
die Stützräder 6 eine
gewisse Kraft ausübt.
Hierdurch wird bewirkt, dass das Kraftfahrzeug 2 bzw. dessen
Federsystem entlastet wird. Gleichzeitig kann die Lastgabel 11 ausgeklappt
werden, so dass sie horizontal zum Boden 10 ausgerichtet
ist. Auf die Lastgabel 11 kann beispielsweise ein Metallkorb
angeordnet werden, in dem eine rettende Person sich aufhalten kann.
Die Kolben-Zylinder-Einheit 7 kann die Lastgabel 11 mit
dem Metallkorb vertikal nach oben bewegen, so dass im Anschluss
beispielsweise eine Rettungsaktion in einer bestimmten Höhe gestartet
werden kann. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass das Kraftfahrzeug 2 sicher
und ohne Kippneigungen auf dem Boden 10 steht. Werden durch
die Rettungsaktion beispielsweise eine oder mehrere Personen in
den Metallkorb aufgenommen, nehmen die Stützräder 6 zuverlässig das
entstehende Kippmoment auf, ohne dass die Hubeinrichtung 3 bzw. das
Rettungsgerät 1 oder
das Kraftfahrzeug 2 sich in eine Richtung neigen. Es ist
ebenfalls möglich,
dass bei Lastaufnahme gleichzeitig das Kraftfahrzeug 2 in eine
Richtung fährt.
Hierbei rollen zuverlässig
die Stützräder 6 entlang
des Bodens 10.
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Soll beispielsweise ein Betrieb auf
einem weichen Bodenuntergrund 10 durchgeführt werden, wird
in einem ersten Schritt zunächst
das Kraftfahrzeug 2 mit dem Rettungsgerät 1 an den jeweiligen Einsatzort
herangefahren. Anschließend
werden die Stützräder 6 durch
die Kolben-Zylinder-Einheit 7 in Richtung Boden 10 verschwenkt.
Aufgrund des weichen Bodenuntergrundes sinken jedoch die Räder 6 in
diesen soweit ein, bis das flächige
Element 9 des jeweiligen Stützrades 6 auf dem
Boden 10 aufliegt. Wie beim festen Boden kann die Kolben-Zylinder-Einheit 7 auch
bei einem weichen Bodenuntergrund eine gewisse Kraft in Richtung
des flächigen Elementes 9 ausüben, ohne
dass das flächige
Element 9 in den Boden 10 einsinkt. Trotz des
weichen Bodenuntergrundes 10 zeichnet sich das fahrbare Rettungsgerät 1 durch
eine hohe Standsicherheit und eine sehr geringe Kippneigung während der
Aufnahme von Lasten aus.
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- 1
- fahrbares
Rettungsgerät
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Hubeinrichtung
- 4
- Grundplatte
- 5
- Halteplatte
- 6
- Stützrad
- 7
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 8
- Schlauchleitung
- 9
- flächiges Element
- 10
- Boden
- 11
- Lastgabel