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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Stützartikel
für den
menschlichen Körper,
bestehend aus einem geformten plattenförmigen Kern, im Folgenden als
Kern bezeichnet, der dem Körper
als stützende
Unterlage dient, und einem Bezug, in dem der Kern untergebracht
ist. Je nach Ausformung des Kerns kann der erfindungsgemäße Artikel
im Einzelnen eine Matratze, ein Autositz, ein Sessel, ein Sofa, usw.
sein.
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In den letzten Jahren ist der Einsatz
von Schaumstoffen, Schaumgummis, Latex und deren Derivaten synthetischer,
natürlicher
oder gemischter Herkunft zur Herstellung solcher Kerne in den gewünschten
Formen beachtlich angestiegen.
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Diese Kerne werden vom Verbraucher
immer mehr bevorzugt, sowohl wegen ihrer hygienischen und antiallergischen
Merkmale, als auch wegen ihrer Fähigkeit,
punktelastisch im Verhältnis
zur einwirkenden Kraft nachzugeben und sich damit von alleine dem
Profil des aufliegenden Körpers
anatomiegerecht anzupassen.
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In der folgenden Beschreibung wird
die Bezeichnung Latex daher gleichermaßen sowohl für Naturlatex,
als auch für
synthetischen Latex verwendet, und mit der Bezeichnung Latexschaum
können auch
Schäume
aus Polyurethan oder im Wesentlichen gleichwertigen Materialien
zur Herstellung der oben genannten Kerne gemeint sein.
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Solche Schaumgummis oder -stoffe
werden häufig
zur Herstellung von Matratzen eingesetzt, auf die in der folgenden
Beschreibung ausdrücklich
Bezug genommen wird, ohne an allgemeinem Charakter zu verlieren.
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Im Allgemeinen sind die aus Schaumstoffen hergestellten
Matratzen abziehbar, das heißt
mit einem Bezug versehen, der zum Waschen oder Auswechseln abgenommen
werden kann. Zu diesem Zweck ist der Bezug meist mit einem rund
um den Kern geführten
Reißverschluss
versehen. Um zu Verhindern, dass bei der vorübergehenden Entfernung des
Bezugs der Kern ohne Schutz vor unabsichtlicher Beschädigung bleibt,
wie zum Beispiel Schnitte oder Abrieb, Flecken, usw., ist manchmal der
Kern selbst mit einem schützenden
Innenbezug ummantelt, der im Allgemeinen aus einem Gewebe wie Baumwolle
oder einem in jedem Fall atmungsaktiven Material gefertigt ist,
um die Belüftung
des Kerns zu begünstigen.
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Der ebenfalls atmungsaktive Bezug
kann entweder aus einer einzigen Materialschicht bestehen, doch üblicherweise
besteht er aus drei Materiallagen, genauer gesagt aus einer äußeren Lage
hochwertigen, eventuell mit Ziermuster versehenen Gewebes, einer
inneren Lage eines billigeren Gewebes, in der Regel ein relativ
dünner
Baumwollstoff, und einer im Allgemeinen aus Polyester, Baumwolle und/oder
anderen Fasterarten bestehenden Füllschicht zwischen der inneren
und äußeren Stofflage.
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Die drei Lagen können kombiniert und hierzu durch
Stepp- oder Kaschiernähte
(besondere Nähverfahren)
miteinander verbunden werden. Wie bekannt muss eine Latexmatratze,
um ihre Elastizitätseigenschaften
dauerhaft beizubehalten, in regelmäßigen Abständen gewendet und um 180° gegenüber dem
Auflagerost gedreht werden. Dieses Verfahren bewirkt, zusammen mit
den normalen Schlafbewegungen, sehr oft ein lästiges, durch Gleitwirkung
verursachtes Verrutschen des Bezugs gegenüber dem Kern, egal ob dieser
mit dem oben genannten Innenbezug ausgestattet ist oder nicht.
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Im erstgenannten Fall erfolgt das
Verrutschen sowohl zwischen Innenbezug und Kern, als auch zwischen
Bezug und Innenbezug. Allerdings wird das Verrutschen zwischen dem
Innenbezug und dem Kern verstärkt
und begünstigt
durch die natürliche
Gleitwirkung der textilen Oberfläche
des Innenbezugs, der mit dem Kern in Berührung ist. Die Rutsch- und
Gleitwirkungen führen
dazu, dass die Formnähte
des Bezugs, die der Formung des bezogenen Kerns entsprechen, nicht
mehr mit den Formkanten des Kerns übereinstimmen, wie sie eigentlich sollten.
Dies stellt einerseits einen ästhetischen
Mangel dar, bewirkt andererseits aber auch unerwünschte Verformungen des Kerns,
die zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Funktionalität führen können.
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Aufgrund des beachtlichen Gewichts
der Latexmatratzen, insbesondere der Doppelbettmatratzen, und aufgrund
der Beschaffenheit des Materials, aus dem sie hergestellt sind (Latexschaum),
das nicht besonders steif und daher leicht verformbar ist, erweist
es sich als recht schwierig und mühevoll, die Übereinstimmung
der Konturen zwischen den Formnähten
des Bezugs und den Kanten des genannten Kerns wieder herzustellen.
Um das oben beschriebene Problem zu lösen, wurden Schonbezüge und/oder schützende Innenbezüge vorgeschlagen,
die mit Harzen oder ähnlichen,
klebrigen Substanzen imprägniert
sind. Allerdings können
diese Natur- oder Kunstharze toxisch sein oder zu Allergien bzw.
Unverträglichkeiten
führen.
Darüber
hinaus können
solche Harze mit der Zeit die Eigenschaften des Kerns verändern und
bleibende Schäden
daran verursachen.
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Zweck der vorliegenden Erfindung
ist daher die Bereitstellung eines Stützartikels für den menschlichen
Körper,
bestehend aus einem geformten Kern, der dem Körper als Stützunterlage dient, und einem Bezug,
in dem der genannte Kern untergebracht ist, bei dem die oben beschriebenen
Mängel
beseitigt wurden.
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Die technischen Vorzüge der vorliegende
Erfindung entsprechend dem oben genannten Zweck gehen deutlich aus
dem Inhalt der unten aufgeführten Patentansprüche hervor,
im Besonderen aus Anspruch 1 sowie, vorzugsweise, aus einem beliebigen der
direkt oder indirekt von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
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Die Vorzüge der vorliegenden Erfindung
werden außerdem
in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung, die sich auf die
beiliegenden Zeichnungen bezieht, anhand eines Verwirklichungsbeispiel mit
keineswegs einschränkendem
Charakter erläutert,
wobei:
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– 1 in perspektivischer Ansicht,
in der zur Verdeutlichung einige Teile abgenommen sind, eine erste,
aus einer Matratze bestehende Verwirklichungsform des erfindungsgemäßen Artikels
zeigt;
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– 2 einen Querschnitt der
Matratze aus 1 zeigt,
in dem zur Verdeutlichung einige Teile abgenommen sind;
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– 3 eine Vergrößerung eines
Details der 2 zeigt;
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– 4 ein Detail des Webverfahrens
zeigt, nach dem das Gewebe des erfindungsgemäßen Artikels hergestellt ist;
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– 5 eine Seite des Gewebes
des erfindungsgemäßen Artikels
zeigt;
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– 6 einen Querschnitt einer
Variante der Matratze aus 1 zeigt,
in dem zur Verdeutlichung einige Teile abgenommen sind; und
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– 7 in perspektivischer Ansicht,
in der zur Verdeutlichung einige Teile abgenommen sind, eine zweite,
aus einem Autositz bestehende Verwirklichungsform des erfindungsgemäßen Artikels
zeigt.
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Mit Bezug auf die 1 und 2 ist
der erfindungsgemäße Stützartikel
für den
menschlichen Körper
in Form einer Matratze 1 verwirklicht und besteht aus einem
geformten Kern 2, der dem Körper als Stützunterlage dient, und einem
atmungsaktiven Bezug 3, in dem der Kern 2 untergebracht
ist.
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Die Matratze 1 ist abziehbar,
das heißt
mit einem Bezug 3 versehen, der zum leichteren Waschen oder
Auswechseln abgenommen werden kann. Zu diesem Zweck ist der Bezug 3 beispielsweise
mit einem rund um den Kern 2 geführten Reißverschluss 4 versehen;
selbstverständlich
kann der Reißverschluss
durch zwei Klettverschlussbänder
oder ähnliches
ersetzt werden.
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Wie in den 1, 2 und 6 dargestellt, ist der Kern 2 von
bekannter Art und wird in parallelflacher Form aus einem geschäumten Material,
genauer gesagt aus Naturlatex oder synthetischem Latex, wie beispielsweise
Polyurethan, hergestellt.
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Der Bezug 3 ist ebenfalls
bekannter Art und kann im Besonderen einlagig oder mehrlagig ausgeführt sein.
Im zuletzt genannten, in der 2 nicht dargestellten
Fall, besteht der Bezug 3 aus einer Lage äußeren Gewebes,
einer Lage inneren Gewebes und einer dünnen Wattierungsschicht aus
Fasern verschiedener Art, wie z.B. Baumwolle und/oder Wolle zwischen
der inneren und äußeren Gewebelage.
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Zwischen dem Kern 2 und
dem Bezug 3 ist ein Gewebe 5 aus Baumwolle angeordnet,
im Besonderen, wie die 3, 4 und 5 zeigen, ein strukturiertes Ripsgewebe
(Canneté)
mit erhöhten
Rippen 6, zwischen denen ein bestimmter Abstand p besteht.
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Die besondere Webart des genannten
Gewebes verleiht dem Gewebe 5 eine gewisse Elastizität, auch
wenn dieses vollständig
aus Baumwolle besteht. Alternativ dazu kann das Gewebe 5 aus
synthetischen, eventuell elastischen Fasern hergestellt werden,
oder aus einer Mischung aus Baumwolle und synthetischen Fasern.
In jedem Fall ist das Gewebe 5 atmungsaktiv, um die Belüftung des
Kerns 2 zu begünstigen.
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Wie die 2 zeigt, weist das Gewebe 5 eine
erste Seite 7 auf, die zum Kern 2 hin weist, und eine
zweite Seite 8, die entgegengesetzt zur ersten liegt und
zum Bezug 3 hin weist. Genauer gesagt berührt die
erste Seite 7, die in 5 im
Detail dargestellt ist, den genannten Kern 2 und die zweite
Seite 8 berührt
den Bezug 3.
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Entsprechend der in 4 dargestellten besonderen Webart des
Samtgewebes ist die zweite Seite 8 im Wesentlichen glatt,
während
die erste Seite 7 eine Vielzahl von Schlingen aufweist 9,
durch die Erhöhungen
geformt werden, welche die genannten Rippen 6 bilden und
der ersten Fläche 7 einen
Reibungskoeffizienten und eine Rauheit verleihen, die das Verrutschen
oder Gleiten zwischen dem Gewebe 5 und dem Kern 2 verhindern.
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Insbesondere werden, wie in 3 dargestellt, durch die
Rippen 6 längliche
Erhöhungen
gebildet, die eine örtliche
Verformung des Kerns 2 gemäß entsprechender vertiefter
Bereiche 10 bewirken. Die länglichen Erhöhungen bilden,
gepaart mit den entsprechenden vertieften Bereichen 10,
Mittel zur Verankerung 11 des Gewebes 5 am Kern 2.
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Es ist zu beachten, dass die örtliche
Verformung des Kerns 2 durch das Gewicht des Gewebes 5 und
des Bezugs 3 bedingt ist, d.h. durch die Kraft, mit der
das Gewebe 5 und der Bezug 3 den Kern 2 elastisch
komprimieren, und durch die dem Latexschaum eigene Fähigkeit
der punktelastischen Nachgiebigkeit im Verhältnis zur einwirkenden Kraft,
auch wenn diese von geringer Stärke
ist. Ferner ist zu berücksichtigen, dass
das Gewicht des auf der Matratze liegenden Körpers dazu beiträgt, die örtliche
Verformung des genannten Kerns 2 zu verstärken.
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Das Gewebe 5 wird auf bekannte
und hier nicht dargestellte Weise mit einer hier nicht dargestellten
Maschine hergestellt, die mit zwei Reihen von Nadeln ausgestattet
ist, von denen die erste Reihe das Grundgewebe erzeugt, in diesem
Fall die Seite 8, und die zweite Reihe die Schlingen 9 erzeugt,
also die Seite 7.
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Die zweite Nadelreihe weist gegenüber der ersten
eine Vielzahl fehlender Nadeln auf, die eine regelmäßige Aufeinanderfolge
von Lücken
entsprechend des oben genannten Abstands p bewirken.
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Nach einer ersten Verwirklichungsform
der Matratze 1 bildet das Gewebe 5 einen Innenbezug
für den
Kern 2. In diesem Fall ist der Bezug 3 vom Innenbezug
getrennt und zu dessen schützender
Abdeckung darüber
angeordnet. Mit anderen Worten bleibt der Kern 2 durch
den aus dem Gewebe 5 hergestellten Innenbezug verschlossen
und geschützt, wenn
der Bezug 3 zum Waschen oder Wechseln abgenommen wird.
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Der Innenbezug kann seinerseits ebenfalls abnehmbar
sein oder nicht. Nach einer anderen Verwirklichungsform der Matratze 1 ist
das Gewebe 5 auf der Innenseite des Bezugs 3 befestigt.
In diesem Fall bilden das Gewebe 5 und der Bezug 3 zusammen
einen Innenbezug des Kerns 2, nach dessen Abnahme, beispielsweise
zum Waschen, der Kern 2 unbedeckt und ungeschützt bleibt.
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Es ist hervorzuheben, dass die 1 und 2 repräsentativ für beide der oben genannten
Verwirklichungsformen sind.
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Nach einer nicht dargestellten Variante
weist das Gewebe 5 eine Seite 8 auf, die im Wesentlichen gleich
wie die Seite 7 ist, als auch mit erhöhten Rippen 6 versehen.
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Nach einer dritten, in 6 dargestellten Verwirklichungsform
der Matratze 1 ist das Gewebe 5 über einem
anderen Gewebe 12 angeordnet, das ebenfalls den Kern 2 wie
eine Art Innenbezug umhüllt.
Dieser Innenbezug kann abnehmbar sein oder nicht.
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Das Gewebe 12 kann von der
bekannten Art sein, die üblicherweise
zum Schutz des Kerns verwendet wird, das heißt im Wesentlichen auf beiden Seiten
glatt, oder aber, wie vorzuziehen wäre, von der selben Art wie
das Gewebe 5.
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In beiden Fällen ist das Gewebe 5 auf
der Innenseite des Bezugs 3 befestigt, so dass die Seite 7 des
Gewebes 12 den Kern 2 berührt und die Seite 7 des
Gewebes 5 in Berührung
mit dem Gewebe 12 ist.
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Die vorliegende Erfindung ist, wie
oben erwähnt,
nicht auf die Herstellung von Matratzen beschränkt, sondern ist vorteilhaft
auch zur Herstellung anderer Arten von Stützartikeln für den menschlichen Körper anwendbar.
Die 7 zeigt beispielsweise einen
Autositz 13, dessen Kern 14 genau wie der Kern 2 aus
einem geschäumten
Material gefertigt ist, und dessen Bezug 15 zur Abdeckung
und zum Schutz des Kerns 14 angeordnet ist, wobei ein Gewebe 16,
das dem Gewebe 5 gleich ist, zwischengelegt wurde. Zu beachten
ist im Einzelnen, wie es die natürliche
Elastizität
des Gewebes 16, die zuvor anhand des Gewebes Gewebe 5 erläutert wurde,
dem Gewebe 16 ermöglicht,
sich dem Kern 14 anzupassen und genau dessen Form zu folgen.
Auch in diesem Fall kann eine Variante vorgesehen werden, die eine
Zwischenlage von zwei Geweben zwischen dem Kern 14 und
dem Bezug 15 vorsieht, wie bereits oben bezogen auf die 6 beschrieben.
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Offensichtliche Varianten des Autositzes 13 sind
Sitze im Allgemeinen und Sessel oder Sofas im Besonderen.
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Die so konzipierte Erfindung ist
offensichtlich für
die industrielle Anwendung geeignet und kann außerdem zahlreiche Veränderungen
und Varianten zulassen, die alle in den Bereich des erfinderischen
Gedankens fallen. Ferner können
alle Einzelheiten durch technisch gleichwertige Elemente ersetzt
werden.