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Die Erfindung betrifft eine Matratze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Matratzen bestehen üblicherweise aus einem Matratzenkern und einem diesen umhüllenden Matratzenbezug. Matratzenkerne bestehen üblicherweise aus Schaumstoff, Kunststoff oder Latex. Üblicherweise bestehen Matratzenkerne zumeist aus ebenen oder profilierten flächigen Elementen aus Schaumstoffen gleicher oder unterschiedlicher Härte. Mit diesen Kombinationen wurden die Liegeeigenschaften immer weiter verbessert, wobei aber eine ausreichende Durchlüftung und Feuchtigkeitsabfuhr bei reinen Schaumstoffmatratzen nicht erreicht werden konnte. Aufgrund der leichten Luftzirkulation im Matratzenkern entsteht ein feuchtes Klima, das ein guter Nährboden für Ungeziefer, wie beispielsweise Milben, Pilze und Bakterien ist. Diese eingenisteten Kulturen sind im allgemeinen für Allergien und für das entstehen von unangenehmen Gerüchen verantwortlich.
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Aus der
EP 1 285 607 B1 ist bereits eine Matratze bekannt, die quer zur Längsausrichtung der Matratze Hohlräume aufweist, in welchen an die Kontur der Hohlräume angepaßte Federn eingesetzt sind. Durch diese Hohlräume wird ein ausreichendes Luftvolumen für eine optimale seitliche Durchlüftung geschaffen, die auch zu einer seitlichen Feuchtigkeitsabfuhr führt. Dadurch ist eine derartige Matratze gut belüftbar.
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Dennoch sammelt sich im Matratzenkern Hausstaub an, Milben siedeln sich im Matratzenkern in größerer Zahl an. Mit der Zeit können sich hier mehrere Millionen Milben ansiedeln. Diese ernähern sich von Hautschuppen, Salzen, Haaren oder Staub, wobei ihre Vermehrung durch das warme und feuchte Klima begünstigt wird. Viele Nutzer sind gegen den sich in der Matratze ablagernden Hausstaub bzw. gegen Ausscheidungen der Milben allergisch.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Matratze derart weiterzubilden, dass eine Beeinträchtigung des Nutzers durch Milben und Hausstaub deutlich reduziert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach wird bei einer Matratze bestehend aus einem Matratzenkern und einem diesen umhüllenden Matratzenbezug. Zwischen dem Matratzenbezug und dem Matratzenkern ist eine den Matratzenkern zumindest teilweise umhüllende Staubschutzhülle angeordnet.
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Diese Staubschutzhülle soll die Matratze bis auf ihre Liegeoberfläche abdecken, um so den Nutzer vor Staub und Milben bzw. Milbenausscheidungen zu schützen.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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Demnach besteht die Staubschutzhülle vorteilhaft aus einem textilen Material, das eine Porengröße von 2–4 μm, vorzugsweise 2,5–3,5 μm, aufweist. Diese Porengröße ist so gewählt, dass üblicher Hausstaub bzw. Milben oder Ausscheidungen von Milben nicht durch die im textilen Material gebildeten Poren durchdringen können. Das garantiert dass der Matratzenkern stets hygienisch sauber bleibt.
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Vorzugsweise kann die Staubschutzhülle die Oberseite der Matratze vollständig abdecken und mit dem Matratzenbezug im Seitenbereich des Matratzenkerns vorzugsweise durch einen Reißverschluß lösbar verbunden sein. Dies ermöglicht ein einfaches Auswechseln der textilen Staubschutzhülle.
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Auch der Matratzenbezug selbst kann mehrteilig ausgeführt sein, wobei die Teile vorzugsweise ebenfalls durch einen Reißverschluß lösbar miteinander verbindbar sind. Auch hierdurch kann der Matratzenbezug leicht vom Matratzenkern getrennt werden, um ihn beispielsweise zu waschen oder gegen einen anderen Matratzenbezug auszutauschen. Auf der einen Seite der Matratze ist ein Teil des Matratzenbezugs, aus einem Oberstoff und einem Unterstoff gebildet, wobei zwischen Ober- und Unterstoff ein Füllstoff eingefüllt ist.
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Vorteilhaft kann dieser Füllstoff aus Fasern mit daunenhafter Struktur und weich eingestelltem Kunststoffschaum bestehen.
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Der Matratzenkern kann aus zwei miteinander fest verbundenen Lagen bestehen, die eine unterschiedliche Härte aufweisen. So kann durch Drehen der Matratze eine weichere bzw. härtere Auflage für den Nutzer geschaffen werden.
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Im Matratzenkern können vorzugsweise zwischen beiden Lagen, soweit es sich hier um einen zweilagigen Matratzenkern handelt, quer zu seiner Längsachse verlaufende Hohlräume ausgebildet sein, wobei in jedem der Hohlräume Federelemente angeordnet sind, die die Struktur der Hohlräume erhalten. Diese, wie eingangs dargelegt, bereits aus dem Stand der Technik bekannte Ausgestaltung gewährt eine seitliche Durchlüftung der Matratze und eine Feuchtigkeitsabfuhr zur Seite des Matratzenkerns hin.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann anstelle eines zweilagigen oder mehrlagigen Matratzenkerns auch ein einlagiger Matratzenkern, beispielsweise aus einem Kunststoffschaum Verwendung finden. Hier kann besonders vorteilhaft zur Verbesserung des Liegekomforts zwischen dem Matratzenbezug und der Staubschicht zusätzlich eine selbst nochmals umhüllte welch eingestellte Lage auswechselbar angeordnet sein. Diese Zusätzliche Lage kann dabei mit der Staubschutzhülle über einen weiteren Reißverschluß lösbar verbindbar sein. Hierdurch lässt sich die weicher eingestellte Lage leicht austauschen, so dass hier flächenförmige Lagen verschiedener Härten je nach Bedarf des Nutzers verwendet werden können.
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Besonders vorteilhaft besteht die Staubschutzhülle im wesentlichen zu einem geringerem Anteil aus Baumwollfasern und zu einem wesentlichen größeren Anteil aus Polyesterfasern.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Draufsicht auf eine teilweise geschnittene Matratze gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2: ein Detail gemäß 1,
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3–5: weitere teilweise geschnittene Darstellungen einer Matratze gemäß 1.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist die erfindungsgemäße Matratze 10 einen Matratzenkern 12 auf, der von einem Matratzenbezug 14 umhüllt wird.
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Zwischen Matratzenbezug 14 und Matratzenkern 12 ist eine die Oberseite der Matratze 10 umhüllende Staubschutzhülle 16 angeordnet.
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Die Staubschutzhülle 16 besteht aus einem textilen Material, das vorzugsweise aus ca. 80–90% Polyesterfasern und 20–10% Baumwollfasern besteht. Erfindungsgemäß hat dieses Material eine Porengröße von durchschnittlich 2–4 μm, vorzugsweise 2,5–3,5 μm. Aufgrund dieser geringen Porengröße können keine Hausstaubpartikel, aber auch keine Milben bzw. Milbenausscheidungen in den Matratzenkern gelangen. Das Gewebe der Staubschutzhülle ist vorzugsweise für Allergiker geeignet. Sie ist kochfest und kann daher bei Bedarf gewaschen werden.
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Wie in 4 im einzelnen dargestellt, ist die Staubschutzhülle 16 über einen Reißverschluß 18 mit dem Unterteil 20 des zweiteilig ausgeführten Matratzenbezugs 14 lösbar verbunden. Hierdurch kann die Staubschutzhülle in einfacher Art und Weise ausgetauscht werden. Über einen weiteren Reißverschluß 22 ist der Oberteil 24 des zweiteiligen Matratzenbezugs 14 mit dem Unterteil 20 des zweiteiligen Matratzenbezugs 14 verbunden.
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Dabei sind die Reißverschlüsse 18 und 22 übereinander angeordnet. Das bedeutet, dass beim Wechseln der Staubschutzhülle zunächst der Reißverschluß 22 zur Trennung des Oberteils 24 des Matratzenbezugs 14 vom Unterteil 20 des Matratzenbezugs 14 zu öffnen ist, bevor dann durch Öffnen des Reisverschlusses 18 die Staubschutzhülle 16 von dem unteren Teil 20 des Matratzenbezugs 14 getrennt werden kann.
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Der Oberteil 20 des Matratzenbezugs 14 enthält in hier nicht näher dargestellte Art und Weise eine zwischen einem Oberstoff und einem Unterstoff geschlossene Füllung aus einem weich eingestellten Kunststoffschaum in Flockenform und aus Fasern mit daunenhafter Struktur. Insbesondere die Fasern mit daunenhafter Struktur dienen zum Luft- und Feuchtigkeitsaustausch und zu einer erhöhten Dampfdurchlässigkeit. Die Schaumflocken dagegen ermöglichen aufgrund ihrer Elastizität ein gutes Anschmiegen des Körpers des Nutzers. Die Schaumflocken sorgen für eine gute Druckentlastung, wobei sie gleichzeitig die Atmungsaktivität unterstützten. Aufgrund ihrer hohen Saugfähigkeit unterstützen sie einen raschen Feuchtigkeitstransport.
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Der Matratzenkern 12 besteht im hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Lagen 26 und 28. Dabei ist die Lage 26 aus einem härter eingestellten Kunststoffschaum und die Lage 28 aus einem weicher eingestellten Kunststoffschaum hergestellt. Für den Fall, dass der Nutzer eine härter eingestellte Matratze wünscht, kann er auch den Matratzenkern umdrehen, so dass die härter eingestellte Lage 26 an der Oberseite liegt.
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Die Matratzenkernlagen 26 und 28 sind miteinander verklebt. Im Bereich der Klebenaht sind, wie in 5 dargestellt, quer zur Längsrichtung der Matratze verlaufende Hohlräume 30 gebildet. Diese Hohlräume führen dazu, dass der Matratzenkern von außen be- und entlüftbar ist. Um ein Zusammenquetschen des Hohlraums 30 zu verhindern, sind wie, insbesondere in den 1 und 2 dargestellt, spiralartige Federelemente 32 vorgesehen. Diese Federelemente bestehen im hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus Polyurethanintegralformschaum, der formstabil und ermüdungsfrei ist. Unter Belastung werden die Hohlräume 30 mit den Federelementen 32 derartig deformiert, dass eine ausreichende Durchlüftung, die in 2 mit den schematischen Pfeilen dargestellt ist, gewährleistet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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