DE2019486C3 - Verfahren zum Garen eines Hefeteiges - Google Patents
Verfahren zum Garen eines HefeteigesInfo
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Description
25
• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Garen eines Hefeteiges, bei welchem der Teig vor dem
Backen dem Einfluß eines elektrischen Hochfrequenzfeldes ausgesetzt wird.
Bei einem bekannten Verfahren der genannten Art (DT-OS 14 17 551) wird der Teig zunächst in einer
mit Feuchtigkeit gesättigten Umgebung gegart, wobei die Temperatur des Teiges auf das doppelte der Anfangstemperatur
gebracht wird. Die Garungszeit beträgt dabei etwa 30 Minuten, wobei die Temperatur
von etwa 45 ' C Anfangstemperatur auf 80° C Endtemperatur
ansteigt. Der so vorgegarte Teig wird anschließend in einem Hochfrequenzfeld während einer
Zeitdauer von etwa 10 Minuten weiter erwärmt, wobei die Erwärmung so gesteuert wird, daß sich bei
dieser Behandlung das Glutennetz des Teiges bis an seine Elastizitätsgrenze dehnt und die Temperatm im
Inneren des Teiges so weit ansteigt, daß das Steifen der darin enthaltenen Stärke gewährleistet ist.
Der Teig wird dann anschließend im Ofen ausgebacken. Dieses bekannte Verfahren erfordert für den
ersten Garschritt eine Durchlaufgarkammer entsprechender Kapazität, in der die Garbedingungen sorgfältig
reguliert werden müssen. Darüber hinaus wird noch eine erhebliche Menge an teurer Hochfrequenzenergie
benötigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der genannten Art zu schaffen, bei dem die Garzeit bis
zur Ofenreife des Teiges wesentlich verkürzt wird, und das darüber hinaus mit einem geringeren Energiebedarf
durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, daß
der Teig einem solchen elektrischen Hochfrequenzfeld für dielektrische Erhitzung während einer
180 Sekunden nicht überschreitenden Zeitspanne ausgesetzt wird, daß die Temperatur des Teiges um mindestens
5,6° C auf 32,2 bis 48,9° C steigt, danach eine Unterbrechung der Aussetzung des Teiges gegenüber
dem elektrischen Hochfrequenzfeld während mindestens 20 Sekunden, jedoch 180 Sekunden nicht
übersteigend, stattfindet und anschließend der Teig 5 bis 180 Sekunden einer solchen Feldintensität ausgesetzt
wird, daß die Temperatur des Teiges auf 37,8 bis 54,4° C steigt
Durch die Verkürzung der gesamten Garzeit läßt sich das Verfahren mit einem sehr viel niedrigeren
apparativen Aufwand durchführen, insbesondere können die als Warenpuffer wirksamen großflächigen
Garkammern entfallen.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
und die Erfindung ist im nachstehenden unter Bezug auf diese Zeichnung im einzelnen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines schematischen Längsschnittes einer Vorrichtung;
F i g. 2 zeigt die Vorrichtung im Querschnitt.
Die dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Metallkammer 11, welche waagerechte, rechteckige, obere
bzw. untere Wände 12 bzw. 13, rechteckige, sich in Längsrichtung erstreckende, senkrechte Seitenwände
14 und 15 und eine Anlauf- oder Vorderwand und eine Ablauf- oder Rückwand als sich in Querrichtung
erstreckende, senkrechte, rechteckige Endwände 16 bzw. 17 einschließt. In der Vorder- und Rückendwand
16 und 17 sind horizontale Auslaß- und Einlaßschlitze 18 und 19 mit ausreichender Höhe
und Breite angeordnet, um den Durchtritt des mit den zu behandelnden Teigstücken beladenen Bandförderers
zu gestatten. Um die aus dem Hohlraum 11 durch die Schlitze 18 und 19 austretende Strahlung
auf einen zulässigen Pegel zu dämpfen, sind verlängerte Strahlungsdämpfungs-Metalltunnel 20 und
21 vorgesehen, welche sich in Längsrichtung außerhalb der Endwände 16 und 17 in angereihter Anordnung
mit den Schlitzen 18 und 19 erstrecken, und die Abmessungen besitzen, um den Durchtritt der
Teigstücke mit der gewünschten Größe und die ausreichende Dämpfung der Strahlung aus dem Hohlraum
11 zu ermöglichen.
Ein Hochfrequenzgenerator 22 ist in beliebiger und geeigneter Weise mit seinem Ausgang an den
oberen Teil des Hohlraumes 11, z. B. mittels eines verbindenden Wellenleiters 23, angekoppelt. Die
Frequenz des Ausgangs des Generators 22 liegt im Bereich für dielektrische Erwärmung, am günstigsten
zwischen 1 und 100 000 MHz, z.B. 2450MHz, und der Generator ist mit Einrichtungen zum Einstellen
der Ausgangsleistung ausgerüstet. Eine Vielzahl von Wellenstreuvorrichtungen 24 bekannter Bauart sind
über dem Hohlraum 11 verteilt angeordnet, und sie werden durch entsprechende, außerhalb angeordnete
Motoren 26 in Drehung versetzt.
Zwischen den Unterkanlen der Schlitze 18 und 19 sich erstreckend sind eine Mehrzahl von geeignet getragenen,
seitlich voneinander getrennten, sich in Längsrichtung erstreckenden, parallelen Latten 27
aus einem Material mit niedrigen dielektrischen Verlusten, z. B. Polystyrol od. dgl., angeordnet. Eine
rechteckige, horizontale Tafel 28, die gleicherweise aus einem am besten transparenten Material mit
niedrigem dielektrischem Verlust ausgebildet ist, wird in dem Hohlraum 11 in einer kurzen Entfernung
oberhalb der oberen Kanten der Schlitze 18 und 19 getragen, und sie ist praktisch von gleicher
Ausdehnung wie die Hohlraumwände. Die Platte 28 schränkt den Raum des Durchganges durch den
Hohlraum 11, welcher hierin die Atmosphäre enthält, ein und erleichtert ihre Aufrechterhaltung und
die sanitären Bedingungen, ohne störend auf das elektrische Hochfrequeizfeld einzuwirken.
Um eine hochfrequenzfeldfreie Zone innerhalb des Hohlraumes 11 herzustellen, ist eh sich in Längsrichtung
erstreckender Metalltnnnel 29 auf den Stäben 27 zwischen den Endwänden 16 und 17 und
hiervon entfernt sowie in longitudinaler gleicher Ausrichtung mit den Schlitzen 18 und 19 angeordnet,
und er besitzt einen Durchgang mit einem transversalen Querschnitt, welcher der Form der Schlitze 18
und 19 entspricht. Der Tunnel 29 besitzt am besten eine einstellbare Länge, und er ist in Längsrichtung
einrichtbar, und er teilt den Weg durch den Hohlraum in eine rückwärtige Hochfrequenzheizzone A,
eine zwischenliegende, praktisch feldfreie Zone B und eine vordere Hochfrequenzheizzone C, wobei die
Zonen einstellbare Längen besitzen. Es sei darauf hingewiesen, daß ein gewisses Durchtreten des Hochfrequenzfeldes
in die Zone B vorhanden ist, jedoch ist es von relativ niedriger Intensität, und es bewirkt
nur wenig oder keine Erhitzung in der Zone B. Falls gewünscht, kann der Tunnel 29 in seinen Abmessungen
eingestellt werden, um ein ausreichendes Feld hierin zuzulassen, um eine herabgesetzte, vorbestimmte
Erhitzung des hierdurch geförderten Teiges zu bewirken. Der Tunnel 29 wird am besten aus
Mantelwänden gebildet, welche Wasser oder ein anderes, energieabsorbierendes Material enthalten. Ein
Förderband 32 umfaßt eine obere Bahn 3\ welche sich von einer oberen, rückwärtigen Trommel 34.
dem Ablauftunnel 21, durch die Tunnels 20, 21 und 29 längs deren Bodenwänden und längs der oberen
Flächen der Latten 27 in den Zonen A und C zu einer Anlauftrommel 36 vor dem Tunnel 20 bewegt,
wobei das Band 32 praktisch dieselbe Breite der Tunnels besitzt. Auf dem Rückweg durchläuft das
Band 32 einen Weg außerhalb des Hohlraumes 11 um eine Mehrzahl von Führungsrollen 37 und rund
um den Umfang einer Antriebstrommel 38. Die Trommel 38 ist mit einem Antriebsmotor 39 mit
variabler Geschwindigkeit verbunden, welcher die Fortbewegung des Bandes 32 längs seiner oberen
Bahn 33 mit einer einstellbaren Geschwindigkeit bewirkt. Das Band 32 ist aus einem porösen Gewebe
ausgebildet, und es kann aus anderen Materialien gebildet sein, z. B. Teflon beschichteter, gewobener
Baumwolle, Glasfasern od. dgl.
Eine den Teig extrudierende und abschneidende Einrichtung 40 von bekannter Bauart zum Abschneiden
von krapfenförmigen Teigstücken ist oberhalb des Ablaufabschnittes der Bandbahn 33 angeordnet.
Die Einrichtung 40 kann mit einer Mehrzahl von seitlich voneinander getrennten Extrusions- und
Schneidköpfen versehen sein, und sie kann in Querrichtung hin- und herbewegt werden. Das Band 32
kann intermittierend vorwärts bewegt und mit der Einrichtung 40 synchronisiert werden, so daß aufeinanderfolgende,
gleichmäßig voneinander entfernte Querreihen von Teigstücken P auf der oberen Bandbahn
33 abgelegt werden. An dem Anlaufende der oberen Bandbahn 33 ist ein nach unten gerichteter,
nach vorne geneigter, endloser Förderer vorgesehen, welcher sich von einer Stelle angrenzend an das Anlaufende
der Förderbahn 33 zu dem Ablaufende einer kontinuierlichen Einheit 42 zum Backen durch
Eintauchen in Fett erstreckt. Der Förderer 41 wird synchron mit dem Förderer 32 betrieben und überführt
die von dem Anlaufende der Förderbahn 33 abgegebenen Teigstücke P zu der Backeinheit 42.
Beim Betrieb der oben beschriebenen Vorrichtung zur Ausführung des verbesserten Verfahrens werden
die. Geschwindigkeit des Bandes 32, die Ltistungsabgabe des Generators 22 und die Länge und die
Stellung des Tunnels 29 eingestellt, um die zuvor erläuterten Betriebsbedingungen und Parameter zu
erreichen. Diese Einstellungen hängen von der Behandlungsgeschwindigkeit, der Teigzusammensetzung
und anderen Variablen ab, und die genauen Einstellungen können leicht und schnell bestimmt und
durchgeführt werden.
Im folgenden ist ein spezifisches Beispiel einer Trockenmischung angegeben, welche bei der Herstellung
von mit Hefe getriebenen Krapfen verwendet werden kann.
Bestandteile Teile
Mehl (Weizen) 76
Zucker 7
Backfett 6,5
Trockeneigelb 2
Salz 1,25
Trockenmilch, entfettete 2
Emulgator 2
Backpulver 2
Kaliumbromat 70 ppm *)
Reifungsmittel 100 ppm*)
Entfettetes Soya-Mehl 1,25
Inaktive Trockenhefe 0,001
*) Bezogen auf das Gewicht des Mehles.
Es wurde ein Teig hergestellt, indem 13,6 kg der oben aufgeführten Trockenmischung mit 6,8 kg
Wasser und 0,91 kg Preßhefe vermischt wurden, wobei der Teig mittels eines Planetenmischers für eine
Zeitspanne von 12 min zur Entwicklung des Klebers in der bekannten Weise durchgearbeitet wurde. Der
Teig wurde in den Einfülltrichter der Extrudier- und Schneideeinrichtung 40 eingegeben, und der Motor
39 wurde zum Antrieb des Bandes 32 mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,78 cm/sec in Betrieb gesetzt.
Aufeinanderfolgende Reihen von ringförmigen Teigstücken P wurden auf der Bandbahn ?3 zu
zweien in einer Reihe angeordnet, abgelegt, wobei die Teigstücke jeweils 31,9 g wogen und der Abstand
zwischen aufeinanderfolgenden Reihen von Mittelpunkt zu Mittelpunkt 10,2 cm betrug. Der Generator
22 erzeugte einen Strom mit einer Frequenz von 2450 MHz, und er wurde auf eine Ausgangsleistung
von 1,5 kW eingestellt. Die Teigstücke wurden durch die Zone A geführt, worin sie dem Hochfrequenzfeld
für eine Zeitspanne von etwa 35 see ausgesetzt wurden, sie durchliefen die praktisch feldfreie Zone B
während einer Zeitspanne von etwa 58 see, und sie wurden dann dem Hochfrequenzfeld in der Zone C
für eine Zeitspanne von etwa 17 see ausgesetzt. Die
Temperatur der Teigstücke, welche in die Zone A eintraten, betrug etwa 26,7° C, und beim Verlassen
der Zone A und beim Eintritt in die Zone B betrug ihre Temperatur etwa 37,8° C; die Teigstücke P verließen
die Zone B und traten in die Zone C mit einer Temperatur von etwa 37,8° C ein, und sie verließen
die Zone C in praktisch vollständig getriebenem Zustand mit einer Temperatur von etwa 48,9° C. Der
getriebene Teig wird von dem Förderband 32 auf den Förderer 41 entladen und dann in die Backeinrichtung
42, wobei die Zeit zwischen der Zone C und der Backeinrichtung etwa 90 see beträgt, und die
Temperatur der Teigstücke beim Erreichen der Backeinrichtung 42 etwa 48,9° C beträgt.
Wenn die Teigstücke P die Backeinrichtung 42 erreichen, sind sie gleichmäßig auf das optimale Volumen
mit einer glatten, nicht porösen Haut ausgedehnt, und in der Gesamterscheinung gleichen sie in
konventioneller Weise gegarten Teigstücken, und das fertig gebackene Gebäck oder die Endprodukte besitzen
ein großes Volumen (160 bis 190 ecm), eine niedrige Dichte (0,25 bis 0,20 g/ccm) und haben eine
glatte, goldbraune Kruste und ein weißes Innere« und eine gleichmäßige, zellenförmige Innenstruktur
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Garen eines Hefeteiges, bei welchem der Teig vor dem Backen dem Einfluß eines elektrischen Hochfrequenzfeldes ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Teig einem solchen elektrischen Hochfrequenzfeld für dielektrische Erhitzung während einer 180 Sekunden nicht überschreitenden Zeitspanne ausgesetzt wird, daß die Temperatur des Teiges um mindestens 5,6° C auf 32,2 bis 48,9° C steigt, danach eine Unterbrechung der Aussetzung des Teiges gegenüber dem elektrischen Hochfrequenzfeld während mindestens 20 Sekunden, jedoch 180 Sekunden nicht übersteigend, stattfindet und anschließend der Teig 5 bis 180 Sekunden einer solchen Feldintensität ausgesetzt wird, daß die Temperatur des Teiges auf 37,8 bis 54,4 C steigt. "
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702019486 DE2019486C3 (de) | 1970-04-22 | Verfahren zum Garen eines Hefeteiges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702019486 DE2019486C3 (de) | 1970-04-22 | Verfahren zum Garen eines Hefeteiges |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2019486A1 DE2019486A1 (de) | 1971-11-11 |
DE2019486B2 DE2019486B2 (de) | 1976-04-08 |
DE2019486C3 true DE2019486C3 (de) | 1976-11-25 |
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