DE2018535C3 - Katalysatormaterial - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Katalysatormaterial, welches sich anwenden läßt für die verschiedensten
Reaktionen, bei denen eine Wasserstoffadsorption eine Rolle spielt, z. B. bei Anwendung von Reduktionsmitteln, bei der Adsorption von Wasserstoff an Gegenständen, bei der Hydrierung und bei der Verwendung von
Wasserstoff in Brennstoffelementen.
Das erfindungsgemäße Katalysatormaterial besteht aus einer Oxidverbindung, die eine »Wasserstoff-Bronze« zu bilden vermag, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß es neben der Oxidverbindung weniger als etwa 10 Gew.-°/o — bezogen auf die Oxidverbindung — eines
Stoffs oder einer Komponente enthält, die sich in Gegenwart von Wasserstoff mit adsorbiertem atomarem Wasserstoff, also dissoziativ, überzieht. Die
bevorzugte Menge der Komponente liegt unter 1 Gew.-%. Besonders geeignet als Oxidverbindung ist ein
Wolframoxid (Wolframat) oder eine Natriumbronze. Als Komponente eignet sich besonders ein Metall der
VIII. Gruppe des Periodensystems, Molybdäntrioxid, Molybdänsilicid, Nicke! oder Kobalt. Die Herstellung
des erfindungsgemäßen Katalysatormaterials geschieht beispielsweise dadurch, daß man die Oxidverbindung
mit einer Salzlösung der Komponente tränkt und das aufgenommene Salz dann in die Komponente überführt
und gegebenenfalls das Katalysatormaterial hydriert.
Der Wasserstoff kann an den verschiedensten Metalloberflächen unterschiedlich vorliegen. So kann
Wasserstoff auf einigen Metallen molekular sorptiv gebunden werden. Im Falle der erfindungsgemäßen
Katalysatoren ist er an der Komponente atomar gebunden, indem an der Grenzfläche eine Dissoziation
des Wasserstoffmoleküls stattfindet. In einigen Fällen findet sogar eine chemische Reaktion an der Grenzfläche statt. Bei den erfindungsgemäßen Katalysatormateriaücn ist die Komponente durch die Dissoziation des
Wasserstoffs mit hochmobilem atomarem Wasserstoff überzogen, wobei es zu keiner Wechselwirkung
zwischen der Oxidverbindung und dem Wasserstoff unter Bildung einer Wasserstoffbronze kommt
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Komponente finden sich auf dem Katalysator außerordentlich
bewegliche Wasserstoffatome, die die katalytische Wirksamkeit wesentlich begünstigen. Wasserstoff-Bronzen gehören zu einer Gruppe von Oxiden, die der
ι» allgemeinen Formel
entsprechen, in der M1 ein Metall oder Wasserstoff und
ι -, M2 ein Obergangsmetall ist und in MyO2in der höchsten
Oxidationssstufe vorliegt χ ist 0 bis 1. Es handelt sich
dabei um nichtstöchiornetrische Verbindungen mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, nämlich einer metallischen Leitfähigkeit; sie können als chemisch inert
bezeichnet werden. Diese Verbindungsgruppe kann aufgefaßt werden als eine feste Lösung von M1 in einem
Wirts-Gitter MyO* Darüber hinaus gibt es auch
gemischte Bronzen, z. B.
ML Mj M^. O= (α + b = x);
die Wasserstnffbronzen
in verhalten sich wie die anderen Bronzen, jedoch besitzen
sie nicht deren chemische Stabilität, sondern sind gegen oxidierende Bedingungen außerordentlich empfindlich.
Zu Wasserstoff-Wolfram-Bronzen siehe Glemser und Naumann in Z. Anorg. Chem. 265, Seite 288
η (1951). Wasserstoff-Wolfram-Bronzen können durch die
allgemeine Formel
H1WO3(X = 0,1 bis 0,5)
dargestellt werden. Sie sind strukturell analog den Natrium-Wolfram-Bronzen Na»WO3 meistens säurefest
und besitzen eine Leitfähigkeit der Metalle. So hat eine Wasserstoff-Wolfram-Bronze einen spezifischen
Widerstand < 1,75 · 10-<Ω · cm.
4-, Wasserstoffbronzen bilden sich, wenn die Oxidverbindung »aktivem« Wasserstoff ausgesetzt wird, wie
z.B. durch Berührung mit einer Oberfläche, an der atomarer Wasserstoff adsorbiert ist. Eine solche
Oberfläche bietet Platin. Dieser Prozeß wird durch die
-,o Gegenwart von Wasser katalysiert, woraus sich die
unten beschriebene Anwendungsmöglichkeit herleitet.
Die erfindungsgemäßen Katalysatormaterialien lassen sich für die verschiedensten Zwecke anwenden, wie
sie in den Figuren und Beispielen noch weiter ausgeführt
τ, werden.
Die F i g. 1 bringt in einem Diagramm den Einfluß verschiedener Methoden zur Einbringung von Platin in
Wolframoxid WO3;
F i g. 2 zeigt ein Diagramm über die elektrochemische
bo Leistung von Elektroden, enthaltend verschiedene
Katalysatormaterialien, und
F i g. 3 zeigt in einem Diagramm die Wasserstoffaufnahme durch verschiedene Wasserstoffbronzen bildenden Materialien nach der Erfindung.
μ Ein Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Katalysatoren liegt in der Anode eines Brennstoffelements.
Der als Brennstoff angewandte Wasserstoff wird unter Dissoziation auf der aktiven Oberfläche adsorbiert (z. B.
Platin oder Palladium) und gelangt von dort zu der
Oxidverbindung, mit der er Wasserstoßbronze bildet Als Oxidverbindung eignet sich z. B. Wolframoxid WO3
oder W20O58 sowie auch Natrium-Wolfram-Bronze
NaxWO3- Die Wasserstoßbronze kann nun eine
elektrochemische Oxidation bewirken und wird durch Zuwanderung von Wasserstoff immer wieder regeneriert Für ein platiniertes Wolframoxid gelten somit
folgende Reaktionsgleichungen:
WO3 + xPt - H- HxWO3 + JrPt
HxWO3- xH+ + xe~ + WO3
Dieser Mechanismus beruht möglicherweise auf dem Elektronenübergang auf Platin, wobei dieser Obergang
gegenüber der Sorption von Wasserstoff und der Wasserstoffwanderung zum Oxid langsam ist Der
genaue Mechanismus über die anodische Auflösung von Wasserstoff an Platin ist noch nicht aufgeklärt Selbst
wenn jedoch der Elektronenübergang auf das Platin schnell stattfindet, so könnte der Weg über die Bronze
für den Einsatz von Elektroden in der Praxis interessant sein, z.B. von hydrophoben Elektroden, wobei mit
Sicherheit ein Teil des Platins nicht mit dem Elektrolyt in Berührung steht und daher nicht in der Lage ist.
Wasserstoff in üblicher Weise zu oxidieren. Dieses Platin üblicherweise auf einem Träger wie Kohle wäre
nutzlos, kann jedoch nutzbar gemacht werden, weil es noch immer reduzierte Verbindungen mit dem Oxid zu
bilden vermag, welches mit dem Elektrolyt in Verbindung steht
Ein solcher Mechanismus hat den Vorteil, daß die Reaktionszone bis in das Trägermaterial reicht,
wodurch die Polarisationverluste gesenkt werden und der Edelmetallgehalt des Katalysators gering sein kann.
Bei derartigen Anwendungsgebieten kann das Edelmetall vollständig ersetzt werden, vorausgesetzt daß ein
Material ausreichend stabil ist und z. B. in der Lage ist
die Funktion des Platins zur »Aktivierung« des Oxids zu
übernehmen. Diese Voraussetzungen erfüllen unter bestimmten Umständen Molybdänsilicide, Nickel und
Kobalt wobei letztere nur im nichtsauren Medium anwendbar sind.
Aus obigem ergibt sich, daß man mit sehr geringen
Platinanteilen auskommt ohne daß es zu einer wesentlichen Verringerung der Wirksamkeit kommt
Röntgenanalysen und Untersuchungen mit Bichromat zeigen, daß sich in sauren Aufschlämmungen von
platziertem WO3 in Gegenwart von Wasserstoff
tatsächlich Wasserstoff-Wolfram-Bronzen bilden. Auch 0-Wolframoxid und Natrium-Wolfram-Bronzen
Na0,!WO3 und Na116WO3 adsorbieren leicht Wasserstoff
ohne irgendeiner Veränderung der Gitterparameter. In
folgender Tabelle sind die Bichromatanalysen verschiedener platinierter Substrate angegeben. Bei den dafür
durchgeführten Versuchen wurde Wasserstoff durch eine 5 n-Schwefelsäure-Suspension der Pulver bei
Raumtemperatur 2 bis 3 Stunden durchgeleitet
Tabelle 1 | Platin-Gehalt | Oxidations | Oxid | Bronze |
stufe von | äquivalent | äquivalent | ||
Gew.-% | Wolfram | |||
0,8 | 5,56 | Wt). „ | H,, HW0, | |
WO3 (imprägniert) | 10 | 5,75 | WO2.88 | H02sWO, |
WO3 (mech. Gemisch) | 0,8 | 5,56 | WO278 | Ho122WO2I) |
W20O58 (impräg.) | 0,8 | 5,33 | WO2.67 | Na0.6H0.07WO3 |
Na0.6WO3 | 0,8 | 5,83 | WO367 | Na,,, H0-07WO, |
Na01WO, | ||||
Um die Wirksamkeit von Elektroden enthaltend die erfindungsgemäßen Katalysatoren für Brennstoffelemente zu untersuchen, wurden sogenannte hydrophobe
Elektroden hergestellt und zwar aus einem Gemisch des Katalysators mit Polytetrafluoräthylenpulver in Dispersion, welches auf ein korrosionsbeständiges leitendes
Sieb (z. B. Platin, Gold oder Silber) aufgetragen und 1 Stunde an der Luft bei 3000C gesintert wurde. Es wurde
auf die Elektrode so viel des Gemisches aufgetragen, daß 10 mg Katalysator und 3 mg Polytetrafluorethylen
je cm2 Elektrode vorlagen. Polytetrafluorethylen diente zur Bindung des Katalysators auf dem Sieb und um ein
poröses hydrophobes Netz für schnelle Gasdiffusion zu ermöglichen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Platiniertes
Wolframoxid WO3 wird durch Mischen von Platinmoor mit Wolframoxid oder durch Imprägnieren von
Wolframoxid mit einer Platinchlorwasserstoffsäurelösung hergestellt Das imprägnierte Oxid wird dann mit
Wasserstoff bei 50° C reduziert.
Die Versuche wurden durchgeführt mit einer Elektrode enthaltend 0,9 mg Pd je cm2, eingebettet in
Polytetrafluoräthylen, auf einem goldplatierten Platin
netz. Diese Elektrode in 5 η-Schwefelsäure bei 30° C und
1 at Wasserstoff wurde mit einer solchen verglichen, welche 0,08 mg Pd je cm2 enthielt Bei der ersten
Elektrode wurde der Katalysator durch Mischen und bei der zweiten Elektrode durch Imprägnieren hergestellt.
-,n Die Ergebnisse sind in F i g. 1 dargestellt in deren
Diagramm mg Pd je cm2 Elektrodenfläche gegen die Stromdichte aufgetragen ist
Aus dem Diagramm ergibt sich, daß offensichtlich die Verteilung oder Dispersion des Platins und die
Intensität der Berührung von Platin und Oxid in dem erfindungsgemäßen Katalysator einen erheblichen
Einfluß auf die Leistungsfähigkeit der Elektrode besitzt Nach dem Imprägnierverfahren wurden mehrere
Katalysatoren hergestellt und zwar:
bo 0,27 mg/cm2 Pt auf TaC
037 mg/cm2 Pt auf Graphit
0,15 mg/cm2 Pt auf Na06WO3
0,1 mg/cm2 Pt aufW^Ose
0.08 mg/cm2 Pt auf WO3
Auch diese Elektroden wurden auf ihre Leistungsfähigkeit in 5 η-Schwefelsäure geprüft und die Ergebnisse
in F i g. 2 dargestellt. Aus diesem Diagramm ersieht man die erhöhte Aktivität bei der Wasserstoffoxidation mit
Stoffen, die eine Bronze zu bilden vermögen wie WO3,
W20O58 und Nao,6W03, gegenüber inerten Stoffen wie
Tantalcarbid oder Graphit
In Tabelle 2 ist die spezifische Oberfläche dieser Substanzen gegenübergestellt: Titancarbid und Graphit ϊ
wurden zum Vergleich gewählt, weil sie säurebeständig sind, tine entsprechende Leitfähigkeit besitzen und
nicht in der Lage sind, Oxide in der Art der Bronzen zu bilden sowie schließlich in einer Pulverfeinheit verfügbar
sind, die der von WO3 entspricht. ι ο
Tabelle 2 | Spezifische |
Oberfläche | |
Spezifische Oberfläche von Sub | m-'/g |
straten als Träger für Platin | 7,8 |
8,3 | |
<1 | |
23 | |
WO3 | 500 |
^2oO;g | |
Na0.6WO3 | |
TaC | |
Graphit |
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß man Wolframoxid-Bronzen bereits für hochbeanspruchte Platinelektroden
angewandt hat, da sie die Oxidation von Kohlenmonoxid und unreinem Wasserstoff (Reformierungsgas)
ermöglichen, indem die Kohlenmonoxidoxidation begünstigt und damit die Katalysatorvergiftung
zurückgedrängt wird. Außerdem wurde Molybdäntrioxid für Platin-Methanol-Elektroden verwendet, um
eine Vergiftung durch Zwischenprodukte zu verhindern. Man hat jedoch offensichtlich nocht nicht versucht, die
Eigenschaften dieser Produkte speziell im Hinblick auf Wasserstoffelektroden zu verwerten und in wirtschaftlicher
Weise den Edelmetallgehalt des Katalysators herabzusetzen.
Wasserstoffbronzen eignen sich auch als Reduktionsmittel.
Sie sind gegenüber Oxidationsmitteln empfindlich, z. B. gegen Sauerstoff oder Bichromate. Auf dieser
Tatsache beruht die Bestimmung der Wasserstoffaufnahme bei den in Tabelle 1 angegebenen Werten. Sie
sind zwar milde Reduktionsmittel und können Nickelsalzlösungen nicht zu Nickelmoor reduzieren, wie dies
Hydrazin oder Natriumborhydrid vermag. Sie eignen sich jedoch in geschlossenen Systemen zur Entfernung
von Sauerstoffspuren wie in Lebensmittelkonserven.
Ein anderes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Katalysatoren ist die Hydrierung ungesättigter
Verbindungen mit möglichst weitgehender Isomerisierung. Der Wasserstoff befindet sich in der Bronze in
einer ähnlichen Umgebung wie in Metallen, z.B.
50
55 Palladiumhydrid, und kann daher als Katalysator für die Hydrierung, z. B. von Palladium, herangezogen werden.
Dies stellt eine Analogie zur Anwendung in Brennstoff zellen dar, wobei sich die Reaktionszone des aktiven
Metalls (Platin, Palladium, Nickel) in das Oxid erstreckt. Abgesehen von der Möglichkeit, den Edelmetallgehalt
zu senken, wird angestrebt, diese vollständig durch andere Metalle wie Nickel zu ersetzen, an denen sich
Wasserstoff dissoziativ adsorbiert Dies ermöglicht Reaktionen in gasförmiger und flüssiger Phase sowie
elektrochemische Prozesse. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Wasserstoffbronzen ist die Aufnahme
großer Wasserstoffvolumina. So können WO3 und MoO, mit z.B.
<! Gew.-% Platin oder Palladium, bezogen auf das katalytische Material 25 bzw. 115 cm3
Wasserstoff/g Oxid unter Normalbedingungen aufnehmen, siehe hierzu F i g. 3. Man kann also derartige Stoffe
zur Eliminierung eines unerwünschten Wasserstoffgehalts ζ. B. in Konserven zur Behandlung der Wasserstoffversprödung
von Werkstoffen oder dergleichen anwenden. Für diesen Zweck wird zur Zeit in großem
Ausmaß Palladium angewandt, so daß sich durch die Ermüdung eine beträchtliche Edelmetalleinsparung
ergibt.
Mit Hilfe der Wasserstoffbronzen insbesondere aus WO3 lassen sich auch Sauerstoffspuren aus geschlossenen
Systemen z. B. aus Konserven eliminieren.
Ein weiteres sich noch sehr ausweitendes Anwendungsgebiet der Grundoxide derartiger Bronzen wie
WO3 und MOO3 liegt darin, daß die oxidischen Stoffe
elektrisch isolierend, hingegen die entsprechenden Wasserstoffbronzen sehr gut leitend sind. Ein Bauteil in
einem elektrischen Stromkreis aus derartigen katalytischen Materialien gestattet also den Stromdurchgang in
Wasserstoffatmosphäre, während es sonst den Stromdurchgang sperrt Daraus ergeben sich verschiedene
Schaltmöglichkeiten.
Eine wirtschaftlich interessante Diffusionsmembran kann aufgebaut werden aus einer undurchlässigen
Schicht eines eine Wasserstoffbronze bildenden Materials, weiches an einer Seite mit einem »Aktivator«, z. B.
Platin, Palladium oder Nickel, beschichtet ist. Gelangt feuchter Wasserstoff an die Aktivatorseite, so nimmt
der Aktivator Wasserstoff auf. Dieser wandert zu der Oxidschicht durchdringt diese und wird damit in
hochreaktiver Form verfügbar. Mit einer derartigen Diffusionsmembran läßt sich reaktiver Wasserstoff für
Umsetzungen in der Gasphase oder der flüssigen Phase oder für elektrochemische Reaktionen verfügbar
machen, z. B. für Reduktion, Hydrierungen, Isomerisierungen
oder für die Energieproduktion. Darüber hinaus dienen solche Diffusionsmembranen auch zur Reinigung
von Wasserstoffgas, wobei sich der an der reinen Seite der Membran befindliche atomare Wasserstoff zum
Molekularen verbindet
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Katalysator-Material auf der Basis einer Oxidverbindung, die eine Wasserstoffbronze zu
bilden vermag, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Oxidverbindung weniger als etwa 10
Gew.-%, bezogen auf die Oxidverbindung, einer Komponente vorhanden ist, die sich in Gegenwart
von Wasserstoff mit adsorbiertem atomarem Wasserstoff überzieht
2. Katalytisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der
Komponente < 1 Gew.-% beträgt
3. Katalytisches Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidverbindung
ein Wolframaxid oder eine Natriumbronze ist
4. Katalytisches Material nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente ein
Metall der Gruppe VIII des Periodensystems, Molybdäntrioxid, Molybdänsilicid, Nickel oder Kobalt ist
5. Katalytisches Material nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente als
Salzlösung imprägniert und anschließend das Salz in die Komponente überführt worden ist
6. Material nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es hydriert worden ist
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