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Patentschrift Verfahren zur Verhinderung der Übertragung von Schall,
Erschütterungen und zur Verbesserung der Wärmedämmung sowie des Brandverhaltens
bei Montage von Baukörpern zu Raumsystemen nach dem Bauntnatent P 2009767.0 Die
Zusatzanmeldung zum Hauptpatent P 2009767.0 betrifft ein Verfahren und die dazu
erforderlichen Materialien und Maßnahmen, nach welchem die im Hauptpatent angemeldeten
Baukörper zu doppelschaligen Raumsystemen, sowohl von Wohnungen als auch Häusern,
mit gedämmten Pufferzonen und Schallschläusen zur Unterbindung der Übertragung von
Geräuschen, Dämpfung von Erschütterungen, zur Verbesserung dor Wärmedämmung und
zur Verhinderung des Übergrei fens von Feuer, zusammengestellt werden.
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Es ist bekannt, daß Fertighäuser, Montage- und Massivbauten infolge
ihrer Konstruktion und Bauweise in den meisten Fällen wenig Schutz gegen Geräuschübertragung
innerhalb ihrer Räumlichkeiten und Geschosse, aber auch von außen, die vom Verkehr
auf den Straßen und in der Luft herrührt, bieten. Auch der Ubertragung von Erschütterungen
durch Schwingungen bei Schwerlastverkehr, Düsentriebwerken usw., bedingt durch die
Baukonstruktion, wird noch wenig entgegengesetzt. Gleichfalls ist für das Brandverhalten
vieler, auch modernster Bauwerke, noch keine absolute wirksame Gegenmaßnahme geschaffen.
Ein weiterer die Bewohner nicht nur physisch und phsychisch, sondern auch finanziell
belastender Umstand, ist die oft mangelhafte Wärmedämmung der Bauwerke.
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Man hat selbstverständlich normgerechte Gegenmaßnahmen
für
vorstehend aufgezeigte Mißstände besonders von seiten der Baubehörden festgelegt.
So dämmt man den Trittschall durch Dämmplatten aus Kork, Kunststoffschaum, Mineralwolle
usw., die man vor Aufbringen des Estrichs verlegt. Man isoliert die Fassaden von
außen oder innen mit Kunststoffschaum oder Mineralwolle. Dabei setzt man jedoch
bei der Verwendung von Kunststoffschaumerzeugnissen die Gefahr der Brandübertragung
wiederum herauf.
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Alle diese bekannten Maßnahmen, auch wenn sie mehr oder weniger ihrem
Zwecke dienen, haben PIängel, die sich in eine der aufgezeigten Richtungen hin auswirken.
Es kommt hinzu, daß die Entwicklung unseres hochindustrialisierten Zeitalters auch
immer neue, die Menschen belastende Erscheinungen hervorbringt.
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So ist eines der größten Übel die Geräusch- und Schwingungsentwicklung
durch den Verkehr auf den Straßen und in der Luft. Die hierdurch hervorgerufenen
Abnutzungserscheinungen beim Menschen setzen seine Leistungsfähigkeit und seine
Leistungsgrenze wesentlich herab. Wenn schon allein die Arbeit unter ständigem Kontakt
mit den Störungen der Umwelt durch Maschinen, Sprachlaute, Verkehr usw. in Mitleidenschaft
gezogen wird, schafft der Feierabend und die Nachtrmhe in vielen Fällen nicht die
gewünschte Entspannung. Die Geräuschübertragung aus der Nachbarschaft, von'der Straße
und aus der Luft, halten das Nervensystem in ständiger Spannung und führen u.a.
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zu 5 chiafunterbre chungen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung gemäß Anmeldung, die aufgeführten Mißstände
unter Verwendung der Baukörper zu beseitigen und mit derartigen Bauwerken die Umwelteinflüsse
abzuschirmen, Auch innerhalb
einer Wohnung sind mittels dieser Baukörper
Pufferzonen einzurichten, die z.B. den Schlaftrakt von den Gesellschaftsräumen trennen
und eine Schallübertragung auf das Bauwerk verhindern.
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Die einzelnen Baukörper oder einige aneinandergereihte bilden eine
in sich abzuschließende Raumeinheit, die eigene Böden, Decken und Wände hat.
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Das Nebeneinander-, Hintereinander- oder Vor- und Übereinanderreihen
weiterer solcher Raumeinheiten führt zur doppelschaligen Bauweise, so daß die einzelnen
Raumeinheiten untereinander Pufferzonen bilden. Dieselben werden nunmehr mit schwingungsdämpfenden
Materialien, wie z. B. Mineralfaserdämm-oder Hartgummiplatten, sowohl im horizontalen,
als auch vertikalen Bereich, ausgefüllt bzw. belegt.
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Diese Konstruktion führt zur Abschirmung der Raumbereiche und Geschosse,
so daß auch hohe Schallfrequenzen unterbrochen, Erschütterungen gedämpft werden
und eine maximale Wärmedämmung gegeben ist.
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Durchbrüche für Türen sind durch die Doppelsehale der Raumkörper mit
Doppeltüren in den Bereichen auszustatten, die als Schallschläusen gewünscht werden.
So werden von Wohnung zu Wohnung und von Geschoß zu Geschoß solche Pufferzonen die
Räumlichkeiten voneinander abschirmen. Aber auch innerhalb einer Wohnung sind; wie
bereits beschrieben, derartige Zonen einzurichten.
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Durch diese doppelschalige Zuordnung von Raumeinheiten ist auch die
Gefahr des Ubergreifens von Bränden beseitigt. Man ist in der Lage, im Bereich von
Türen und reppenaufgängen zwischen den Raumeinheiten Brandschotte horizontal und
vertikal einzusetzen, die im Falle eines Brandes zwischen den Wänden herausrollen
und die Tür- und Treppenaufgänge,
auch gegebenenfalls automatisch
ausgelöst, schließen.
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Die Auswahl der Materialien, die als Dämmstoffe den direkten kontakt
der Raumsysteme untereinander unterbinden, richtet sich nach deren physikalischen
BeanspruchungenO So ist für die Verwendung im horizontalen Dämmbereich zwischen
den Geschossen die Druckfestigkeit von Bedeutung, so daß dort z. B.
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stärker verdichtete Mineralfaserplatten oder mit Bleimehl geSiSlter
Hartgummi zur Anwendung kommen sollte. Es ist unbedeutend, daß z. B. einer Belastung
von 750 - 15000 kp/m 2 = 0,75 - 1,5 kp/cm2 die Dämmplatten auf 1/3 ihrer Dicke komprimiert.
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Sie sollen lediglich verhindern, daß die Baukörper miteinander in
Kontakt kommen.
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Bei den vertikalen Dämmzonen sind z. B. unbedenklich Mineralfaserdämmplatten
als Zwischenlagen einzusetzen. Gleichfalls werden die Fassaden mit Mineralfaserplatten
entsprechender Dicke und Dichte isoliert. Diese Maßnahme führt zur Filtrierung des
Verkehrsschalles, der dadurch vor dem Kontakt mit dem eigentlichen Baukörper gedämmt
wird. Mineralfaserplatten aus anorganischem Material sind der geeignete Dämmstoff,
um die Gefahr eines Ubergreifels von Feuer auszuschalten.
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Beschreibung des Verfahrens gemäß Anmeldung Die nach dem Hauptpatent
P 2009767.0 geschützten Baukörper, deren Längsseiten offen sind, werden längsseits
aneinandergereiht zu einem großen Raum zusammengesetzt, der durch mobile Trennwände
noch zu unterteilen ist und deren offene Längsseiten der beiden äußeren Baukörper
durch weckentsprechende Fassaden
elemente oder Zwischenwandelemente
abgeschlossen werden* Diese unterteilten Räume bilden eine Raum- oder auch eine
Wohneinheit und somit eine in sich abeschlossene Geräuschzone.
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Diese Raumeinheiten werden allseitig mit Ausnahme der Öffnungen für
Fenster, Türen und Treppenab- bzw.
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-aufgänge mit Dämmplatten oder Dämmstoffen in entsprechender Dicke
und Dichte belegt. Werden solche Raumeinheiten nebeneinander oder übereinander zu
ein- oder mehrgeschossigen Häusern montiert, so verhindern die Dämmplatten den direkten
Kontakt und die Übertragung von Geräuschen und Erschütterungen von Raumeinheit zu
Raumeinheit.
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Die Übergänge und Aufgänge werden unter Verwendung nichtbrennbarer
Materialien so verkleidet, daß zwischen einer solchen Verkleidung und der Raumkörperschale
wiederum eine Dämmstoffdichtung die Übertragung von Geräuschen und Erschütterungen
verhindert. Das gleiche gilt für das Abdichten der Türblätter und sonstigen anderen
Verbindungen zwischen den neben- oder übereinanderliegenden Raumeinheiten. Dort,
wo Raumeinheiten durch Türen oder Treppen miteinander verbunden sind, können zwischen
den beiden Schalen auf Schienen laufende Brandtüren so eingebaut werden, daß sie
entweder durch temperaturauslösende Verriegelungen oder durch zentral ausgelöste
elektrische Kontaktsperren in Funktion zu setzen sind. Jedoch müssen sie die Möglichkeit
bieten, direkt geöffnet und selbsttätig wieder geschlossen zu werden.
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Die Fenster und Balkontüren solcher Raumeinheiten sind dreifach zu
verglasen und durch elastische Dichtungen vor Schwingungen zu sichern. Die mit Dämmplatten
belegten Fassaden sind mit einem glasfaserarmierten Dispersionsputz oder mit vorgehangenen
Fassadenplatten, deren Aufhängungen durch schwinguisgedämrfte
Dübel
in die Raumeirilieiten verankert sind, verkleidet. Die Dächer erhalten eine Dämmstoffauflage
und werden über der Dachhaut mit einer Kiesschüttung versehen.
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Das Anwendungsschema I zeigt ein aus drei Raumeinhelten montiertes
Einfamilienhaus. Zwischen den Raumeinheiten des Kellers und deren des Wohngeschlosses
befindet sich die vorausbeschriebene Dämmschicht. Die Raumeinheiten 1 bis 3 sind
in den Kontaktbereichen, aber auch an den Fassaden, mit Dämmplatten belegt und wie
beschrieben verputzt.
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Das Flachdach wird nach dem üblichen Verfahren mit einer Ausgleichsschicht,
Dampsperre, Isolierung und Dachhaut abgedeckt und mit Kies beschüttet.
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Das Anwendungsschema II zeigt die Anordnung von Reihenhäusern, die
jeweils aus zwei Raumeinheiten, dem Erd- und Obergeschoß, bestehen und untereinander
durch das beschriebene Verfahren gedämmt sind. Die Dächer können als Flachdächer
nach dem unter I beschriebenen Beispiel oder als Pult- bzw.
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Satteldächer ausgeführt werden, müssen jedoch in den beiden letzteren
Fällen über der Raumeinheit des Obergeschosses noch mit einer Dämmstoffschicht belegt
werden.
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Die Anwendungsschemen III bis V zeigen mehrgeschossige Wohnhäuser
oder sonstige Bauten wie z. B.
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Krankenhäuser, Sanatorien und Hotels, die sich aus Raumeinheiten solcher
nach dem Verfahren gedämmten Geräus chzonen zusammensetzen. Im Anwendungss chema
Vl wird nach gleichem Verfahren ein Hochhaus dargestellt.