DE2018088B2 - Verfahren zum Behandeln von Pappe - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von PappeInfo
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Description
Di^ Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
von Pappe, wobei mindestens eine Oberfläche der Pappe mit einer 5- bis oOgewichtsprozentigen,
wäßrigen Dispersion eines wasserlöslichen Ligninsulfonatsalzes und eines hydrophoben, wachsartigen
Materials behandelt wird, wodurch insbesondere die physikalischen Festigkeitseigenschaften der Pappe
verbessert werden.
Unter dem Ausdruck Pappe, wie er im folgenden der Einfachheit halber verwendet wird, sind auch Papiere
zu verstehen, d.h. Produkte mit einem Grundgewicht im Bereich von 130 bis 850 g/m2 und mit im
wesentlichen aus einem Cellulosefasermaterial bestehenden Schichten, welches auf einer Pappenmaschine
hergestellt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei einer Pappe mit einer Dicke von 0,1 bis 1,3 mm
und insbesondere bei einer Pappe mit einer Dicke von 0,2 bis 1,3 mm anwendbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise
bei einer Pappe angewandt, welche aus CeI-lulosepulpe
mit einem größeren Anteil an Fasermatcrial geringer Festigkeit hergestellt wurde. Diese Pappen,
wie z. B. unkaschierte Schrenz- oder Speltpappe, kaschierte Zellstoffschrenz- oder Zellstoffspeltpappe
und geriefelte Zwischenlagenpappe werden zur Herstellung von Karton, steifer Pappe oder Starkpappc,
verklebter Pappe und Wellpappe verwendet.
Der Ausdruck »physikalische Festigkeitseigenschaften«
kann fm Pappen in bezug auf Steifheit. Starrheit oder Concora-Festigkeit angegeben werden.
Die Steifheit der Pappen ist durch das Ausmaß des Widerstandes definiert, den eine Pappe aufbringt,
wenn sie unter spezifizierten Bedingungen durch Anwendung einer Kraft gebogen wird. Ihr Wert wird
gewöhnlich gemäß der" Methode ir. B. S. 3748 1964
bestimmt, wobei als Untersuchungsgerät z. B. ein Taberprül'er verwendet wird. Der Taberprüfer mißt die
Steifheit in Form eines Biegemoments, welches in Tabereinheiten angegeben wird. Die Größe hängt
von einer Anzahl von Faktoren ab. wie z.B. der Dicke der Pappe, d Herstellungsart der Pappe und
dem Elastizitätsmodul des Zellulosefasermair.ials.
welches zur Herstellung der Pappe verwendet wird, und der Richtung, in welcher die Messungen durchgeführt
werden.
Die Starrheit der Pappe ist als Maß für den Widerstand definiert, welchen eine Pappe aufbringt, wenn
sie unter spezifizierten Bedingungen durch Anwendung einer Kraft auf den Rand deformiert wird. Eine
Methode zur Bestimmung der Starrheit ist in TAPPI Standard T 472 (SU 68) beschrieben. Die Messung
dieser Größe wird gewöhnlich durchgeführt, indem man auf einem Gaydon-Gerät einen Ringbruchhalter
verwendet.
Die »Concora-Festigkeit« wird als der Bruchwiderstand gemessen, den die Pappe (geriefelte
Pappe) gegen eine rechtwinklig zur Riefelebene angreifende Kraft aufbringt. Die Messung wird gewöhnlich
gemäß der Methode, welche in TAPPl T 809 (SU 66) beschrieben ist, unter Verwendung
eines Gaydon-Geräts durchgeführt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in wirtschaftlicher Weise eine Pappe herzustellen,
welche verbesserte physikalische Festigkeitseigenschaften in bezug auf mindestens einen der oben angegebenen
Parameter zeigt, insbesondere unter den Bedingungen hoher Feuchtigkeit. Pappen mit derartigen
verbesserten Eigenschaften können zwar von Pulpen mit hoher Festigkeit hergestellt werden, sie
sind jedoch teuer, insbesondere wenn sie mit Pappen verglichen werden, die von Abfallpapier hergestellt
sind.
Es wurde große Anstrengungen unternommen, um ein wirtschaftliches Verfahren zur Verbesserung der
physikalischen Festigkeitseigenschaften von Pappe aus einer Cellulosepulpe geringer Festigkeit zu entwickeln.
Es wurde z.B. der Zusatz von bestimmten wasserlöslichen oder wasserquellbaren hochmolekularen
Polysacchariden wie z. B. Stärke oder Mannogalactan oder von hochmolekularen Derivaten der
Polysaccharide wie z.B. Carboxymethylcellulose!!
vorgeschlagen, um die physikalischen Festigkeitseigenschaften von aus Pulpe niedriger Festigkeit hergestellter
Pappe zu verbessern.
Ferner ist aus der USA.-Patentschrift 3 192172
eine Wachsemulsion und ihre Verwendung zur Papier- und Pappenbehandlung bekannt, wobei diese
Emulsion jedoch einen hohen Anteil an Wachs und gegebenenfalls weiteren Polymerisaten enthält, so
daß diese Emulsion beim Auftragen auf Papier oder Pappe an der Oberfläche verbleibt und beim nachfolgeiidcu
Erhitzen einen zusammenhängenden, wasserabstoßenden Film bildet. Eine besondere Festigkeit
durch einen festeren Zusammenhalt der Einzclfasern wird hierbei nicht erreicht. Ferner ist aus der USA.-
Patentschrift 2 803 171 die Verwendung von LianinsLilfonaten
zur Hersiellung von Wachsemulsionen beschrieben.
Die Lignosulfonate werden hierbei jedoch nur in ganz geringen Mengen als oberflächenaktiver
Stoff hinzugegeben. Besondere Festigkeitseigenschaften werden durch solche Emulsionen den damit behandelten
Pappen ebenfalls nicht erteilt. Auch in der im Wochenblatt für Papierfabrikation« Nr. 7 (1935)
\on F. O h 1. S. 124, beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Biiumenpapieren unter Verwendung
von Bitumenemulsionen, welche Ablaugen aus der
Zellstofi'abrikation enthalten, läßt sich nicht entnehmen,
daß hiermit dem Papier besondere Festigkeitseigenschaften erteilt werden, wie dies erfindungsgemäß
möglich ist.
Ferner wurde die Anwendung einer wäßrigen Lösung eines Salzes von Ligninsuifonsäure vorgeschlagen.
Die Verwendung von Lignosulfonaten des Calciums und Magnus ums in Form von Emulsionen ist
ebenfalls in der USA.-Patentschrift 1 444 844 als Bindemittel für Briketts aus pulverförmigen Stoffen
beschrieben. Ligninsulfonsäuresalze sind jedoch hochhygroskopisch, und eine damit behandelte
Pappe verliert ihre verbesserte Steifheit und Starrheit weitgehend, wenn sie hochfeuchien Bedingungen
ausgesetzt wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß eine Verbesserung der Steifheit und Starrheit von
Pappe erzielt werden kann, wobei diese Verbesserungen überraschenderweise auch unter hochfeuchten
Bedingungen weitgehend erhalten oleiben, wenn man eine geringe Menge eines hydrophoben Wachsmaterials
in einer wäßrigen Ligninsulfoiiatlösung dispergiert und die Pappe mit der erhaltenen Dispersion
behandelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß eine Dispersion verwendet wird, deren
Feststoffgehalt zu 95 bis 99 Gewichtsprozent aus einem wasserlöslichen Ligninsulfonatsalz und zu 5
bis 1 Gewichtsprozent aus einem hydrophoben, wachsartigen Material besteht.
Bei Pappe, welche nicht mit hochfestem Cellulosefasermaterial kaschiert ist (unkaschierte Schrenz-
oder Speltpappe), werden bevorzugterweise beide Oberflächen behandelt, insbesondere wenn die Pappe
eine Dicke von annähernd 1,3 mm aufweist, um eine Verbesserung der physikalischen I-estigkeitseigenschaften
zu erzielen. Bei einer Pappe, welche auf einer Seite mit einem hochfesten Cellulosefasermaterial
(weiße kaschierte Pappe) kaschiert ist, wird die unkaschierte Oberfläche vorteilhafterweise einer oder
mehreren Behandlungen mit der wäßrigen Dispersion unterworfen. Es ist ferner möglich, eine der Oberflächen
einer unkaschierten Pappe mit der wäßrigen Dispersion zu behandeln und die unbehandeltc Oberfläche
dieses Produkts mit der unbehandelten Oberfläche einer in ähnlicher Weise behandelten unkaschierten
Pappe zu verkleben, wobei eine laminierte Pappe mit verbesserten physikalischen Festigkeitseigenschafien
erhalten wird.
Bei einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Pappe an mindestens einer
Oberfläche mit einer wäßrigen 5- bis 60gewichtsprozentigen Dispersion behandelt, wobei deren Feststoffgehalt
47,5 bis 95 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Ligninsulfonatsalzes, 5 bis 1 Gewichtsprozent
eines hydrophoben Wachsmaterials und 47,5 bis 4 Gewichtsprozent eines wasserquellbaren hochmolekularen
Polysaccharids umfaßt. Die Gegenwart des Polysaccharide, insbesondere einer S'.ärse oder eines
Mannogalactans. dient zur Erhaltung der Berstfestigkeitscigensehaften
der Pappe. Die Berstfestigkeilseieenscliaften
können durch den Mullenwert angeeeben werden, welcher gemäß B. S. 3137.1059 bestimmt
wird.
Die in Verbindung mit vorliegender Er'indung verwendbare Pappe kann aus mechanischer Pulpe.
ίο einem Gemisch von chemischer und mechanischer
Pulpe, einer von Sekundärfasern abgeleiteten Pulpe. Siebrückständen oder Mischungen dieser Materialien
hergestellt sein. Eine Sekundärfaserpulpe z. B. aus Al fallpapiermischungen. Pappkartonabfällen oder
Zeitungspapierabfällen ist ein bevorzugtes Material, da die Festigkeitseigenschaften eines solchen Materials
am stärksten verbessert werden.
Der Feststoffgehalt der Dispersion kann von 5 bis 60 Gewichtsprozent variieren. Die obere Grenze dieses
Bereichs bestimmt sich in erster Linie durch die Viskosität und durch die Stabilität der Dispersion bei
der Temperatur, bei der sie angewandt wird. Die untere Grenze dieses Bereichs bestimmt sich durch die
zwangläufige Aufnahme von Festkörperteilchen seitens der Pappe während der Anwendung der Dispersion.
Ein bevorzugter Bereich des Festsloffgehaltes reicht von 20 bis 40 Gewichtsprozent.
Der bevorzugte Bereich der Anwendungstemperatur liegt zwischen Ί5 und 40~ C und sollte vorzugsweise
unterhalb des Schmelzpunktes des wachsartigen Materials liegen. Je höher die Anwendungstemperatur,
um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Überzugsdispersion zusammenbricht, wobei sich
zwangläufig große Mengen von wachsartigem Material auf der Pappe absetzen. Die Parameter des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden günstigerweise so eingestellt, daß die Menge an iJaninsulfonat und
wachsartigem Material, welche von der Pappe aufgenommen wird, zwischen 0.5 und 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Pappe, beträgt.
Das Ligninsulfonatsalz sollte in Wasser löslich sein und vorzugsweise ein Minimum an hygroskopischen
Zuckerverunreinigungen enthalten. Calcium-, Natrium-, Magnesium- und Aluminium-Ligninsulfonatsalze
sind allgemein erhältlich. Natriumligninsulfonat oder Calciumligninsulfonai werden bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren bevorzugt.
Das hydrophobe wachsartige Material sollte in eine stabile Dispersion mit der wäßrigen Ligninsulfonatlösung
gebracht werden, und es sollte einen Schmelzpunkt von solchem Wert haben, daß die Dispersion
bei der Temperatur stabil bleibt, bei der sie auf die Pappe aufgebracht wird. Das wachsartige
Material kann direkt in der wäßrigen Lösung des Ligninsulfonatsalzes dispergiert werden. Bequemerweise
kann man ferner zunächst eine wäßrige Dispersion des wachsartigen Materials mit Hilfe eines Dispergiermittels
bilden, welches in bezug auf das Ligninsulfonatsalz inert ist, wonach diese Dispersion der
Ligninsulfonatsalzlösung zugesetzt wird. Falls erwünscht, kann auch festes Ligninsulfonatsalz einer
geeigneten wäßrigen Dispersion des wachsartigen Materials zugesetzt werden.
Geeignete wachsartige Materialien sind z. B. Paraffinkohlenwasserstoffe
(Paraffinwachs mit einem Schmelzpunkt von mindestens 40° C oder ein Polyäthylenwachs
mit einem niedrigen Molekulargewicht) oder Fettalkohol (wie z. B. Cetylalkohol). Bevorzug-
terweise wird ein nichtionisches oberflächenaktives obiger Beschreibung hergestellten Dispersion auf die
Mittel verwendet, um eine wäßrige Dispersion des Pappeüberflächen wurde eine Aufnahme von
wachsartigen Materials herzustellen. Die Menge an 24.5 g, m2 auf der Pappe erzielt. Die Steigerung der
wachsartigem Material, welche in der Dispersion vcr- Querstcitheit der Pappe beträgt etwa 45° <
> (320 bis wendet wird, liegt vorzugsweise zwischen 1 und 5 464 Tabcreinheiten).
2 Gewichtsprozent, bezoacn auf den Feststoffcehalt . .
der Dispersion. " " Be. spiel 2
Die wäßrige Dispersion von Ligninsulfonat und Eine Dispersion mit einer Zusammensetzung ce-
wachsartigem Material kann auf die Oberfläche der maß der im Beispiel 1 beschriebenen Dispersion wird
Pappe durch eine Behandlung »in der Maschine« io hergestellt. Diese Dispersion wird zur Behandlung
oder durch eine Behandlung »außerhalb der Ma- der unkaschierten Oberfläche einer weißen kaschierschine«
aufgebracht werden. Vor der Behandlung ten Pappe mit einer Starke von 0,52 mm und einem
kann die Pappe entweder teilweise oder vollständig Grur.dgewicht von 370 g'm- verwendet, wobei 7.5
getrocknet werden. Die wäßrige Dispersion wird vor- g'm'- Feststoffe aus der Dispersion aufgenommen
zugsweise mittels einer Leimpre< ^. mittels eines Ka- 15 werden. Eine Probe der behandelten Pappe wird unlanderwasserkastens
oder durch Sprühung auf die ter den Bedingungen konstanter tropischer Feuchtig-Pappe
aufgebracht. Die Aufnahme der Dispersion keit und Temperatur (90"Zn RH/40 C) konditioduvch
die Pappe hängt von der Aufbringungstempe- niert, und ihre Quersteifheit wird bestimmt. Die
ratur, dem Feststoffgehalt der angewandten Disper- Quersteifheit der behandelten Pappe ist um 22" υ gesion,
dem Grad der Verleimung der Pappe und der 20 genüber der Quersteifheit unbehandelter und unter
Maschinengeschwindigkeit ab. ähnlichen tropischen Bedingungen equlibrierter
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- Pappe verbessert.
gestellte Pappe besitzt eine verbesserte Steifheit und Eine weitere Probe dieser Pappe wird mit einer
Starrheit (selbst unter dem Einfluß von tropischen wäßrigen Lösung mit 35 Gewichtsprozent Calcium-Feuchtigkeitsbedingungen).
Diese physikalischen 25 ligirrtsulfonat allein gemäß dem im Beispiel 1 beEigenschaften
sind besser als bei ähnlichen Pappen, schriebenen Verfahren behandelt. Hierbei war jewelche
nicht in derartiger Weise behandelt wurden. doch die Quersteifheit der behandelten Pappe bei
Zum Beweis des technischen Fortschrittes wird auf 900O RH/40Q C niedriger als bei unbehandelter
die nachstehenden Vergleichsversuche verwiesen. Pappe.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von 30 .
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Beispiel 3
20 Gewichtsteile Calciumligninsulfonat mit 1Ου/ο
Beispiel 1 Zuckerverunreinigung werden in 80 Gewichtsteilen
Wasser aufgelöst. 0,5 Gewichtsteile einer 40gewichts-
35 Gewichtsteile Calciumligninsulfonat (enthal- 35 prozentigen wäßrigen Dispersion von Paraffinwachs
tend lO"/o Zuckerverunreinigung) werden in 65 Ge- mit einem Schmelzpunkt von 40°Cs wobei 2 Gewichtsteilen
Wasser bei einer Temperatur von 50° C wichtsprozent Calciumligninsulfonat, bezogen auf
unter Rühren gelöst. 0,88 Gewichtsteile einer 40ge- das Gewicht des Wachses, als Dispergiermittel zugewichtsprozentigen
wäßrigen Dispersion von Paraffin- setzt wurden, werden unter Rührung in diese Lösung
wachs mit einem Schmelzpunkt von 40° C wurden 40 gegeben. Eine riefelbare Pappe mit einer Dicke von
sodann in die Lösung eingerührt. Das Wachs wurde 0,21mm und einem Grundgewicht von 136 g/m2
zuvor mit Hilfe von 2 Gewichtsprozent Calciumlig- wird auf einer Seite mit der so hergestellten Disperninsulfonat
in wäßrige Dispersion gebracht. Die bei- sion bei 25C C behandelt. Die Behandlung wird in
den Oberflächen von unverleimter Pappe mit einem der Verleimpresse einer Pappenmaschine durchge-Grundgewicht
von 670 g/m2 und einer Dicke von 45 führt, wobei sich eine Feststoffaufnahme von 4 g/nr-1,01mm,
welche ausschließlich aus rückgewonnener ergibt. Die behandelte Pappe wird bei 65 %
Abfallpapierpulpe hergestellt wurde, wird mit der so RH/2CC C konditioniert und sodann geriefelt. Das
hergestellten wäßrigen Dispersion bei 38° C behan- geriefelte Material wird in einem Gaydonbruchprüfer
delt. Die Dispersion wird mittels Kalanderwasserbe- einer Bruchprüfung unterworfen,
halter aufgebracht, wobei pro Oberfläche der Pappe 50 Es wurde festgestellt, daß die behandelte Pappe eine Behandlung erfolgt. Dabei ergibt sich eine Ge- Concora-Werte zeigt, die um 40 °/o höher lagen als samtaufnahme auf der Pappe von 10,5 g/m2. diejenigen unbehandelter Pappe (22 bis 28,6 kg).
halter aufgebracht, wobei pro Oberfläche der Pappe 50 Es wurde festgestellt, daß die behandelte Pappe eine Behandlung erfolgt. Dabei ergibt sich eine Ge- Concora-Werte zeigt, die um 40 °/o höher lagen als samtaufnahme auf der Pappe von 10,5 g/m2. diejenigen unbehandelter Pappe (22 bis 28,6 kg).
Eine Probe der behandelten Pappe wird unter den . .
Bedingungen konstanter relativer Feuchtigkeit (RH) Beispiel 4
und Temperatur (650Zo RH/20 C) ins Gleichge- 55 20 Gewichtsteile Natriumligninsulfonat werden in
wicht gebracht, und ihre Quersteifheit wird mit Hilfe 80 Gewichtsteilen Wasser aufgelöst. Unter heftigem
der in B. S. 3748/1964 beschriebenen Methode be- Rühren werden in diese Lösung 0 5 Gewichtsteile
stimmt. Eine nicht behandelte Pappe des gleichen einer 40gewichtsprozentigen wäßrigen Dispersion
Grundgewichts, welche ebenfalls von ähnlicher von Paraffinwachs mit einem Schmelzpunkt von
wiedergewonnener Abfallpapierpulpe auf der glci- 60 40° C gegeben.
chen Maschine und bei ähnlicher Produktionsge- Eine Pappe ähnlich der gemäß Beispiel 3 wird mit
schwindigkeit hergestellt wurde und unter ähnlichen der so hergestellten Dispersion behandelt, wobei sich
Bedingungen der Feuchtigkeit und Temperatur kon- eine Feststorfaufnahme der Pappen von 4 g/m2 erditioniert
wurde, wird mit der behandelten Pappe gibt. Eine Probe der so behandelten Pappe wird geverglichen.
Die behandelte Pappe zeigt einen Zu- 65 riefelt und ihre Concorawerte werden bestimmt. Es
wachs an Quersteifheit von 27°/o (320 bis 406 Taber- wird festgestellt, daß die behandelte Pappe Concoraeinheiten).
Durch \nwendung von zwei Wasserbe- werte aufweist, die etwa um 40% höher liegen als
haltern pro Oberfläche bei Aufbringung der gemäß diejeniger einer Probe unbehandelter Pappe,
20 Gewichtsteile Calciumligninsulfonat und 6 Gewichtsteile
Kartoffelstärke werden in 74 Gewichtstcilen Wasser aufgelöst. Unter Rühren werden in diese
Lösung 0,5 Gewichtsteile einer 40gc\vichtsprozcntigen wäßrigen Dispersion von Paraffinwachs mit
einem Schmelzpunkt von 40° C gegeben, wobei die Dispersion 2 Gewichtsprozent Calciumligninsulfonat,
bezogen auf das Gewicht des Wachses, als Dispersionsmittel enthält. Eine riefelbare Pappe mit einer
Stärke von 0,21 mm und einem Grundgewicht von 136 g/m2 wird auf beiden Seiten bei 25° C mit der
so hergestellten Dispersion behandelt. Die Dispersion wird in einer Verleimpresse einer Pappenmaschine
aufgebracht, wobei sich eine Gesamtfeststoffaufnahme von 4 g/m2 ergibt.
Nach dem Konditionieren bei 65% RH/20° C wurde festgestellt, daß die so behandelte Pappe einen
Starrheitswert (28 kg) aufweist, der um 30 % höher liegt als der Starrheitswert (23 kg) von ähnlicher unbehandelter
Pappe.
30 Gewichtsteile Calciumligninsulfonat werden in as
70 Gewichtsteilen Wasser bei einer Temperatur von 50° C aufgelöst. In diese Lösung werden sodann
0,75 Gewichisteile einer 40gewichtsprozentigen wäßrigen Wüchsdispcrsion eingerührt.
Eine weiße verleimte Pappe mit einem Grundgewicht von 378 g/m2 und einer Stärke von 0,5 mm
wird auf ihrer unkaschierten Fläche mit der so hergestellten Dispersion behandelt. Die Behandlung erfolgt
mittels zweier Kalanderwasserkästen, und es ergibt sich eine Feststoffaufnahme von 7,5 g/m2. Nach
dem Konditionieren bei 65% RH/20°C wird eine Quersteifheit gefunden, welche um 40 % (62 bis 87
Tabereinheiten) höher liegt als die Quersteifheit einer ähnlichen, jedoch unbehandelten weißen kaschierten
Pappe, welche unter ähnlichen Bedingungen equilibriert wurde.
Eine wäßrige Dispersion wird gemäß der im Beispiel 1 beschriebenen Methode hergestellt.
Eine Oberfläche einer Pappe mit einem Grundgewicht von 670 g/m2 und einer Stärke von 1,01 mm,
welche ausschließlich aus rückgewonnener Abfallpapierpulpe hergestellt wurde, wird mit Hilfe von Kalanderwasserb-bHltern
mit der oben beschriebenen wäßrigen Dispersion zweifach behandelt. Es wird eine Feststoff aufnahme von 13,5 g/m2 erzielt. Das so
hergestellte Produkt wird mit einer weiteren Papprolle verbunden, welche in ähnlicher Weise behandelt
wurde, so daß die behandelten Oberflächen nicht in Berührung miteinander kommen. Nach dem
Konditionieren bei 65% RH/20°C wird eine Steifheit des Verbundes gefunden, die in der Querrichtung
um 50% und in der Maschinenrichtung um 27 % verbessert ist
stellte Pappe mit einem Grundgewicht von 395 g/m2
und einer Dicke von 0,69 mm wird zweifach mit der 5 %igen Dispersion behandelt. Es werden die prozentuale
Feststoffaufnahme und die Verbesserung der Steifheit in der Maschinenrichtung und in der
Querrichtung (gemessen bei 65% RH/20° C) bestimmt.
Die erhaltenen Werte finden sich in der untenstehenden Tabelle. Dieses Experiment wird mit
Proben der mit der 20 %igen und der 40 %igen wäßrigcn Dispersion behandelten Pappe wiederholt.
Behandlung 15 mit Dispersion »/0 |
Feststoff
aufnahme Vo |
Durch schnittliche Verbesserung der Steifheit in der Maschinen richtung »/0 |
Durch schnittliche Verbesserung der Steilheit in der Quer richtung »/0 |
ao 5 | 0,5 2,0 4,7 |
7,1 34,8 53,6 |
8,6 62,5 106,0 |
20 | |||
40 |
Eine Pappe mit Mittel- und Decklagen aus Abfallpapierpulpe,
mit einer einzigen Kaschierung aus ungebleichten Kraftpapierfasern und einem Grundgewichi
von 226 g/m2 wird auf der unkaschierten
Oberfläche mit einer wäßrigen Dispersion von 540 Gewichtsteilen Calciumligninsulfonat, 312 Gewichtsteilen Stärke und 5,4 Gewichtsteilen Paraffinwachs
mit einem Schmelzpunkt von 40° C behandelt. Dei Feststoffgehalt dieser wäßrigen Dispersion betrag!
etwa 17 %. Es ergibt sich eine angenäherte Feststoffaufnahme
von 4,5 % Calciumligninsulfonat/Wachs
und 2,0 % (4,5 g/m2) Stärke.
Sodann wird die Starrheit einer Probe der behandelten und einer unbehandelten Pappe bestimmt. Die
Starrheit der behandelten Pappe beträgt 29,4 kg, während die Starrheit der unbehandelten Pappe
26,8 kg beträgt.
Drei wäßrige Dispersionen werden hergestellt, welche 5 bzw. 20 bzw. 40 % des Calciumligninsulfonats
gemäß Beispiel 1 und 1 Gewichtsprozent Paraffinwachs mit einem Schmelzpunkt von 40° C, bezogen
auf das Gewicht des Ligninsulfonats, enthalten.
Eine ausschließlich von Abfallpapierpulpe hergeWeiße
kaschierte Schrenz- oder Speltpap->e mil
einem Grundgewicht von 295 g/m2 und einer Stärke von 0,44 mm wird mit einer wäßrigen Dispersion mil
40 Gewichtsprozent Calciumligninsulfonat und 1 Gewichtsprozent Paraffinwachs, bezogen auf das Gewicht
des Calciumligninsulfonats, behandelt Die unkaschierte Oberfläche der Pappe wird einer einziger
Behandlung mit dieser Dispersion unterworfen. Di( prozentuale Feststoff aufnahme beträgt 2,7° 0 (8,1
g/m2). Die behandelte Pappe zeigt eine Steigerung
der Quersteifheit um 35 %.
Eine Probe der weißen kaschierten Schrenz- odei Speltpappe wird ferner mit einer wäßrigen Disper
sion mit 40 Gewichtsprozent Calciumligninsulfona und 20 Gewichtsprozent Paraffinwachs, bezogen au
das Gewicht des Calciumligninsulfonats, behandelt Die behandelte Pappe zeigt eine Zunahme der Quer
steilheit um 23 °/o. Es wird ferner eine Zunahme de Wasserbeständigkeit der Pappe um 25 % erzielt, ver
glichen mit einer gemäß dem ersten Teil dieses Bei spiels behandelten Pappe.
Eine weitere Probe der weißen kaschierte! Schrenz- oder Speltpappe wird mit ciaer wäßrige»
Dispersion einer Wachsmenge äquivalent der im obigen
Experiment verwendeten behandelt. Die Feststoffaufnahme beträgt 2 "/<> (6 g/m2)· Die behandelte
Pappe zeigt eine Abnahme der Quersteifheit um 9°/o. Bei Wiederholung dieses Experiments unter Bcdingur.gen,
die zu einer Feststoffaufnahme von 4 % führen, wird eine Abnahme der Quersteifheit um
14% beobachtet.
Vergleichsversuche
Sechs Probestücke von 33 χ 22,9 cm aus frisch hergestellter Pappe mit einem Grundgewicht von 558
g/m2 und 0,835 mm Dicke wurden aus einer Cellulosepulpe
hergestellt, welche vollständig aus Altpapier gewonnen worden war. Eine Oberfläche von jedem
dieser Probestücke wurde zunächst mit Wasser behandelt und anschließend an der Luft trocknen gelassen.
Dann wurde eine wäßrige Dispersion hergestellt, welche 1,2 Gewichtstcile Paraffinwachs mit einem
Schmelzpunkt von etwa 40° C in 60 Gewichtsteilen Wasser enthielt. Das Paraffinwachs wurde im Wasser
unter Zuhilfenahme von 2% Calciumligninsulfonat, bezogen auf das Gewicht des Wachses, dispcrgiert.
Ein Teil dieser wäßrigen Dispersion wurde auf die an Luft getrockneten Pappeprobestücke aufgegeben und
der Jberschuß mittels einer »Meyer-Stange« entfernt. Proben der behandelten Pappe in einer Größe
von 20,3 X 17,8 cm wurden dann ausgeschnitten, bei 105 C getrocknet und gewogen.
Ein Vergleich einer gewogenen Standardprobe der Pappe vor und nach der Behandlung mit der wäßrigen
Wachsdispersion zeigt, daß eine Feststoffaufnahme von 1,5 g/m2 der Pappe erfolgt war.
Die behandelten Probestücke wurden bei 65 % relativer Luftfeuchtigkeit/200 C bis zur Gleichgewichtscinsteliung
gelagert, dann wurden vier Teststücke aus jeder Probe ausgeschnitten. Der Rest der
Probestücke wurde bei 90°/o relativer Luftfeuchtigkeit/340 C bis zur Gleichgcwichtscinstellung gelagert
und weitere vier Teststücke ausgeschnitten. Die Steifigkeit in Querrichtung (C. D.) und in der Maschinenrichtung
(M. D.) von jedem im Gleichgcwichtszustand befindlichen Teststück wurde entsprechend der
in der Norm B. S. 3748/1964 beschriebenen Methode bestimmt. Die Durchschnittswerte der Steifigkeit sind
in der folgenden Zusammenstellung aufgeführt:
IO | Unbehandeltc Pappe, | C.D.- | M.D.- |
konditioniert bei 65% | Stcifigkcit | Steifigkeit | |
15 r. F./20° C | |||
behandelte Pappe, | |||
konditioniert bei 65% | 194 | 901,5 | |
r. F./20°C | |||
unbehandeltc Pappe, | |||
20 konditioniert bei 90% | 190 | 890 | |
r. F./34°C | |||
behandelte Pappe, | |||
konditioniert bei 90% | 157 | 685,5 | |
_, r.F./34"C | |||
165 | 740 |
Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß eine Behandlung mit einer Dispersion, weiche zu einem
überwiegenden Teil aus Paraffinwachs und nur zu einem geringen Anteil Ligninsulfonate!? besteht..
keine irgendwie bemerkenswerte Verbesserung der C. D.-Slcifigkeit bewirkt, weder nach der Gleichgcwichtscinstellung
unter normalen Bedingungen noch nach der Gleichgewichlscinstellung bzw. Konditionierung
bei 90 % relativer Luftfeuchtigkeit^0 C.
Demgegenüber werden bei Anwendung der erfindungsgemäßen Dispersion, d. h. einer Dispersion, die
einen größeren Anteil von Ligninsulfonatsalz und einen kleineren Anteil eines hydrophoben, wachsartigen
Materials enthält, überraschende Verbesserungen erhalten.
Claims (5)
1. Verfahren zum Behandeln von Pappe, wobei
mindestens eine Oberfläche der Pappe mit einer 5- bis oOgewichtsprozentigen. wäßrigen Dispersion
eines wasserlöslichen Ligninsulfonatsalzes und eines hydrophoben, wachsartigen Materials
behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion, deren Feststoffaehalt
zu 95 bis 99 Gewichtsprozent aus einem wasserlöslichen Ligninsulfonatsalz und zu
5 bis 1 Gewichtsprozent aus einem hydrophoben, wachsartigen Material besteht, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Dispersion, deren Feststoffgehalt neben 47,5 bis 95 Gewichtsprozent
aus einem wasserlöslichen Ligninsulfonatsalz und 5 bis 1 Gewichtsprozent aus einem hydrophoben,
wachsartigen Material noch zu 47.5 bis 4 Gewichtsprozent aus einem in Wasser quellbaren,
hochmolekularen Polysaccharid besteht, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion, deren Feststoffgehalt
20 bis 40 Gewichtsprozent beträgt, verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als hydrophob:
s, wachsartiges Material ein Paraffinwachs verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Dispersion an hydrophobem, wachsartigem Material 1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf den
Feststoffgehalt der Dispersion, verwendet werden.
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