DE2017816B2 - Verfahren zur Herstellung von Gleichstückkoks in Verkokungskammern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gleichstückkoks in VerkokungskammernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gleichstückkoks (Polyederkoks) in indirekt
beheizten Verkokungskammern, wobei die zu verkokenden Kohlestücke oder Kohlepelleis oder Kohlebriketts
oder anderweitig in Stückform übergeführte Feinkohle vor der Verkokung mit einer Hülle versehen
werden.
Es ist ein Verfahren zum Schwelen von Preßlingen aus backender Steinkohle, insbesondere nach dem
Spülgasverfahren bekannt, bei dem die Preßlinge vor dem Schwelen mit Staub nichtbackender Kohle oder
mit Torfstaub bei wenig erhöhter Temperatur, zweckmäßig bei etwa 70°, bestäubt werden (DE-PS
870995).
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung kleinstückigen Kokses, bei dem man der Einsatzkohle
einen nicht oder schlecht kokenden stückigen Stoff zusetzt, der einen von dem aus der Einsatzkohle entstehenden
Koks abweichenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzt (DE-OS 1421266), und
schließlich ist auch noch ein Verfahren bekannt, bei dem nicht kokenden Flamm- oder Fettkohlen vor der
Verkokung natürliche oder nicht natürliche Metalloxide zugefügt werden, die entweder magnetisch sind
oder magnetisch gemacht werden, wobei den Metalloxiden auch Anteile von Kokskohle zugegeben werden
können (FR-PS 1108996).
Nach einem vorgeschlagenen Verkokungsverfahren (DT-OS 1943 763) wird in normalen horizontalen
indirekt beheizten Verkokungskammern Koks weitgehend gleicher Stückgröße hergestellt, und dieser
Gleichstückkoks nimmt aufgrund des Verkokungsvorganges die Form von mehr oder minder gleichmäßig
geformten Polyedern mit deutlich flächenhafter Ausbildung an.
Nach den bekannten Verfahren wird entweder ein aus den Ofenkammern ausdrückbarer Kokskuchen
erhalten, der bei der Weiterverarbeitung in völlig irregulär geformte Koksstücke zerfällt, wobei u. a. besonders
kleine Koksstücke erhalten werden können, oder es werden aus Kohlebriketts gleichgeformte Koksstücke
erhalten, wobei die Verkokung aber nicht in einem horizontalen Verkokungsofen stattfinden kann,
weil der Koks ursprünglich nicht als zusammenhängender, ausdrückbarer Kokskuchen erhalten wird,
"' was jedoch für den Betrieb von horizontalen Verkokungsöfen unerläßlich ist.
Nach dem vorgeschlagenen Verfahren wird zwar ein zusammenhängender Kokskuchen erhalten, der
bei der Weiterverarbeitung ohne wesentlichen Aufwand zur Auflösung gebracht werden kann und dann
in Koksstücke gleicher Größe und gleicher Form zerfällt, jedoch hat es sich gezeigt, daß für dieses Verkokungsverfahren
einmal relativ große Eisenerzmengen erforderlich sind, um einen ausreichenden Trennef-
ij fekt zwischen den einzelnen Polyedern nach dem
Ausdrücken des Kokses aus der Kammer hervorzurufen und zum anderen, daß die Eisenerzschichten auf
den Kohlestücken die Gefahr eines frühzeitigen Verschleißes der Kammerwände hervorrufen. Gute
-" Trenneffekte ließen sich bei normalen Kokskohlen und bei Stückgrößen des angestrebten Kokses von
etwa 40bis 60 mm erst erreichen, wenn mehr als 10% Eisenerz an die Stücke anpelletiert wurden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist
-'· es daher, Maßnahmen aufzufinden und vorzuschlagen,
bei deren Anwendung ein zusammenhängender, ausdrückbarer Kokskuchen erhalten wird, der bei der
Weiterverarbeitung in Gleichstückkoks zerfällt und Erz nur in solchen Mengen angewendet werden muß,
in die wirtschaftlich nicht ins Gewicht fallen und eine
Schädigung der Wände der Verkokungsöfen ausschließen.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Hülle von Kohlepellets oder Briketts aus einer in-
n nigen Mischung von Feinkohle und hämatitischem Feinerz besteht.
Dabei kann die zur Mischung mit dem Erz verwendete Feinkohle auch die Kokskohle selber sein; es
kann jedoch auch eine andere Feinkohle verwendet
4(i werden.
Als besonders wirkungsvoll hat es sich erwiesen, daß an Kohlepellets eine Mischung aus verkokungsfähiger
Feinkohle mit einer Körnung unter 1 mm Durchmesser und einem Gewichtsverhältnis von etwa
4-) 34 Gewichtsprozent Kohle auf 66 Gewichtsprozent
Feinerz von einer Körnung unter 1 mm Durchmesser mit einer derartigen Schichtdicke anpelletiert wird,
daß sich im fertigen Schalenpellet ein Gehalt von etwa 2,5 Gewichtsprozent ergibt.
κι Durch die Magerung des Hüllenmaterials ergibt
sich eine erhebliche Erzeinsparung, und es wird eine Schädigung der meisten aus Silikasteinen bestehenden
Kammerwände bei Verkokungsöfen vermieden. Bei den in Verkokungsöfen normalerweise herrschenden
r") Temperaturen kann das Vorhandensein von allzu großen
Mengen an Eisen zu einer Verbindung des Eisens mit dem Silikamaterial führen und die Festigkeitseigenschaften
der Kammerwände beeinträchtigen.
Das Wesen dieser Erfindung wird anhand des fol-
Das Wesen dieser Erfindung wird anhand des fol-
W) genden Beispiels erläutert:
Normale Kokskohle der Zeche Anna II des Eschweiler Bergbau-Vereins, wie sie üblicherweise
br> für die Kammerverkokung zur Erzielung von Hochofenkoks
eingesetzt wird, wurde auf eine Korngröße unter etwa 1 mm zerkleinert. Diese Kohle wurde mit
16% Wasser auf einem Pelletierteller zu Kohlepellets
umgewandelt. Die Kohlepellets hatten einen Durchmesser von 30 bis 40 mm.
Aus Feinkohle dergleichen Herkunft wie oben beschrieben,
aber mit einem Feinheitsgrad unter 1 mm und Hämatiterz mit etwa 65% Eisengehalt und einer
Korngröße unter 1 mm wurde ein inniges Körnungsgemisch hergestellt. In diesem Gemisch war der Gewichtsanteil
der Kohle 33 % im Verhältnis zum Gewichtsanteil des Erzes.
Das Kohleerzgemisch wurde an die Kohlepellets anpelletiert in einer derartigen Menge, daß die fertigen
Pellets etwa 2,5% Eisenerz enthielten.
Die Schalenpellets wurden in einer Retorte mit 38 cm innerer Weite verkokt. Die Garungszeit betrug
12 Stunden.
Die Körnungsanalyse des ausgebrachten Kokses war die folgende:
0- 5 mm | 9,7% |
5-10 mm | 0,4% |
10-30 rom | 1,2% |
30-60 mm | 68,5% |
über 60 mm | 20,2% |
Summe: | 100 % |
Die Trommelfestigkeit des erzeugten Polyederkokses (über 40 mm Korngröße) betrug 88,4% bei
100 Trommelumdrehungen.
Es erwies sich des weiteren, daß der größte Teil des zugesetzten Erzes (75%) sich in der kleinsten
Kornfraktion unter 5 mm Korngröße wiederfand. Aus dieser Kornfraktion kann ein erheblicher Teil des eingesetzten
Eisens in Form von metallischem Eisen durch eine Magnetscheidung zurückgewonnen werden.
Das Beispiel zeigt, daß mit dem Verfahren nach der Erfindung Polyederkoks mit dir geringen Erzzu
sätzen erzielt werden kann und daß zudem ein beträchtlicher Teil des zugesetzten Erzes in Form von
wertvollem Eisenschwamm zur Verfügung steht. Da es ein Hauptziel dieser Verfahrensentwicklung ist,
Hochofenkoks herzustellen, sind auch die beim Koks verbleibenden Mengen an Eisen bzw. Eisenerz keine
Verluste. Das Eisen im Polyederkoks wird im Hochofen in Form von Roheisen ausgetragen. Das Eisen
im Kleinkoks kommt in der Sinteranlage ebenfalls dem Verhüttungsverfahren wieder zugute.
Besonders wichtig ist es, daß durch die Vermischung des Eisenerzes mit großen Mengen Kohle vor
der Anpelletierung ein weitgehender Schutz der Kammerwandung vor dem Angriff durch die Eisenoxide
gegeben ist.
Die Figur erläutert anhand eines Schemas das erfindungsgemäße Verfahren, la ist ein Schnitt durch
eine Kammerfüllung aus Kohlepellets mit eisenoxidhaltigem Mantel. 2 ist der Kohlekern; 3 ist der eisenoxidhaltige
Mantel; 4 sind die Zwischenräume zwischen den einzelnen Pellets.
1 b ist der Schnitt durch eine Kammerfüllung nach
erfolgter Verkokung. 5 ist der Kokskern; 6 ist die Trennschicht aus feinkörnigem Koks, die durch die
Einwirkung der eisenerzhaltigen Schicht entstanden sind. Die Zwischenräume zwischen den Pellets 4 sind
durch das Ineinanderfließen der Pellets bei der Verkokung verschwunden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Gleichstückkoks (Polyederkoks) in indirekt bebeizten Verkokungskammern,
wobei die zu verkokenden Kohlestücke der Kohlepellets oder Kohlebriketts oder anderweitig in Stückform übergeführte Feinkohle
vor der Verkokung mit einer Hülle versehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle
aus einer innigen Mischung von Feinkohle und hämatitischem Feinerz besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Kohlepellets eine Mischung
aus verkokungsfähiger Feinkohle mit einer Körnung unter 1 mm und hämatitischem Feinerz mit
einer Körnung unter 1 mm und einem Gewichtsverhältnis voc etwa 34 Gewichtsprozent Kohle auf
66 Gewichtsprozent Feinerz mit einer derartigen Schichtdicke anpelletiert wird, daß sich im fertigen
Schalenpeilet ein Gehalt von etwa 2,5 Gewichtsprozent Erz ergibt.
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