DE2016711B2 - Einrichtung zur Entlastung und Sicherung von Simmerringen oder anderen Wellendichtungen bei hydrodynamischen Bremsen (Retardern) für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Einrichtung zur Entlastung und Sicherung von Simmerringen oder anderen Wellendichtungen bei hydrodynamischen Bremsen (Retardern) für Fahrzeuge, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Retarder der vorstehend erwähnten Art nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sind bekannt (US-PS
3139158). Bei diesen herrscht üblicherweise im
Arbeitskreislauf, und zwar insbesondere am Eintritt bzw. Austritt desselben ein relativ hoher Druck.
Dadurch besteht die Gefahr, daß die Wellendichtung vorzeitig leck werden und erhebliche Leckverluste
entstehen. Außerdem werden derartige Retarder fast immer vom Bremspedal des Fahrzeugs aus gesteuert. Es
besteht also die Gefahr, daß bei stehendem Fahrzeug durch ein unbeabsichtigtes oder probeweises Betätigen
des Bremspedals die Wellendichtungen am Retarder gewissermaßen durchgedrückt werden.
Der Erfindung liegt eine Lösung der vorstehenden Probleme als Aufgabe zugrunde.
Bei einer nicht unter den Gattungsbegriff der Erfindung fallenden bekannten Flüssigkeitswirbelbremse
zur Leistungsmessung (DE-PS 9 72 696) sind konzentrisch zwischen der den Läufer treibenden Antriebswelle
und einem letztere unmittelbar lagernden Pendelgehäuse Ringräume vorgesehen, die der Entlüftung der
Arbeitsflüssigkeit dienen und zu diesem Zweck einerseits über eine Entlüftungsleitung mit der Atmosphäre
in Verbindung stehen und andererseits von Zuleitungskanälen im Pendelgehäuse gespeist werden, die an einer
Stelle hohen Druckes in das Zentrum des durch korrespondierende Taschenschaufeln von Läufer und
Pendelgehäuse gebildeten Arbeitsraumes einmünden. Bei dieser bekannten Flüssigkeitswirbelbremse stellt
sich im Zentrum des Arbeitsraumes ein hoher Druck dadurch ein, daß einerseits mit Fliehkraftwirkung
~> arbeitende Förderkanäle des Läufers für die Zuführung der Arbeitsflüssigkeit im Zentrum des Arbeitsraurnes
ausmünden und andererseits mit dem Läufer verbundene Pumpleisten einen Rückhaltedruck erzeugen, der
über einen an der Stelle des größten Durchmessers des
ίο Arbeitsraumes zur Antriebswellenachse in den Arbeitsraum
einmündenden Ringraum auf das Zentrum zurückwirkt
Bei einer ebenfalls nicht unter den Gattungsbegriff der Erfindung fallenden bekannten Einrichtung (DE-PS
4 83 397) an flüssigkeitsgesperrten Stopfbüchsen von Kreiselmaschinen zur Erzielung einer dem Sperrmittel
entgegenlaufenden Förder:.iittelströmung wird der zur
Unterhaltung der Strömung notwendige Druckunterschied zwischen dem abzudichtenden Raum und dem
innenseitigen Ablaufraum des Sperrmittels dadurch unterhalten, daß die beiden Räume mit zwei Stellen
verschiedenen Druckes der Maschine verbunden sind.
Bei einer gleichfalls nicht zum Gattungsbegriff der Erfindung gehörenden bekannten Labyrinthstopfbüchse
(DE-PS 4 51 680) für die Wellen von Maschinen mit hoher Drehzahl, insbesondere von Kreiselverdichtern
und Dampfturbinen, welche mindestens zwei Zwischenentnahmeuellen aufweist, unterhalten Regelvorrichtungen
in der äußersten Entnahmestelle einen Druck von wenig unter Atmosphärendruck und in der inneren
Entnahmestelle einen Druck von wenig über demjenigen in der äußeren Zwischenentnahmestelle, wobei
Vorrichtungen die Verluste der inneren Entnahmestelle zurück nach der Maschine und die in der äußeren
J1J Entnahmestelle zusammen mit der von außen angesaugten
Luft nach einer Rückgewinnungsanlage, einem Kamin oder nach einer gleichartigen Einrichtung
führen.
Die eingangs erläuterte Aufgabe ist gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Die eingangs erläuterte Aufgabe ist gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Die Einrichtung nach der Erfindung hat den Vorteil, daß im Betrieb, d. h. bei rotierendem Retarder, eine
Entlastung der Wellendichtung, ζ. B. der Simmerringe, eintritt. Andererseits wird bei stehendem Fahrzeug und
bei Betätigung des Bremspedals der an diesem erzeugte Druck durch die Sperrvorrichtung auf das Bremspedal
zurückübertragen, so daß dort eine erheblich größere Kraft wirkt, die den Fahrer zumindest auf die
w Unzulässigkeit einer solchen Betätigung aufmerksam
macht oder eine solche sogar verhindert.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung ist für die Dichtungen durch ein und dieselbe Leitungsverbindung
ein Schutz geschaffen, der sowohl im Betrieb auch bei
ν-· stehender Bremse wirksam ist. Weiterhin ist es bei der
Einrichtung vorteilhaft, daß die an der Dichtung gesammelte Leckflüssigkeit wieder in den Arbeitskreislauf
der Bremse zurückgeführt wird.
Die Erfindung bevorzugt eine Lösung, wonach der
Die Erfindung bevorzugt eine Lösung, wonach der
b° Wellendichtung, ζ. B. dem Simmerring, noch eine
weitere Dichtung vorgeschaltet ist und der zwischen beiden Dichtungen liegende Raum als Entlastungsraum
dient. Auf diese Weise kann die Entlastung noch wirksamer gestaltet werden.
hl> Im einzelnen wird dann vorgeschlagen, daß im
Gehäuse der hydrodynamischen Bremse eine Bohrung zum Kern des Arbeitskreislaufes geführt ist und daß
diese Bohrung andererseits mit dem Entlastungsraum
unmittelbar vor der Wellendichtung bzw. zwischen den beiden Dichtungen in Verbindung steht Diese Verbindungsleitungen
können zweckmäßigerweise durch Gehäusebohrungen dargestellt werden.
Nach der Erfindung ist dem Bremspedal ein druckmittelbetätigter Servo-Zylinder zugeordnet, dessen
Kolben am Bremspedal angreift und dessen Zylinderraum mit dem Entlastungsraum vor der
Wellendichtung bzw. mit der Leitung zwischen diesem und der in dem Kern des Arbeitskreislaufes führenden
Bohrung verbunden ist. Hierdurch wird der sich im stehenden Retarder bei unbeabsichtigter Betätigung des
Bremspedals aufbauende Druck auf den Servo-Zylinder übertragen, der dadurch eine Betätigung des Bremspedals
erschwert oder sogar verhindert
Einzelheiten der Erfindung zeigt das Ausführungsbeispiel der Zeichnung anhand eines im Schema dargestellten
Retarders.
Nach der Zeichnung hat der Retarder 10 ein vom feststehenden Gehäuse U gebildetes feststehendes
Schaufelrad 12 und ein von der Antriebswelle 13 des Fahrzeugs her angetriebenes rotierendes Schaufelrad
14. Die Welle 13 ist gegenüber dem Gehäuse durch eine Wellendichtung 15, z. B. einen Simmerring, abgedichtet
Weiterhin ist noch eine zweite Dichtung 16, z. B. in Form eines Kolbenrings vorgesehen, so daß zwischen
diesen beiden Dichtungen ein Raum 17 liegt, der für die später zu beschreibende Entlastung vorgesehen ist.
Der Retarder 10 ist in einem äußeren Kreislauf angeordnet, der vom Retarder-Austritt 18 über einen jo
Kühler 19, ein Rückschlagventil 20 und ein Abschaltventil 21 zum Retarder-Eintritt 22 führt An diesen äußeren
Kreislauf ist ein Füllzylinder 23 angeschlossen, der durch ein vom Bremspedal 24 betätigtes Bremsventil 25
unter Druck gesetzt wird
Im feststehenden Schaufelrad 12 ist in einer Schaufel eine Bohrung 26 eingegossen, die in den Kernraum des
Retarders führt, der im Betrieb desselben drucklos ist oder in dem Unterdruck herrscht Diese Bohrung 26 ist
durch eine Leitung 27 oder eine entsprechende Gehäusebohrung mit einer Bohrung 28 verbunden,
welche direkt in den Raum 17 vor dem Simmerring 15 führt Bei Betrieb des Retarders wird also dieser Raum
17 drucklos bzw. er wird bei Unterdruck im Kernring des Retarders sogar gewissermaßen leergesaugt Sofern
also die Dichtung 16 Drucköl durchläßt wird dieses wieder in den Kernring des Retarders zurückgeführt
und der Simmerring 15 daher vom Druck entlastet Dem Bremspedal 24 ist ein Servo-Zylinder 29 angeordnet,
dessen Kolben 30 am Bremspedal 24 angreift Der Raum 31 des Servo-Zylinders 29 ist durch eine Leitung 32 mit
der Verbindungsleitung 27, d. h. also, ebenfalls mit dem Kernring des Retarders verbunden. Wird nun bei
stehendem Fahrzeug das Bremspedal betätigt und durch den Füllzylinder 23 der Retarder mit Druck beaufschlagt,
so pflanzt sich dieser Druck auch in beschriebener Weise durch die Bohrung 26 in die Verbindungsleitung
27 und damit über die Leitung 32 in den Raum 31 des Servo-Zylinders 29 fort. Dadurch wird eine weitere
Bewegung des Bremspedals 24 erschwert bzw. unter Umständen sogar verhindert. Auf diese Weise ist es
unmöglich, daß z. B. durch Unachtsamkeit der Simmerring 15 herausgedrückt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einrichtung zur Entlastung und Sicherung von Simmerringen oder anderen Wellendichtungen bei
hydrodynamischen Bremsen (Retardern) für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, die mindestens
ein feststehendes und ein rotierendes Schaufelrad aufweisen und deren Arbeitskreislauf
aus einem druckmittelbeaufschlagbaren Speicher
beim Betätigen der Fahrzeugbremse gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der abgedichtete
Raum (Entlastungsraum 17) unmittelbar vor der Wellendichtung (15) nach einer im Betrieb
drucklosen Stelle des Arbeitskreislaufes entlastet und zugleich mit einer auf das Betätigungsglied
(Bremspedal 24) der Fahrzeugbremse wirkenden Sperrvorrichtung (24,30) verbunden ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wellendichtung (15), ζ. Β. dem
Simmerring, noch eine weitere Dichtung (16) vorgeschaltet ist und der zwischen beiden Dichtungen
liegende Raum als Entlastungsraum (17) dient
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (U) der hydrodynamischen
Bremse (10) eine Bohrung (26) zum Kern des Arbeitskreislaufes geführt ist und diese Bohrung
(26) andererseits mit dem Entlastungsraum (17) unmittelbar vor der Wellendichtung (15) in Verbindung
steht und daß ferner dem Betätigungsglied (Bremspedal 24) ein druckmittelbetätigter Servo-Zylinder
(29) zugeordnet ist, dessen Kolben (30) am Betätigungsglied (Bremspedal 24) angreift und
dessen Zylinderraum (31) ebenfalls mit dem Entlastungsraum (17) vor der Wellendichtung (15) bzw.
der Leitung (27) zwischen diesem und der in dem Kern des Arbeitskreislaufes führenden Bohrung (26)
verbunden ist.
Priority Applications (5)
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- 1971-04-08 FR FR7112476A patent/FR2089390A5/fr not_active Expired
- 1971-04-19 GB GB2645871*A patent/GB1309070A/en not_active Expired
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