DE2015072A1 - Verfahren zur Vorbehandlung von Emailpulvern für den elektrostatischen Pulverauftrag - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung von Emailpulvern für den elektrostatischen PulverauftragInfo
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Description
FARBENFABRIKEN' BAYER AG 2015072
LEV E RK U S E N'-Bayerwerk
Br/GW Piteat-Abteüun« 2 6. Μ3ΓΖ 1970
Verfahren zur Vorbehandlung von Emailpulvern, für den
elektrostatischen 3?ulVerauftrag
Es ist bekannt, daß sich Kunststoffpulver elektrisch aufladen
und im elektriechen PeId mit einer.Potentialdifferenz
von ca. 40000 bis'80000 Volt auf die verschiedensten Unterlagen
aufbringen lassen. Die Haftung der Kunststoffpartikel
ist so gut, daß man die auf diese V/eise beschichteten Gegenstände gut handhaben und in einen Einbrennofen befördern
kann, ohne daß das Pulver abfällt.
In ähnlicher Weise hat man versucht, Emailpulver auf
elektrostatischem Wege auf metallische Unterlagen aufzubringen. Dieser Weg ist grundsätzlich gangbar. Die nach dem elektrostatischen
Verfahren mit Emailpulver beschichteten Gegenstände können jedoch nur mit größter Vorsicht bewegt werden,
damit das Pulver nicht ganz oder teilweise abfällt, bevor der-Sinter-und Einbrennprozeß vollzogen wurde.
Der elektrostatische Naßauftrag von Emailschlickern wird seit einigen Jahren technisch durchgeführt. Dieses Verfahren
hat gegenüber dem bekannten Aufbringen von naß vermahlenem Email mit Hilfe von Druckluftzerstäubung den Vorteil des
geringeren Spritzabfalles und einer besseren Bedeckung der
Schnittkanten des Trägermaterials.. Das Anhaften des elektrostatisch
aufgetragenen Emailschlickers auf den metallischen Unterlagen im naßen Zustand und nach dem Trocknen ist von
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gleicher Qualität wie beim Spritzauftrag mit Zerstäuberdüsen
ohne elektrisches PeId.
Eine elektrostatische Trockenpulverbeschichtmig würde erhebliche
wirtschaftliche Vorteile bringen. So könnte beispielsweise die Naßverraahlung der Emailfritten zur Herstellung
des Emailschlickers entfallen, womit auch die technischen Schwierigkeiten, die vielfach mit der Schlickerherstellung
verbunden sind, vermieden würden. Kan könnte darüberhinaus auf den Trockner verzichten, der bislang zur
Trocknung der feuchten Schlickerschichten notwendig ist. Damit würde das Emaillierverfahren vereinfacht und die Energiekosten
könnten gesenkt werden. Ferner könnte man das Emailpulver direkt auf Teile, die an der Ofenkette hängen
aufbringen, wodurch sich durch den Wegfall von bisher notwendigen Arbeitsgängen an den beschichteten Teilen eine
weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Emaillierverfahrens
ergebe.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Glaspulver für das Aufbringen im elektrostatischen PeId mit Chlorsilanen zu behandeln, so daß
eine definierte Oberfläche dieser Pulver mit diesen Verbindungen belegt wurde. Durch diese Maßnahme erhöhte sich
der spezifische Widerstand dieser Pulver bis zu etwa 10 Ohm.cm;
und dadurch wurde gleichzeitig das elektrostatische Verhalten dieser Glaspulver in günstiger V/eise beeinflußt. Bei Emailpulvern
läßt sich dieses Verfahren jedoch nicht anwenden, da die Chlorsilane wegen ihres hohen Dampfdruckes und ihrer
Hydrolyaeemfindlichkeit nicht vor oder während der Vermahlung
der Emailfritte zugegeben werden können. Außerdem bereitet die Beseitigung der entstehenden und von den Pulvern absorbierten
Salzsäure große Schwierigkeiten und führt zu Emaillierfehlern, wie Dellenbildung, Aufschäumen und Ver-
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minderung der Haftung des Emailüberzugs auf dem Träger- ·
material« Derartige Hachteile und die daraus resultierenden
Fehler der fertigen Produkte sind auch bei der Verwendung von chloridhaltigen Schlickerversätzen "bei der konventionellen
Emaillierung bekannt, . · ·
Die technische Durchführung des elektrostatischen Pulverauftrags
von Email scheiterte bisher daran, daß die im elektrischen PeId aufgebrachten Pulverschichten schon bei
kleinsten Erschütterungen der beschichteten Gegenstände teilweise oder völlig abfallen, so daß ein Einbrennen unter
technisch durchführbaren Bedingungen nicht möglich war.
Es wurde nun ein Verfahren zur Vorbehandlung von Ercailpulvern
für den elektrostatischen Pulverauftrag gefunden?
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Emailfritten
vor oder während der trockenen Vermahlung mit halogenfreien Substanzen behandelt werden, die mit den SiOH-Gruijpen an
den Kornoberflächen der Prittenteilchen reagieren, und daß das Emailpulver auf einen spezifischen elektrischen- Widerstand
von 10 bis 10 Ohm.cm eingestellt wird.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß die oben erwähnten Nachteile dadurch vermieden werden können, wenn man die Email»
fritten erfindungsgemäß zusammen mit Substanzen vermählt', die
in der lage sind, mit den bei der·Vermahlung und bei der
Lagerung an der Oberfläche der vermahlenen Teilchen vorhandenen
oder aber sich ausbildenden SiOH-Gruppen chemisch irreversibel schon bei Raumtemperatur zu reagieren.
• ührend normale, nicht auf diese Weise behandelte Exaailpulver
einen spezifischen elektrischen Widerstand von maximal
10'Ohm.cm aufweisen, kann bei den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelten Emails ein spezifischer Wider-
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stand von IO bis 10 Ohm.cm gemessen werden. Als besonders
geeignet für den elektrostatischen Pulverauftrag erwiesen sich Pulver, die einen spezifischen Widerstand von mehr
12
als IO Ohm.cm aufwiesen. Der spezifische Widerstand der erfindungsgemäß hergestellten Pulver veränderte sich auch nach längerem lagern bei- freiem Luftzutritt nicht.
als IO Ohm.cm aufwiesen. Der spezifische Widerstand der erfindungsgemäß hergestellten Pulver veränderte sich auch nach längerem lagern bei- freiem Luftzutritt nicht.
Die den Emailfritten zuzusetzenden Substanzen können sowohl
vor als auch während der Vermahlung der Fritten zugesetzt werden. Bereits 1 bis 20, vorzugsweise 2-10 Gewichtspromille
dee Zusatzmittels reichen aus, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Größere Mengen schaden nicht, bringen
jedoch keine wesentlichen Verbesserungen mehr. Je nach Vor-?
liegen der einzelnen Substanzen können die Zusätze in fester oder flüssiger Form, gegebenenfalls auch in Lösung, zugeeetzt
werden·'--·
Das Pulveremail soll nach der Vermahlung eine Korngröße von
weniger als 200 Mikron aufweisen.
Als Zusätze können grundsätzlich alle haiogenfreien Substanzen
verwendet werden, die mit den Si-OH-Gruppen an den Kornoberflächen der Frittenteilchen reagieren. Als besonders
wirksame Substanzen haben sich Vertreter der folgenden Verbindungsklassen erwiesen:
Alkyl- und Arylsilanole der allgemeinen Formel RnSi(OH).-n
(n = 1-3, R = verzweigte oder unverzweigte aliphatische, aromatische oder hydroaromatische Kohlenwasserstoffreste)
wie z.B. Diphenylsilandiol; aliphatische, aromatische oder hydroaromatische Isocyanate wie z.B. Oktyl-carbonylisocyanat,
1,3 Diisocyanatobenzol, Gemische aus l-Methyl-2,4- u. 1-Methyl~2,6-diisocyanatocyclohexan,
Gemische aus Tosylisocyanat und" Tetrachlorkohlenstoff; Silicium-Stickstoffverbindungen
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wie ζ,Β. Bis(dimethylamine)-äimethylsilan, odey Carbodiimide
wie z«B. Dicyclohexylcarbodiimid. . ä ^
Überraschenderweise haften die so vorbehandelt en Emailpulver,
nachdem sie elektrostatisch auf die zu beschichtende Unterlage
aufgebracht sind, auf dieser um ein vielfaches .
■besser als unbehandelte Pulver. Man kann die so beschichteten
Gegenstände sehr leicht handhaben und sogar leichteren bis mittleren Erschütterungen aussetzen, ohne daß die Pulverschicht
ganz oder teilweise abfällt. Selbst wenn man beschichtete ebene Bleche senkrecht hängend einbrennt, ist
im Ofen kein Abfallen der Pulverschicht zu beobachten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf alle für die Pulver- .
emaillierung verwendbaren Emailsorten wie z.B. Grundemails, Weißemails, iärbenemails, !raneparentemails oder Puderemails
angewandt werden.
Anhand der folgenden Beispiele soll das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert werden: -
Beispiel 1
:,
In eine 1 kg-Porzellankugel-Mühle wurden 1000 g handelsübliche
Emailfritte', in Form von Granalien oder Schuppen,
3 kg Mahlkugeln aus Porzellan mit ei'nem mittleren Durchmesser zwischen 2 - 2,5 cm und 3 g 1,3 Diicsocyanatobenzols
eingefüllt.
Danach wurde die Mühle verschlossen und die Emailfritte darin
solange vermählen, bis das Kornverteilungsmaximum unter 60 Mikron lag und weniger als 10 Gew.-# Kornhaufwerks
größer als 90/um und 100 # kleiner als 120/um waren. Das erhaltene
Emailpulver wies einen elektrischen Widerstand von
10 Ohm.cm auf, der sich bei Raumtemperatur und Lagerung
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des Pulvers an der Luft praktisch nicht mehr änderte.
Analog wie in Beispiel 1 ausgeführt wurde die Fritte mit
3 g 1»4 Diisocyanatobenzol zusammen vermählen. Der elektrische
12 Widerstand des erhaltenen Pulvers lag bei 10 Ohm.cm und
veränderte sich bei freiem Luftzutritt ebenfalls nicht.
• Beispiel 3
Bei gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurde als Zusatz ein Gemisch von l-Methyl-2.4- und 2.6 Diicsocyanaiocyclohexan
im Verhältnis 80 : 20 verwendet. Dieser Zusatz betrug
»6 g. Damit erhält man ein Emailpulver, dessen elektrischer
13
Widerstand IO Ohm.cm betrug.
Widerstand IO Ohm.cm betrug.
BeispLei 4
Wie in Beispiel 1 gab man zu einer mit Mahlkugeln und Mahlgut
beschickten Porzellankugelmühle 3 Gew.-^ eines Diphenylsilandiolpulvers
und vermahlte gemäß den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen. Das erhaltene Emailpulver hatte einen
elektrischen Widerstand von 10 0hm.cm, der sich bei der Lagerung an der Luft nicht mehr änderte.
Analog wie in Beispiel 1 ausgeführt wurde die Pritte mit
2,5 g Bis(dimethylamino)-dimethylsilan vermählen. Das erhaltene
Emailpulver besaß einen spezifischen elektrischen Widerstand von 10 ^Ohm.cm.
Analog wie in Beispiel 1 ausgeführt wurde die Pritte mit
5 g Dicyclohexylcarbodiimid vermählen. Das erhaltene
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Emailpulver "besaß einen spezifischen elektrischen Widerstand
15 von IO ^Ohm.cm♦
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Claims (5)
1. VcrfahiCJi ;;ur Vor^V^-Ändl-r-v,· yoü Eiifii'lpuDvorii für don
elektrostatischen Pulvera.uftr;·.^, dadurch ^ekeni..zeichnet,
daß die E.u.ailfrltten vor cdor v.-ährejid d;.r trockenen Ver~
nahl^iiS v.W. hcO.ogcnXrfcien. SvltD'ccaizei} iclvandelt v/erdon, die)
nut den SiOli-Griippcn e.n den KomobcrJTlächen dc-r FrittenttilchöD
roarciuren vmd daß df-.s Ti,«iailpul\r«3r auf oinpn
TO*]/'
F-pez.ifische?! cloktriocljcn V/iderotand von 10 "*" bis 10 Obm.wo
cin^osto.llt v/ird.
2. Yerfaliren nach Anspruch 1, dadiircli ^ekemisieicliiiet, daß
als Zusätco Silfmole, Isocyanate, SiliciumstickBtoffvo'r-
odrjr Karbodiimide -verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ZuGätze in Mengen von 0,1 bis 2 Gew.-?-'·
verwendet werden.
4. Verfahren nach eineia der Ansprüche l· bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Diphenyliiilandiol als -Sur-atc verwendet wird.
5. I>Dailpulvt;r für den elektrostatiscbon Inilverauftrag, dadurch
gekennzeinlmet, daß die als Aiiugongrrraterial dienenden
liuaili'ritton vor oder välire-nd der trockenen Vericahlung mit
w halogeiif]:e.ien Sub π tan?', en br ,andclt werden, die mit den SiOH-
Gruppen an den Kornoborflächen der Prittenteilchen reagieren
und daß är.D Ejaailpulver einen spezifischen elektrischen Widerstand
von 10 bis 10 Ohin.crd besitzt.
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BAD ORIGINAL
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-
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