-
Die
Erfindung betrifft eine Pressenpartie zur Entwässerung einer Papier-, Karton-,
Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn mit zumindest drei Pressspalten,
wobei durch die Pressspalte neben der Faserstoffbahn wenigstens
ein endlos umlaufendes Entwässerungsband
zur Aufnahme des ausgepressten Wassers geführt wird und zumindest eine,
an der Bildung eines Pressspaltes beteiligte Presswalze eine glatte
Oberfläche
aufweist und mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
-
Pressen
mit drei Pressspalten sind bekannt, wobei die beiden ersten im Interesse
einer hohen Entwässerungsleistung
meist verlängert
ausgeführt und
doppelt befilzt sind und der letzte Pressspalt einfach befilzt ist.
Neben einer guten und schonenden Entwässerung ergibt sich auch eine
hohe Glätte.
Die Glätte
entsteht im wesentlichen durch den Kontakt der Faserstoffbahn mit
einer glatten Presswalze im letzten Pressspalt. Jedoch ergibt sich
hierdurch hinsichtlich der Glätte
eine ausgeprägte
Zweiseitigkeit, die in der folgenden Glätteinrichtung der Papiermaschine
nur unzureichend oder zu Lasten der Beeinflussbarkeit anderer Eigenschaften
der Faserstoffbahn, wie beispielsweise der Schwarzsatinage ausgeglichen
werden kann.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher bei der Pressenpartie neben einer
hohen Entwässerungsleistung
auch eine geringe Zweiseitigkeit hinsichtlich der Rauhigkeit zu
gewährleisten.
-
Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Faserstoffbahn gemeinsam mit einem endlos umlaufenden,
glatten Transferband durch wenigstens einen Pressspalt geführt wird,
wobei das Transferband mit der, der glatten Presswalze gegenüberliegenden
Seite der Faserstoffbahn in Kontakt kommt. Vorteilhaft ist es dabei,
wenn das Transferband nur durch einen Pressspalt läuft und die
Faserstoffbahn vom Pressspalt mit dem Transferband zu einem folgenden
Pressspalt gelangt, wobei dieser folgende Pressspalt von zwei Presswalzen
gebildet wird, von denen eine, eine glatte Oberfläche aufweist
und mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
-
Die
drei Pressspalte gewährleisten
eine hohe Entwässerungsleistung.
Darüber
hinaus wird durch den Kontakt der Faserstoffbahn mit einem glatten
Transferband in einem Pressspalt und den Kontakt der gegenüberliegenden
Seite der Faserstoffbahn mit der glatten Presswalze im vorzugsweise
folgenden Pressspalt die Glätte
auf beiden Seiten der Faserstoffbahn in etwa demselben Umfang erhöht.
-
Im
Interesse einer schonenden und dennoch intensiven Entwässerung
sollte der Pressspalt mit dem Transferband verlängert ausgeführt sein
und vorzugsweise von einer Schuhwalze und einer zylindrischen Gegenwalze
gebildet werden. Um die Glättebildung
an das Ende der Pressenpartie zu verlagern, sollte dem Pressspalt
mit dem Transferband ein Pressspalt vorgelagert sein und dieser
vorgelagerte Pressspalt vorzugsweise den ersten Pressspalt der Pressenpartie
bilden.
-
Damit
erfolgt der wesentliche Teil der Entwässerung in den beiden ersten
Pressspalten, wobei wegen des großen Wasseranfalls durch den
vorgelagerten Pressspalt beidseitig der Faserstoffbahn je ein Entwässerungsband
geführt
werden sollte.
-
Je
nach Art und Feuchtegehalt der Faserstoffbahn sowie den gestellten
Anforderungen kann der vorgelagerte Pressspalt verlängert ausgeführt sein
und vorzugsweise von einer Schuhwalze und einer zylindrischen Gegenwalze
gebildet werden oder aber zur Minimierung des Aufwandes von zwei
zylindrischen Presswalzen gebildet werden.
-
Um
eine Beeinträchtigung
der erreichten Glätte
der Faserstoffbahn in der Pressenpartie zu verhindern, sollte der
folgende Pressspalt der letzte Pressspalt der Pressenpartie sein.
Dabei ist es ausreichend, wenn der folgende Pressspalt von zwei
zylindrischen Presswalzen gebildet wird. Für das Glättergebnis sowie im Interesse
einer Vorwärmung
der Faserstoffbahn für
einen sich anschließenden Trocknungsprozess
ist es vorteilhaft, wenn zumindest eine Presswalze des folgenden
Pressspaltes beheizt ist, wobei diese beheizte Presswalze vorzugsweise
mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
-
Insbesondere
bei hohen Bahngeschwindigkeiten und/oder geringen Flächengewichten
der Faserstoffbahn bereitet die sichere Führung der Faserstoffbahn und
die Vermeidung von Ein- oder Abrissen erhebliche Probleme. Daher
sollte die Faserstoffbahn zumindest vom ersten bis zum letzten Pressspalt
der Pressenpartie von wenigstens einem Band in Form eines Entwässerungsbandes,
Transferbandes o.ä. gestützt werden.
-
Zur
Trocknung der Faserstoffbahn folgt der Pressenpartie im allgemeinen
eine Trockenpartie mit vorzugsweise mehreren Trockengruppen zur
Trocknung der Faserstoffbahn. Im Interesse einer geringen Abrissgefahr
sollte hierbei wenigstens die erste Trockengruppe der Trockenpartie
von einer Reihe von Trockenzylindern gebildet werden, zwischen denen Leitwalzen
angeordnet sind, wobei die Faserstoffbahn mäanderförmig von einem Trockensieb
gestützt die
Trockenzylinder und Leitwalzen umschlingt. Dies erlaubt es zur Vereinfachung
oder bei Umbauten, dass die beheizte Presswalze des folgenden Pressspaltes
von einem Trockenzylinder gebildet wird.
-
In
den Bereichen zwischen Leitwalze und Trockenzylinder ist dabei dem
Trockensieb eine Saugvorrichtung zugeordnet, welche die Haftung
der Faserstoffbahn am Trockensieb verstärkt. Um die sichere und definierte
Ablösung
der Faserstoffbahn vom jeweiligen Trockenzylinder gewährleisten
zu können,
sollte in diesem Bereich eine Saugzone mit erhöhtem Unterdruck vorhanden sein.
In Verbindung mit den relativ hohen Trockengehalten in der Pressenpartie
sowie einer möglichst
geschlossenen Führung
der Faserstoffbahn erlaubt dies sehr hohe Bahngeschwindigkeiten.
-
Eine
besonders einfacher Aufbau ergibt sich, wenn das Transferband über der
Faserstoffbahn verläuft.
Dabei kann das unter dem Transferband verlaufende Entwässerungsband
die Faserstoffbahn direkt an das oberhalb der Faserstoffbahn verlaufende
Entwässerungsband
des folgenden Pressspaltes übergeben.
Dies wiederum erlaubt es, dass die unter der Faserstoffbahn angeordnete,
glatte Presswalze des folgenden Pressspaltes die Faserstoffbahn
vorzugsweise direkt an das oberhalb der Faserstoffbahn verlaufende
Trockensieb der ersten Trockengruppe übergibt. Trockengruppen mit
oberhalb der Faserstoffbahn verlaufendem Trockensieb bieten erhebliche
Vorteile bei eventuellem Abriss oder beim Überführen, da die Faserstoffbahn
problemlos in den Maschinenkeller abgeführt werden kann. Dabei kann
mit Vorteil, die Übergabe
der Faserstoffbahn an das Trockensieb von einer vom Trockensieb
umschlungenen Saugeinrichtung in Form einer Saugwalze, eines Saugkastens
o.ä. unterstützt werden.
-
Sollte
jedoch das Transferband unter der Faserstoffbahn verlaufen, so ist
es vorteilhaft, wenn die Faserstoffbahn vom Transferband an ein
weiteres, vorzugsweise luftdurchlässiges Transferband und von
diesem an das unterhalb der Faserstoffbahn verlaufende Entwässerungsband
des folgenden Pressspaltes übergeben
wird. Die Entwässerungsbänder und
vorzugsweise auch das luftdurchlässige
Transferband sollten als Pressfilz ausgebildet sein. Das glatte
Transferband sollte luft- und wasserundurchlässig sein.
-
Es
ist auch möglich,
dass das glatte Transferband nur durch den letzten Pressspalt läuft und
die glatte Presswalze im zweiten Pressspalt vorhanden ist und mit
der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
-
Auch
die Realisierung eines Glättspaltes durch
die glatte Presswalze und das gegenüberliegende Transferband der
anderen Presswalze dieses Pressspaltes kann Vorteile bringen.
-
Nachfolgend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
In der beigefügten
Zeichnung zeigt die Figur eine schematischen Querschnitt durch eine
erfindungsgemäße Pressenpartie
sowie den Beginn einer folgenden Trockenpartie einer Papiermaschine
zur Herstellung der Faserstoffbahn 1.
-
Die
Pressenpartie besitzt drei Pressspalte, die von jeweils zwei rotierenden
und gegeneinander gepressten Presswalzen 7, 8, 9, 10, 11, 12 gebildet werden,
wobei neben der Faserstoffbahn 1 zumindest ein Entwässerungsband 2, 3, 4, 5 durch
jeden Pressspalt geführt
wird. Die endlos umlaufenden Entwässerungsbänder 2, 3, 4, 5 dienen
zur Aufnahme und dem Abtransport des im Pressspalt aus der Faserstoffbahn 1 gepressten
Wassers und sind hier als luft- und wasserdurchlässige Pressfilze ausgebildet.
-
Die
ersten beiden Pressspalte der Pressenpartie sind verlängert ausgeführt und
werden jeweils von einer oberhalb der Faserstoffbahn 1 liegenden Schuhwalze 9, 11 sowie
einer unteren zylindrischen Gegenwalze 10, 12 gebildet.
Der verlängerte
Pressspalt ermöglicht
eine intensive und dennoch schonende Entwässerung der Faserstoffbahn 1.
Zur Bildung eines verlängerten
Pressspaltes besitzen die Schuhwalzen 9, 11 einen
flexiblen Walzenmantel, der im Bereich des Pressspaltes über ein
Anpresselement mit konkaver Pressfläche geführt wird.
-
Wegen
des großen
Wasseranfalls insbesondere im ersten Pressspalt wird durch diesen
beidseitig der Faserstoffbahn 1 je ein Entwässerungsband 2, 3 geführt. Dabei übernimmt
das oberhalb der Faserstoffbahn 1 laufende Entwässerungsband 2 die
Faserstoffbahn 1 von einem Formersieb 18 eines
der Pressenpartie vorgelagerten Formers zur Blattbildung.
-
Das
untere Entwässerungsband 3 des
ersten Pressspaltes übergibt
die Faserstoffbahn 1 nach dem Pressspalt an ein glattes,
endlos umlaufendes sowie luft- und
wasserundurchlässiges
Transferband 6 des zweiten Pressspaltes, welches über der
Faserstoffbahn 1 verläuft.
Die Faserstoffbahn 1 durchläuft anschließend gemeinsam
mit dem Transferband 6 und dem unterhalb verlaufenden Entwässerungsband 4 den
zweiten Pressspalt. Wegen der Vorentwässerung im ersten, vorgelagerten
Pressspalt genügt
im zweiten Pressspalt ein Entwässerungsband 4 zur
Aufnahme des ausgepressten Wassers. Durch den Kontakt mit dem glatten
Transferband 6 kommt es im zweiten Pressspalt neben einer
weiteren Entwässerung
zur Glättung
der Oberseite der Faserstoffbahn 1.
-
Nach
dem zweiten Pressspalt übergibt
das untere Entwässerungsband 4 des
zweiten Pressspaltes die Faserstoffbahn 1 an ein über der
Faserstoffbahn 1 laufendes Entwässerungsband 5 des
folgenden, letzten Pressspaltes der Pressenpartie. Dieser dritte
Pressspalt wird von zwei zylindrischen Presswalzen 7, 8 gebildet,
von den eine durchbiegungsgesteuert ausgeführt ist. Dabei kommt die Faserstoffbahn 1 vor,
im und nach dem letzten Pressspalt mit der unteren Presswalze 8 in
direkten Kontakt. Zur Steigerung der Glätte der Unterseite der Faserstoffbahn 1 besitzt
die untere Presswalze 8 daher eine glatte und geschlossene
Oberfläche.
Damit gelingt es die Zweiseitigkeit der Glätte wesentlich zu verringern.
Außerdem
ist die untere Presswalze 8 noch beheizt, so dass bereits
eine Vortrocknung der Faserstoffbahn 1 stattfindet. Diese
Beheizung fördert
außerdem
durch die Bildung eines Dampfpolsters die Ablösung und Übergabe der Faserstoffbahn 1 an
ein Trockensieb 15 der ersten Trockengruppe der folgenden
Trockenpartie zur Trocknung der Faserstoffbahn 1. Hierzu
wird das Trockensieb 15 direkt an die untere Presswalze 8 geführt, wobei
die Abnahme der Faserstoffbahn 1 von einer vom Trockensieb 15 umschlungenen
Saugeinrichtung 16 in Form eines bekannten Saugkastens
unterstützt
wird.
-
Zumindest
die erste Trockengruppe wird von einer Reihe von Trockenzylindern 13 gebildet,
zwischen denen Leitwalzen 14 angeordnet sind, wobei die
Faserstoffbahn 1 mäanderförmig von
dem Trockensieb 15 gestützt
die Trockenzylinder 13 und Leitwalzen 14 umschlingt.
Dabei kommt die Faserstoffbahn 1 zur Trocknung direkt in
Kontakt mit den beheizten Trockenzylindern 13. In Bahnlaufrichtung 17 können dann
noch ähnliche
oder aber auch andere Trockengruppen der Trockenpartie folgen.
-
Allgemein
kann die Übernahme
der Faserstoffbahn 1 durch ein luftdurchlässiges Entwässerungsband 2, 5 mit
Hilfe einer vom jeweiligen Entwässerungsband 2, 5 umschlungenen
besaugten Walze unterstützt
werden.
-
Es
ist auch möglich
das Transferband 6 unter der Faserstoffbahn 1 verlaufen
zu lassen. Dann muss natürlich
die glatte Presswalze 8 des folgenden, letzten Pressspaltes über der
Faserstoffbahn 1 angeordnet werden. Hierbei kann sich die
Zwischenschaltung eines luftdurchlässigen Transferbandes notwendig machen.