-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rotationsgießen. Aus
der
EP 0 656 819 B1 sind
Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei welchen eine Gießform mit
einem nach unten offenen Einguss mit einem Gießbehälter mit nach oben offener Öffnung zusammengebracht
wird, danach Schmelze für
einen Abguss in den Gießbehälter eingefüllt wird
und dann die Gießform
mit dem anliegenden Gießbehälter um ca.
180° um
eine horizontale Achse gedreht wird, so dass die Schmelze in die
Gießform
gelangt. Das Befüllen
des translatorisch in Vertikalrichtung stationären Gießbehälters erfolgt hierbei über eine
Einfüllöffnung,
die mit einem besonderen Verschluss versehen ist.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
bereitzustellen, die ein Befüllen
des von der Gießform
getrennten Gießbehälters während des
Zusammenbaus der Gießform ermöglicht und
zu einer verbesserten Produktivität bei Einsatz des genannten
Verfahrens in der Serienanwendung führt. Die Lösung besteht in einer Vorrichtung
zum Rotationsgießen
mit einer auf einer Grundplatte aufgebauten Gießform mit einem Einguss, der
von der Oberseite der Grundplatte wegweisend gerichtet ist, Lagerungsmitteln
für die
Grundplatte, in denen diese um eine horizontale Drehachse um zumindest
ca. 180° drehbar
gelagert ist, einem Gießbehälter, dessen Öffnung entgegengesetzt
zur Oberseite der Grundplatte ausrichtbar ist, Bewegungsmitteln
für den
Gießbehälter, mit
denen dieser mit seiner Öffnung
abdichtend an den nach unten weisenden Einguss der Gießform andockbar
und in der gedrehten Stellung von dem nach oben weisenden Eisenguss
der Gießform
entfernbar ist und mit Bewegungsmitteln, mit welchen der Gießbehälter mit der
angedockten Gießform
zusammen um zumindest 180° um
eine horizontale Drehachse drehbar ist. Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
lässt sich
ein Verfahren zum Rotationsgießen
durchführen,
bei dem eine Gießform
mit nach oben weisender Eingussseite auf einer Grundplatte aufgebaut
wird, anschließend
die fertige Gießform
mit der Grundplatte um ca. 180° um
eine horizontale Drehachse gedreht wird, so dass die Eingussseite
nach unten weist, anschließend
ein mit Schmelze befüllter
Gießbehälter mit
nach oben liegender Öffnungsseite
mit Schmelze für
einen Gießvorgang
gefüllt
wird, der Gießbehälter mit
seiner Öffnungsseite
abdichtend an die nach unten weisende Eingussseite der Gießform angedockt wird,
die Gießform
mit dem anliegenden Gießbehälter um
ca. 180° um
eine horizontale Achse gedreht wird, so dass die Schmelze in die
Gießform
gelangt, und danach der Gießbehälter aus
der angedockten Position von der Gießform entfernt wird. Dabei
lässt sich
die Gießform
ausschließlich
aus Formstoffkernen (Kernpaket) aufbauen.
-
Des
Weiteren kann die Gießform
aus Dauerformteilen und aus Innenkernen aus Formstoff aufgebaut
und mit einem Deckkern aus Formstoff oben abgeschlossen (Halbkokille)
werden.
-
Darüber hinaus
ist es möglich,
dass die Gießform
aus äußeren Dauerformteilen
und eingelegten Formstoffkernen aufgebaut wird (Kokille).
-
Im
Hinblick auf eine einfache apparative Ausgestaltung kann es günstig sein,
die Gießform
jeweils um eine die Gießform
durchsetzende, mit Abstand zum Gießbehälter liegende horizontale Drehachse zu
drehen. Im Hinblick auf eine Optimierung des Gießergebnisses kann es darüber hinaus
zweckmäßig sein,
wenn den Gießbehälter relativ
zur horizontalen Drehachse eine radiale Bewegung und eine um die Achse
der radialen Bewegung schwenkende Bewegung zum Entfernen von der
Gießform
ausübt.
-
Gemäß der Erfindung
kann die Gießform – gleich
ob manuell oder teilweise automatisiert – mühelos und schnell aufgebaut
werden, so dass das Aufbauen der Gießform vereinfacht und gut beherrschbar
ist. Weiterhin ist durch das entfernt von der Gießform erfolgende
Befüllen
des Gießbehälters eine
verbesserte Beherrschbarkeit und eine vergrößerte Sicherheit beim Befüllen des
Gießbehälters gegeben,
der keinen besonderen Verschlussmechanismus benötigt. Durch das Drehen der
Gießform
nach dem Aufbauen und durch das Andocken des Gießbehälters von unten mit seiner Öffnung an
den Einguss der Gießform
eröffnen
sich die Möglichkeiten
und Vorteile des Rotationsgießens,
d. h. bei einem anschließenden
Zurückdrehen
oder Weiterdrehen der Gießform
mit angedocktem Gießbehälter um
eine horizontale Achse stellt sich ein verwirbelungsfreier beruhigter
Gießablauf
ein. Zur weiteren Beschleunigung des Verfahrens und zur Vorbereitung
des nächsten
Gießvorganges
kann sodann der Gießbehälter nach
oben von der Gießform
entfernt werden, deren Einguss nunmehr nach oben weist. Diese Verfahrensführung ermöglicht es
zudem, auf den nach oben offenen Einguss und nunmehr gegebenenfalls obenliegenden
Speiser eine Druckhaube aufzusetzen und den Erstarrungsvorgang durch
Gasdruckaufgabe zu verbessern. Diese Gasdruckaufgabe erfolgt bevorzugt
nach dem vollständigen
Ausbilden einer erhärteten
Randschicht in der Gießform.
-
Die
Gießform
kann grundsätzlich
vollkommen aus Formstoffteilen bestehen und dabei aus einer aus
Formstoff bestehenden Grundplatte aufgebaut sein, d. h. die Gießform kann
aus einem so genannten Kernpaket bestehen, bei dem sämtliche Oberflächen des
Formhohlraumes aus Kernen gebildet werden. Die Gießform kann
ebenfalls auf einer Grundplatte aus Metall aufgebaut sein und gegebenenfalls
auch Seitenwände
aus Metall haben, in die Innenkerne aus Formstoff eingelegt sind
und die mit einem Deckkern aus Formstoff nach oben abgeschlossen
werden, d. h. die Gießform
kann eine so genannte Halbkokille bilden. Schließlich kann die Gießform auch
vollständig
als Dauergießform
mit metallischer Grundplatte und metallischen Seitenteilen sowie
metallischem Deckel gebildet sein, in die die notwendigen Formstoffkerne
eingelegt sind, d. h. die Gießform
kann als Kokille ausgebildet sein.
-
In
bevorzugter Ausführung
erfolgt das Drehen der fertig aufgebauten Gießform vor dem Andocken des
Gießbehälters und
das Drehen der Gießform
nach dem Andocken des Gießbehälters um
die gleiche horizontale Achse. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die
Gießform
alleine ebenso wie gemeinsam mit dem angedockten Gießbehälter um
eine die Gießform
durchdringende, nahe der Grundplatte liegende Achse gedreht wird,
damit die Gesamtanordnung etwa im Schwerpunkt gelagert ist.
-
Zum
Andocken und zum Entfernen von der Gießform kann der Gießbehälter eine
zur horizontalen Drehachse radiale Bewegung und zum Überführen in
eine Befüllposition
eine um die Achse der genannten radialen Bewegung schwenkende Bewegung
ausüben.
Hierdurch kann mit einfachen Bewegungsabfolgen eine notwendige Trennung
des Gießbehälters von
der Gießform
erfolgen, so dass eine zeitliche Überschneidung des Aufbaus der
Gießform und
des Befüllens
des Gießbehälters möglich wird.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich vorzugsweise dadurch aus, dass die Vorrichtung ein
Drehgestell mit zwei Wangenteilen umfasst, in denen Drehzapfen gelagert
sind, zwischen denen die Grundplatte aufgehängt ist. Weiterhin ist bevorzugt der
Gießbehälter auf
einer radial zu den horizontalen Drehzapfen angeordneten Säule verschiebbar,
wobei insbesondere die Säule
auf einen der Drehzapfen aufgeschoben ist. Bevorzugt ist die Säule mit
der Grundplatte fest verbunden. Zur Darstellung der genannten Schwenkbewegung
ist bevorzugt an der Säule
ein radialer Schwenkarm befestigt, der um die Achse der Säule drehbar
ist und an dem der Gießbehälter unmittelbar
befestigt ist. Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Gießform auf
der Eingussseite jeweils zumindest eine Eingussöffnung und eine Gasableitung
hat, die relativ zur horizontalen Drehachse unterschiedliche Winkelpositionen
einnehmen. In Ergänzung
hierzu kann der Gießbehälter eine
in angedockter Stellung an der Gießform parallel zur horizontalen
Drehachse verlaufende Zwischenwand haben, die in die Schmelze eintaucht
und mit Abstand vom Boden des Gießbehälters endet. Beim Einfüllen von
Schmelze in den Gießbehälter auf
einer Seite der Zwischenwand und beim Drehen des Gießbehälters um
180° zu
dieser Seite hin bewirkt diese Zwischenwand ein Zurückhalten
und Abstreifen von Oxidschichten. Der an die Gießform angedockte Gießbehälter kann
hierbei mit seiner Öffnung
sowohl den Einguss als auch die Entlüftungsöffnung der Gießform abdecken,
wobei diese beiden auf unterschiedlichen Seiten der genannten Zwischenwand
zum Liegen kommen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich bevorzugt
in einer Gießereianlage
so einsetzen, dass zumindest zwei erfindungsgemäße Vorrichtungen einem Schmelzofen
mit einem Dosierlöffel
zugeordnet sind und in linearer Bewegung zwischen einer Gießstation
am Schmelzofen und zumindest einer Erstarrungsstation hin und her
verfahrbar sind. In der Gießstation
finden hierbei vorzugsweise auch der Formaufbau und das Entformen
statt, so dass hier alle Handlingorgane zusammengeführt sind.
Für den Formaufbau
und das Entformen kann jedoch auch eine gesonderte Station vorgesehen
sein. Die Gießanlage
ist hierbei mit zwei Vorrichtungen als Tandem- und mit drei Vorrichtungen
als Tridemanlage zu bezeichnen, wobei letzteres das sinnvolle Maximum darstellt.
-
In
weiterer Ausgestaltung können
mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen
so in eine Gießereianlage
einbezogen werden, dass sie einem Schmelzofen mit Dosierlöffel zugeordnet
sind und auf einer Kreisbahn von einer Gießstation in zumindest eine
Erstarrungsstation überführbar sind.
Dies ergibt eine Karussellgießanlage.
Die Gießstation
kann hierbei wieder gleichzeitig die Station für den Formaufbau und das Entformen
sein. Im Fall der Karussellanlage ist es jedoch sinnvoller, eine
von der Gießstation und
der Erstarrungsstation gesonderte Formaufbau- und Entformungsstation
vorzusehen.
-
In
Abwandlung der vorstehend erstgenannten Gießereianlage kann ein Schmelzofen
mit zugehörigem
Dosierlöffel
mit zumindest zwei erfindungsgemäßen Vorrichtungen
so kombiniert werden, dass diese in linearer Anordnung fest aufgebaut
sind und der Dosierlöffel
zwischen diesen und dem Schmelzofen hin und her fahrbar ist. Hierdurch vereinfachen sich
die Transport- bzw. Handhabungsmittel.
-
In
Umkehr der vorstehend zuletzt genannten Gießereianlage kann ein Schmelzofen
mit zugehörigem
Dosierlöffel
mit einer Mehrzahl von erfindungsgemäßen Vorrichtungen so in Kreisformation
aufgebaut sein, dass der Dosierlöffel
zwischen dem Schmelzofen und den Vorrichtungen hin und her schwenkbar
ist. Dies ist bei einer größeren Anzahl von
Vorrichtungen günstiger
als die lineare Anordnung.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend erläutert. Hierbei
zeigt
-
1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in Seitenansicht;
-
2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in Draufsicht;
-
3 eine
Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt
in einer ersten Position;
-
4 eine
Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt
in einer zweiten Position;
-
5 eine
Gießform
mit einem angedockten Gießbehälter in
sechs verschiedenen Phasen.
-
Die 1 und 2 werden
nachstehend gemeinsam beschrieben. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 11 umfasst
ein Drehgestell 12, das eine Grundplatte 13 und
zwei Wangenteile 14, 15 aufweist. Im Wangenteil 14 ist
in einem Lager 16 ein kürzerer
Drehzapfen 17 gelagert. Im Wangenteil 15 ist in einem
Lager 18 ein längerer Drehzapfen 19 gelagert. Auf
den Drehzapfen 19 wirkt ein Drehantrieb 20. Die beiden
Drehzapfen liegen koaxial auf einer horizontalen Drehachse 21.
Zwischen den Drehzapfen 17, 19 ist eine mehrteilige
Grundplatte 22 eingesetzt, die mit den Drehzapfen zusammen
um die Drehachse 21 drehbar ist. Auf der Grundplatte 22 ist
eine Gießform 23 aufgebaut,
deren Eingussseite in der dargestellten Position nach oben weist.
Mit der Grundplatte 22 fest verbunden sind zwei Stellzylinder 24, 25,
die auf gegenüber
der Grundplatte verfahrbare Seitenteile 26, 27 der
Gießform 23 einwirken.
Im weiteren ist an der Grundplatte 22 ein Stellzylinder 28 erkennbar,
der auf ein gegenüber
der Grundplatte 22 schwenkbares Stirnteil der Gießform 23 einwirkt.
-
Den
oberen Abschluss der Gießform
bildet ein Deckkern 31. Unterhalb der Grundplatte 22 befindet
sich ein Stellzylinder 32, mit dem durch die Grundplatte
hindurchreichende Ausstoßer 33, 34, 35 betätigbar sind.
Auf den Drehzapfen 19 ist weiterhin eine Säule 38 aufgeschoben,
die mit der Grundplatte 22 fest verbunden ist. Die Säulenachse 39 der
Säule 38 ist
radial zur horizontalen Drehachse 21 angeordnet. Die Säule 38 ist
teleskopartig aufgebaut und mittels eines Stellzylinders 45 in
Richtung der Säulenachse 39 ausfahrbar,
wobei die ausgefahrene Position dargestellt ist. An dieser Säule 38 angeordnet
ist ein zur Säulenachse 39 im
wesentlichen radial ausgerichteter Schwenkarm 41 mit einer
Grundplatte, auf der ein Gießbehälter 43 angebracht
ist, dessen Öffnungsseite 46 nach
unten weist. Der Schwenkarm 41 ist mittels eines Drehmotors 44 um
die Säulenachse 39 drehbar.
Aus der dargestellten Position kann die Säule 38 in Richtung
auf die horizontale Drehachse 21 verkürzt werden, so dass sich der
Gießbehälter 43 mit
der untenliegenden Öffnungsseite 46 auf
die obenliegende Eingussseite 36 der Gießform 23 absenkt.
Diese Bewegung wird bei gefülltem
Gießbehälter in
der gegenüber
der Darstellung um 180° um die
horizontale Drehachse 21 gedrehten Position der Gießform 23 und
des Gießbehälters 43 vollzogen. Das
vorherige Befüllen
des Gießbehälters erfolgt
bevorzugt in einer zum einen um 90° aus der dargestellten Position
um die Säulenachse 39 gedrehten
Position, wie sie gestrichelt in 2 dargestellt
ist, und in einer darüber
hinaus um 180° um
die horizontale Drehachse 21 gedrehten Position. Nachdem
der Gießbehälter 43 gefüllt ist,
wird er mit dem Schwenkarm 41 in die in 1 dargestellte
Relativposition gegenüber
der Gießform 23 zurückgeschwenkt,
wobei jedoch die Gesamtanordnung um 180° gegenüber der dargestellten Position
gedreht ist. Danach wird die Säule
mittels des Stellzylinders 45 verkürzt, so dass sich die obenliegende Öffnungsseite 46 des Gießbehälters 43 gegen
die nach unten liegende Eingussseite 36 der Gießform 23 anlegt.
Danach wird in dieser angedockten Position die Gesamtanordnung um
180° gedreht,
wobei der Gießvorgang
erfolgt. Danach wird der Gießbehälter 43 durch
Ausfahren der Säule 38 in
die dargestellte Position zurückgeführt. Zum
Entformen ist der Gießbehälter 43 dann
in die in 2 gestrichelt dargestellte Position
um ca. 90° wegzuschwenken.
-
Die 3 und 4 werden
nachstehend gemeinsam beschrieben. Es ist jeweils die Gießform 23 und
der Gießbehälter 43 in
der durch die gestrichelte Darstellung des Gießbehälters in 2 bezeichneten
Konfiguration zueinander dargestellt, wobei die Gießform 23 im
Querschnitt und der Gießbehälter 43 im
Längsschnitt
gezeigt ist. Die Säule 38 mit der
Säulenachse 39 und
der Schwenkarm 41 sind nur symbolisch dargestellt. Die
Säule 38 ist
hierbei nicht verkürzbar;
vielmehr ist der Gießbehälter 43 mittels
eines Stellzylinders 45' gegenüber dem Schwenkarm 41 verfahrbar.
Der Gießbehälter 43 weist
eine mittlere Längswand 49 auf,
die mit Abstand vom Boden endet. Die Gießform 23 umfasst die
mehrteilige Grundplatte 22, die Seitenteile 26, 27, eine
Mehrzahl von Innenkernen 30, die in mehreren Schichten übereinander
auf der Grundplatte 22 aufgebaut sind, sowie den Deckkern 31.
Die mehreren Innenkerne 30 sind in durchgehendem Kraftfluss
zwischen der Grundplatte 22 und dem Deckkern 31 eingespannt.
An den Seitenteilen 26, 27 sind Formvorsprünge 47, 48 erkennbar,
die einzelne der Innenkerne 30 zusätzlich gegen die Grundplatte 22 halten.
Die Seitenteile 26, 27 sind durch die Stellzylinder 24, 25 gegenüber der
Grundplatte 22 verschiebbar, wobei die Aufhängung der
Stellzylinder hier nicht gezeigt ist. Durch die Stellzylinder 24, 25 sind
die Seitenteile 26, 27 relativ zueinander voneinander
entfernbar. Danach kann der Aufbau der Innenkerne 30 auf
der Grundplatte 22 erfolgen. Danach sind die Seitenteile 26, 27,
wie durch entgegengesetzt gerichtete Pfeile angedeutet, wieder zurückführbar, um
die dargestellte Position zu erreichen. Danach wird der Deckkern 31 aufgelegt,
der durch Riegel 51, 52 gehalten wird, die zur
Montage des Deckkerns 31 gegenüber den Seitenteilen 26, 27 zurückgeschoben
werden können und
nach dem Auflegen des Deckkerns 31 in die dargestellte
Position vorgeschoben werden können,
in der sie den Deckkern 31 gegenüber den Innenkernen 30 und
den Seitenteilen 26, 27 halten. In der Grundplatte 22 sind
die Ausstoßer 35 erkennbar,
die zum Entformen mittels des Stellzylinders 32 betätigbar sind.
Die Grundplatte 22 und damit die gesamte Gießform 23 ist
um die senkrecht zur Zeichnungsebene liegende horizontale Achse 21 drehbar.
Dies gilt in gleicher Weise für
die Säule 38,
auf der der Schwenkarm 41 gelagert ist, der den Gießbehälter 43 trägt. Der
Gießbehälter 43 kann
parallel zur Säulenachse 39 mittels
des Stellzylinders 45' gegenüber dem
Schwenkarm 41 verschoben werden.
-
In 3 ist
die fertig aufgebaute Gießform 23 in
ihrer Position nach der Fertigstellung gezeigt. Der Gießbehälter 43 hängt Kopf über, ist über den Stellzylinder 45' von der Gießform 23 entfernt
und mittels des Schwenkarms 41 auf der Säule 38 um
90° aus
der Position zum Andocken und Gießen verschwenkt.
-
In 4 ist
die Gießform 23 mit
der Säule 38 und
dem Gießbehälter 43 um
180° um
die horizontale Drehachse 21 gegenüber der Position gemäß 3 gedreht.
Der Gießbehälter 43 befindet
sich noch in gleicher Relativposition zur Gießform 23 wie in 1,
ist jedoch jetzt nach oben offen und wird mittels eines Dosierlöffels 53 mit
Schmelze 54 für
einen Gießvorgang
befüllt.
Danach wird der Gießbehälter 43 mit
dem Schwenkarm 41 um 90° relativ
zur Säule 38 geschwenkt,
so dass der Gießbehälter 43 unter der
Gießform 23 vor
der Säule 38 zum
Liegen kommt. Sodann wird der Gießbehälter 43 mittels des Stellzylinder 45' gegen die Gießform 23 gehoben,
so dass der Gießbehälter 43 mit
seiner Öffnungsseite 46 abdichtend
an der Eingussseite 36 der Gießform 23 anliegt.
In der damit erreichten Relativposition wird die Gießform 23 mit
angedocktem Gießbehälter 43 um
die horizontale Drehachse 21 um 180° weitergedreht. Die auf den
Formhohlraum 37 der Gießform 23 abgemessene
Schmelze 54 fließt
dabei über
einen Einguss 55 in den Formhohlraum 37, wobei
Gas aus einem Gasaustritt 56 in den Gießbehälter 43 entweichen
kann.
-
Nach
Beendigung des Drehvorgangs und damit des Gießvorgangs, d. h. nachdem wieder
die Position der Gießform 23 nach 1 erreicht
ist, wird der Gießbehälter 43 mit
dem Stellzylinder 45' von
der Gießform 23 abgehoben
und über
den Schwenkarm 41 in die in 3 dargestellte
Position zurückgedreht.
Nach dem Erstarren kann das Entformen beginnend mit dem Zurückziehen
der Seitenteile 26, 27 erfolgen.
-
In 5 werden
verschiedene Phasen des Gießvorgangs
gezeigt, wobei zunächst
die in allen Einzeldarstellungen erkennbaren Einzelheiten nochmals
benannt werden. Es sind zum einen die Gießform 23 mit Grundplatte 22,
Seitenteilen 26, 27, Innenkernen 30 und
Deckplatte 31' dargestellt,
die den Formhohlraum 37 miteinander bilden. Die Seitenteile 26, 27 bestehen
in dieser Ausführung
aus Formstoff, während
die Deckplatte 31' ein
Dauerformteil ist. An der Deckplatte 31' sind Klauen 57, 58 erkennbar,
mit denen der Gießbehälter 43 an
der Gießform 23 fixiert werden
kann. In der Deckplatte 31' sind
zwei Eingussöffnungen 55, 59 und
zwei Gasaustritte 56, 60 erkennbar.
-
Am
Gießbehälter 43 ist
eine Außenschale, eine
Auskleidung sowie die Zwischenwand 49 erkennbar, weiterhin
die Schmelzflüssigkeit 54.
-
Darstellung
a zeigt die Ausgangsposition nach dem Andocken des Gießbehälters 43 an
die Gießform 23.
Es ist davon auszugehen, dass die Schmelze links der Zwischenwand 49 in
den Gießbehälter 43 eingefüllt worden
ist, so dass Oxidschichten und dergleichen auf dieser Seite der
Zwischenwand 49 zurückgehalten
sind, während
sich rechts der Zwischenwand 49 ein oxidfreier Schmelzespiegel
bildet.
-
In
Darstellung b ist die Anordnung aus Gießform 23 und Gießbehälter 43 um
45° um die
Drehachse 21 gedreht. Die Schmelze 54 beginnt
durch die Eingussöffnung 55 in
den Formhohlraum 37 einzutreten. Die Verunreinigungen der
Schmelze werden durch die Zwischenwand 49 zurückgehalten.
Die Position kann beispielsweise nach 2 Sekunden erreicht sein.
-
In
Darstellung c ist die Anordnung aus Gießform 23 und Gießbehälter 43 um
60° um die
Drehachse 21 gedreht. Die Schmelze 54 beginnt
nun zusätzlich
durch die Eingussöffnung 59 in
den Formhohlraum 37 einzutreten. Die Verunreinigungen der Schmelze
werden noch immer durch die Zwischenwand 49 zurückgehalten.
Die Position kann beispielsweise nach 4 Sekunden erreicht sein.
-
In
Darstellung d ist die Anordnung aus Gießform 23 und Gießbehälter 43 um
90° um die
Drehachse 21 gedreht. Die Schmelze 54 befindet
sich jetzt unterhalb der Zwischenwand 49. Die Verunreinigungen
der Schmelze schwimmen oberhalb beider Eingussöffnungen 55, 59.
Die Position kann beispielsweise nach 5 Sekunden erreicht sein.
-
In
Darstellung e ist die Anordnung aus Gießform 23 und Gießbehälter 43 um
135° um
die Drehachse 21 gedreht. Die Schmelze 54 nimmt
den Formhohlraum 37 fast vollständig ein. Die Position kann beispielsweise
nach 8 Sekunden erreicht sein.
-
In
Darstellung f ist das Ende des Gießvorganges erreicht, nachdem
die Einheit aus Gießform 23 und
Gießbehälter 43 um
180° um
die horizontale Achse 21 gedreht worden ist. Die Verunreinigungen der
Schmelze können
nur in Bereiche gelangt sein, die als Steiger wirken und bei der
mechanischen Bearbeitung des Gussteils entfernt werden. Alle Gase sind über die
Gasaustritte 56, 60 in den Gießbehälter ausgetreten, so dass der
Einguss zu keinem Zeitpunkt gestört
war.
-
- 11
- Vorrichtung
- 12
- Drehgestell
- 13
- Grundplatte
- 14
- Wange
- 15
- Wange
- 16
- Lager
- 17
- Drehzapfen
- 18
- Lager
- 19
- Drehzapfen
- 20
- Drehantrieb
- 21
- horizontale
Drehachse
- 22
- Grundplatte
- 23
- Gießform
- 24
- Stellzylinder
- 25
- Stellzylinder
- 26
- Seitenteil
- 27
- Seitenteil
- 28
- Stellzylinder
- 30
- Innenkern
- 31
- Deckkern
bzw. Deckplatte
- 32
- Stellzylinder
- 33
- Ausstoßer
- 34
- Ausstoßer
- 35
- Ausstoßer
- 37
- Formhohlraum
- 38
- Säule
- 39
- Säulenachse
- 41
- Schwenkarm
- 43
- Gießbehälter
- 44
- Drehantrieb
- 45
- Stellzylinder
- 46
- Öffnungsseite
- 47
- Formvorsprung
- 48
- Formvorsprung
- 49
- Zwischenwand
- 51
- Riegel
- 52
- Riegel
- 53
- Dosierlöffel
- 54
- Schmelze
- 55
- Eingussöffnung
- 56
- Gasaustritt
- 57
- Klaue
- 58
- Klaue
- 59
- Eingussöffnung
- 60
- Gasaustritt