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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Rückstellkraft
bei einem Tremolo für ein
Saiteninstrument mit einem Grundkörper und Saiten unter Verwendung
von zumindest einem Rückstellelement.
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Saiteninstrumente,
insbesondere Zupfinstrumente wie elektrische Gitarren, sind häufig mit
einem Tremolo versehen. Diese mechanische Einrichtung dient dazu,
es dem Spieler des Instruments, insbesondere dem Gitarristen zu
ermöglichen,
mittels einer Handhebelbetätigung
die Saitenspannung und damit die auf den Saiten spielbare Tonhöhe zu verändern. Hierbei
ist es bekannt, Zugfedern vorzusehen, die der Saitenspannung entgegengerichtet
sind und die Saiten ohne Betätigung
des Handhebels wieder auf die ursprünglich eingestimmte Tonhöhe bringen. Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
US 4,171,661 bekannt, die eine Vorrichtung
offenbart, bei der das Tremolo mit einem Federbetätigungshebel
verbunden ist, der seinerseits fest mit der Zugfeder verbunden ist.
Die Zugfeder ist an ihrem anderen Ende an der Unterseite des Instrumentengrundkörpers in
einer dort vorgesehenen Ausnehmung mittels einer Schraube einstellbar
festgelegt. Sie weist in Richtung zu dem Instrumentenhals, also in
Richtung zu den bespielbaren Saiten. Die Grundplatte des Tremolos
ist kippbar über
eine in den Grundkörper
des Instrumentes einschraubbare und dadurch verstellbare Schraube
gelagert, wobei die Schraube an einem anderen Ende der Grundplatte angeordnet
ist als der mit der Zugfeder verbundene Federbetätigungshebel. Die Enden der
Saiten sind an dem vom Instrumentenhals wegweisenden Ende der Grundplatte
des Tremolos befestigt und so an diesem eingespannt, daß eine Veränderung
der Tonhöhe
durch Kippen der Tremolo-Grundplatte erzielt werden kann.
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Eine
andere Möglichkeit
zum Befestigen der Saiten in dem Tremolo ist in der
US 4,497,236 offenbart. Bei dieser
Vorrichtung ist ebenfalls eine in Richtung zu den Saiten und dem
Instrumentenhals zeigende Zugfeder an einem Federbetätigungshebel des
Tremolos befestigt.
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Bei
beiden Ausführungsformen
des Tremolos gemäß
US 4,171,661 und
US 4,497,236 sind die Zugfedern
in dem Grundkörper
liegend unterhalb der Saiten parallel zu diesen, deren Spannung
entgegengerichtet in einem Winkel von α 180° zu diesen angeordnet. Bei Instrumenten,
z.B. Gitarren mit einem erhöhten
tonalen Spielbereich, also mehr Bünden, einem längeren in
den Grundkörper
hineinragenden Instrumentenhals, behindert diese Zugfeder bzw. bei Vorsehen
eines Federpaketes dieses das Bespielen der hohen Tonlagen, da das
Federpaket der Spielhand im Wege liegt.
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Die
US-A-4,656,916 offenbart einen Gitarrenkörper mit einer Ausnehmung von
der Oberseite des Gitarrenkörpers
her im Bereich eines Tremolos, d.h. unter diesem und unter einem
Teilbereich der von diesem über
den Gitarrenhals gespannten Saiten. Die Ausnehmung ist außerdem unter
dem bespielbaren Bereich der Saiten angeordnet. Es ist eine sich
in Längsrichtung
durch die Ausnehmung und einen Teil des Gitarrenkörpers erstreckende
Stange mit Gewindeabschnitt und am anderen Ende einem außenseitigen
Innensechskant vorgesehen, auf deren Gewindeabschnitt ein mit im
Wesentlichen parallel zu der Stange angeordneten Schraubenfedern verbundener
Schlitten bewegbar ist. Die Schraubenfedern sind mit ihrem anderen
Ende an Armen befestigt, die ihrerseits an einer Brückenplatte
des Tremolos befestigt sind. Es ist beidseitig jeweils ein Arm an der
Brückenplatte
befestigt. Ein Verkippen der Brückenplatte
wird durch einen Tremolohebel bewirkt, wobei sich die Position der
Federn während
des Verkippens der Brückenplatte ändert und
aufgrund der eingestellten Federspannung der Tremolohebel stets wieder
in die Ausgangsposition zurückgezogen
wird.
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Die
US-A-4,864,909 offenbart ein Saiteninstrument mit einem Tremolo.
In dem Gitarrenkörper
ist eine Ausnehmung vorgesehen, in der eine Stange angeordnet ist,
die einseitig mit einem Gewindeabschnitt versehen ist. Die Stange
umgebend ist eine Schraubenfeder vorgesehen, die sich an einer auf dem
Schraubgewindeteil verstellbar gelagerten Platte anlagert.
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Am
Ende des Schraubgewindeteils weist die Stange eine Öffnung auf,
in die der Tremolohebel eingreifen kann. Die Tremolovorrichtung
ist in einem separaten Gehäuse
angeordnet, das in die Ausnehmung in dem Gitarrenkörper eingefügt wird.
Das Gehäuse
ist in Verlängerung
der Saiten angeordnet, also zentral in dem Gitarrenkörper, ggf.
außerhalb des
Bespielbereichs der Saiten.
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US 3,241,418 offenbart ein
Tremolo für
eine Gitarre mit einem Gitarrenkörper
und einer Mehrzahl von Gitarrensaiten, die über dem Gitarrenkörper unter
Zug befestigt sind. Das Tremolo weist Hebebolzen auf, an deren unterem
Ende über
eine Öse
eine Schraubenfeder angreift, die innerhalb des Gitarrenkörpers schräg angeordnet
ist. Mit ihrem anderen Ende ist sie in eine Lasche in der Deckplatte
des Gitarrenkörpers
eingehakt. Der Hebebolzen ist schwenkbar innerhalb der Deckelplatte
des Gitarrenkörpers über Messerkanten
gelagert. Die beiden Schraubenfedern sind Zugfedern und weisen eine Vorspannung
auf, die die Zugspannung der Saiten kompensiert. Die Zugfedern sind
in entsprechend geeigneten Schlitzen oder Ausnehmungen im Gitarrenkörper angeordnet.
Bei Ausschwenken der Hebebolzen wird auch die Lage der Federn verändert, wobei sie
weiterhin an der Deckplatte des Gitarrenkörpers fest angelenkt bleibt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Erzeugen einer Rückstellkraft
bei einem Tremolo für
ein Saiteninstrument zu schaffen, bei der die Nachteile des Standes
der Technik vermieden werden und auch das ungehinderte Bespielen
eines erhöhten
tonalen Spielbereichs ermöglicht
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gelöst,
daß das
zumindest eine Rückstellelement
außerhalb
des Bespielbereichs der Saiten in dem Grundkörper des Saiteninstruments
einstellbar angeordnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Dadurch
wird eine Vorrichtung geschaffen, bei der es vorteilhaft möglich ist,
ungehindert jeden beliebigen sogar einen sehr erhöhten tonalen
Spielbereich des Instruments zu bespielen. Weiterhin soll eine Klangverbesserung
erreicht werden. Da das zumindest eine Rückstellelement nicht wie bei
den bekannten Vorrichtungen unter der bespielbaren Länge der
Saiten angeordnet ist, sondern vielmehr in dem Bereich innerhalb
des Grundkörpers,
in dem entweder die Saiten an dem Tremolo befestigt oder gar nicht
angeordnet sind, wird das Bespielen der Saiten nicht behindert.
Dabei sind das oder die Rückstellelemente
insbesondere von einem Instrumentenhals entfernt vorgesehen, wodurch
weder eine Montage der Rückstellelemente
in dem häufig
schmalen Hals noch eine Behinderung der Spielhand auftritt. Die
gesamte Vorrichtung kann in dem ohnehin geräumigeren Grundkörper des
Instrumentes integriert werden. Außerdem kann eine Grundplatte
des Tremolos aufgrund des Vorsehens der Vorrichtung tiefer in den Grund körper des
Instruments eingelassen werden, wodurch die Gesamtanordnung des
Tremolos zusammen mit der Vorrichtung von dem Spieler als weniger
störend
empfunden und auch die Verletzungsgefahr aufgrund von über der
Oberfläche
des Instruments abstehenden Teilen vermindert wird. Tremolo und
Instrument werden zu einer Einheit.
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Vorzugsweise
sind das zumindest eine Rückstellelement
im wesentlichen in Richtung der Saiten angeordnet. Dadurch kann
eine optimale Kraft- und Saitenspannungsübertragung stattfinden, wobei
das oder die in Richtung der Saiten angeordneten Rückstellelemente
im Prinzip eine Verlängerung
von diesen in einer anderen Ebene darstellen. Der Kraftfluß wird dadurch
nicht umgekehrt, wie dies bei den bekannten Vorrichtungen der Fall
ist, sondern bleibt in seiner durch die Saiten definierten Fließrichtung
und kann dadurch optimal übertragen
werden.
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Alternativ
kann auch eine Anordnung der Rückstellelemente
im wesentlichen quer oder in einem vorbestimmten Winkel zu der Richtung
der Saiten, insbesondere in einem Winkel α von 0° < α < 180° erfolgen.
Hierbei ist kein größerer mechanischer
Konstruktionsaufwand erforderlich als bei dem Vorsehen des zumindest
einen Rückstellelementes im
wesentlichen in Richtung der Saiten. Bevorzugt sind nämlich das
oder die Rückstellelemente über eine
Einrichtung zur Kraftumlenkung mit der Spannung der Saiten wirkverbunden.
Hierdurch wird einerseits eine Entkopplung der Saiten von der oder den
Rückstellelementen
geschaffen, da die Rückstellelemente
in einer anderen Ebene angeordnet werden können. Andererseits entsteht
jedoch die vorteilhafte Möglichkeit,
die Rückstellelemente
in jeder beliebigen Richtung in Abhängigkeit von der Bauform des
Grundkörpers
in diesem anzuordnen. Dabei ist stets aufgrund der Einrichtung zur
Kraftumlenkung eine genau definierte und einhaltbare Direktionierung des
Kraftflußes
möglich.
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Hierbei
weist besonders bevorzugt die Einrichtung zur Kraftumlenkung einen
Seilzugmechanismus in Kombination mit zumindest einer Umlenkeinrichtung
auf. Dadurch kann oder können
das Seil oder die Seife um die Umlenkeinrichtung(en) gelegt und
in einem vorbestimmbaren Winkel in die Umlenkeinrichtung(en) ein- und aus dieser wieder
herausgeführt
werden. Dies bringt außerdem
den Vorteil einer positionsfesten und genau bestimmbaren und festlegbaren
Positionierung des zumindest einen Rückstellelements zusammen mit
dem Seilzugmechanismus. Vorzugsweise ist eine Umlenkeinrichtung mit
mehreren Rückstellelementen
verbindbar. Dadurch unterstützen
sich die einzelnen Rückstellelemente
hinsichtlich ihrer Kraftausübung,
und es kann eine genauere Kraftrichtungsdefinition erfolgen. Außerdem wird
eine Redundanz geschaffen.
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Besonders
bevorzugt weist die Umlenkeinrichtung eine reibungsarme Umlenkung
des Seilzugmechanismus, insbesondere unter Verwendung eines Lauflagers,
insbesondere eines Kugellagers auf. Vorteilhaft werden dabei eine
reibungsarme Lagerung und möglichst
wenig Laufverluste geschaffen. Dadurch können die Rückstellelemente beim Lösen des
das Tremolo betätigenden
Handhebels direkt ohne Totzeiten oder Klemmen wirksam werden und das
Tremolo zurückstellen.
Eine Verzögerung
oder Verluste im Bereich der Umlenkung des Seilzugmechanismus auf
der Umlenkeinrichtung treten daher vorteilhaft nicht auf.
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Vorzugsweise
ist der über
die Umlenkeinrichtung erzeugte Umlenkwinkel des Seilzugs in Abhängigkeit
von der Form des Grundkörpers
des Saiteninstruments wählbar.
Hierdurch kann beispielsweise bei einer Gitarre diejenige Position
innerhalb des Grundkörpers,
jedoch vorteilhaft im wesentlichen nicht unterhalb der Saiten gewählt werden,
in der die Vorrichtung ohne negative Auswirkungen auf den Klangkörper und/oder
auf die Spieleigenschaften bzw. die Bespielbarkeit des Instruments
ist. Da ein Kontern der Rückstelleinrichtung
in dem Grundkörper
ohne größeren Aufwand
erfolgen kann, ist außerdem
eine Lageänderung
innerhalb des Grundkörpers problemlos
möglich.
Vorzugsweise dient hierzu eine eine Einstellbarkeit ermöglichende
Einrichtung zum Kontern in dem Grundkörper. Diese Kontereinrichtung
ist vorzugsweise von außen
zugänglich,
kann also nach Bedarf mühelos
durch Verstellen die erforderliche Zugkraft des oder der Rückstellelemente einstellen.
Besonders bevorzugt wird hierfür
eine in dem Grundkörper
des Saiteninstruments gelagerte Spann- oder Einstellschraube verwendet, über die das
oder die Rückstellelemente
einseitig einstellbar sind. Es kann jedoch auch eine andere Befestigung des
oder der Rückstellelemente(s)
gewählt
werden, beispielsweise eine starre Befestigung, bei der eine Einstellbarkeit
der Zugkraft auf eine andere Weise geschieht.
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Besonders
bevorzugt ist die Vorrichtung in eine Halterung des Tremolos, insbesondere
eines höhenverstellbaren
Tremolos, in dem Grundkörper des
Saiteninstruments integrierbar. Hierdurch ist die Vorrichtung an
die Tremolobewegung gekoppelt und verändert bei dessen Lageänderung
ebenfalls seine Lage, wodurch mittels der Vorrichtung ein Kontern des
Tremolos in dem Grundkörper
des Saiteninstruments erzeugt werden kann. Die Vorrichtung ist also Mittel
zum Kontern der Halterung des Tremolos in dem Grundkörper des
Saiteninstruments bzw. weist diese auf, insbesondere in Form seiner
Umlenkeinrichtung(en).
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Alternativ
hierzu kann die zumindest eine Umlenkeinrichtung ohne direkte Verbindung
zum Tremolo in dem Grundkörper
befestigt werden. Dies erweist sich besonders bei der Verwendung
der Vorrichtung mit nicht höhenverstellbaren
Tremolos als vorteilhaft, da ein Integrieren der Umlenkeinrichtung in
der Halterung des Tremolos nicht erforderlich und somit eine unabhängige Lagerung
beider möglich
ist. Dadurch kann für
die Position der Vorrichtung eine geeignete Stelle innerhalb des
Grundkörpers
gewählt werden,
an der die Vorrichtung zwar zum einen ihre Funktion erfüllen kann,
zum anderen aber den Spielerin seiner Freiheit nicht einschränkt oder
gar behindert. Besonders bevorzugt erfolgt die Befestigung über Verstellelemente,
insbesondere eine oder mehrere , insbesondere zwei Gewindehülsen. Diese
werden an geeigneter Stelle in den Grundkörper starr eingelassen und
stellen die Halterung für
die Umlenkeinrichtung der Vorrichtung dar.
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Besonders
bevorzugt sind das oder die Rückstellelemente
Federelemente, insbesondere Spiralfedern, Pneumatik- oder Hydraulikzylinder.
Die Verwendung von Federelementen, bevorzugt Zugfedern, bietet sich
aufgrund der niedrigen Kosten in den meisten Fällen besonders an. Bei der
Verwendung von Hydraulik- oder Pneumatikzylindern können deren
starrer Körper
in Kombination mit den Dämpfungseigenschaften
teilweise sinnvoll erscheinen, insbesondere beim Einbau in größere Saiteninstrumente,
bei denen der Gewichtsvorteil der Federelemente keine so große Rolle
spielt.
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Zur
näheren
Erläuterung
der Erfindung werden im folgenden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen
beschreiben. Diese zeigen in:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer elektrischen Gitarre mit einem Tremolo
zusammen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
Schnittansicht des Tremolos zusammen mit einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 eine
Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4 eine
Prinzipskizze der Vorrichtung gemäß 3 mit eingezeichneter
Verteilung der Schnittkräfte,
und
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5 eine
Seitenansicht der Umlenkeinrichtung gemäß 2.
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In 1 ist
in perspektivischer Ansicht eine Gitarre 1 mit einem Gitarrenhals 2,
einem Grundkörper 3,
Saiten 4 und einem Tremolo 5 mit Handhebel 6 und
einer gestrichelt angedeuteten Vorrichtung 10 zum Erzeugen
einer Rückstellkraft
bei dem Tremolo gezeigt. Die Vorrichtung 10 ist unterhalb
des Tremolos bzw. von dessen Grundplatte 7 angeordnet in
einem Winkel von etwa α =
0° zu den
Saiten, also in deren Verlängerung.
Die Saiten 4 sind auf der Grundplatte des Tremolos unter
einer einstellbaren Spannung befestigt.
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Eine
detaillierte Darstellung der Vorrichtung ist in den folgenden Figuren
zu sehen. 2 zeigt dabei eine Schnittansicht
durch das Tremolo 5 und die Vorrichtung 10. Der
Handhebel 6 des Tremolos ist lediglich zum Teil dargestellt,
ebenso eine Saite 4.
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Das
Tremolo ist unterhalb seiner Grundplatte 7 mit einer im
wesentlichen senkrechten an dieser befestigten Strebe 8 versehen,
die an ihrem von der Grundplatte wegweisenden unteren Ende ein oder mehrere
Löcher 9 aufweist.
In diese Löcher 9 greift ein
nach oben zu der Strebe 8 gebogenes Teilstück 11 eines
Seilmechanismus 12 der Vorrichtung 10 ein. Das
gebogene Teilstück
ist mit einem Seil 13 des Seilmechanismus verbunden oder
einstückig
mit diesem und um eine Umlenkeinrichtung 14 herum geführt. Das
Seil 13 endet in einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden
mit einem Rückstellelement 17, das
als Spiralfeder ausgebildet ist, wobei die Verbindungseinrichtung
insbesondere einen Federhalter 15 und einen Umlenkseilzug 16 zum
Umlenken und Befestigen des Seils 13 aufweist. An ihrem
anderen Ende ist das Rückstellelement 17 über eine
weitere Verbindungseinrichtung insbesondere in Form einer Federkralle 18 mit
einer Spannschraube 19 verbunden, die ein Spannen und Einstellen
der Federkraft des Rückstellelements
ermöglicht.
Dies ist durch den Doppelpfeil 20 angedeutet, die Verstellbarkeit
des Rückstellelementes
durch den Doppelpfeil 21.
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Die
gesamte Vorrichtung ist in eine Ausnehmung 30 des Grundkörpers 3 eingefügt, wobei
lediglich ein Teil der Umlenkeinrichtung 14 sowie das Rückstellelement
in der Ausnehmung liegen und die übrigen Teile der Umlenkeinrichtung
in den Grundkörper
selbst eingefügt
sind. Die Umlenkeinrichtung 14 selbst kann besser der Detaildarstellung
in 5 entnommen werden. Diese weist ein Kugellager 22 sowie
einen Befestigungskörper 23 zum
Befestigen des Kugellagers in dem Grundkörper 3 der Gitarre bzw.
allgemein des Instruments auf. An dem Befestigungskörper 23 ist
das Kugellager in dem dargestellten Fall durch einen Halter 24 und
eine Gewindeflachmutter 25 befestigt, wobei grundsätzlich auch eine
beliebige andere Befestigung möglich
ist, die das Kugellager sichert und einseitig festlegt.
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An
den Halter 24 schließt
sich eine Führungsschraube 26 an,
die zusammen mit dem vorzugsweise ein Außengewinde aufweisenden Halter in
einer Gewindehülse 27 gelagert
ist. Führungsschraube
und Halter können
als zwei getrennte Teile oder einstückig vorgesehen sein. Die Gewindehülse 27 ist
in den Grundkörper 3 fest
eingefügt,
insbesondere darin durch Preßsitz
befestigt. Am von dem Kugellager weggewandten Ende der Gewindehülse ist in
dem Grundkörper
eine weitere Ausnehmung 31 vorgesehen, in die die Führungsschraube 26 hineinragt
und in die die Grundplatte 7 des Tremolos 5 eingefügt ist.
Dort greift die Führungs schraube 26 in
die Grundplatte ein bzw. durch diese hindurch. Auf der Oberseite
der Grundplatte ragt die Führungsschraube 26 mit
einem ohne Gewinde versehenen Teilstück 28 heraus. Dieses
weist einen Innensechskant 29 auf, in den eine Befestigungseinrichtung 40 des
Tremolos für
die Saiten 4 eingreifen kann, die auf der Grundplatte befestigt
ist. Zwischen dem mit Außengewinde
versehenen Teilstück
der Führungsschraube
und dem mit einem Innensechskant versehenen Teilstück ist ein
eingeschnürter
Bereich 41 vorgesehen. In diesen eingeschnürten Bereich
kann zur weiteren Befestigung der Führungsschraube an der Grundplatte
des Tremolos eine Messerkante 12 oder dergleichen eingefügt werden.
Hierdurch wird eine Kippbarkeit bei der Höhenverstellung des Tremolos zugelassen
und eine Integration der Vorrichtung über den Halter des Kugellagers
und die Führungsschraube
in dem Tremolo im Bereich von dessen Grundplatte geschaffen. Bei
einer Höhenverstellung
des Tremolos wird die Vorrichtung zusammen mit dem Tremolo verstellt,
wodurch sich ihre Lage in Bezug auf das Tremolo nicht ändert. Aufgrund
des Vorsehens des Kugellagers an der Unterseite des Halters wird zugleich
ein Kontern des Tremolos in dem Grundkörper erreicht.
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Das
Kugellager 22 ist im Bereich seines Umfangs mit einer umlaufenden
Nut 44 versehen, in die das Seil 13 eingelegt
werden kann. Dadurch wird ein verbesserter Halt des Seils auf dem
Kugellager sowie eine bessere Kraftumlenkung über die als Einheit wirkende
Kombination aus Seil und Kugellager erreicht. Anstelle der Nut 44 kann
zu diesem Zweck auch ein anderes geeignetes Mittel verwendet werden,
beispielsweise Stege zum Einlegen oder dergleichen.
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Die
beiden Doppelpfeile 43 in 2 zeigen die
Möglichkeit
der Höhenverstellbarkeit
bzw. Kippbarkeit des Tremolos an, sowie den Bereich in dem diese
erfolgen kann. Hierbei ist es vorteilhaft möglich, die Grundplatte sehr
weit in die Ausnehmung 31 des Grundkörpers abzusenken, wodurch kaum
noch über die
Oberfläche
des Grundkörpers
hinausragende Teile einen Spieler beim Spielen behindern und/oder
sogar verletzen können.
Die Grundplatte kann wie in dem dargestellten Beispiel auch noch
zusätzlich
verhältnismäßig flach
ausgebildet sein. Die Ausnehmung 31 ist mit einem Absatz
versehen, wodurch auch das hintere verdickte Teilstück der Grundplatte sowie
die Strebe 8 in diese mühelos
abgesenkt werden können.
Die Unterseite des Grundkörpers
kann im Bereich der Ausnehmung 30 mit einer Abdeckplatte
versehen werden, die jedoch in 2 nicht
gezeigt ist.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform der
Vorrichtung zum Erzeugen einer Rückstellkraft
in der Draufsicht dargestellt. Anstelle lediglich einer oder zweier
Rückstellelemente
oder Spiralfedern 17 sind bei dieser Ausführungsform
jeweils zwei Rückstellelemente
je Umlenkeinrichtung 14, also insgesamt vier vorgesehen.
Die gebildeten Rückstellelementepaare
sind dabei in der entgegengesetzten Richtung vorgespannt, wie aus
den Doppelpfeilen 45 hervorgeht, als das oder die singulären Rückstellelemente
gemäß 2.
Dies erklärt
sich aus deren Paarbildung und Anordnung und Angreifen an den Federhaltern 15 bzw.
Federkrallen 18. Außerdem weisen
die jeweiligen Rückstellelemente
vorzugsweise eine im wesentlichen gleiche Vorspannung auf, um ein
Verspannen der Vorrichtung zu vermeiden.
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Bei
Einstellen der Vorspannung der Rückstellelemente
vermittels der Spannschrauben 19, von denen eine für jedes
Rückstellelement
vorgesehen ist, sollte ebenfalls auf eine gleichmäßige Verstellung geachtet
werden. Hierbei wird, wie in 3 durch
die Pfeile 46, 47 angedeutet, die senkrechte Strebe 8 des
Tremolos in Richtung zu den Saiten (Pfeil 46) oder zu dem
entgegengesetzten Ende des Grundkörpers 3 (Pfeil 47)
bewegt. Hierdurch geschieht die Höhenverstellung des Tremolos,
was aus der Anbindung der Grundplatte des Tremolos im Bereich der Führungsschraube 26 besser
ersichtlich ist (2).
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Grundsätzlich kann
der Umlenkwinkel der Seile 13 frei gewählt werden. In dem in 3 gezeigten
Fall ist ein Winkel von α =
0° gewählt. Es
kommen jedoch beispielsweise auch Umlenkwinkel von etwa 0° < α < +/-180° in Frage.
Der Umlenkwinkel α kann in
Abhängigkeit
von der Bauform des Instruments gewählt werden. In jedem Falle
sollte bei der Wahl des Umlenkwinkels darauf geachtet werden, daß die Rückstellelemente
außerhalb
des Bereichs der freien Saiten angeordnet werden, um deren Bespielbarkeit nicht
zu behindern.
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Eine
Prinzipskizze der Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Verwendung
zweier Umlenkeinrichtungen 14 ist in 4 gezeigt.
Wird beispielsweise von den Saiten 4, eine Gesamtsaitenspannung
von Fges=500N auf das Tremolo ausgeübt und auf
zwei Umlenkeinrichtungen übertragen,
treten in den beiden Seilen 13, insbesondere Stahlseilen oder
-saiten, eine Kraft von jeweils F/2=250N auf. Diese Kraft wird über die
beiden Kugellager 22 übertragen,
die die Zugspannugswirkrichtung umlenken und dadurch vorteilhaft
den Einbau der Rückstellelemente,
insbesondere Zugfedern, in einer beliebigen Einbaulage zulassen
und auf diese übertragen,
unter möglichst
geringen Reibverlusten.
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Bei
den in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen
ist die Umlenkeinrichtung 14 jeweils in die Halterung des
Tremolos integriert, wodurch sich die Lage von beiden zueinander
nicht verändert.
In einer anderen Ausführungsform
kann aber ein nicht höhenverstellbares
Tremolo vorgesehen werden, bei dem eine Lageänderung der Umlenkeinrichtung
zusammen mit dem Tremolo nicht erforderlich ist. Die Umlenkeinrichtung
kann daher starr über die
Gewindehülsen 27 oder
andere Einbaueinrichtungen in den Grundkörper 3 des Instruments
eingebaut werden. Hierdurch entfällt
die direkte Verbindung zwischen Tremolo und Umlenkeinrichtung 14. Die
Einbaustelle der Einbaueinrichtungen zum Befestigen der Umlenkeinrichtung(en)
kann beliebig gewählt
werden und insbesondere an einer Stelle erfolgen, an der die Umlenkeinrichtung
keine Behinderung für
die freie Bespielbarkeit der Saiten des Instruments darstellt und
auch den Klang des Instruments nicht stört.
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Anstelle
der in den 2 und 3 gezeigten
Rückstellelemente
in Form von Zugfedern können
auch Pneumatik- oder Hydraulikzylinder als eine Zugspannung übertragende
Mittel vorgesehen werden. Die Anbindung an den Seilmechanismus sowie den
Grundkörper
bzw. eine Einstelleinrichtung zum Einstellen einer gewünschten
Vorspannung der Pneumatik- oder Hydraulikzylinder erfolgt dabei
in geeigneter Weise. Anstelle des Vorsehens eines Kugellagers zur
Verminderung von Reibungsverlusten während der Umlenkung des Seilmechanismus
kann auch ein anderes geeignetes Mittel zum Umlenken mit dieser
Eigenschaft verwendet werden. Auch der Seilmechanismus selbst kann
durch ein entsprechend wirken des Mittel ersetzt werden, sofern in Kombination
mit einer Umlenkeinrichtung und zumindest einem Rückstellelement
eine Kraft- bzw. Zugspannungsumlenkung erfolgen kann.
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Als
Material für
die Seile 13 eignet sich insbesondere Stahl oder ein anderes
zugstabiles Material, insbesondere auch ein Faserstoff mit entsprechender
Zugfestigkeit. Für
elektrische Gitarren wird üblicherweise
elektrisch leitendes Material verwendet. Bei Verwendung von Federn,
insbesondere Stahlfedern, als Rückstellelemente
wird vorzugsweise deren Federkraft nach der in dem Einzelfall erforderlichen
aufzubringenden Zugkraft gewählt,
insbesondere in Abhängigkeit
von der maximalen Saitenspannung. Die Spannschrauben bzw. Einstell-
oder Spanneinrichtungen zum Ein- und Verstellen der Vorspannung
der Rückstellelemente
sollten eine geeignete Festigkeit und Größe bzw. Abmessungen aufweisen
und aus einem für
den Einbau in einen jeweiligen Grundkörper des Saiteninstruments
geeigneten stabilen Material bestehen.
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Neben
den vorstehend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsvarianten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Erzeugen einer Rückstellkraft
können
auch beliebige andere Ausführungsformen
gebildet werden. Die beschriebenen Ausführungsformen stellen insofern
lediglich eine beispielhafte Aufzählung dar. Es sind noch zahlreiche
andere Ausführungsvarianten
möglich,
bei denen die Vorrichtung mit zumindest einem Rückstellelement versehen ist,
das so in dem Grundkörper
eines Saiteninstruments angeordnet ist, daß es jedenfalls nicht in Richtung
der bespielbaren Saiten, also in deren bespielbarem Bereich nicht
parallel zu und unterhalb von diesen, sondern in Richtung weg von
diesem Bereich der Sauen in dem Grundkörper des Saiteninstruments
angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt erhebliche Vorteile gegenüber den Vorrichtungen des Standes
der Technik. So erfolgt eine schnellere Tonentfaltung aufgrund des
ausgeklinkten Sustainblocks. Dadurch entfällt das sonst übliche Loch
in der Mitte und es entsteht ein durchgehender Mittelblock bzw.
Korpus ohne unterbrochene Längsfasern. Längs der
Holzfaser ist die Schallausbreitungsgeschwindigkeit je nach Holzart
1,8 bis 2,8 mal schneller als quer zur Holzfaser. Zusätzlich tragen
im Bereich unter den Tonabnehmern, den Pickups und dem Elektronikfach
die zusätzlichen
Holzbestandteile zu einer besseren Tonentfaltung bei.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
verfügt weiterhin
auch über
eine verbesserte Nachschwingzeit der Saiten, insbesondere weil erheblich
mehr Holz im Elektronikfachbereich vorhanden ist, etwa die zehnfache
Menge unter dem Tonabnehmer.
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Weiterhin
ist die Rückkopplungsempfindlichkeit
der magnetischen Tonabnehmer geringer, da alte ferromagnetischen
Teile wie Federn, Federbleche, Halteschrauben, die üblicherweise
wenige Millimeter unter den Tonabnehmern montiert sind, in den hinteren
Teil des Gitarrenkorpus verlagert sind und so die Tonabnehmer nicht
mehr beeinflussen können.
Ein weiterer Vorteil ist die wesentliche Erhöhung der Stimmstabilität. Dies
erfolgt durch eine steifere Korpuskonstruktion dank wesentlich größerer Holzanteile,
in den Bereichen, wo Kräfte
stabilisierend wirken. Weiterhin ergibt sich hierdurch auch das
Wegfallen des Schwenkeffektes bzw. Knickeffektes auf die Zugfedern,
der sich beim Tremolieren mittels Handhebelbetätigung ergibt, weit der Sustainblock
des Tremolos nicht nur nach hinten sondern auch um den Aufhängungspunkt
der Tremolohalteschrauben nach oben weggeschwenkt wird. Der Schwenkeffekt
wirkt dann nicht mehr auf die Zugfedern sondern auf biegsame Basssaiten,
die seilzugartig wirken und deren Winkelveränderung über die keilriemenförmigen Führungsnuten
in den Kugellagern gut abgefangen werden. So werden die Zugfedern
nur auf Zug belastet.
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Auch
der Abdämpfeffekt
von Nebengeräuschen
ist verbessert. Nebengeräusche
die jenseits der Saiten und des Tremolos entstehen, wie beispielsweise
Schwirr- oder Schwinggeräusche von Zugfedern,
deren Halte- oder Befestigungselementen werden durch die Kunststoffkugellager
abgedämpft
und nicht mehr auf Tremolo und dahinterliegende Teile wie Saiten übertragen.
Die Nachstellmöglichkeit
der Federkraft von außen
ist möglich,
wobei ein vorheriges Entfernen von Abdeckungen entfallen kann. Weiterhin
ist es möglich,
unterschiedliche Federvorspannungen einzustellen, was nicht unwichtig
ist bei oft verwendeten Spielsaitensätzen, bei denen die Basssaiten
mit mehr Kraft vorgespannt werden als die dünneren Leadsaiten. In diesem
Fall ist es sinnvoll, auf der Seite auf der die Bassspielsaiten
liegen, auch eine größere Federvorspannung entgegenzusetzen,
um einem Verkippen des beweglichen Tremolos entgegenzuwirken. Dies
wird durch zwei voneinander getrennte Federkammern und zwei unabhängige Federhalterungen
bewirkt.
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- 1
- Gitarre
- 2
- Gitarrenhals
- 3
- Grundkörper
- 4
- Saiten
- 5
- Tremolo
- 6
- Handhebel
- 7
- Grundplatte
- 8
- senkrechte
Strebe
- 9
- Loch
- 10
- Vorrichtung
- 11
- gebogenes
Teilstück
- 12
- Seilmechanismus
- 13
- Seil
- 14
- Umlenkeinrichtung
- 15
- Federhalter
- 16
- Umlenkseilzug
- 17
- Rückstellelement
- 18
- Federkralle
- 19
- Spannschraube
- 20
- Doppelpfeil
- 21
- Doppelpfeil
- 22
- Kugellager
- 23
- Befestigungskörper
- 24
- Halter
- 25
- Gewindeflachmutter
- 26
- Führungsschraube
- 27
- Gewindehülse
- 28
- Teilstück
- 29
- Innensechskant
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Ausnehmung
- 40
- Befestigungseinrichtung
- 41
- eingeschnürter Bereich
- 42
- Splint
- 43
- Doppelpfeil
- 44
- umlaufende
Nut
- 45
- Doppelpfeil
- 46
- Pfeil
- 47
- Pfeil
- α
- Umlenkwinkel