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UNSER ZEICHEN DATUM
OURREF. Gw 0101 date 07.03.2001 -si
Anm. : DBT Deutsche Bergbau-Technik GmbH, Industriestraße 1, D-44534 Lünen
Titel: Führungselement für die Kratzerführung in Maschinenrahmen und Kettenkratzförderer
Die Erfindung betrifft ein Führungselement für die Kratzer einer Kratzerkette im Ober- und/oder Untertrum des Maschinenrahmens eines Kettenkratzförderers, mit am Maschinenrahmen montierbaren Leisten, die eine Einlauf- oder Auslaufführung für die Kratzer bilden und an das Seitenprofil einer sich anschließenden Anschlußrinne bzw. eines sich anschließenden Rinnenschusses heranreichen.
Ein gattungsgemäßes Führungselement ist beispielsweise in der DE 1 940 115 gezeigt. Die häufig als Druckwinkel bezeichneten Führungselemente bilden eine Verlängerung der Seitenprofile der sich an den Maschinenrahmen anschließenden Rinnenschüsse und wirken als Zwangs- bzw. Gleitführung für die Kratzer im Bereich des Maschinenrahmens. Druckwinkel werden insbesondere an Maschinenrahmen montiert, deren Maschinenrahmenfördererboden einen je nach Höhenposition der Kettentrommel ansteigenden bzw. abfallenden Verlauf hat. Die bisher verwendeten Druckwinkel zeigen einen unverhältnismäßig hohen Verschleiß im Vergleich zu den Seitenprofilen in der Anschlußrinne bzw. in den Rinnenschüssen. Dies führt zu unerwünscht hohen Stillstandzeiten der Kettenkratzförderer wegen des erforderlichen Austauschs der Druckwinkel.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Verschleiß der Druckwinkel und mithin die Stillstandzeiten des Kettenkratzförderers zu senken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leisten einen Fortsatz aufweisen, der die Stoß- oder Übergangsstelle zur sich an den Maschinenrahmen anschließenden Anschlußrinne bzw. zum sich anschließenden Rinnenschuß in Kettenlaufrichtung
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überragt und im Trum der Anschlußrinne bzw. des Rinnenschusses eine Führung für die Kratzer der Kratzerkette bildet. Mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Leistenfortsätzen wird an der Stoßbzw. Übergangsstelle zwischen dem Maschinenrahmen und der nachfolgenden Rinne ein gleichmäßiger und sanfter Übergang der Kratzer vom Maschinenrahmen auf die Rinne bzw. umgekehrt erzielt. Neben einer Verschleißminderung an der kritischen Übergangsstelle wird auch eine dem Verschleiß inhärente Geräuschbelästigung vermindert. Die erfindungsgemäße Lösung hat hierbei den weiteren Vorteil, daß keine Veränderungen an den bestehenden Maschinenrahmen bzw. Anschlußrinnen vorgenommen werden müssen.
Der Fortsatz bildet vorzugsweise eine integrale Verlängerung der Leiste in die Anschlußrinne bzw. den sich anschließenden Rinnenschuß hinein, so daß die an der linken und rechten Seitenwand des Maschinenrahmens montierten Führungselemente als einheitliche Bauteile ausgetauscht werden können und im Bereich der Führungselemente keine Nahtstellen od.dgl. vorhanden sind. Zur Weiterverwendung der vorhandenen Maschinenrahmen ist von Vorteil, wenn die Leisten nur auf einem Teilabschnitt ihrer Breite mit einem Fortsatz versehen sind, wobei vorzugsweise der Teilabschnitt etwa 40-60% der Breite der Leisten ausmacht. Für einen besonders verschleiß- und geräuscharmen Lauf der Kratzer im Maschinenrahmen kann die Breite der Leiste größer als die horizontale Profilbreite der Seitenprofile der sich anschließenden Rinne sein, da sich dann durch die größere Führungsfläche die Flächenpreßkräfte verringern können.
Besonders günstig ist es, wenn die von den Unterseiten der Leisten und des Fortsatzes gebildeten Gleitflächen der Kontur des Seitenprofils angepaßt sind, vorzugsweise als Schrägen ausgebildet sind und/oder bündig mit der Innenseite der Profilkontur der Seitenprofile abschließen, so daß ggf. Leisten und Fortsatz zusammen mit .der Maschinenrahmenwand die Profilkontur der Seitenprofile nachbilden. Weiter vorteilhaft kann die Gleitinnenfläche des Fortsatzes über eine Einlauf- bzw. Auslaufschräge in das Ende des Fortsatzes übergehen. Der Fortsatz kann insbesondere zungenförmig ausgebildet sein und sich parallel und seitlich der
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Seitenprofile, vorzugsweise an deren Innenseite erstrecken. Ferner kann sich der Fortsatz ausgehend von der Stoß- oder Übergangsstelle verjüngen, um eine kontinuierliche Erhöhung bzw. Absenkung der Führungsfläche zu erzielen und sprunghafte Veränderungen der auf die Kratzerenden einwirkenden Kräfte zu vermeiden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Leisten wenigstens teilweise bogenförmig gekrümmt, so daß sie bei entsprechend ausgebildeten Maschinenrahmen verwendet werden können.
Zur Montageerleichterung können die Führungselemente Bohrungen für den Durchgriff von Befestigungsschrauben aufweisen, denen taschenförmige Aussparungen in den Leisten zugeordnet sind, deren Formgebung angepaßt ist, die Köpfe der Befestigungsschrauben durch Formschluß drehfest zu halten. Mit den entsprechend ausgebildeten taschenförmigen Aussparungen ist ein Kontern der Befestigungsschrauben beim Anziehen nicht erforderlich. Die Montage am Maschinenrahmen kann durch Bolzen unterschiedlicher Länge weiter erleichtert werden, da dann der Längste der Bolzen einen Führungsbolzen bilden kann, mit dem die korrekte Lage des Führungselementes anfänglich bestimmt wird und der anschließend ein Einfädeln der beiden weiteren Bolzen vereinfacht.
Da die Führungselemente bzw. Druckwinkel vorzugsweise als Austauschelemente an den Maschinenrahmen von Kettenkratzförderern befestigt werden können, betrifft die Erfindung auch Kettenkratzförderer mit einem eine Kettenradwelle aufweisenden Maschinenrahmen für den Antrieb und/oder die Umkehr einer mit Kratzer versehenen Kratzerkette und mit einer aus einzelnen Rinnenschüssen gebildeten Förderrinne, wobei sich ein Rinnenschuß der Förderrinne entweder unmittelbar oder mittelbar unter Zwischenschaltung einer Anschlußrinne an den Maschinenrahmen anschließt, wobei der Kettenkratzförderer dadurch gekennzeichnet ist, daß am Maschinenrahmen oder an der Anschlußrinne paarweise erfindungsgemäße: Führungselemente montiert sind.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Führungselemente ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines schematisch in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise aufgebrochen, den Maschinenrahmen mit teleskopierbarer Anschlußrinne;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Maschinenrahmen mit teleskopierbarer Anschlußrinne aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines an einer Seitenwange des Maschinenrahmens montierten Führungselementes; und
Fig. 4 eine Draufsicht auf das an der Seitenwange befestigte Führungselement aus Fig. 3; und
Fig. 5 schematisch einen Vertikalschnitt durch Leistenfortsatz und Seitenprofil mit in deren Profilkontur geführtem Kratzer.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Antriebsstation 10 für den Hilfsantrieb eines Kettenkratzförderers, insbesondere Doppelkettenkratzförderers, weist, wie an sich bekannt, einen Maschinenrahmen 1 und eine sich hieran anschließende Anschlußrinne 2 auf, die zum Spannen einer nicht dargestellten, mit Kratzern versehenen Kratzerkette mittels der Hydraulikzylinder 3 teleskopierbar ist und zweiteilig mit Anschlußrinnenbasis 2' und Anschlußrinnenkopf 21' ausgeführt ist. An die Anschlußrinnenbasis 21 der Anschlußrinne werden nicht dargestellte Rinnenschüsse über die Knebel 4 zugfest angeschlossen. Die Rinnenschüsse und die Anschlußrinne weisen einen horizontal in gleicher Höhe verlaufenden Fördererboden 5 auf, der den unteren Leertrum 6 der Förderrinne vom oberen Fördertrum 7 trennt. Die Förderrichtung des Kettenkratzförderers ist mit Pfeil F angedeutet. Die Kratzer der Kratzerkette laufen am Hilfsantrieb vom Leertrum 6 tangential an das im Maschinenrahmen 1 gelagerte Doppelkettenrad 8 ein und nach etwa 180° aus dem Kettenrad in den Obertrum 7 aus. Zum Aus-
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gleich des Höhenversatzes zwischen dem Austritt der Kratzer am Kettenrad 8 und dem Fördererboden 5 in der Förderrinne ist der Maschinenrahmenfördererboden 5' nach unten geneigt bzw. bogenförmig gekrümmt ausgeführt.
In der Anschlußrinne 2 und den sich hieran anschließenden, nicht gezeigten Rinnenschüssen werden die Kratzerenden der Kratzer seitlich in Seitenprofilen 11, 12 geführt, die mit speziellen, nach innen weisenden Profilkonturen 40 (Fig. 3) ausgebildet sind. Da es sich bei der Anschlußrinne 2 um eine teleskopierbare Rinne handelt, werden die Seitenprofile 11, 12 von Längsleisten 13, 14 übergriffen, die beim Teleskopieren des Anschlußrinnenkopfes 2'' zusammen mit dem Maschinenrahmen 1 und den hiermit verbundenen Fördererbodenabschnitten 5, 51 sowie den Seitenprofilen 11, 12 relativ zur Anschlußrinnenbasis 2' und deren Fördererbodenwanne 15 die im teleskopierten Bereich fehlenden Seitenprofile überbrücken.
Der zuvor beschriebene Aufbau von Maschinenrahmen und Anschlußrinne ist bekannt. Die vorliegende Erfindung betrifft die insgesamt mit Bezugszeichen 20 versehenen Druckwinkel, die Führungselemente für die nicht gezeigten Kratzer im Obertrum 7 des Maschinenrahmens 1 bilden. Zwei spiegelverkehrt zueinander ausgebildete Druckwinkel 2OA, 2OB sind mit der linken Seitenwange bzw. rechten Seitenwange 17 des Maschinenrahmens 1 verschraubt. Der Aufbau der die Führungselemente bildenden Druckwinkel 2OA, 2OB wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 4 erläutert.
Jeder Druckwinkel 20 besteht aus einer im mittleren Bereich gebogenen, langgestreckten Profilleiste 21 mit etwa fünfeckigem Querschnitt, wie in Fig. 3 angedeutet. Die Druckwinkel 2 0 können aus einem Rechteckprofil hergestellt werden, das nach mechanischer Bearbeitung der Profilseiten durch Biegen oder Rundwalzen seine im mittleren Bereich gekrümmte Endkontur erhält. Die Krüm-
tnung des Druckwinkels 20 ist stärker als die Krümmung des Fördererbodens 5' im Maschinenrahmen 1. Die vertikale Leistenrückseite 22 der Leiste 20 bildet die Anlagefläche an der Seitenwange 16 des Maschinenrahmens 1. Die der Leistenrückseite 22 und
Leistenoberseite 23 gegenüberliegende Ecke ist zurückgenommen, z.B. abgefräst und bildet eine an die Profilkontur 40 der Seitenprofile 11 angepaßte Gleitinnenfläche 2 6 zur Führung der Kratzerenden. Die Leistenvorderseite 24 und Leistenunterseite 25 sind durch die schräg oder leicht gekrümmt ausgebildete Gleitinnenfläche 26 entsprechend verkürzt. Das im Montagezustand der Druckwinkel 20 horizontale Leistenende 20' weist integral einen zungenförmigen Fortsatz 3 0 auf, der sich über die Stoß- bzw. Übergangsstelle S zwischen Maschinenrahmen 1 und Anschlußrinne 2 hinaus in die Anschlußrinne 2 hinein erstreckt. Die Gleitinnenfläche 26 der Leiste 21 und eine schräge Innenfläche 36 des Fortsatzes 30 schließen hierbei bündig mit der oberen Innenseite 41 der Profilkontur 40 des Seitenprofils 11 ab. Die als Schrägen ausgebildeten Unterseiten bzw. Gleitinnenflächen 26, 36 von Leiste 20 und Fortsatz 30 führen die Kratzer der Kratzerkette an deren Oberseiten. Der Fortsatz 30 bildet quasi eine Verlängerung des Seitenprofils 11 zur Mittelachse der Rinne. Die Breite B der Leiste 21 ist insgesamt breiter als die Profilbreite P des Seitenprofils 11. Der Fortsatz 30 erstreckt sich hierbei nur über etwa 50% der Breite B der Leiste 21 und verjüngt sich, ausgehend von der Stoßstelle S, bis zum Ende 31 des Fortsatzes 30. Aufgrund der vorgenannten Ausbildung und Anordnung des Fortsatzes 30 bildet dieser eine Gleitführung für die Kratzer beim Auslauf (wie am Hilfsantrieb gezeigt) aus bzw. Einlauf (am gegenüberliegenden Hauptantrieb) in den Maschinenrahmen 1, so daß verschleißbedingte Abnutzungen am Übergangsstoß reduziert sind und dieser insgesamt entlastet ist. Um den Ein- bzw. Auslauf aus den Leisten bzw. Druckwinkeln zu verbessern, gehen die Gleitinnenflächen 36 über Einlauf- bzw. Auslaufschrägen 37 in die Enden 31 über. Die Einlaufschräge 37 kann zur Horizontalen um etwa 15° bis 25°, vorzugsweise etwa 20° geneigt sein.
Der Druckwinkel 2 0 stützt sich an der Seitenwange 16 über die Bolzen 43 und 44 sowie über die Befestigungsschrauben 45 ab, die horizontal ausgerichtete Bohrungen 27 in den Leisten 21 durchgreifen. Die Köpfe 46 der Befestigungsschrauben 45 liegen hierbei in taschenförmigen Aussparungen 28 innerhalb der Leisteninnenseitenwand 24, deren Formgebung angepaßt ist, die Köpfe 46
formschlüssig und damit drehfest aufzunehmen. Der Bolzen 44 ist länger als die beiden weiteren Bolzen 43, so daß er beim Ansetzen der Leiste an die Seitenwand 16 eine Führungsfunktion übernehmen kann. Die vertikale Abstützung der Leiste 21 kann über nicht gezeigte Schraubverbindungen im oberen Ende 20'' des Druckwinkels und über Abstützplatten 29 verstärkt sein, die in Aussparungen 18 in der Seitenwanne 16 aufliegen.
Fig. 5 zeigt in einem schematischen Vertikalschnitt durch Fortsatz 30, Seitenprofil 11 und Bodenblech 5 die Führung der Kratzer 9 mit deren Oberseite an der Gleitinnenfläche 36 des Fortsatzes 30 und der Innenprofilkontur des Seitenprofils 11. Die als Schräge ausgeführte Innenseite des Seitenprofils 11 geht bündig in die schräge Gleitinnenfläche 36 über.
Für den Fachmann wird aus der vorhergehenden Beschreibung ersichtlich, daß die Formgebung der Führungselemente und des Fortsatzes von dem gezeigten Ausführungsbeispiel abweichen kann, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Die Führungselemente können auch im Untertrum bei entsprechend nach unten versetztem Kettenrad eingesetzt werden. Die Anschlußrinne kann auch nicht teleskopierbar sein und/oder derart in den Maschinenrahmen integriert sein, daß sich der erste Normalschuß der Förderrinne unmittelbar hieran anschließt und die Führungselemente an der Anschlußrinne montiert sind.