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Spaltampengerät mit veränderbarem vertikalen Einstrahlwinkel Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Spaltampengerät, wie es für opthalmologische
Untersuchungen des menschlichen Auges verwendet wird, und zwar bezieht sie sich
im besonderen auf eine Verbesserung des Beleuchtungssystems.
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Beim Gebrauch von Spaltlampengeräten empfindet es der Praktiker als
besonders vorteilhaft, den schmalen, in das Patientenauge gerichteten spaltförmigen
Lichtstrahl unter beliebigen verschiedenen Einfallswinkeln zur Beobachtungsrichtuxig
zu richten und zwar sowohl in horizontaler Richtung als auch in vertikaler Richtung.
Um sowohl den Einfallswinkel des Lichtbündels in horizontaler Richtung als auch
die Beobachtungsrichtung beliebig wählen zu können, sind bei den meisten bisher
bekannten Spaltlampengeräten sowohl die Beleuchtungseinrichtung als auch das Mikroskop
um eine gemeinsame, durch den Ort des scharfen Spaltbildes gehende.
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Vertikalachse schwenkbar. Es sind auch Vorschläge für die Veranderung
des Winkels zwischen der Beleuchtungsrichtung-und der Beobachtungsrichtung in vertikaler
Richtung bekannt geworden, die aber mit gewissen Nachteilen und Umbequemlichkeiten
für den untersuchenden Praktiker und für den Patienten verbunden sind. So wird bei
einem bekannten Gerät der gesamte Beleuchtungsapparat samt Lampengehäuse mit Optik
und Spalt um eine besondere horizontale Achse gekippt, bei einem anderen Vorschlag
ist das Mikroskop um eine waagerecht durch das beobachtete Auge gehende und senkrecht
auf der Beobachtungsrichtung stehende Achse schwenkbar. Eine derartige Einrichtung
ist vor allem für den untersuchenden
Beobachter unbequem der variablen
Höhe und Neigung des Einblickes in das Mikroskopokular. Andere bekannte Verschläge
verwenden unförmig große optische Elemente, oder stellen aufwendige und kostspielige
Lösungen dar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Änderung des
vertikalen Einstrahlwinkels mit einfachen Mitteln zu bewirken; dabei soll die ^Handlichkeit
des Gerates und die volle Beleuchtungsapertur erhalten bleiben. Die Lösung nach
der Erfindung besteht darin, daß der Lichtaustrittsöffnung des Beleuchtungssystems
ein schwenkbar gelagerten Ablenkprisma nachgeschaltet ist, dessen Schwenkachse mit
der Achse des eintretenden Lichtbündels zusammenfällt und dessen reflektierende
Flächen so zueinander ausgerichtet sind, daß die Achse des austretenden Lichtbündels
die Schwenkachse schneidet, und bei jeder Stellung des Prismas das Spaltbild genau
am Ort des Schnittpunktes von Schwenkachse und Achse des Lichtbündels entsteht.
Ein zusätzlicher Vorteil nach der Erfindung besteht nach einer Ausführungsform darin,
daß die Projektionsoptik für das Spaltbild in zwei Telloptiken zerlegt ist, von
denen eine mit der dem zu untersuchenden Auge zugewandten Lichtaustrittsfläche des
Schwenkprismas verbunden, vorzugsweise an dieser Fläche angekittet oder angeschliffen
ist, und daß der gleichmäßig ausgeleuchtete Spalt des Gerätes im Brennpunkt der
zweiten Teiloptik angeordnet ist. Dabei ist paralleler Strahlengang innerhalb den
Schwenkprismas vorhanden. Das Schwenkprisma braucht dabei nur schmal ausgeführt
zu werden, weil es in seinem Querschnitt das längliche Wendelbild in jeder Stellung
des Spaltes, also bei vertikaler als auch horizontaler Lage voll aufnimmt.
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In der beifolgenden Abbildungen (Figg. 1 und 2) sind zwei Ausführungsformen
von Spaltampengeräten auch der Erfindung als Beispiele schemetisch dargestellt und
im folgenden näher beschrieben.
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In Fig. 1 ist bezeichnet mit 1 das erfindungsgemäße Schwenkprisma
das um die Achse O # A um zur geschwenkt werden kann. Ein zweites Ablenkprisma 2
dient hier lediglich zur Umlenkung des Lichtbündels, das senkrecht von unten nach
oben von einer Lichtquelle 3 ausgeht und über eine hondensoroptik 4 einen Spalt
5 intensiv ausleuchtet. Mit 6 ist ein Beobachtungsmikroskop angedeutet. Das Licht,
das vom Spalt 5 ausgeht, tritt senkrecht in die Eintrittsfläche 7 des Prismas unter
200 zur Beobachtungsrichtung O # M ein und wird nach zweifacher Ablenkung in die
O° -Richtung auf das zu untersuchende Au£;;e O umgelenkt. Dreht man das Prisma 1
um die Achse O + A um 900 nach links oder rechts aus der Zeichenebene heraus, so
beträgt der Einstrahlwinkel 20°.
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Fokus und Grientierung des Spaltbildes bleiben erhalten.
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Die Winkelangabe von 200 ist willkürlich; üblicherweise werden Winkel
zwischen 100 und 200 gebraucht.
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Die bei dieser Ausführungsform nach Fig. 1 auftretende seitliche Versetzung
des Prismas bei der 20° -Stellung kann vorteilhaft sein. Schwenkt man nämlich die
Beleuchtungseinrichtung um 20° um die vertiale Achse, die durch 0 hindurchgeht,
damit die Lichtaustrittsöffnung genau unter dem Mikroskop liegt, so ist der Beleuchtungsschaft
mit 3, 4 und 5 nicht mehr in Manipulierraum für die Gonioskopie. Die vertikale Winkeländerung
wird aber vornehmlich für die Gonioskopie benötigt.
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Mit 8 und 9 sind die optischen Glieder für die Spaltprojektion bezeichnet,
wobei in vorliegenden Beispiel die Teiloptik d als Linse an die Austrittsfläche
des Prismas 1 angekittet ist. Im Brennpunkt der Teiloptik 9 ist die Spaltblende
5 angeordnet, so daß paralleler Strahlengang zwischer. den Teiloptiken 9 und 8 besteht.
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In Fig. 2 ist eine Variante der Prismenanordnung beispielsweise dargestellt.
Hier ist ein Prisma 1 vorgesehen, das in der Stellung 1' (Vertikalstellung) in die
0° -Richtung O + M umlenkt. Das Licht tritt aus dem vorgeschalteten
Umlenkprisma
2' unter 100 zur Beobachtungsrichtung M + 0 aus und wird in die O° -Richtung durch
das Prisma 1 in der Vertikalstellung 1' umgelenkt. Dreht man das Prisma 1 um die
Achse A + 0 um 180° nach unten, so beträgt der Einstrahlwinkel wiederum 200. Auch
hier bleiben Fokus und Bildlage erhalten.
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Die Ausführungsform nach Fig. 1 ist im übrigen vorteilhaft, weil die
Lichtaustrittsöffnung bei der zweckmäßigen Ausführung (Langloch) in der O° -Stellung
(wie dargestellt) vertikal liegt, daher die Beobachtungsapertur nur wenig beschneidet
und das längliche Wendelbild gut aufnimmt, während es in der der 90° -Stellung horizontal
liegt und das bei dann quergestelltem Spalt horizontalliegende Wendelbild wiederum
gut aufnimmt.