DE2007607C3 - Pipettenfüllgerät - Google Patents
PipettenfüllgerätInfo
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- B01L3/02—Burettes; Pipettes
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- B01L3/0217—Pipettes, i.e. with only one conduit for withdrawing and redistributing liquids of the plunger pump type
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pipettenfüllgerät in Form einer von Hand betätigbaren, einen Pumpenzylinder und einen Pumpenkolben aufweisenden Saugpumpe, deren Saugraum mit einer Einstecköffnung zum
Einführen des Ansaugendes einer Pipette kommuniziert und an dem eine Einlaßöffnung zur Verbindung der
Einstecköffnung mit der Atmosphäre vorhanden ist
Bei Durchführung chemischer Arbeiten müssen häufig exakt definierte Flüssigkeitsvolumina entnommen oder zugegeben werden. Dieser Vorgang, der in
seiner Bedeutung analog einer Wägung ist, wird meist unter Benutzung einer Pipette ausgeführt. Mittels
Pipetten ν orgenommenes Dosieren nennt man »Pipettieren«. Das Pipettieren, das bei vielen chemischen
Arbeiten unentbehrlich ist hat insofern eine Schwäche, als das Ansaugen der Flüssigkeit problematisch ist Das
Ansaugen mit dem Mund, das häufig geübt wird, ist gefährlich, da, was hierbei nicht ausgeschlossen ist ein
Kontakt mit der Flüssigkeit zur Vergiftung, Verätzung, Infektion oder Kontamination führen kann. Darüber
hinaus ist das Ansaugen mit dem Mund aus Gründen der Arbeitshygiene grundsätzlich abzulehnen.
Bei einem bekannten Pipettenfüllgerät der eingangs genannten Art (DE-Gbm 17 19 579) ist zwischen dem
Saugraum und der Einstecköffnung für die Pipette ein Saugventil angeordnet, das sich am Ende eines jeden
Saugvorganges schließt Das Vorhandensein des Saugventils hat zur Folge, daß ein Saugvorgang erst einsetzt,
wenn im Saugraum ein Unterdruck herrscht bei dem das Saugventil öffnet Bis zum Schließen des Saugventils
wird auch ohne weitere Bewegung des Pumpenkolbens eine gewisse Mindestmenge an Flüssigkeit angesaugt,
was die Dosierung der anzusaugerden Menge erschwert Bei dem Gebrauch von Pipettenfüllgeräten
bleibt es nicht aus, daß aus Versehen zu viel Flüssigkeit angesaugt wird und in das Füllgerät gelangt Bei dem
bekannten Gerät wird dabei das Saugventil verunreinigt was umständliche Reinigungsarbeiten erfordert
Außerdem muß der Pipettiervorgang, bei dem die Überfüllung der Pipette eintrat wiederholt werden, da
möglicherweise die in das Gerät eingedrungene Flüssigkeit dort verunreinigt wurde. Zwischen dem
Saugventil und der Pipetten-Einstecköffnung ist die genannte Einlaßöffnung angeordnet die aus einem
durch Fingerdruck betätigbaren Ventil besteht Wegen des Vorhandenseins eines Saugventils muß ein weiteres
Ventil vorgesehen werden, das beim Leerhub des Pumpenkolben die im Saugraum enthaltene Luft
entweichen läßt Dieses weitere Ventil wird bei dem bekannten Gerät durch den Kolben selber gebildet, der
als Topfn.anschette ausgebildet ist. Topfmanschetten sind relativ schwergängig, insbesondere während des
Arbeitshubes, da der Atmosphärendruck die Manschet-
te beim Arbeitshub gegen die Wand des Pumpenzyünders preßt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pipettenfüllgerät der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß ein Saugventil nicht vorhanden ist und S ein leichtgängiger Kolben verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch
gelost, daß der Saugraum über ein bei geringem
Überdruck im Saugraum öffnendes und bei geringem Unterdruck im Saugraum schließendes Ventil (Pumpenventil) roh der Atmosphäre verbunden ist und daß
zwischen dem Saugraum und der Pipetteneinstecköffnunig ein weiteres Ventil (Unterbredierventil) zum
Unterbrechen der Verbindung zwischen der Pipetteneinütecköf fnung und dem Saugraum angeordnet ist
Blei einem so ausgebildeten Gerät kann durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen des Pumpenkolbens auch ein großer Pipettenhohlraum gefüllt werden.
Während des Leerhubes, dem eine Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens entspricht, öffnet sich das Ventil.
Obwohl während der Zeit, in der das Ventil geöffnet ist, über den Saugraum eine Verbindung zwischen der
Atmosphäre und der Pipette besteht, entleert sich die Pipette überraschenderweise kaum, was einerseits auf
den sehr engen Durchflußquerschnitt, den Pipetten an ihrer Spitze haben und andererseits auf den großen
Viskositätsunterschied zwischen Gas und Flüssigkeit und auf die Massenträgheit der Flüssigkeit zurückzuführen ist Es ist deshalb erfindungsgemäß mit einfachsten
Mitteln möglich, mehrere Saughübe nacheinander auszuführen, ohne daß Ventilbetätigungen von Hand
nötig sind. Dies ermöglicht es, sowohl kleinste Ansaugvolumina mit einem kurzen einmaligen Hub des
Pumpenkolben anzusaugen als auch sehr große Pipetten durch mehrere große. Hübe zu füllen.
Eingehende Erprobungen mit einem ausgeführten Gerät haben ergeben, daß Ansaugvolumina zwischen
0,1 und 20OmI ohne weiteres beherrscht werden können. Dies bedeutet ein Volumenverhältnis von
1 :2000. Durch den Wegfall eines Saugventils beginnt
das Ansaugen der Flüssigkeit ohne Verzögerung zugleich mit dem Saughub, was die Dosierung des
angesaugten Volumens erleichtert. Es fällt auch die Gefahr einer Überflutung eines Saugventils weg. Da
auch am Kolben kein Ventil vorhanden ist, d h. dieser
z. B. nicht als Topfmanschette auszubilden ist, läßt sich der Pumpenkolben leichtgängig ausbilden. Das Gerät
läßt sich deshalb über lange Zeit hinweg ohne Ermüdung handhaben. Dies ist ein wesentlicher Vorteil,
da häufig Versuchsreihen durchgeführt werden, die eine große Zahl von exakten Pipettierungen verlangen. Das
Unterbrecherventil ermöglicht es, nach Füllung der Pipette den Saugraum von der Pipette abzuschließen,
was den Vorteil mit sich bringt, daß die genaue Einstellung des Flüssigkeitsniveaus in der Pipette unter
Ausschaltung des großen Saugraumes sehr genau möglich ist
Das Ventil ist vorteilhafterweise am Kolben angeordnet, vorzugsweise als oberer Abschluß einer durchgehenden Axialbohrung im Kolben. Das Ventil ist
vorteilhafterweise ein Kugelventil, dessen Kugel in der Schließ teilung mit ihrem Eigengewicht auf einem
vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Ventilsitz aufliegt Die Anordnung des Ventils im Kolben läßt sich
einmal räumlich besonders günstig vornehmen. Zum anderen tragen die Massenkräfte zum öffnen und
Sichließen des Ventils bei, da die Trägheit der Ventilkugel beim Aufwärtsbewegen des Kolbens die
Schließung des Ventils und bein: Abwärtsbewegen des
Kolbens (Leerhub) das öffnen des Ventils unterstützt Das Ventil arbeitet auch bei schräger Lage der Pipette
und damit des Gerätes. Eine schräge Haltung der Pipette ist vor allem für die Handhabung langer
Pipetten vorteilhaft
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zwischen die Unterseite des Pumpenkolbens
und den Boden des Pumpenzylinders eine Schraubendruckfeder (Kolbenfeder) eingespannt die den Pumpenkolben in Richtung des Saughubes drückt Die
Anordnung einer solchen Feder im Saugraum ist besonders vorteilhaft, da die Feder trotz erheblicher
Baugröße keinen zusätzlichen Raum in Anspruch nimmt und zugleich gut geschützt und im Zylinder geführt ist
Wegen der Leichtgängigkeit des Kolbens genügt eine Feder von mäßiger Kraft, was für eine ermüdungsfreie
Betätigung des Gerätes vorteilhaft ist Wegen des großen zur Verfugung stehenden Raumes für die Feder
kann diese weich ausgebildet werden, d. h, ihre Kraft nimmt im Verlauf des Zusammendrückens nur wenig zu.
Das Unterbrecherventil kann ein am Boden des Pumpenzylinders angeordnetes Drehschieberventii mit
einer drehfest mit dem Kolben verbundenen Drehschieberplatte sein. Damit sich diese Platte genau auf den
Zylinderboden einstellen kann, ist sie vorteilhafterweise pendelnd aufgehängt Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dient zur drehfesten Verbindung der
Drehschieberplatte mit dem Kolben und zum Andrükken der Drehschieberplatte an den Boden des
Pumpenzylinders eine Kolbenfeder, deren kolbenseitiges Ende drehfest am Kolben und deren bodenseitiges
Ende drehfest mit der Drehschieberplatte verbunden ist Bei einer solchen Ausbildung übernimmt die Kolbenfeder drei Aufgaben, nämlich erstens die Aufgabe, den
Saughub des Kolbens zu bewirken, zweitens die Aufgabe, eine drehfeste Verbindung zwischen Kolben
und Drehschieberplatte zu bilden und drittens die Aufgabe, die Drehschieberplatte an den Zylinderboden
zu drücken. Hierdurch wird die Konstruktion außerordentlich vereinfacht.
Zur Verdrehung der Drehschieberplatte kann eine Feder vorgesehen sein, vorzugsweise eine in den Kopf
des Pumpenzylinders eingebaute Spiralfeder, die einerseits am Zylinderkopf und andererseits am Kolben
verankert ist Es ist dann zusätzlich eine von Hand auslösbare Arretierung vorgesehen, die den Kolben bei
gespannter Feder in einer Drehlage festhält In dieser Drehlage ist der Drehschieber geöffnet, während nach
Auslösung der Arretierung der Kolben durch die Feder in eine Stellung drehbar ist, bei der der Drehschieber
geschlossen ist Bei einer solchen Konstruktion ist es leicht möglich, den Drehschieber zu betätigen. Es
genügt hierzu ein Druck auf die Arretierungsvorrichtung, wonach sich der Drehschieber unter der Wirkung
der Feder selbsttätig in die Schließstellung begibt, was für die Ein-Hand-Bedienung von großem Vorteil ist
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungjform ist die
Einlaßöffnung eine am Gerätekörper befindliche, mit der Fingerkuppe verschließbare Kanalmündung, die
sich vorzugsweise an einer vorstehenden Warze befindet Die genaue Einstellung des Flüssigkeitsspiegels wird durch Einlassen von Luft durch die genannte
Kanalmündung vorgenommen, wobei wegen des geringen Luftvolumens zwischen der Kanalmündung
und dem Flüssigkeitsspiegel eine genaue Einstellung leicht möglich ist Da sich die Kanalmündung am
Gerätekörper befindet hat die Fingerkuppe ein festes
Widerlager, was eine genaue Dosierung erleichtert. Bei einer vorteilhaften Formgestaltung des Gerätes ist am
Zylinderkopf eine seitlich vorstehende Auflage für die Absützung des Gerätes auf der Fingerwurzel des
Zeigefingers angebracht, während die Kanalmündung gegenüber der Handauflage um ca. 120° versetzt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen senkrechten diametralen Schnitt durch
ein Gerät,
F i g. 2 einen Querschnitt nach Linie H-Il in Fig. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht auf das Gerät bei abgenommenem Anschlagring,
Fig.4 eine Seitenansicht des Kolbenschaftes mit aufgeschobenem Anschlaerine nach dem Pfeil IV in
Fig.5,
F i g. 5 eine Ansicht des Kolbenschaftes mit Anschlagring nach dem Pfeil V in F i g. 4 und
Fig.6 eine Draufsicht auf den Kolbenschaft mit
Anschlagring nach dem Pfeil Vl in F i g. 4.
Das Pipettenfüllgerät hat einen aus Glas bestehenden Zylinder 1, an dessen Boden 2 sich eine enge exzentrisch
angeordnete Bohrung 3 von ca. 2 mm Durchmesser befindet Die Bohrung 3 hat im Boden 2 ein
waagerechtes Stück, an das ein langes senkrechtes in der Außenwand des Zylinders 1 verlaufendes Stück
anschließt und biegt nahe beim Zylinderkopf rechtwinklig zur Zylinderachse ab und führt über einen Stutzen 4
Warze nach außen. Innerhalb des Stutzens 4 ist der Kanal bei 5 konisch bis auf einen Durchmesser von
4 mm erweitert.
Vor Eintritt des Kanals in den Stutzen 4 führt eine Abzweigung 6 senkrecht nach unten. An die Abzweigung
6, deren Durchmesser wiederum 2 mm beträgt, schließt sich fugenlos eine Buchse 7 aus Teflon an, in der
sich eine konische Bohrung 8 befindet Die konische Bohrung 8 erweitert sich über eine Strecke von 40 mm
von einem Durchmesser von 3 mm auf einen Durchmesser von 8,5 mm. Die schlanke Gestalt des Hohlkonus
und die, wenn auch geringe Elastizität des Materials, aus dem die Buchse besteht, bewirken den dichten Sitz jedes
eingesteckten Pipettenrohres 9.
Am Zylinderboden 2 ist ein Vorsprung 10 angeordnet,
in den sich zwei Kerben 11 und 12 befinden. Die Kerbe
11 ist auf die Buchse 7 ausgerichtet In sie wird das Pipettenrohr 9 eingelegt Die andere zur Kerbe 11
senkrecht verlaufende Kerbe 12 nimmt einen aus einer endlosen Schraubenfeder 13 bestehenden Ring auf, der
im übrigen den Zylinderboden 2 umfaßt Das eingelegte Pipettenrohr 9 wird somit durch Federwirkung in die
Kerbe 11 gepreßt und ist damit fixiert
In den Pumpenzylinder 1 taucht ein in voller Länge von einer Bohrung 14 durchsetzter Kolben 15 aus
Kunststoff, z.B. Plexiglas ein. Der Kolben 15 ist in
seinem unteren Teil 16 über eine Höhe von 30 nun dicht
in die Zylinderbohrung 17 eingepaßt und wirkt als Saugkolben. Der Schaft 18 des Kolbens 15 hat einen
kleineren Durchmesser als der Teil 16.
Das Saugvolumen des Kolbens beträgt maximal
12 mL
An der Unterseite des Kolbens 15 ist drehfest eine Schraubendruckfeder 19 befestigt, die den Kolben 15
ständig nach oben drückt Ohne Ausübung einer Gegenkraft nimmt deshalb der Kolben 15 die in Fi g. 1
gezeichnete Stellung ein.
Am unteren Ende der Feder 19 ist drehfest eine Scheibe 20 befestigt An der Scheibe 20 ist mittels eines
Zapfens 22 eine Drehschieberplatte pendelnd aufgehängt. Die Drehschieberplatte besteht aus einer
Metallscheibe 21 als tragendem und aus einer Gummischeibe 23 als dichtendem Element. Die
Drehschieberplatte hat eine exzentrisch angeordnete Bohrung 24 von ca. 4 mm Durchmesser. Der Mittelpunktsabstand
der Bohrung 24 und der Mittelpunktsabstand der Bohrung 3 sind gleich groß. Die Bohrungen 3
und 24 können miteinander zur Deckung gebracht werden.
ίο Der Kolbenschaft 18, der einen Druchmesser von
15 mm aufweist, ist mit einer Längsnut 25 versehen (vergleiche auch Fig.6). Um 120° gegen die Nut 25
versetzt ist der Kolben 15 bei 26 auf eine Flächenbreite von 10 mm abgeflacht. Auf dieser Fläche sind
Markierungen 26a einer Skala angebracht, die Saugmarken entsprechend einem Saugvolumen von 0,1 bis 10 ml
aufweist Weiter befindet sich am Kolbenschaft 18 eine schmale Metallschiene 27.
Am oberen Ende des Kolbenschaftes 18 ist ein insgesamt mit 28 bezeichnetes Ventil angeordnet. Dieses Ventil 28 schließt die Kolbenbohrung 14 ab und besteht aus einem durchbohrten Ventilsitz 29 und der Ventilkugel 30, die die Bohrung 31 oben abschließen kann. Das Ventil 28 ist von einem Deckel 32 abgedeckt, in dem sich eine Bohrung 33 zur Verbindung mit der Atmosphäre befindet.
Am oberen Ende des Kolbenschaftes 18 ist ein insgesamt mit 28 bezeichnetes Ventil angeordnet. Dieses Ventil 28 schließt die Kolbenbohrung 14 ab und besteht aus einem durchbohrten Ventilsitz 29 und der Ventilkugel 30, die die Bohrung 31 oben abschließen kann. Das Ventil 28 ist von einem Deckel 32 abgedeckt, in dem sich eine Bohrung 33 zur Verbindung mit der Atmosphäre befindet.
Der untere Teil 16 des Kolbens 15 wird durch einen insgesamt mit 34 bezeichneten Zylinderaufsatz im
Zylinder 1 festgehalten. Die Schraubenfeder 19 ist so bemessen, daß der Kolben 15 mit einem gewissen Druck
am Aufsatz 34 anliegt.
Im Aufsatz 34 ist eine gegen axiale Verschiebungen und gegen Kippen gesicherte Scheibe 35 gelagert. Diese
greift mittels einer an ihr befindlichen Nase 36 (siehe Fig.3) in die Nut 25 (siehe Fig.6) des Kolbenschaftes
18 ein. Die Umfangsfläche der Scheibe 35 ist über einen Bereich von 120° genutet (Nut 37 in Fi g. 3). In die NuI
37 greift das vordere Ende einer im Aufsatz 34 angebrachten Madenschraube 38 ein. Hierdurch wird
erreicht daß der Kolben 15 nu: im Bereich der Nut 37 relativ zum Zylinder 1 verdreht werden kann.
In einem gewissen Abstand von der Nut 37 ist an dei Scheibe 35 eine Kerbe 39 angebracht, die mit der Nase
40 einer bei 41 schwenkbar gelagerten Klinke 42 ir Eingriff gebracht werden kann. Die Klinke 42 wire
durch eine Schraubendruckfeder 43 in der Eingriffsstel lung gehalten. Sie kann aus der Eingriffsstellung durcr
Betätigung am herausragenden Griffende 44 herausgezogen werden.
Der Sperrklinkenmechanismus ist in einer seitlicher Erweiterung 45 des Zylinderaufsatzes 34 untergebracht
Diese seitliche Erweiterung 45 hat außerdem die Aufgabe, das gesamte Gerät im Betrieb auf der rechtet
Mittelhand abzustützen (das dargestellte Gerät ist füi rechtshändige Verwendung gedacht) und dessen skhen
Haltung und Handhabung zu ermöglichen.
Der Zylinderaufsatz 34 und die Scheibe 35 sind durcl
eine Spiralfeder 46 miteinander verbunden, dh, da
äußere Ende 46a der Spiralfeder 46 ist mit den
Zylinderaufsatz 34 und das innere Ende 466 mit de
Scheibe 35 verstiftet Die Spannung der Spiralfeder 44 bewirkt ein Verdrehen der Scheibe 45 und mithin de
Kolbens 15 im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag am End der 120°-Nut 37. Beim Verdrehen des Kolbens 15 voi
f>5 Hand entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Spiralfede
46 gespannt Beim Erreichen des gegenüberliegende! Endes der 120°-Nut 37 rastet die Sperrklinke 42 in dii
Kerbe 39 der Scheibe 35 ein. Nur in dieser Stellung, be
der die Spiralfeder 4* gespannt und die Klinke 42
eingerastet ist, befinden sich die Bohrungen der Drehschieberplatte 21, 23 und die Bohrung 3 im
Zylinderboden 2 übereinander. In jeder anderen Stellung ist der Saugraum 47 im Zylinder 1 von der
Pipette 9 abgesperrt.
Auf den Schaft 18 des Kolbens 15 ist ein unverdrehbarer axial verschieblicher und in jeder Lage
feststellbarer Ring 48 aufgesetzt. Zum Zwecke der Feststellung in jeder Lage ist im Ring 48 eine
Klemmschraube 49 gelagert, die gegen die Metallschiene 27 preßbar ist. Am Ring 48 ist ferner (siehe besonders
Fig.4) ein Betätigungsarm 50 angebracht, an dessen unterem Ende sich eine bei 51 schwenkbar gelagerte
Daumenauflage 52 befindet. Zur Einstellung des Hubvolumens wird über die Oberseite des Ringes 48 die
Skala 26a anvisiert und nach Verschieben des Ringes 48 in die gewünschte Stellung die Schraube 49 angezogen.
Das Pipettenfüllgerät wird wie folgt gehandhabt.
Zunächst wird das gewünschte Ansaugvolumen durch entsprechende Einstellung des Ringes 48 gewählt. Die
Graduierung der Skala 27 ist so vorgenommen, daß die nötige Einstellreserve mit berücksichtigt ist, d. h. die
Pipette wird etwas über die Einstellmarke hinaus gefüllt. Volumina von 0,1 bis 10 ml werden direkt an der Skala
eingestellt. Volumina von 15 bis 30 ml werden am einfachsten durch Vorwahl des Volumens 5 ml und dreibis
sechsmaliges Ansaugen erreicht. Die Wirkung wiederholten Ansaugens ist nahezu 100%ig additiv.
Wenn nötig, wird die Einstellreserve durch einen kleinen frei zu wählenden zusätzlichen Hub angesaugt.
Größere Volumina werden zunächst mit vollem Hub, dann mit sukzessive kleineren Hüben angesaugt.
Nach Einstellung des Ringes 48 wird die Pipette 9 in die Buchse 7 eingesteckt, wobei sie unter der Feder 13
hindurchgeführt wird, so daß die Pipette 9 sowohl an ihrem oberen Ende in der Buchse 7 als auch weiter unten
in der Kerbe Il sicher festgehalten ist. Nun wird die Spiralfeder 46 bis zum Einrasten der Sperrklinke 42
gespannt.
Der Pumpenzylinder 1 wird mit der rechten Hand derart umfaßt, daß die Handauflage 45 auf der
Fingerwurzel des Zeigefingers aufliegt und die Kuppe des Zeigefingers die Mündung 5 der Bohrung 3 an der
War/c 4 abdeckt. Danach wird der Pumpgriff 50, 52 bis
zum Anschlag nach unten gedrückt (bei großen Saugvolumina mehrmals) und wird im unteren Totpunkt
losgelassen, wonach der Kolben 15 unter der Wirkung der Feder 19 nach oben bewegt wird. Beim Ansaugen
sehr kleiner Volumina von unter 3 ml empfiehlt es sich, den Kolben 15 in seiner Aufwärtsbewegung zu bremsen.
Bei mehrmaligen Pumpenbewegungen öffnet sich das
,ο Ventil 28 bei Beginn des Abwärtshubes, so daß im
Saugraum 47 enthaltene Luft durch die Bohrungen 31, 33 in die Atmosphäre ausströmen kann. Obwohl hierbei
die Atmosphäre mit der Pipette 9 verbunden ist, entleert sich diese nicht, weil die Flüssigkeit aus der Pipette 9 nur
,<; sehr langsam austreten kann.
Sobald die Pipette 9 etwas über die Einstellmarke hinaus gefüllt ist, wird die Sperrklinke 42 durch eine
Seitwärtsbewegung des Daumens ausgelöst. Durch Änderung der Neigung der Zeigefingerkuppe auf der
Einstellöffnung 5 läßt man so viel Luft in die Pipette 9 einströmen, bis sich der Flüssigkeitsspiegel genau bei
der Eichmarke befindet. Danach wird die Einstellöffnung 5 mit dem Zeigefinger wieder fest verschlossen
und der Pipetteninhalt wird an den gewünschten Ort überführt. Nach Freigabe der Einstellöffnung 5 entleert
sich die Pipette 9.
Vor erneutem Ansaugen wird die Spiralfeder 46 durch Drehen des Kolbens 15 relativ zum Zylinder 1
gespannt, bis die Sperrklinke 42 einrastet.
Das Gerät muß durch gelegentliches ölen des Kolbens 15 mit einem öl geringer Viskosität und durch
Einfetten der Drehschieberplatte 21, 23 mit Silikonfett gepflegt werden. Versehentlich in das Gerät eingedrungene
Flüssigkeit wird ausgespült. Dazu löst man die Arretierung für den Zylinderkopfaufsatz 34, d. h. die
Rändelschraube 53 und nimmt den Aufsatz 34 samt dem Kolben 15 vom Zylinder 1 ab. Da nur der untere Teil der
Druckfeder 19 und die Drehschieberplatte 21, 23 benetzt werden können, werden diese unter einem
Wasserstrahl abgespült. Der Zylinder 1 wird ebenfalls ausgespült, wobei es gleichgültig ist, von welcher Seite
aus dies geschieht, d. h. von der Buchse 7 aus oder vom Ziyinder 1 aus.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. PipettenffiUgerät in Form einer von Hand
betätigbaren, einen Pumpenzylinder und einen Pumpenkolben aufweisenden Säugpumpe, deren s
Saugraum mit einer Einstecköffnung zum Einführen des Ansaugendes einer Pipette kommuniziert und an
dem eine Einlaßöffnung zur Verbindung der Einstecköffnung mit der Atmosphäre vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Saugraum (47) über ein bei geringem Oberdruck im
Saugraum öffnendes und bei geringem Unterdruck im Saugraum schließendes Ventil (28) (Pumpenventil) mit der Atmosphäre verbunden ist und daß
zwischen dem Saugraum (47) und der Pipettenein-Stecköffnung (8) ein weiteres Ventil (Unterbrecherventil) zum Unterbrechen der Verbindung zwischen
der Pipetteneinstecköffnung (8) und dem Saugraum (47) angeordnet ist
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpventil (28) am Kolben (15)
angeordnet ist, vorzugsweise als oberer Abschluß einer durchgehenden Axialbohrung (14) im Kolben
(15).
3. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüehe, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpventil
(28) ein Kugelventil ist, dessen Kugel (30) in der
Schließstellung mit ihrem Eigengewicht auf einem vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Ventilsitz
(29) aufliegt
4. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterbrecherventil ein am
Boden des Pumpenzylinders (1) angeordnetes Drehschieberventil mit einer drehfest mit dem
Kolben (15) verbundenen Drehschieberplatte (21, 23) ist.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur drehfesten Verbindung der Drehschieberplatte (21, 23) mit dem Kolben (15) und zum
Andrücken der Drehschieberplatte (2t, 23) an den Boden (2) des Pumpenzylinders (1) eine Kolbenfeder
(19) dient, deren kolbenseitiges Ende drehfest mit dem Kolben (15) und deren bodenseitiges Ende
drehfest mit der Drehschieberplatte (21, 23) verbunden ist
6. Gerät nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehschieberplatte
(21,23) zur freien Einstellung auf den Zylinderboden pendelnd aufgehängt ist
7. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdrehung der
Drehschieberplatte (21,23) eine Feder (46) vorgesehen ist, vorzugsweise eine in den Kopf (34) des
Pumpenzylinders (1) eingebaute Spiralfeder (46), die einerseits am Zylinderkopf (34) und andererseits am
Kolben (15) mittelbar oder unmittelbar verankert ist und daß eine von Hand auslösbare Arretierung (42)
vorgesehen ist, die den Kolben (15) bei gespannter Feder (46) in einer Drehlage festhält
8. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprü- &>
ehe, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung eine an dem Gerätekörper befindliche, mit der
Fingerkuppe verschließbare Kanalmündung (5) ist, und sich vorzugsweise an einer vorstehenden Warze
(4) befindet
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Zylinderkopf (34) eine seitlich
vorstehende Auflage (45) für die Abstützung des
Gerätes auf der Fingerwurzel des Zeigefingers
angebracht ist und daß die Kanalmündung (5) gegenüber der Handauflage (45) um ca. 120°
versetzt ist
10. Gerät nach einem der vorhergenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß zwischen die
Unterseite des Pumpenkolbens (15) und den Boden (2) des Pumpenzylinders (1) eine Schraubendruckfeder (19) (Kolbenfeder) eingespannt ist die den
Pumpenkolben (15) in Richtung des Saughubes drückt
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DE19702007607 DE2007607C3 (de) | 1970-02-19 | 1970-02-19 | Pipettenfüllgerät |
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Families Citing this family (2)
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- 1970-02-19 DE DE19702007607 patent/DE2007607C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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