DE2006982A1 - Cpd twisted yarns - Google Patents

Description

• Mehrfachgarnkonstruktion und Verfahren zu ihrer Herstellung Die vorliegende Er£ tndiing be trifft eine aus mindestens zwei gedrehten Garnen bestehende, durch Verzwirnten hergestellte Mehrfachgarnkonstruktion und ein Verfahren zu ihrer EIerstellung.
• Aus gedrehten Garnen bestehende Mehrfachgarnkonstruktionen sind bisher unter Verwendung von gedrehten Ausgangsfäden bzw. -garnen mit gleicher Drehrichatung hergestellt worden, welche dann mit der entgegengesetzten Drehrichtung zur Bildung des fertigen Mehrfachgarnes miteinander verzwirnt worden sind. Bei diesem mit zur Drehrichtung der Ausgangsfäden entgegengesetzter Drehrichtung verlaufenden Zwirnvorgang werden die gedrehten Ausgangsfäden teilweise wieder aufgedreht bzw. geöffnet. Bei textilen flächengebilden, bei denen ein Pol ausgebildet wird bzw. bei denen es sich um ein reines Flachgewebe handelt, besteht jedoch ein Bedürfnis nach Mehrfachgarnen, die nicht in der üblichen Weise glatt sind, sondern besondere Effekte mit sich bringen. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges effektvolles Mehrfachgarn zu schaffen, das dabei die guten physikalischen Eigenschaften eines glatten Mehrfachgarnes hat.
• Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Mehrfachgarnkonstruktion der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei der mindestens ein Ausgangsgarn eine mit der Drehrichtung der Mehrfachgarnkonstruktion übereinstimmende Drehrichtung aufweist und mindestens ein Ausgangsgarn eine entgegengesetzte Drehrichtung hat. Dabei muß zur Erzielung des gewünschten Effekts und zur Vermeidung es "Kringelns" des fertigen Mehrfachzwirnes die t)rehungszahi pro Meter der Ausgangsfäden bzw. -garne und die I)rehungszahi des Mehrfachgarnes richtig aufeinander abgestimmt sein. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Drehungszahlen pro Meter der zumindest zum Te LL entgegengesetzte Drehungsrichtung aufweisenden Ausgangsfäden bzw. -garne gleich groß und dabei ist (lle bei sler Herstellung des Mehrfachgarnes aus den gedrehten Ausgangsfäden verwendete Drehungszahl pro Me ter ebenfalls gleich groß wi.' die Drehungszahlen pro Meter der Ausgang fc'Lden . Es sind jciloch auch Aus iihrungs formen möglich, bei denen die Drehungszahlen pro Meter der zumindest zum Tell entgegengesetzte Drehungsrichtung aufweisenden Ausgangsfäden bzw. -garne unterschiedlich groß sind, wobei die bei der fiersteilung des Mehrfachgarnes aus den gedrehten Ausgangsfäden verwendeten Drehungszahl pro Meter ebenfalls unterschiedlich groß ist wie die Drehungszahlen pro Meter der Ausgangsfäden. Es können also beispielsweise bei einer zweifädigen Mehrfachgarnkonstruktion drei yersohiedene Drehungazahlen pro Meter zum Einsatz gelangen.
• Die Abstimmung der Drehzahlen pro Meter ist, wie oben bereits erwähnt, wichtig, um ein "Kringeln" des fertigen Mehrfachzwirnes bzw. -garnes zu.iermeideni da dieses "Kringeln" bei der^Weiterverarbeitung des fertigen Mehrfachgarnes gewisse Schwierigkeiten mit sich bringt. Das "Kringeln" tritt insbesondere bei einem Garn auf, das nicht., beispielsweise durch Dämpfen oder Fixieren, drallberuhigt ist. Durch die richtige Abstimmung der Drehungszahlen pro Meter bei den Ausgangsgarnen und beim ZWirnvorgang zur Herstellung des fertigen Mehrfachgarnes ist es erfindungssgemäß möglich, die Garne und Mehrfachgarne olme Drallberuhigung zu verarbeiten, was außerordentlich vorteilhaft ist.
• Die erfindungsgemäße Mehrfachgarnkonstruktion, der sogenannte "Differential-Twist", wird derart hergestellt, daß man mindestens zwei gedrehte Ausgangsgarne in an sich bekannter Weise miteinander verzwirnt, wobei die Drehrichtung beim Zwirnvorgang mit der Drehrichtung mindestens eines Ausgangsgarnes übereinstimmt und von der Drehrichtung mindestens eines Ausgangsgarnes verschieden ist. Auf diese Weise kommt-es zu der Erscheinung, daß. das in Drehrichtung des fertigen Mehrfachgarnes gedrehte Garn~sich weiter zudreht, während das entgegengesetzte gedreht-e-Garn sich wieder öffnet, weshalb die Bezeichnung "Different-ial-Twist" gewählt wurde.
• Die für das erfindungsgemäße Mehrfachgarn verwendeten Ausgangsfäden können sowohl aus gesponnenen Garnen aus dem Zwei-oder Drei-Zylinderbereich als~auch aus endlos texturierten Fäden oder Eapillarbündeln bestehen. Die erfindungsgemäßen Mehrfachgarne bzw. Differential-Twists können, wie oben bereits erwähnt, bei allen textilen Flächengebilden verwendet werden, bei denen ein Pol ausgebildet wird, bzw. bei denen es sich um ein reines Flachgewebe handelt.
• Nachfolgend werden Ausfahrungsformen der erfindungsgemäßen Mehrfachgarnkonstruktion anhand der Zeichnung im-einzelnen erläutert. Dabei zeigen: Big. 1 eine Zwirnkonstruktion gemäß dem Stand der Technik und Fig. 2 bis 6 verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Mehrfachgarnkonstruktion.
• In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine Zwirnkonstruktion gemäß dem Stand der Technik veranschaulicht, die durch Verzwirnen von zwei gedrehten Ausgangsfäden hergestellt ist, wobei die beiden Ausgangsfäden untereinander mit der gleichen Drehrichtung gedreht worden sind (S- oder Z-Drall), während die Drehrichtung beim Zwirnvorgang für das fertige Mehrfachgarn der Drehrichtung der Ausgangsfäden entgegengesetzt ist.
• In Fig. 2 ist in schematischer Weise eine erfindungsgemäße Mehrfachgarnkonstruktion veranschaulicht, die aus zwei Ausgangsfäden gebildet ist, welche mit 150 Drehungen pro Meter (150 T/m) vorgedreht sind, wobei jedoch der eine Ausgangsfaden S-Drall und der andere Ausgangsfaden Z-Drall aufweist.
• Das fertige Mehrfachgarn wird aus diesen Ausgangsfäden durch Verzwirnen mit 150 Drehungen pro Meter im S-Drall erhalten.
• Eine gemäß dem Schema von Fig. 2 gebildete erfindungsgemäße Mehrfachgarnkonstruktion besteht aus zwei Perlonfäden mit 1140 den /1 und beiger bzw. grauer Farbe, wobei der beige Faden mit 120 Drehungen pro Meter im S-Drall und der graue Faden ebenfalls mit 120 Drehungen pro Meter, Jedoch im Z-Drall vorgedreht sind. Der fertige Endzwirn mit 1140 den/2 wird aus den genannten Ausgangsfäden durch Verzwirnen mit 120 Drehungen pro Meter im S-Drall erhalten. Zwei Muster dieser Mehrfachgarnkonstruktion nach der Verarbeitung zu einem textilen Flächengebilde werden anliegend eingereicht.
• In Pig. 3 ist in schematischer Weise eine erfindungsgemäße ebrfachgarÜkonstruktion veranschaulicht, die aus zwei AusisgangsfKden gebildet ist, welche mit unterschiedlichen Drehungen pro Meter (Vorzwirn I mit 150 T/m Z (bzw. S) und Vorzwirn In mit 120 /m 5 (bzw Z)] vorgedreht sind, wobei der eine Ausgangsfaden S-Drall und der andere Ausgangsfaden Z-Drall aufweist. Das fertige Mehrfachgarn wird aus diesen Ausgangsfäden durch Verzwirnen mit 100 Drehungen pro Meter im S-Drall (bzw. im Z-Drall) erhalten.
• In Fig. 4 bis 6 sind weitere erfindungsgemäße Mehrfachgarnkonstruktionen, die aus mehr als zwei Ausgangsgarnen gebildet sind, in schematischer Weise veranschaulicht. Dabei bedeuten "S" und "Z" S-Drall oder Z-Drall, während "'xl/m9" zum Ausdruck bringt, daß die jeweiligen Ausgangsgarne bzw. Mehrfachgarne mit der gleichen Drehzahl pro Meter vorgedreht bzw. verzwirnt worden sind. Die Ausführungsformen gemäß Fig. 4 bis 6 können Jedoch auch derart gebildet werden, wie es in Fig. 3 veranschaulicht ist, d.h. mit unterschiedlichen Drehungszahlen der Ausgangsfäden und der fertigen Mehrfachgarnkonstruktion. Wie insbesondere aus Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, können bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrfachgarnkonstruktionen ihrerseits durch Verzwirnen von gedrehten Ausgangsfäden hergestellte Mehrfachgarne verwendet werden, bei denen die Drehrichtung der Ausgangsfäden jeweils gleich und die Drehrichtung beim Zwirnvorgang dieser Drehrichtung der Ausgangsfäden entgegengesetzt ist, wie es bei der in Fig. 5 veranschaulichten Ausführungsform der Fall ist, oder bei denen diese als Ausgangsmaterial verwendeten Mehrfachgarne ihrerseits nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind, d.h. also unter Verwendung von gedrehten Ausgangsfäden mit entgegengesetzter Richtung, wobei dann die Drehrichtung beim Zwirnvorgang mit der Drehrichtung des einen Ausgangsfadens übereinstimmt und der Drehrichtung des anderen Ausgangsfadens entgegengesetzt ist. Derartige Mehrfachgarne werden beispielsweise bei der in Fig. 6 veranschaulichten erfindungsgemäßen Mehrfachgarnkonstruktion eingesetzt. In der erfindungsgemäßen Mehrfachgarnkonstruktion können verschiedene gemäß den vorstehenden Varianten hergestellte Mehrfachgarne kombiniert Wurden. Die erfindungsge-' mäße Mehrfachgarnkonstruktion kann somit aus verschiedenen Nehrfachgarnen gebildet werden, welche ihrerseits aus mindestens zwei gedrehten Ausgangsfäden bestehen, die gemäß dem Stand der Technik oder gemäß der vorliegenden Erfindung verzwirnt worden sind. Alle derartigen Kombinationen, die sich für den Fachmann ohne erfinderisches Zutun ergeben, fallen in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.
• Die erfindungsgemäß erforderliche richtige Abstimmung der Drehungszahl pro Meter der Ausgangsfäden bzw. -garne und der Drehungszahl des Mehrfachgarnes aufeinander hängt ab von dem verwendeten Faden- bzw. Garnmaterial, dem angestrebten Ausmaß des Differential-wist-Effekts und dergleichen und kann vom Fachmann aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre in Jedem gegebenen Fall ohne erfinderisches Zutun, gegebenenfalls anhand einfacher Versuche mit verschiedenen Drehungszahlen, ermittelt werden. Die Drehungszahlen der Ausgangsfäden bzw. -garne und die Drehungszahl der Mehrf,achgarnkonstruktion müssen, wie oben bereits erwähnt,'derart aufeinander abgestimmt werden, daß einerseits der gewünschte Differential-Pwist-Effekt erzielt und andererseits ein kringel der fertigen Mehrfachgarnkonstruktion vermieden wird.

Claims (12)

P A U E N T A N S P R 8 C H E

1. Aus mindestens zwei gedrehten Garnen bestehende, durch Zwirnen hergestellte Mehrfachgarnkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ausgangsgarn eine mit der Drehrichtung der Mehrfachgarnkonstruktion übereinstimmende Drehrichtung aufweist und mindestens ein Ausgangsgarm eine entgegengesetzte Drehrichtung hat.

2. Mehrfachgarnkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgarne mit der gleichen Drehungszahl pro Meter verdreht worden sind.

3. Mehrfachgarnkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachgarnkon8truktion mit der gleichen Drehungszahl pro Meter wie die Ausgangsgarne verdreht worden ist.

4. Mehrfachgarnkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgarne mit unterschiedlicher Drehungszahl pro Meter verdreht worden sind.

5. Mehrfachgarnkonstruktion nach'Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachgarnkon8truktion mit anderer Drehungszahl pro Meter wie sämtliche Ausgangsgarne verdreht worden ist.

.6. Mehrfachgarnkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnett daß als Ausgangsgarn ein aus gedrehten Ausgangsgarnen geswirntes Mehrfachgarn verwendet wird.

7. Mehrfachgarnkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das al8 Ausgangsgarn verwendete Mehrfachgarn eine Mehrfachgarnkonstruktion gemäß Anspruch 1 bis 5 ist.

8. Verfahren zur Herstellung einer aus mindestens zwei gedrehten Garnen bestehenden Mehrfachgarnkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens zwei gedrehte Ausgangegarne in an sich bekannter Weise miteinander verzwirnt, wobei die Drehrichtung beim Zwirnvorgang mit der Drehrichtung mindestens eines Ausgangsgarnes übereinstimmt und der Drehrichtung mindestens eines Ausgangsgarnes entgegengesetzt ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehungszahl pro Meter beim Zwirnvorgang und die Drehungszahl pro Meter beim Drehender Ausgangsgarne gleich sind.

10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehungszahö pro Meter beim Zwirnvorgang und die Drehangszrhl pro Meter beim Drehen der Ausgangsgarne unterschiedlich sind.

11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangegarn ein aus mindestens zwei gedrehten Ausgangsgarnen gezwirntes Mehrfachgarn verwendet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrfachgarn ein Mehrfachgarn gemäß Anspruch 1 bis 7 ist.