DE2006017C3 - Hohler Zylinder zur Aufnahme eines hohen Druckes - Google Patents
Hohler Zylinder zur Aufnahme eines hohen DruckesInfo
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- B30B—PRESSES IN GENERAL
- B30B11/00—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses
- B30B11/001—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses using a flexible element, e.g. diaphragm, urged by fluid pressure; Isostatic presses
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Description
Die Erfindung betrifft einen hohlen Zylinder zur Aufnahme eines hohen Druckes, insbesondere für
Strangpreßmaschinen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher hohler Zylinder ist bekannt aus
der Druckschrift »Der Stahlbau« 1961, S. 266, Bild 1.
Bei hydrostatischen Strangpressen ist die Länge des Druckerzeugungsstempels durch seine Knickfertigkeit
begrenzt. Damit ist auch das Volumen begrenzt, das in einem Arbeitszyklus gepreßt werden kann. Um bei einer
gewissen maximalen Stempellänge die Länge der zu verpressenden Rohlinge steigern zu können, sind die
Pressen oft so ausgeführt, daß nach dem Einschieben des Stempels in den Preßzylinder dieser und der
Stempel zusammen über die Matrize geschoben werden. Die Matrize ist dabei von einer langen,
zylindrischen oder rohrförmigen Stütze getragen, die als ein entgegengesetzt zum Preßstempel einschiebbarer
Stempel dient. Bei sehr hohem Druck hat es sich jedoch als schwer erwiesen, die hohle, von außen belastete
Matrizenstütze fest genug zu machen, da die Tangentialspannung an der Innenfläche eines Rohres, das einem
äußeren Überdruck ausgesetzt wird, mindestens doppelt so hoch wie dieser wird. Nach der Elastizitätstheorie
gilt:
»..= -2p —
worin
σρι die Tangentialspannung in einem einfachen Rohr,
P den äußeren Druck,
r, den Innenradius und
ry den Außenradius des Rohres bedeuten.
Bei einem äußeren Überdruck von 30 kbar wird die Tangentialspannung an der Innenfläche eines Rohres
mindestens 600 kp/mm2, wenn es nicht bereits vorher an der Innenfläche plastisch deformiert wird. Wenn es
plastisch deformiert wird, entstehen bei der Druckentlastung Zugspannungen, die bei dem harten Material, das
verwendet werden muß, in der Regel zu Rissen an der Innenfläche und nach und nach zum Bruch führen.
Bei dem aus der obengenannten Druckschrift bekannten Behälter handelt es sich um einen solchen zur
Aufnahme von Innendrücken. Lediglich während des Herstellungsprozesses des Behälters besteht zwischen
den übereinandergeschobenen konzentrischen Rohren ein Spiel. Im Laufe des weiteren Herstellungsprozesses
wird der Behälter durch eine Druckflüssigkeit von innen so stark belastet, daß sich die einzelnen Zylinder der
Behälterwand plastisch verformen und eine unmittelbare, auch nach Wegnahme des Druckes bleibende Anlage
zwischen den einzelnen Zylindern der Behälterwand entsteht. Zu diesem Zweck werden die einzelnen
Zylinder der Wand aus Material mit ausgeprägten Streckgrenzenbereichen hergestellt Auf diese Weise
wird ein Behälter mit einer mehrlagigen Wand hergestellt, wobei die einzelnen Lagen ähnlich wie bei
jo aufeinander aufgeschrumpften Teilzylindern vorgespannt
sind.
Aus der DE-PS 7 07 647 sind ebenfalls aus mehreren Zylindern bestehende Druckbehälter bekannt, bei denen
die einzelnen Zylinder entweder aufeinander aufge-
2r> schrumpft sind oder zumindest durch einen nachträglichen
Walzvorgang in eine unmittelbare satte Anlage untereinander gebracht werden.
Aus der DE-PS 1 67 974 ist eine hydraulische Strangpresse bekannt, bei der die eigentliche Strang-
i(i presse in einem Hochdruckraum gelagert ist, in welchem die Presse von einer Druckflüssigkeit umgeben
ist. Über einen Differentialkolben wird im Innenraum der eigentlichen Presse ein noch höherer Druck erzeugt,
so daß die Wand der Presse mit einem von innen nach
)i außen gerichteten Differenzdruck belastet ist. Die
Wand dieser Presse besteht aus drei satt gegeneinander anliegenden Zylindern, die möglicherweise aufeinander
aufgeschrumpft sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hohlen Zylinder der eingangs genannten Art zu
entwickeln, der durch einen von außen wirkenden Druck höher belastbar ist, als die bekannten Zylinder.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein hohler Zylinder nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen,
•r, der erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Anspruch 2 genannt.
Die Erfindung gestattet die Herstellung von hohlen
-,o Zylindern oder von Rohren, die als Matrizenstütze,
Matrize und dgl. geeignet sind und in denen man an der Innenfläche eine niedrigere Tangentialspannung erhält
als in einem einfachen dickwandigen Rohr. Der hohle Zylinder gemäß der Erfindung ist im wesentlichen
ν-, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Druckkammer
hineinragende rohrförmige Körper aus mindestens zwei sich umgebenden Rohren besteht, zwischen denen bei
unbelastetem äußeren Rohr ein ringförmiger Spalt besteht, die sich aber berühren, wenn das äußere Rohr
bo dem maximalem Preßdruck ausgesetzt wird. Wenn der
Zylinder als Matrizenstütze dient, ist er in der Regel so ausgeführt, daß sein äußeres Rohr die auf die Matrize
wirkende axiale Kraft aufnimmt.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Tangen-
fvi tialspannung an der Innenfläche des hohlen Zylinders
erheblich herabgesetzt wird. Angenommen, die Axialspannung im Zylinder ist Null, so erhält man bei
Verwendung zweier konzentrischer Rohre bei geeigne-
ter Größe des dazwischenliegenden Spaltes, unter der Bedingung, daß die zu vergleichende Spannung an den
inneren Flächen der beiden Rohre gleich und die kleinstmögliche und das Verhältnis der Materialstärken
in den Rohren optimal gewählt worden ist, folgende maximale Tangentialdruckspannung an dem inneren
Radius der Rohre:
-4p
-KrJr.)
wobei
Om der Tangentialspannung für einen aus zwei Rohren
aufgebauten Zylinder,
Ti dem Innenradius des zusammengesetzten Zylinders
und
ry dem Außenradius des zusammengesetzten zylinders
entspricht.
Der Vorteil eines doppelwandigen Zylinders im Vergleich mit einem einfachen Zylinder geht aus
nachfolgender Tabelle hervor.
σ..ιι/σ..ι 0,667
0,71
0,74
0,80
Es ist möglich, mehr als zwei Rohre anzuwenden und dadurch die maximale Tangentialdruckspannung weiter
zu senken.
Anhand der Figuren soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden, die sich auf
hydrostatische Strangpressen beziehen. Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Presse zum hydrostatischen Strangpressen, bei der die Matrizenstütze einen in die
Druckkammer einschiebbaren Stempel bildet,
F i g. 2 in größerem Maßstab den ein hohles Rohr gemäß der Erfindung bildenden Druckstempel mit
Matrize aus der Strangpresse gemäß F i g. 1,
F i g. 3 eine hydrostatische Strangpresse mit einem Druckmultiplikator, dessen Zylinderwand gemäß der
Erfindung aufgebaut ist,
Fig.4 den Matrizenbereich einer gewöhnlichen Strangpresse, bei der die Matrizenstütze gemäß der
Erfindung aufgebaut ist,
F i g. 5 eine ähnliche Ausführungsform wie F i g. 4, bei der die eigen'liche Matrize und die Matrizenstütze eine
integrierte Einheit bilden und gemäß der Erfindung aufgebaut sind.
In den Figuren bezeichnet 1 einen Preßkolben und 2 einen Pressentisch in einer im übrigen nicht gezeigten
horizontalen hydraulischen Presse. Am Kolben 1 ist ein Druckerzeugungsstempel 3 mit Hilfe eines Spannringes
4 und am Tisch 2 ein fester Stempel 5 mit Hilfe eines Spannringes 6 befestigt. Der Stempel 5 dient als Stütze
einer Matrize 7. Beide Stempel sitzen in einem Preßzylinder 8, der axial verschiebbar ist und von dem
Kolben 1 über den festen Stempel 5 gepreßt wird, wenn der Stempel 3 ganz in den Zylinder 8 hineingeschoben
ist
Der Teil des Stempels 5, der sich innerhalb der Dichtungen 9 befindet, wird von dem im Zylinder 8
eingeschlossenen Druckmedium einem äußeren Überdruck ausgesetzt. Um dem hohen Druck widerstehen zu
können, besteht der Stempel aus zwei konzentrischen Rohren 10 und 11, zwischen denen sich am freien Ende
des Stempels eine Dichtung 12 befindet, die das Druckmedium daran hindert, zwischen die Rohre zu
dringen. Der Außendurchmesser des Rohres 11 ist kleiner als der Innendurchmesser des Rohres 10, d. h.
zwischen den Rohren ist ein Spalt, wenn der Stempel unbelastet ist. Das Rohr 11 ist etwas kürzer als das Rohr
lfc, so daß dieses die ganze axiale Kraft aufnimmt, die
während des Pressens auf die Matrize 7 einwirkt.
In F i g. 3 bezeichnet 21 einen Druckerzeugungsstempel und 22 einen Pressentisch einer im übrigen nicht
to gezeigten Presse. Die Pressenausrüstung ist für hydrostatisches Strangpressen bei ultrahohem Druck
vorgesehen, womit Drücke in einer Größenordnung von ca. 25 kbar und darüber gemeint sind. Am Pressentisch
22 stützt sich ein Hochdruckzylinder ab, der wie üblich aus einem inneren Rohr 23 und einem vorgespannten
Sandmantel 24 besteht Der Stempel 21 ragt in das Rohr
23 des Zylinders und erzeugt einen Druck auf das in dem Zylinderraum 25 eingeschlossene Druckmedium. In dem
Zylinder befindet sich eine Einheit, die aus einem Druckmükiplikator 26 und einer Preßkammer 27
besteht. Der Druckmultiplikator 26 enthält einen Differentialkolben 28, der in einer Kammer mit einem
mit Gas unter niedrigem Druck gefüllten oder ganz oder teilweise evakuierten Raum 29 axial beweglich ist. Diese
Kammer ist aus zwei konzentrischen Rohren 30 und 31 aufgebaut, zwischen denen ein Spalt 32 liegt, wenn die
Kammer unbelastet ist. An dem oberen und unteren Teil der Kammer sitzen Ringe 33 und 34. Zwischen dem Ring
33 und dem Kolben 28 liegt ein Dichtungsring 35. Die
jo Preßkammer 27 besteht aus einem inneren Rohr 36 und
einem äußeren vorgespannten Rohr 37. In der Druckkammer befinden sich eine Matrize 38 und ein
Rohling 39. Die ganze aus Druckmultiplikator 26 und Preßkammer 27 bestehende Einheit ist umgeben von
einem Rohr 41, das mit einer Schweißnaht am Ring 33 angeschlossen ist. Zwischen dem Druckkammerrohr 23
und dem Dichtungsrohr 41 liegt ein Dichtungsring 43 und ein Stützring 44 für diesen. Zwischen der Matrize 38
und dem Rohr 39 sitzt ein Dichtungsring, und zwischen dem Kolben 28 und dem Zylinder 36 ein Dichtungsring
45.
Der Raum 29 des Druckmultiplikators ist von dem mit Druckmedium gefüllten Raum 25 in der äußeren
Druckkammer dichtend abgegrenzt durch das Rohr 41 und den Kolben 28 m mit der Dichtung 35. Er ist
weiterhin von dem Raum 40 in der eingeschlossenen Druckkammer 27 durch den unteren Teil des Kolbens 28
mit der Dichtung 45 abgegrenzt. Beim Strangpressen wird der Kolben 21 in den Raum 25 der Hochdruckkammer
hineingeschoben und erzeugt einen Druck, der den Druckmultiplikator 26 von außen beeinflußt, der mit den
Rohren 30 und 31 ausgeführt ist, zwischen denen der Spalt 32 liegt, wenn der Druck des umgebenden
Druckmediums im Raum 25 niedrig ist
In F i g. 4 und 5 bezeichnet 50 einen Pressentisch einer im übrigen nicht gezeigten Presse, 51 den inneren Teil
eines im übrigen nicht gezeigten Hochdruckzylinders. Zwischen dem Hochdruckzylinder 51 und dem Tisch 50
befindet sich eine ringförmige Scheibe 52 mit einem in
bo den Hochdruckzylinder hineinragenden Teil 53 und einer Führung 54. Zwischen dem Hochdruckzylinder 51
und dem Teil 53 ist eine Packung 55 angeordnet.
Bei der Ausführung gemäß F i g. 4 ruht die Matrize 56 auf einer Matrizenstütze, die aus einem äußeren kurzen
b5 Rohr oder Ring 57 und einem inneren Rohr oder Ring
58 besteht. Zwischen diesen liegt ein Spalt 59, wenn der Druck im Raum 60 niedrig ist. Dieser Spalt verschwindet,
wenn der Druck zunimmt, so daß der Ring 57
zusammengepreßt wird und sein Durchmesser sich vermindert. Bei hohem Druck wird er dabei von dem
Ring 58 gestützt. Die Fuge zwischen der Matrize 56 und dem Ring 57 wird von einer Hülse 61 aus elastischem
Material überdeckt, die das Druckmedium im Raum 60 ■>
daran hindert, /wischen die Matrize und den Ring 57 zu dringen. Zwischen dem Ring 57 und dem Teil 53 der
Scheibe 52 liegt eine Dichtung 62, die das Druckmedium daran hindert, zwischen die Matrizenstütze und den Teil
53 zu dringen. Die Führung 54 zentriert die Matrizen- in stütze im Verhältnis zur Öffnung 63 in der Platte 52.
Durch die gezeigte Ausführung kann man einen sehr kurzen Abstand zwischen der Spritzkante 64 und der
Grundfläche der Matrize 56 halten und so vermeiden.
daß das Material um das Loch in der Matrize unter der Spritzkante beim Pressen plastisch deformiert wird.
Diese plastische Deformierung resultiert in einer tangentialen Zugspannung bei Druckentlastung und
verursacht radiale Risse an der Spritzkante 64 und Beschädigung der Matrize.
Bei der Ausführung gemäß F i g. 5 bilden Matrize und Matrizenstütze eine integrierende Einheit. Die Matrize
70 ist an ihrem unteren Ende außen konisch und dort von einem innen konischen Ring 71 umgeben. Die
Kegelwinkel der Matrize 70 und des Rings 71 sind so gewählt, daß zumindestens in dem Gebiet unter der
Spritzkante 64 ein Spalt 73 entsteht.
Hierzu 3 Blatt Zcichniin»cn
Claims (2)
1. Hohler Zylinder zur Aufnahme eines hohen Druckes, insbesondere für Strangpreßmaschinen,
bestehend aus mindestens zwei konzentrisch ineinander angeordneten Rohren, wobei der Innendurch
messer eines äußeren Rohres größer als der Außendurchmesser des benachbarten inneren Rohres
und zwischen beiden Rohren ein Spiel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spiel (32, 59, 73) im unbelasteten Betriebszustand vorhanden ist, daß dieses Spiel bei einem Bruchteil
der vollen von außen wirkenden Belastung des hohlen Zylinders verschwindet und daß bei weiterer
Steigerung der Belastung des hohlen Zylinders (11, 10;30,31;58,57; 70,71) das jeweils äußere Rohr (10,
31, 57, 71) teilweise durch Stützung auf dem jeweils inneren Rohr (11,30,58,70) entlastet wird.
2. Hohler Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spalte (32, 59, 73) derart
bemessen sind, daß bei voller von außen wirkender Belastung die Rohre (11, 10; 30, 31; 58, 57; 70, 71)
etwa gleichstark beansprucht sind.
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