DE1956551C - Preßwerkzeug zur pulvermetallurgischen Herstellung von Stangen und Rohren - Google Patents
Preßwerkzeug zur pulvermetallurgischen Herstellung von Stangen und RohrenInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug für die Herstellung von Stangen und Rohren durch Komprimieren
von Pulver in der Weise, daß das in einer elastischen Hülse eingeschlossene Pulver einem hohen
Flüssigkeitsdruck ausgesetzt wird, der mit großer Kraft die Hülse gegen das eingeschlossene Pulver
preßt und es dadurch zu einem festen Körper verdichtet.
Bisher werden Körper aus Pulver gewöhnlich in geschlossenen Druckkammern gepreßt, und der
Druck wird dadurch erzeugt, daß Flüssigkeit in die Druckkammer gepumpt wird. Diese ist gewöhnlich
mit mindestens einem Stirnverschluß versehen, der von einer mit Gewinde versehenen Hülse gehalten
wird. Das öffnen, Beschicken und Verschließen der Druckkammer beansprucht dabei viel Zeit, führt zu
hohen Kosten und begrenzt die Wirtschaftlichkeit der Methode und damit ihre Anwendung in größerem
Umfang in der Industrie. Deshalb wurden bereits Versuche gemacht, Vorrichtungen für Pressen herzustellen,
bei denen der für das Pressen erforderliche Flüssigkeitsdruck innerhalb der Vorrichtung erzeugt
αό; dm kann, wenn es entgegengesetzten Kräften ausgesetzt
wird. In einer derartigen Vorrichtung wird ein Llochdruckzylinder mit zwei verschiedenen Innendurchmessern und einem inneren axial beweglichen
Zylinder verwendet, der als ein in dem äußeien Zylinder beweglicher Differentialkolben ausgeführt ist
In dem letztgenannten Zylinder ist die genannte elastische Hülse angeordnet. Beim Einschieben des inneren
Zylinders verringerte sich das Volumen zwischen den Zylindern, wodurch der zum Pressen erforderliche
Druck erzeugt wird. Eine solche Vorrichtung hat zwei konstruktive Mängel, die einen schnellen Verschleiß
und eine gefährliche, die Dauerfestigkeit herabset zende Beanspruchung bewirken. Es hat sich als bei
nahe unmöglich erwiesen, das Pulver daran zu hin dern, zwischen die Zylinder zu dringen und sich auf
der icyiinaeniaciie icbi^usciitn. oa ur^c m LJiumungen
läuft, so führt das Pulver zu einem schnellen Verschleiß von Zylinder und Dichtung. Beim Einschieben
des inneren Zylinders in den äußeren, umgebenden Zylinder wechselt bei der genannten Ausführung
die Beanspruchung in dem äußeren Zylinder in der Längsrichtung, so daß er einer »wandernden« Biegebeanspruchung
ausgesetzt wird. D<es wirkt in Kombination mit sprungweise wechselndem Innendurchmesser
ungünstig auf die Dauerfestigkeit und führt damit zu einer Herabsetzung der Lebensdauer.
Bei einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind diese Nachteile vermieden. Sie enthält einen Hochdruckzylinder
und einen in diesem konzentrisch angeordneten Zylinder, der im Verhältnis zu dem äußeren
Zylinder axial fixiert und so geformt ist. daß zwischen den Zylindern ein ringförmiger Raum entsteht.
Dieser ist mit öl gefüllt. In dem inneren Zylinder befinden sich eine Hülse aus elastischem Material
und eine Stützhülse Den :meren Zylinder und
die Stützhülse durchtretende Kanäle verbinden den ringförmigen, flüssigkeitsgefüllten Raum und den
Spalt zwischen der Stützhülse und der elastischen Hülse. Der Formraum wird während des Pressens von
Druckkolben am Ende der Hülse geschlossen. Das Preßwerkzeug ist im wesentlichen gekennzeichnet
durch einen ringförmigen Kolben, der in den ringförmigen Raum zwischen dem Hochdruckzylinder
und dem in diesem konzentrisch angeordneten Zylinder hineinragt und bei seiner Betätigung einen Druck
auf das eingeschlossene Druckmedium erzeugt, durch den die elastische Hülse gegen das im Formraum eingeschlossene
Pulver gepreßt wird. Das Preßwerkzeug ist in einer Presse so angeordnet, daß der ringförmige
Kolben unten auf dem Preßtisch befestigt ist, während die Zylinder vertikal beweglich angeordnet sind
und beim Pressen durch die Bewegung des oberen Druckkolbens gegen den Pressentisch geschoben werden.
Die Vorrichtung ist gewöhnlieh auch mit einem Ausstoßer mit mindestens einem Preßzylinder versehen,
der drehbar angeordnet ist und eine im Verhältnis zur Drehachse exzentrische Zylinderbohrung
hat. Besonders beim Pressen von Rohren ist dieser Typ von Preßzylindern wertvoll. Nur durch Drehen
wird die Lage des Kolbens dem jeweiligen Ausstoßer für Rohre mit verschiedenen Durchmessern angepaßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, die in
Fig. 1 bis 4 einen Schnitt durch die Vorrichtung an vier verschiedenen Zeitpunkten eines Arbeitsprozesses
zeigen.
In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Pressentisch und 2 einen Pressenkolben einer im übrigen nicht
gezeigten Presse. Das Preßwerkzeug hat einen Hochdruckzylinder, der aus einem inneren Rohr 3 und
einem aufgeschrumpften Rohr 4 besteht. An Stelle des Rohres 4 kann ein unter Vorspannung gcvickelter Mantel aus Draht oder Band verwendet werden.
Im Hochdruckzylinder sitzt ein Zylinder 5, dessen Außendurchmesser am oberen Ende der Hochdruck
zylinderbohrung angepaßt ist, so daß mit Hilfe eines Dichtungsringes 6 eine Abdichtung erreicht
wird. Der mittlere Teil des Zylinders 5 hat einen etwas kleineren und der untere Teil einen bedeutend
kleineren Durchmesser im Vergleich zum Innendurchmesser des Rohres 3, so daß Ringspalte 7 und 8
entstehen. Ein ringförmiger Kolben 9 ragt von unten in den ringförmigen Spalt 8. Zwischen dem Kolben 9,
7vlinder S und Rohr 3 lieeen Dichtunesrinee 10 und
11. Der Kolben 9 ruht auf dem Pressentisch 1 und ist
auf diesem durch einen Halter 12 befestigt. Der Hochdruckzylinder liegt auf mehreren Rückzugfedern 13
auf, die ihn nach einem Preßvorgaiig in die in Fig. 1,2 und 4 gezeigte Lage zurückfühlen.
Im Zylinder 5 befindet sich eine elastische Hülse 14, die zwischen einer Stützhülse 15 und Ringen 16
und 17 festgespannt ist. Zwischen dem Spalt 7 und der äußeren Fläche der Hüisc 14 verlaufen im Zylinder
5 und in der Stützhülse 15 radiale Kanäle 18 und 19. Die Spalte 7 und 8 sowie die Kanäle 18 und
19 sind mit einem Druckmedium gefüllt. Im Zylinder 5 befindet sich ein Kern 20, so daß sich ein rohrförmiger
Raum 21 bildet. Das Werkzeug hat einen Ausstoßer, der aus. einem dem Raum 21 angepaßten
Ring 22 und mehreren Preßzylindern 23 besteht, die im Zylinder 5 drehbar angeordnet sind. Eine' Bohrung
24 ist exzentrisch im Preßzylinder 23 angeordnet, so daß die Stange 26 des Kolbens 25 an Ringe 22
mit verschiedenen Durchmessern angeschlossen werden kann, indem man den Preßzylinder 23 im Zylinder S so dreht, daß die Lage der Bohrung 24 im Verhältnis zum Zentrum des Zylinders 5 geändert wird.
Am Pressenzylinder 2 ist ein an Raum 21 angepaßter Druckkolben 27 befestigt.
Das Werkzeug arbeitet auf folgende Weise: Ein Füllschuh 30 mit Pulver 31 wird, wie in Fig. 1
gezeigt, auf das Werkzeug gestellt. Das Pulver fällt in to den Raum 21 und füllt diesen. Die Pulvermenge kann
geregelt werden, indem man den Ausstoßerring 22 während des Füllens in eine höhere Lage bringt, wie dies
in der Figur gezeigt ist. Wenn der Füllschuh entfernt ist. wird der Ring 22 in Preßlage heruntergezogen
und der Formraum iv verscniossen, muciu α«-, τ·.-.,
senzylinder 2 den Druckkolben 27 gegen das Werkzeug führt, wie in F i g. 2 gezeigt ist. Bei fortgesetzter
Bewegung des Pressenzylinders wird die ganze auf den Federn 13 ruhende Werkzeugeinheit nach unten
ao gedrückt, wodurch der Kolben 9 in den Raum 8 hineirgeschoben
wird und dabei die Flüssigkeit in diesem Raum verdrängt. Die Flüssigkeit wird durch den
Spalt 7 und die Kanäle 18 und 19 gegen die Außenseite der elastischen Hülse 14 und das Pulver dadurch
gegen den Kern 20 gepreßt, wb in F i g. 3 gezeigt ist.
Der Druck des im Werkzeug eingeschlossenen Druckmediums wird von der Preßkraft des Zylinders
2 bestimmt. Nach dem Pressen werden der Pressenzylinder und der bewegliche Werkzeugteil von den
Federn 13 in die Ausgangslage zurückgeführt und das gepreßte Teil 35, ein Rohr, wird von dem Ausstoßer
aus dem Werkzeug herausgehoben, wie in F i g. 4 gezeigt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Preßwerkzeug mit einem langgestreckten Formraum zur pulvermetallurgischen Herstellung S
von Stangen und Rohren, bestehend aus einem Hochdruckzylinder, einem in diesem konzentrisch
angeordneten Zylinder, der einen ringförmigen Raum zwischen den Zylindern freiläßt, einem in
dem ringförmigen Raum eingeschlossenen Druck- i> medium, einer in dem inneren Zylinder konzentrisch angeordneten elastischen Hülse mit Stützhülse, den inneren Zylinder und die Stützhülse
lauiai uurcntretenaen Kanälen als Verbindung
zwischen <}?m ringförmigen Raum und dem Spalt
zwischen Stützhülse und Hülse und aus Druckkolben an den Enden des Formraumes, gekennzeichnet durch einen ringförmigen
Kolben (9), der in den ringförmigen Raum zwischen dem Hochdruckzylinder (3) und dem kon- ao
zentrischen Zylinder (5) hineinragt und bei seiner Betätigung einen Druck auf das eingeschlossene
Druckmedium erzeugt, durch den die elastische Hülse (14) gegen das im Formraum (21) eingeschlossene
Pulver gepreßt wird. as
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ringfi .migc Kolben (9) auf dem Pressentisch (1) einer Presse fest angeordnet
ist und daß die Zylinder (3, S, vertikal beweglich sind und beim Pressen durch die Bewegung des
oberen Druckkolbens (27) gegen den Pressentisch (1) geschoben werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Ausstoßer (26) mit
mindestens einem Preßzylinder (23) enthält, der drehbar angeordnet ist und im Verhältnis z.ir
Drehachse eine exzentrische Zylinderbohrung (24) hat.
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