DE2005543C - Objektträger - Google Patents
ObjektträgerInfo
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- DE2005543C DE2005543C DE2005543C DE 2005543 C DE2005543 C DE 2005543C DE 2005543 C DE2005543 C DE 2005543C
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- depressions
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Description
Die Erfindung betrifft einen Objektträger aus einer rechteckigen, planparallelen Platte transparenten
Materials mit mehreren Vertiefungen für Gewebekulturen.
Die Entdeckung und Identifizierung von Viren und Bakterien mittels der fluoreszierenden Antiköipertechnik
ist zwar äußerst zuverlässig, erfordert aber beträchtliche Zeit und Mühen, um die für den
Test benötigten Reagenzien und Gewebe vorzubereiten. Solche Tests werden in etwa wie folgt
durchgeführt: Zellen von Gewebekulturen der erforderlichen Art und Spezies werden auf eine Kulturfläche
oder -gefäß, wie z. B. eine Petrischale, einen Objektträger oder ein Deckglas aufgebracht. Nach
einer ausreichenden Inkubationsperiode, in welcher die Zellen auf der Kulturfläche anwachsen, werden
die Zellen mit einem bestimmten Virusträger infiziert. Nach einer zweiten Inkubationsperiode, in der sich
der Virusträger vervielfacht, wird das Kulturgefäß aus dem Inkubator entnommen, die Zellen werden
mit einem geeigneten Fixativ fixiert und dann getrocknet. Diese Zellen dienen dann als Unterlage für
den Test mittels der fluoreszierenden Antikörpertechnik, wie er nach dem Stand der Technik allgemein
durchgeführt wird. Die Gefäße mit fixierten, infizierten Gewebekulturen werden in einer Vielzahl
vorbereitet. Wenn Scrumverdünnungen angewendet werden sollen, muß für jede Verdünnung je eine
Kultur in einer Petrischale, einem Objektträger oder einem Deckglas vorbereitet werden. Wenn mehr als
eine Serumprobe verwendet werden soll, erfordert
dies eine Vielzahl von Kulturen. J' Kultur wird dann mit einer Verdünnung des Serum*·· des Patienten
oder des Tieres behandelt. Das Serum muß dann 15 bis 30 Minuten in Kontakt mit ώ:τ Kultur vcrbleiben.
Diese wird dann in einem geeigneten Verdünnungsmittel gespült, um das überflüssige Serum
zu entfernen. Die Kultur wird dann 15 bis 30 Minuten mit einem mit Fluorescein konjugierten homologen
Antiserum behandelt. Dieses Antiserum ist to
gewöhnlich Gammaglobulin. Jede Kultur wird gespült, um den überflüsFigen, mit Fluorescein konjugierten
Stoff zu entfernen, und wird dann getrocknet.
Nach dem Trocknen wird die Kultur mikroskopisch untersucht, und zwar mit einem Fluoreszenz-Mikroskop.
Eine positive Diagnose wird durch das Auftreten einer bestimmten Fluoreszenz in der behandelten
Kultur angezeigt.
Die Anwendung der oben beschriebenen Fluoreszenztechnik ist gut bekannt. Sie ist beschrieben durch
(a) A. H. C'oons, International Rev. Cytol, 5:1-23, 1950; (b) A. H. Coons, In General Cytological
Methods, New York Academic Press, 1958, Volume f; (c) C. Liu, Ergebn. Mikrob. Immunforsch , 33/242,
1%(): und (d) Fluorescent Antibody Techniques, Public Health Service Publication No. 729 (1%6),
V. S. Oov. Printing Office.
Obwohl die fluoreszierenden Antikörper verwendende Technik viele Vorteile hat, kann sie eine zeit
raubende und mühsame Arbeit sein. So erfordert ein Test, bei dem 6 SerumverdUnnungen nötig sind, eine
Gesamtzahl von 12 verschiedenen Kulturen in Petri- »chalen, Deckgläsern oder Objektträgern. Jede einzelne muß vorbereitet, behandelt, gespült, getrocknet
und geprüft werden.
Demgegenüber ist der crnndungsgemaßc Objektträger durch eine Vielzahl voneinander getrennter
Vertiefungen in der Oberfläche der Platte, wobei die Vertiefungen an einer Seite einer Längskante der
Platte eine öffnung haben, die sich von der oberen Seite bis zum Boden der Vertiefung erstreckt, gekennzeichnet.
Nach einer hevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind die Böden der Vertiefungen eben und verlaufen parallel zur Unter-/Oberseke des Objektträgers.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausfühiungsform
der Erfindung sind Rippen vorgesehen, die auf der Oberfläche der Platte nach oben vorspringen und
einteilig mit der Platte ausgebildet s: Λ.
Schließlich sind nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung getrennte Reihen
von Vertiefungen in der Oberfläche der Platte entlang der Längskanten vorgesehen.
Durch Anwendung der Erfindung sind auf einem einzigen Objektträger alle grundlegenden Materialien
voihanden. die benötigt werden, um die fluoreszierende
Antikörper-Technik durchzuführen. Durch diese Erfindung kann die zur Durchführung solcher
diagnostischer Versuche benötigte Gesamtzeit, inklusive Vorbereitungsarbeit, von 7 bis 14 Tagen auf
höchstens 2 Stunden reduziert werden. Mit dem erfindungsgemäßen Objektträger für Gewebeku'.turen
mit mehreren Vertiefungen, kann ein vollständiger Test, der 6 oder auch mehr Verdünnungen erfordert,
auf einem einzigen Träger durchgeführt werden. Dadurch entfällt das Bearbeiten von einer Vielzahl von
Kulturen und die Notwendigkeit einer Individuellen mikroskopischen Untersuchung vieler Kulturen. Dei
Ob .ktträger mit vielen Vertiefungen kann in einem mikroskopischen Arbeitsgang geprüft werden.
Jeder in einer Gewebekultur züchtbarc Virusträger kann mit dieser Erfindung verwendet werden. Durch
Vorbereitung eines Gestells, °uf dem sich Objektträger
mit einer Reihe fixierter, mit einem Virus oder einer Gruppe von Viren infizierter Zellen befinden,
steht dem Arzt, dem Laboratorium oder Institut ein rasches und spezielles Mittel zur Anwendung für die
Diagnose von Virus-Krankheiten zur Verfügung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand eines Beispiels näher erläutert und beschrieben werden.
wobei auf die Zeichnungen Bezug g ..ommcn ist.
Fig. I ist eine perspektivische Ansicht des Objektträgers
von oben und von den Seiten;
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht des Objektträgers
der Fig. I von oben und von den Seiten, mit
einer zusammenhängenden Schicht virusinfizierter Gewebckulturzellen in jeder Vertiefung, und
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht des Bodens
und der Seiten des Objektträgers von Fig. 1.
Der Objektträger 10 ist eine rechteckige Platte, die
aus Einern flachen Stück Glas oder anderem transparenten
Material, wie z. B. Kunstharz, z. B. Polystyrol, besteht. Der Objektträger 10 hat zwei lange,
parallel zueinander laufende Seiten oder Kanten 12-12 und im rechten Winkel zu den langen Seiten
12Ί2 stehende kurze Seiten oder Kanten 14-14. Jede Seite 12 ist 90 mm lang. Jede kurze Seite 14 hat eine
Breite von 25 mm. Eine Längsrippe 16 mit einer Bruits von 5 mm und Querrippen 18 mit einer Breite
von 2 mm begrenzen im Verein mit Erhebungen längs der kurzen Seiten 14-14 dazwischenliegende quadratische Vertiefungen 20. Die Oberflächen der Rippen
IA und 18 und die Erhebungen an den kurzen Seiten 14-14 liegen alle in der gleichen Ebene und parallel
zur Unterseite des Objektträgers 26. Die Dicke des
Objektträgers, gerechnet von den Oberflächen der
Rippen bis zur Objektträgeriinterseite 26, beiragt mm. Die Wände umschließen drei Seiten jeder Vertiefung
2(1. Diese Vertiefungen sind 0,5 mm tief, und jede Wand 24 einer Vertiefung hat eine Länge von
Hl mm. Die Vertiefungen sind in der Nähe der Kante von oben bis zum Boden der Vertiefungen durchgehend
olT_\n. Die Unterseite 26 des Objektträgers 10
ist eben und erstreckt sich parallel zum Roden 22 der Vertiefungen 20. In F i g. 2 enthalt jede der Verliefun-
ger, 20 eine fixierte, zusammenhängende virusinfi/.icrte
(iewehekultur 28, die an der Bodenfläche 22 der Verliefungen
angewachsen ist. Die kurzen Seiten 14-14 bildi-n an jedem Ende des Objektträgers Wände von
Kimm Breite für eine Seite der Vertiefungen. Auf
dem Objektträger sind für jede Reihe von Vertiefungen
die Bezeichnungen A und B und zusätzlich auf den Rippen 16 zwischen den sich gegenüberliegenden
Vertiefungen die Nummern 1 bis 6 angebracht, so d;:ß durch Angabe eines Buchstabens und einer
Nummer jede Vertiefung bezeichnet werden kann.
Die folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung weiterhin zu erläutern.
Dieses Beispiel zeigt die Anwendung des Obiekt-Irligers
mit mehreren Vertiefungen für Gewebekulluren gemäß Fig. 1.
(A) Bn einziger Objektträger mit mehreren Vertiefungen,
wie er in Fig. 1 gezeigt ist, wird für das zu untersuchende Serum des Patienten vorbereitet.
Der Objektträger wird in ein Kulturgcfäß. daß
eine Nährlösung für die zu verwendenden Zellen enthält, vollständig eingetaucht. In diesem
Falle wurden menschliche diploide Wi-38-Zellip.
verwendet. Wi-38-Zellen werden der Nährlösung zugesetzt, die den Objektträger bedeckt.
Nach einer stationären Inkubationszeit von 4 bis 5 lagen bei 35 bis 37 C wird die Kultur
durch Einimpfung von Adenovirus Typ 3 in den Kulturträger infiziert.
(H) Der mit einem Virus infizierte Objektträger mit mehreren Vertiefungen wird aus der Nährlösung
entnommen, 10 Minuten lang mit Aceton fixiert und dann getrocknet. Die Kultur befindet sich
auf allen Flächen der Platte. Die Kultur wird von der Platte gewischt, aber nicht vom Boden
der Vertiefungen 22, wie bei 28 in Fig. 2 gezeigt.
Jetzt enthält jede Vertiefung eine zusammenhängende Schicht fixierter Wi-38-Zcllen.
die mit Adenovirus Typ 3 infiziert ist.
(C) Dem Patienten, bei dem der Adenovirus Typ 3 als Krankheitsursache vermutet wird, wird Serum
entnommen. Es werden Verdünnungen des Serums des Patienten vorbereitet, und jede Ver
tiefung wird mit ungefähr 0,1 ml einer der Verdünnungen bedeckt. Eine Reihe von Vertiefungen, z.B. Reihe A der Fig. 2, die Verdünnungen des .vontrollserums (des normalen Serums)
enthält, und eine andere Reihe, z. B. die Reihe B der Fig. 2, die Vertiefungen mit dem
Serum des Prlientcti enthält, werden vorbereitet, verdoppelte Verdünnungen im Verhältnis
von 1 : 2, 4, 8, 16 und 32 werden vorbereitet.
(D) Die in mehreicr, Vertiefungen befindliche Kultur wird dann für 15 bis 30 Minuten bei 35 bis
37'C in eine Befeuchtungskammer eingeführt.
und dann bei pH 7,2 mit einer mit 0,02 molaren phosphatgepulferten Salzlösung gespült, um das
überschüssige Serum zu entfernen.
(E) Dann wird- jede Vertiefung mit einem mit
Fluorescein markierten konjugierten Anliserum für das im Serum des Patienten entlultcm·
Gammaglobulin überschichtet. Dieses markierte konjugierte Anliserum ist im Handel erhältlich.
Es wird auf der zusammenhängenden Schicht in einer Befeuchtungskammer 30 Minuten lang bei
35 bis 37 C adsorbiert und wie oben mit dem Phosphatpuffer gespült.
(F) Die in i. chreren Verliefungen befindliche Kultur
wird dann in einem Fluoreszenzmikroskop auf das Vorhandensein einer bestimmten Fluoreszenz
mikroskopisch untersucht. Im positiven Falle fluoresziert das Präparat grün, im negativen
Falle tritt keine Fluoreszenz auf. wie im Falle des normalen Serui.is.
Der obige Test wird mit einem einzigen Objektträger durchgeführt und in einem einzigen Vorgang
mikroskopisch beobachtet. Das normale Serum und ddS verdächtige Serum befinden sich Seile an Seite
und gestatten üne gleichzeitige Beobachtung.
Dieses Beispiel zeigt einen Test zur Bestimmung des Vorhandenseins des Adeiunirus-Antikörpers im
Serum eines Patienten.
Ein Gestcl! mit 8 Objektträgern, wie sie in F i g. 2
gezeigt sind, wird dem Arzt oder Laboratorium übergeben. Auf jedem Objektträger belindet sieh eine
Gewebekultur zusammenhängender Zellen, die mit einem anderen Adcnovirus-Typ infiziert ist. welcher.
wie in Beispiel 1. Absatz (A) und (B; beschrieben. fixiert ist. In diesem Falle jedoch handelt es sich um
den Adenovirus der Typen I. 2, 5. 3. 4. 7. 14 und 21. Der Arzt behandelt jeden Objektträger mil
dem verdächtigen menschlichen Serum und mit normalem Serum, wie in Abschnitt (C) des Beispiels I
beschrieben. Durch Wiederholung des übrigen Verfahrens des Beispiels 1 kann innerhalb von ungefähr
2 Stunden bestimmt werden, ob einer der unter das Mikroskop gebrachten Adcnosirus-Typen bei der
Krankheit des Patienten eine Rolle spielt.
Der erfindungsgemäße, neuartige Objektträger kann anstatt für eine Diagnose von Virus-Antikörpern
auch für andere diagnostische Tests mit einem Fluoreszenz-Mikroskop Verwendung linden, z. B.
zur Diagnose von Bakterienkrankheiten.
Claims (4)
1. Objektträger aus einer rechteckigen, planparallelen
Platte transparenten Materials mit mehreren Vertiefungen für Gewcbekulluren, gekennzeichnet
durch eine Vielzahl von einander getrennter Vertiefunger- (20) in der
Oberfläche der Platte, wobei die Vertiefungen an einer Seite einer Längskante (12) der Platte eine
Öffnung !iahen, die sich von der oberen Seile bis zum Boden (22) der Vertiefung erstreckt.
2. Objektträger nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Böden (22) der Vertiefungen (20) eben sind und parallel zur Unter- Ober
seite des Objektträgers verlaufen.
3. Objektträger nach Anspruch I oder 2. ge
kennzeichnet durch Rippen (16). die auf der
Oberfläche der Platte nach oben vorspringen und einteilig mit der !'latte ausgebildet sind.
4. Objekttiriigcr nach Anspruch I. 2 oder 3,
gekennzeichnet durch getrennte Reihen von Vertiefungen in der Oberfläche der Platte entlang der
I.iingskantcn (12).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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