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Erdungsvorrichtung Aus der deutschen Auslegeschrift 1 027 759 ist
eine metallgekapseite IIochspannungsschaltanlage benannt, deren Hochspannungsleiter
von einer Metallkapselung umgeben ist. Zum Erden wird der Hochspannungsleiter mit
der Kapselung über einen quer zur Leiterachse bewegbaren Erdungsschieber verbunden.
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Der bekannte Erdungsschieber ist einem Trennschalter zugeordnet.
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Er soll immer dann eingelegt werden, wenn der Trennschalter geöffnet
ist. Deshalb ist der Erdungsschieber dem Gerät fest zugeordnet. Er muß leicht betätigbar
sein.
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Die Erfindung hat dagegen das Ziel, eine Erdungsvorrichtung zu schaffen,
die nur zeitweilig, z.B bei besonderen Wartungsarbeiten, betätigt werden soll und
leicht an- und abbaubar ist, so daß sie an unterschiedlichen Stellen bei Bedarf
eingesetzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Erdungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß über einer in der Kapselung vorgesehenen Bohrung eine Platte mit einer Gewindebohrung
mit Hilfe von Schrauben befestigbar ist und daß eine in die Gewindebohrung passende
Spindel mit einer Haube derart über die Schrauben greift, daß die Spindel beim An-
und Abbauen der Platte nicht in das Innere der Kapselung ragt.
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Bei der neuen Erdungsvorrichtung kann das zur Erdung für das pinführen
der Spindel vorgesehene Loch der Kapselung im Normalbetrieb
mit
einem Deckel verschlossen sein, Sollte jedoch an dieser Stelle, insbesondere bei
ungewöhnlichen Betriebszuständen, eine Erdung erforderlich sein, so wird der Deckel
abgenommen und an seine Stalle die Platte gesetzt, die die Gewindebohrung zum Eindrehen
der Erdungsspindel enthält. Dabei ist durch die Ausbildung der Spindel, nämlich
durch die Haube, dafür gesorgt, daß die Spindel erst nach dem Befestigen der Platte
in die Kapselung hineigedreht wird, so daß das bedienende Personal nicht gefährdet
werden kann, wenn ein über die Spindel fliegender Erdstrom zur Kapselung geleitet
wird.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die
Spindel einen Isolierstoffhandgriff aufweist. Mit einer solchen Handgriff wird vermieden,
daß eine bei großen Erdungsströmen trotz der Erdung der Kapselung oder einer eventuellen
zusätzlichen r dung der Platte mit der Gewindebohrung entstehende Spannung an der
Spindel dem Bedienungspersonal gefährlich erden konnte. Der Isolierstoffhandgriff
kann mit Vorteil zu der die Schrauben abdeckenden Haube erweitert sein, weil dadurch
praktisch alle Teile, mit denen das Bedienungspersonal beim normalen Betätigen der
Spindel in Berührung kommen kann, berührungssicher mit Isolierstoff verkleidet sind,
In manchen Fällen ist es günstig, Wenn nan an der Spindel zinke Anzeigevorrichtung
anbringt, die den Kontakt zwischen Spindel und Hochspannungslelter erkennen läßt.
Man braucht dann nicht zu befürchten, daß ein erhöhter Widerstand beim Betätigen
der Spindel, der vielleicht durch eine Verformung des gewindes verursacht ist, die
Endstellung vortäuscht, obwohl noch gar kein Kontakt zustande gekommen ist. Als
Anzeigezorrichtung ist z,B. ein Stab geeignet, der in der Spindel entgegen einer
Feder verschiebbar gelagert ist.
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Wenn die Spindel in die lähe des Hochspannungsleiters kommt, kann
der
Stab vom Leiter oder einem diesem räumlich fest zugeordneten Glied entgegen der
Wirkung der Feder verschoben werden. Die Verschiebung kann man sichtbar machen.
Vorzugsweise ist das dem lIochspannungsleiter abgekehrte Ende des Stabes in der
Ausnehmung des Isolierstoffhandgriffes sichtbar, so daß auch über die Anzeigevor
richtung keine Spannung auf das Bedienungspersonal übertragen werden kann.
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Wie bereits erwähnt, wird die Kapselung normalerweise geerdet sein.
Trotzdem kann man einen zusatzlichen Erdungsleiter vorsehen, der mit der Spindel
gut leitend in Verbindung steht. Zur Erzielung der gut leitenden Verbindung kann
man eine tiutter über ein Federpaket, insbesondere ein Paket Tellerfedern, an der
Platte mit dem Erdungsleiter abstützen. Die Mutter, die ebenfalls mit dem Gewinde
der Spindel in Eingriff steht, ermöglicht eine Vorspannung, die Platte und mutter
mit einer für den Stromübergang erforderlichen Kraft gegen die Spindel preßt.
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Die Spindel besteht zweckmäßig aus gut leitendem Material. Bewährt
hat sich hierfur insbesondere Bronze, weil dieser Stoff neben der guten Leitfähigkeit
auch eine für die Erfindung vorteilhafte hohe mechanische Festigkeit und Gleitfähigkeit
aufweist. Auch die Platte und gegebenenfalls die mutter konnen aus Bronze oder einem
ähnlich gut leitenden Material hergestellt werden.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden an fland der
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 einen Teil einer
gekapselten Hochspannungsschaltanlage im Normalzustand. Fig. 2 zeigt den gleichen
Teil mit aufgesetzter Erdungsvorrichtung. Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen Teil
der Erdungsvorrichtung.
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In Fig. 1 ist mit 1 die geerdete Metallkapselung einer Hochspannungsschaltanlage
für beispielsweise 110 kV bezeichnet. Der Hochspannung führende Leiter 2 der Schaltanlage
ist mit Schwefelhexafluorid gegenüber der Metallkapselung isoliert, das den Zwischenraum
zwischen dem Leiter und der Kapselung mit einem geringen Überdruck ausfüllt. Der
Abstand zwischen Leiter 2 und Kapselung 1 ist mit A bezeichnet. Auf die aus Stahl
bestehende Kapselung 1 ist ein mit Gewindebohrungen 4 versehener Flansch 5 aufgeschweißt,
so daß eine ebene Fläche 6 entsteht. Auf diese wird im Normalbetrieb ein Deckel
7 mit Schrauben 8 gepreßt. Dadurch wird unter Zwischenlage eines Dichtungsringes
9 eine in der Kapselung 1 vorgesehene Öffnung 10 verschlossen.
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Die Öffnung 10 dient bei bestimmten Betriebsfällen zur Aufnahme einer
Erdungsvorrichtung, die als Ganzes mit 12 bezeichnet ist.
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Zu der Erdungsvorrichtung gehört eine mit einer Gewindebohrung versehene
Platte 13, die mit Schrauben 11 und den gleichen Gewindelöchern 4 befestigt wird,
die zur Aufnahme der Schrauben 8 des Deckels 7 vorgeshen sind. Ein Fortsatz 15 der
Platte bildet 16 eine Anschlu@klemme für eine Erdleitung, die mit einer Schraube
17 befestigt v;erd(! kann.
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An der Platte 13 ist ein Paket 18 von Tellerfedern aus gut leitendem
Material abgestätzt, dessen anderes Ende an einer Mutter 19 anliegt. In der Gewindebohrung
20 der Platte 13 und der der Mutter 19 sitzt eine Erungsspindel 21 aus gut Leitendem
Werkstoff, z.B. Bronze, die an ihrem oberen Ende 22 einen Isolierstoffhandgriff
24 trägt. Der Isolierstoffhandgriff ist im Verlauf der Spindel 21 zu einer Haube
25 erweitert, die in der gezeichneten Erdungsstellung über die Schrauben 14 greift.
Dies hat folgenden Zweck:
Wenn die Platte 13 mit der Gewindebohrung
20 anstelle des Deckels 7 zum Erden auf die Kupselung 1 gesetzt werden soll, muß
die Spindel 21 mit dem Handgriff 24 mindestens soweit aus der Platte 13 herausgesdreht
sein, daß beim Anziehen der Schrauben 14 kein Überschlag von der Spitze 26 der Spindel
21 zum Hochspannungsleiter 2 oeforgen kann. Im allgemeinen wird man die Höhe derSchrauben
14 durch die Länge L der mit der Platte 13 fest verbundenen Hülsen 27 auf ein größeres
Maß festlegen als der Abstand A zwischen der Leiteroberfläche und der Kapselungsinnensite
im Bereich der Öffnung 10.
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Da die Spindel 21 nach dem Aufsetzen auf die Kapselung 1 durch Drehen
des Handgriffes 24 in Berührung mit dem Hochspannungsleiter gebracht wird, ist eine
Anzeigevorrichtung 39 vorhanden, die die Berührung zwischen der Spindelspitze 26
und dem Leiter 2 anzeigt.
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Die Anzeigevorrichtung 30 umfaßt einen Stab 31, der in einer Bohrung
32 der Spindel 21 in Längsrichtung verschiebbar gelagert ist und unter der Wirkung
einer Feder 33 steht, die ihn aus dem Ende 26 herauszudrücken versucht. Erreicht
die Spindel den Leiter 2, so wird der Stab 31 entgegen der Wirkung der Feder 33
verschoben.
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Ein an seinem obern Ende angebrachter Zeiger 35, der in eine Ausnehmung
36 des Isolierstoffgriffes 24 ragt, läßt die relative Lage zwischen Stab und Spindel
erkennen und zeigt damit an, ob die Spindel 21 den Leiter 2 berührt.
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Der Querschnitt der Figur 3 ist durch die Haube 35 geführt. Er läßt
erkonnen, daß die Mutter 19 von den Hülsen 27 der Schrauben 14 gegen Verdrehen festgelegt
ist, weil diese in Ausnehmungen 37 der Mutter 19 ragen. Deshalb wird die zwischen
der Platte 13 und der Mutter 19 vorhandene Vorspannung des Federpakets @@ auch beibehalten,
wenn die Spindel 21 zum Erden oder zum Lösen der Erdwermindung gedreht wird.
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3 Figuren 9 Ansprüche