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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein elektrisches Gerät,
- - wobei das Gehäuse einen Gehäusegrundkörper zur Aufnahme des elektrischen Geräts und einen am Gehäusegrundkörper lösbar befestigten Gehäusedeckel aufweist,
- - wobei am Gehäusegrundkörper elektrische Kontakte eines Überwachungsstromkreises angeordnet sind,
- - wobei am Gehäusedeckel eine Kontaktbrücke angeordnet ist, die bei am Gehäusegrundkörper befestigtem Gehäusedeckel die Kontakte überbrückt,
- - wobei der Gehäusedeckel zum Befestigen am Gehäusegrundkörper in einer Ansetzrichtung an den Gehäusegrundkörper angesetzt wird.
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In dem Dokument
DE 70 01 361 U wird ein mit einem Deckel versehenes Gehäuse für ein elektrisches Gerät vorgeschlagen. Als Sicherheitsvorkehrungen weist das Gehäuse Kurzschlussbrücken auf, die beim Öffnen des Deckels eine Trennung stromführender Teile von der Netzspannung bewirken.
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Aus der
DE 35 44 578 A1 ist ein Gehäuse bekannt, das einen am Deckel beweglich gelagerten Schaltfinger aufweist, der beim Schließen des Deckels einen Schalter betätigt.
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Bei vielen Anwendungen wird ein elektrisches Gerät mit einer relativ hohen Spannung (beispielsweise von 60 V oder mehr) betrieben. Das elektrische Gerät kann prinzipiell beliebig ausgebildet sein. Beispielsweise kann es sich um eine elektrische Maschine, einen Frequenzumrichter, einen DC/DC-Wandler und dergleichen mehr handeln. Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen müssen bei derartigen elektrischen Geräten alle spannungsführenden Bauteile des elektrischen Geräts gegen Berühren geschützt sein. In der Regel geschieht dies dadurch, dass die entsprechenden Bauteile in einem das elektrische Gerät umgebenden Gehäuse angeordnet sind.
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Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, das Gehäuse zu öffnen. Beispielsweise kann es erforderlich sein, das elektrische Gerät zu reparieren oder zu warten. Zu diesem Zweck weist das Gehäuse oftmals einen Gehäusedeckel auf, der lösbar an einem Gehäusegrundkörper des Gehäuses befestigt ist. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass das elektrische Gerät nicht mehr unter Spannung steht. Um dies mit Sicherheit zu gewährleisten, ist als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme oftmals ein Mechanismus vorgesehen, der beim Öffnen des Gehäuses, also beim Entfernen des Gehäusedeckels vom Gehäusegrundkörper, eine automatische Trennung des elektrischen Gerätes von dessen elektrischer Energieversorgung bewirkt. Dieser Mechanismus basiert in der Regel auf der Unterbrechung eines Überwachungsstromkreises. Die Unterbrechung des Überwachungsstromkreises wird in der Regel durch eine Kontaktbrücke bewirkt, die am Gehäusedeckel befestigt ist und bei am Gehäusegrundkörper befestigtem Gehäusedeckel Kontakte des Überwachungsstromkreises überbrückt. Das Lösen des Gehäusedeckels bewirkt in diesem Fall, dass die Kontaktbrücke von den Kontakten entfernt wird und dadurch der Überwachungsstromkreis unterbrochen wird. Die Unterbrechung des Überwachungsstromkreises wird - oftmals innerhalb des elektrischen Geräts - erkannt, und es erfolgt aufgrund der Unterbrechung des Überwachungsstromkreises die Trennung des elektrischen Geräts von seiner elektrischen Energieversorgung.
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Die Anordnung der einzelnen Elemente des Gehäuses und der im und am Gehäuse angeordneten Elemente - beispielsweise des Gehäusedeckels als solchem, der Anordnung von Durchgangsbohrungen am Gehäusedeckel, der Anordnung von mit den Durchgangsbohrungen zusammenwirkenden Gewindebohrungen am Gehäusegrundkörper, der Anordnung der Kontaktbrücke am Gehäusedeckel, der Anordnung der Kontakte am Gehäusegrundkörper usw. - ist mit Fertigungs- und Montagetoleranzen behaftet. Aufgrund der Fertigungs- und Montagetoleranzen kann es beispielsweise geschehen, dass sich der Gehäusedeckel zwar auf den Gehäusegrundkörper aufsetzen lässt, in diesem Zustand jedoch die Kontaktbrücke nicht mehr mit den Kontakten des Überwachungsstromkreises zusammenwirkt oder umgekehrt nach dem korrekten Ansetzen der Kontaktbrücke an die Kontakte des Überwachungsstromkreises der Gehäusedeckel nicht mehr ordnungsgemäß an den Gehäusegrundkörper angesetzt werden kann.
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Im Stand der Technik wird diese Problematik beispielsweise durch die Vorgabe enger Fertigungs- und Montagetoleranzen gelöst. Diese Vorgehensweise führt jedoch bei der Fertigung der Bauteile zu erheblichen Kosten. Weiterhin sind Montagevorrichtungen erforderlich, die gewährleisten, dass beim Einbau von Komponenten - beispielsweise der Kontakte des Überwachungsstromkreises in das Gehäuse - die entsprechenden Komponenten korrekt positioniert werden.
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Alternativ ist es beispielsweise möglich, Durchgangsbohrungen des Gehäusedeckels so zu gestalten, dass trotz der Fertigungs- und Montagetoleranzen stets Befestigungselemente (in der Regel Gewindebolzen) durch die Durchgangsbohrungen des Gehäusedeckels hindurch geführt und in die Gewindebohrungen des Gehäusegrundkörpers eingedreht werden können. Diese Vorgehensweise kann dazu führen, dass für den Gewindebolzen nur noch eine unzureichende Kopfauflage zur Verfügung steht. Unter Umständen kann dadurch der Gehäusedeckel beschädigt werden oder nur eine unzureichende Befestigung des Gehäusedeckels gegeben sein. Alternativ kann zwar eine größere Schraube (mit einem größeren Kopf) verwendet werden. Dies führt jedoch wiederum zu erhöhten Kosten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, mittels derer trotz relativ großer Fertigungs- und Montagetoleranzen auf einfache und zuverlässige Weise ein Ansetzen des Gehäusedeckels an den Gehäusegrundkörper möglich ist und hierbei zuverlässig und betriebssicher die Kontaktbrücke in Kontakt mit den Kontakten des Überwachungsstromkreises gebracht werden kann.
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Die Aufgabe wird durch ein Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gehäuses sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 9.
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Erfindungsgemäß wird ein Gehäuse der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet, dass die Kontaktbrücke am Gehäusedeckel derart gelagert ist, dass sie bei an den Gehäusegrundkörper angesetztem Gehäusedeckel innerhalb einer zur Ansetzrichtung orthogonalen Querebene gesehen relativ zum Gehäusedeckel bewegbar ist.
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Dadurch wird erreicht, dass trotz relativ großer Fertigungs- und Montagetoleranzen eine korrekte Positionierung sowohl des Gehäusedeckels relativ zum Gehäusegrundkörper als auch eine korrekte Positionierung der Kontaktbrücke relativ zu den Kontakten möglich ist.
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Es kann im Einzelfall ausreichend sein, wenn die Kontaktbrücke innerhalb der Querebene in einer einzigen Richtung translatorisch verschiebbar ist. Vorzugsweise jedoch ist die Kontaktbrücke innerhalb der Querebene in zwei voneinander verschiedenen Richtungen translatorisch verschiebbar. Die beiden Richtungen sind (selbstverständlich) linear unabhängig voneinander. Sie sind weiterhin in der Regel sogar orthogonal zueinander. Letzteres ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Es ist möglich, dass die Kontaktbrücke innerhalb der Querebene - sei es in einer einzigen Richtung, sei es in zwei voneinander verschiedenen Richtungen - rein translatorisch verschiebbar ist. Es ist jedoch ebenso möglich, dass die Kontaktbrücke innerhalb der Querebene um eine parallel zur Ansetzrichtung verlaufende Drehachse verdrehbar ist. Das Verdrehen der Kontaktbrücke um die Drehachse kann nach Bedarf alternativ oder zusätzlich zur translatorischen Verschiebbarkeit der Kontaktbrücke in einer oder in zwei Richtungen realisiert sein.
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Falls der Gehäusedeckel aus einem elektrisch isolierenden Material besteht, ist es möglich, dass die Kontaktbrücke am Gehäusedeckel selbst angeordnet ist. In der Regel ist die Kontaktbrücke jedoch an einem Kontaktbrückenhalter gelagert. Falls der Gehäusedeckel aus einem Metall besteht - beispielsweise Aluminium oder Stahl, ist dies zwingend erforderlich. Im Falle des Vorhandenseins des Kontaktbrückenhalters ist vorzugsweise der Kontaktbrückenhalter seinerseits fest am Gehäusedeckel angeordnet. In diesem Fall ist die Kontaktbrücke relativ zum Kontaktbrückenhalter beweglich gelagert.
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Der Kontaktbrückenhalter besteht in aller Regel aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise aus Kunststoff. Er kann insbesondere als Spritzgießteil ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine einfache, kostengünstige Fertigung des Kontaktbrückenhalters.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Kontaktbrückenhalter einen Haltergrundkörper und einen Halterdeckel auf, die über ein Filmscharnier miteinander verbunden sind. Im Falle dieser Ausgestaltung ist die Kontaktbrücke bei geöffnetem Halterdeckel in der Ansetzrichtung in den Haltergrundkörper einlegbar und wird durch Schließen des Halterdeckels in der Ansetzrichtung fixiert. Diese Ausgestaltung ist besonders einfach und zuverlässig.
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Vorzugsweise weisen der Haltergrundkörper und der Halterdeckel eine geschlitzte Haltekugel und eine Aufnahme auf, wobei im geschlossenen Zustand des Kontaktbrückenhalters die Haltekugel und die Aufnahme miteinander zusammenwirken, so dass der Halterdeckel im geschlossenen Zustand des Kontaktbrückenhalters fixiert ist. Dadurch kann bereits vor dem Verbinden des Kontaktbrückenhalters mit dem Gehäusedeckel eine zuverlässige, unverlierbare Sicherung der Kontaktbrücke im Kontaktbrückenhalter erfolgen. Vorzugsweise sind die Haltekugel am Halterdeckel und die Aufnahme am Haltergrundkörper angeordnet. Dies hat fertigungstechnische Vorteile.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 einen Schnitt durch ein Gehäuse mit einem im Gehäuse angeordneten elektrischen Gerät,
- 2 einen Ausschnitt einer Draufsicht auf das Gehäuse von 1 längs einer in 1 mit II-II bezeichneten Linie,
- 3 eine Draufsicht auf einen Gehäusedeckel des Gehäuses von 1 längs einer in 1 mit III-III bezeichneten Linie,
- 4 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Gehäusedeckels von 3 in einer in 2 mit IV-IV bezeichneten Richtung,
- 5 eine Draufsicht auf einen Kontaktbrückenhalter mit Kontaktbrücke,
- 6 eine weitere Draufsicht auf den Kontaktbrückenhalter von 5,
- 7 eine Seitenansicht des Kontaktbrückenhalters von 5,
- 8 eine weitere Seitenansicht des Kontaktbrückenhalters von 5,
- 9 einen Schnitt durch den Kontaktbrückenhalter von 6 längs einer in 6 mit IX-IX bezeichneten Linie und
- 10 einen Freiraum, innerhalb dessen die Kontaktbrücke der 5 bis 9 bewegbar ist.
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Gemäß 1 ist in einem Gehäuse 1 ein elektrisches Gerät 2 angeordnet. Das elektrische Gerät 2 ist über eine Leitung 3 mit einer elektrischen Energieversorgung (nicht dargestellt) verbunden. Über die elektrische Energieversorgung wird das elektrische Gerät mit einer oftmals relativ hohen Spannung (beispielsweise 60 V oder mehr) versorgt. Bei dem elektrischen Gerät 2 kann es sich beispielsweise um eine elektrische Maschine, um einen Frequenzumrichter, um einen DC/DC-Wandler oder um ein anderes elektrisches Gerät handeln.
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Das Gehäuse 1 weist einerseits einen Gehäusegrundkörper 4 auf. In dem Gehäusegrundkörper 4 ist das elektrische Gerät 2 aufgenommen und angeordnet. Weiterhin weist das Gehäuse 1 einen Gehäusedeckel 5 auf. Der Gehäusedeckel 5 ist lösbar am Gehäusegrundkörper 4 befestigt. Wenn und solange der Gehäusedeckel 5 am Gehäusegrundkörper 4 befestigt ist, ist das elektrische Gerät 2 von außerhalb des Gehäuses 1 für einen Menschen nicht zugänglich. Die konkrete Art der Befestigung des Gehäusedeckels 5 am Gehäusegrundkörper 4 ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung von untergeordneter Bedeutung. Oftmals weist entsprechend der Darstellung in den 1 bis 3 der Gehäusegrundkörper 4 Gewindebohrungen 6 auf, in welche Gewindebolzen 7 eingedreht werden. Der Gehäusedeckel 5 weist in diesem Fall Durchgangsbohrungen 8 auf, durch welche die Gewindebolzen 7 hindurch treten. Mittels der Gewindebolzen 7 wird in diesem Fall der Gehäusedeckel 5 am Gehäusegrundkörper 4 befestigt.
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Es ist möglich, dass das Gehäuse 1 (selbstverständlich bei befestigtem Gehäusedeckel 5) das elektrische Gerät 2 in hoher Schutzart - beispielsweise IP54, IP65 oder IP68 - kapselt. Dies ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch von untergeordneter Bedeutung. Entscheidend ist, dass ein Mensch das elektrische Gerät 2 nicht berühren kann. Unter Umständen kann also auch eine relativ geringe Schutzart - beispielsweise IP20 - realisiert sein.
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Der Gehäusedeckel 5 kann - beispielsweise zu Reparatur- und/ oder zu Wartungszwecken - vom Gehäusegrundkörper 4 entfernt werden. Nach dem Entfernen muss später der Gehäusedeckel 5 wieder an den Gehäusegrundkörper 4 angesetzt werden. Das Ansetzen erfolgt gemäß 2 in einer Ansetzrichtung A.
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Das Gehäuse 1 weist weiterhin einen Überwachungsstromkreis 9 auf. Der Überwachungsstromkreis 9 ist im Normalbetrieb des elektrischen Geräts 2 geschlossen. Wenn und sobald der Überwachungsstromkreis 9 geöffnet wird, bewirkt dies automatisch und zwangsweise eine Trennung des elektrischen Geräts 2 von der elektrischen Energieversorgung. Der Überwachungsstromkreis 9 kann in Niederspannung (beispielsweise 12 V oder 24 V) realisiert sein.
Der Überwachungsstromkreis 9 weist gemäß den 1 und 2 elektrische Kontakte 10 auf. Die elektrischen Kontakte 10 sind am Gehäusegrundkörper 4 angeordnet. Beispielsweise können die elektrischen Kontakte 10 auf einer in 2 angedeuteten Leiterplatte 11 angeordnet sein. Unabhängig von ihrer konkreten Anordnung sind die elektrischen Kontakte 10 jedoch bezüglich des Gehäusegrundkörpers 4 ortsfest angeordnet. Wenn die Kontakte 10 nicht überbrückt sind, ist der Überwachungsstromkreis 9 geöffnet. Wenn die Kontakte 10 überbrückt sind, ist der Überwachungsstromkreis 9 geschlossen.
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Zum Überbrücken der Kontakte 10 ist am Gehäusedeckel 5 eine Kontaktbrücke 12 angeordnet. Wenn der Gehäusedeckel 5 am Gehäusegrundkörper 4 befestigt ist, überbrückt die Kontaktbrücke 12 die Kontakte 10 und schließt dadurch den Überwachungsstromkreis 9. In der Regel ist die Kontaktbrücke 12 entsprechend der Darstellung in den 1 und 2 nicht direkt am Gehäusedeckel 5 angeordnet, sondern in einem Kontaktbrückenhalter 13 gelagert, der seinerseits am Gehäusedeckel 5 angeordnet ist, insbesondere entsprechend der Darstellung in 4 an der Innenseite des Gehäusedeckels 5. Unabhängig von der konkreten Art der Anordnung der Kontaktbrücke 12 - also insbesondere unabhängig davon, ob der Kontaktbrückenhalter 13 vorhanden ist oder nicht, - ist die Kontaktbrücke 12 am Gehäusedeckel 5 derart gelagert, dass sie relativ zum Gehäusedeckel 5 bewegbar ist. Die Beweglichkeit ist innerhalb einer Querebene gegeben. Die Querebene ist derart orientiert, dass sie orthogonal zur Ansetzrichtung A verläuft, wenn der Gehäusedeckel 5 an den Gehäusegrundkörper 4 angesetzt ist. Die Beweglichkeit der Kontaktbrücke 12 am Gehäusedeckel 5 innerhalb der Querebene ist selbstverständlich auch dann gegeben, wenn der Gehäusedeckel 5 vom Gehäusegrundkörper 4 entfernt ist. Aufgrund des Umstands, dass in diesem Fall der Gehäusedeckel 5 relativ zum Gehäusegrundkörper 4 beliebig positioniert und orientiert sein kann, ist in diesem Fall die Festlegung einer Orientierung der Querebene relativ zur Ansetzrichtung A jedoch nicht sinnvoll.
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Entsprechend der Darstellung in 4 ist die Kontaktbrücke 12 innerhalb der Querebene in zwei voneinander verschiedenen Richtungen translatorisch verschiebbar. Dies ist in 4 durch Doppelpfeile B, C angedeutet. Die beiden Richtungen sind linear unabhängig voneinander, vorzugsweise orthogonal zueinander. Diese Ausgestaltung ist bevorzugt. Unter Umständen kann es jedoch ausreichen, wenn eine translatorische Verschiebbarkeit nur in einer einzigen Richtung gegeben ist. Entsprechend der Darstellung in 4 ist die Kontaktbrücke 12 weiterhin innerhalb der Querebene um eine Drehachse 14 verdrehbar. Die Drehachse 14 verläuft parallel zur Ansetzrichtung A. Die Verdrehbarkeit ist in 4 durch einen Doppelpfeil D angedeutet. Die Verdrehbarkeit kann alternativ oder zusätzlich zur translatorischen Verschiebbarkeit gegeben sein.
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Wie bereits erwähnt, ist die Kontaktbrücke 12 in der Regel über einen Kontaktbrückenhalter 13 am Gehäusedeckel 5 angeordnet. In diesem Fall ist in der Regel der Kontaktbrückenhalter 13 fest am Gehäusedeckel 5 angeordnet, also insbesondere innerhalb der Querebene nicht beweglich. Die Beweglichkeit der Kontaktbrücke 12 ist vielmehr durch eine entsprechende Lagerung der Kontaktbrücke 12 im Kontaktbrückenhalter 13 realisiert.
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Der Kontaktbrückenhalter 13 besteht in der Regel aus Kunststoff, beispielsweise einem Thermoplast. Der Kontaktbrückenhalter 13 kann insbesondere als Spritzgießteil ausgebildet sein. Eine bevorzugte Ausgestaltung des Kontaktbrückenhalters 13 wird nachfolgend in Verbindung mit den 5 bis 9 (und ergänzend 10) näher erläutert.
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Gemäß den 5 bis 9 weist der Kontaktbrückenhalter 13 einen Haltergrundkörper 15 und einen Halterdeckel 16 auf. Der Haltergrundkörper 15 und der Halterdeckel 16 sind über ein Filmscharnier 17 miteinander verbunden. Die 5 und 7 zeigen den Kontaktbrückenhalter 13 im geöffneten Zustand, die 6, 8 und 9 zeigen den Kontaktbrückenhalter 13 im geschlossenen Zustand.
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Im geöffneten Zustand, d.h. bei geöffnetem Halterdeckel 16, kann die Kontaktbrücke 12 in den Haltergrundkörper 15 eingelegt werden. Das Einlegen erfolgt in der Ansetzrichtung A. Sodann wird durch Schwenken um das Filmscharnier 17 der Halterdeckel 16 auf den Haltergrundkörper 15 und die Kontaktbrücke 12 aufgeschwenkt. Dadurch wird die Kontaktbrücke 12 im Kontaktbrückenhalter 13 unverlierbar fixiert. Zum Andrücken der Kontaktbrücke 12 in Ansetzrichtung A kann der Halterdeckel 16 beispielsweise Andrückelemente 18 aufweisen. Die Kontaktbrücke 12 ist jedoch nur in Bezug auf die Ansetzrichtung A zwangsweise fixiert. Hingegen ist die Kontaktbrücke 12, wie in 4 durch die Doppelpfeile B bis D angedeutet, im Kontaktbrückenhalter 13 innerhalb der Querebene bewegbar. 10 zeigt einen Freiraum F, innerhalb dessen die Kontaktbrücke 12 der 5 bis 9 im Kontaktbrückenhalter 13 innerhalb der Querebene bewegbar ist.
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Zum Fixieren des Halterdeckels 16 am Haltergrundkörper 15 weisen der Halterdeckel 16 an seiner vom Filmscharnier 17 abgewandten Seite und der Haltergrundkörper 15 am korrespondierenden Ort (mindestens) eine geschlitzte Haltekugel 19 und eine korrespondierende Aufnahme 20 auf. Vorzugsweise ist die Haltekugel 19 am Halterdeckel 16 angeordnet, die Aufnahme am Haltergrundkörper 15. Die geschlitzte Haltekugel 19 und die Aufnahme 20 wirken im geschlossenen Zustand des Kontaktbrückenhalters 13 miteinander zusammen. Dadurch wird der Halterdeckel 16 im geschlossenen Zustand des Kontaktbrückenhalters 13 am Haltergrundkörper 15 fixiert. Insbesondere wird zu diesem Zweck die geschlitzte Haltekugel 19 in die korrespondierende Aufnahme 20 eingedrückt.
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Die geschlitzte Haltekugel 19 weist einen geringfügig größeren Durchmesser auf als die Aufnahme 20. Dadurch bilden die Haltekugel 19 und die Aufnahme 20 eine Presspassung. Der Halterdeckel 16 öffnet sich daher nach dem Eindrücken der geschlitzten Haltekugel 19 in die Aufnahme 20 von selbst nicht wieder.
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Nach dem Fixieren der Kontaktbrücke 12 im Kontaktbrückenhalter 13 wird der Kontaktbrückenhalter 13 am Gehäusedeckel 5 fixiert. Beispielsweise kann der Kontaktbrückenhalter 13 zu diesem Zweck Durchgangsausnehmungen 21 aufweisen. In diesem Fall können durch die Durchgangsausnehmungen 21 weitere Gewindebolzen 22 (siehe 4) geführt werden, mittels derer der Kontaktbrückenhalter 13 am Gehäusedeckel 5 befestigt wird. Es sind jedoch ebenso andere Arten der Befestigung möglich, beispielsweise eine Verrastung, eine Verklebung ein Einführen in Führungsnuten und andere mehr.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Gehäuses 1 erfolgt die Befestigung des Gehäusedeckels 5 am Gehäusegrundkörper 4 wie folgt: Zunächst wird die Kontaktbrücke 12 in die Kontakte 10 eingeführt. Dadurch ist der Gehäusedeckel 5 innerhalb der Querebene vorpositioniert. Aufgrund der Beweglichkeit der Kontaktbrücke 12 innerhalb der Querebene kann nun eine Feinpositionierung des Gehäusedeckels 5 vorgenommen werden, so dass nach der Feinpositionierung eine ordnungsgemäße Befestigung des Gehäusedeckels 5 am Gehäusegrundkörper 4 erfolgen kann. Beispielsweise kann der Gehäusedeckel 5 innerhalb der Querebene verschoben und/oder verdreht werden, so dass die Durchgangsbohrungen 8 und die Gewindebohrungen 6 relativ zueinander zentriert sind.
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Zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung also folgenden Sachverhalt:
- Ein Gehäuse 1 für ein elektrisches Gerät 2 weist einen Gehäusegrundkörper 4 zur Aufnahme des elektrischen Geräts 2 und einen am Gehäusegrundkörper 4 lösbar befestigten Gehäusedeckel 5 auf. Am Gehäusegrundkörper 4 sind elektrische Kontakte 10 eines Überwachungsstromkreises 9 angeordnet. Am Gehäusedeckel 5 ist eine Kontaktbrücke 12 angeordnet, die bei am Gehäusegrundkörper 4 befestigtem Gehäusedeckel 5 die Kontakte 10 überbrückt. Der Gehäusedeckel 5 wird zum Befestigen am Gehäusegrundkörper 4 in einer Ansetzrichtung A an den Gehäusegrundkörper 4 angesetzt. Die Kontaktbrücke 12 ist am Gehäusedeckel 5 derart gelagert, dass sie bei an den Gehäusegrundkörper 4 angesetztem Gehäusedeckel 5 innerhalb einer zur Ansetzrichtung A orthogonalen Querebene gesehen relativ zum Gehäusedeckel 5 bewegbar ist.
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Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere ist auf einfache, zuverlässige und kostengünstige Weise der Überwachungsstromkreis 9 implementierbar.