DE2001597B2 - Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen - Google Patents
Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von StahlwerkskokillenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen,
mit einem Maschinengestell und einem von dem Maschinengestell getragenen, allseitig verschwenkbaren
und in seiner Längsrichtung verfahrbaren Schleifpendel, das im wesentlichen aus einem Rohr mit einer in
ihm gelagerten Schleifspindel und einem am freien Ende der Schleifspindel befestigten Umfangsschleifkörper
besteht.
Eine Schleifmaschine dieser Art ist nach der DE-PS 52 390 bekannt Bei einer derartigen Schleifmaschine
ist die Schleifspindel durch das beim Schleifen wirksame Drehmoment auf Torsion belastet. Sofern eine größere
Ausladung der Schleifmaschine erforderlich ist, wie insbesondere beim Innenschleifen von Stahlwerkskokillen,
muß die Schleifspindel daher mit beträchtlicher Querschnittsstärke ausgeführt werden, zumal sie während
des Betriebes auch noch erheblich auf Biegung beansprucht ist, da infolge des erforderlichen Schleifdrucks
auch quer zur Spindeiachse beträchtliche Kräfte auftreten. Bei den Pendelbewegungen des Schleifpendels
kommt es somit in den jeweiligen Endlagen zu unterschiedlichen Widerständen beim Wechsel der
Pendelrichtung, so daß einerseits automatische Verschwenkantriebe,
weiche die Pendelbewegung steuern, unterschiedlich stark belastet werden, während andererseits
die Einwirkung des Umfangsschleifkörpers auf die abzutragende Fläche in den Endlagenbereichen nicht
mehr gleichmäßig ist
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Schleifspindel von dem aus dem zwischen
dem Umfangsschleifkörper und dem Werkstück herrschenden Schleifdruck resultierenden Torsionsmoment
to zu entlasten.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Schleifmaschine dadurch gelöst daß
der Umfangsschleifkörper aus zwei parallel angeordneten und gegensinnig zueinander umlaufenden Umfangsis
schleifscheiben besteht und das Rohr von einer auf ihm gelagerten Hohlspindel umgeben ist, die eine der beiden
Umfangsschleifscheiben trägt
Bei dieser Ausführuügsform wirken die Kräfte, welche auf Grund der Arbeit der beiden Umfangsschleifkörper
an der Schleifspindel und an der Hohlspindel angreifen, in entgegengesetzter Richtung.
Sie heben sich daher, gleiche Breite der Umfangsschleifscheiben vorausgesetzt, genau auf, so daß die Schleifspindel
und die Hohlspindel wegen des zwischen ihnen gegebenen Kraftschlusses selbst bei starker Schleifleistung
nicht mehr infolge von Torsionskräften gebogen werden können. Dadurch wird vor allem bei Anwendung
automatischer Verschwenkantriebe für die Pendelbewegung die Materialabtragung in beiden Endbereichen
der Pendelbewegung gleichmäßig bei zugleich gleichmäßiger Belastung des Verschwenkantriebes.
Man kann weiterhin die Schleifspindel wesentlich leichter als sonst ausführen bzw. je Schleifspindelquerschnittseinheit
größere Antriebsmomente übertragen.
Ferner ergibt sich auch beim Verschwenken des Schleifpendels im Bereich seiner beiden Endlagen eine
von der Vorschubrichtung des Umfangsschleifkörpers unabhängige Belastung, so daß auch automatische
Verschwenkantriebe eingesetzt werden können, ohne daß es zu einer unterschiedlichen Materialabtragung in
den beiden Endlagenbereichen der Pendelbewegung des Umfangsschleifkörpers kommt.
Die vorliegende Erfindung läßt sich indes auch ohne eine von der Antriebsseite der Schleifspindel her
anzutreibende Hohlspindel realisieren, wenn, gleichfalls vom einleitend benannten Stand der Technik ausgehend,
der Umfangsschleifkörper aus zwei parallel angeordneten und gegensinnig zueinander umlaufenden
Schleifscheiben besteht, von denen die eine auf dem Rohr drehbar gelagert und von der Schleifspindel über
ein Kegelradgetriebe angetrieben ist.
Diese konstruktive Lösung erfordert zwar im Bereich der Umfangsschleifkörper ein Getriebe, doch ist der
Mehraufwand hierfür angesichts der dort ohnehin erforderlichen Lagerung vor allem bei sehr großer
Ausladung des Schleifpendels weniger erheblich als der Aufwand für die Hohlspindel, zumal letztere aus
Sicherheitsgründen oft noch ein zusätzliches, äußeres Lagerrohr erforderlich macht.
Die zu bearbeitenden Flächen können jedoch auch derart schräg verlaufen, daß sie von den vorstehend
vorgeschlagenen Maschinen mit horizontal-koaxial in Bezug zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben
nicht mehr gleichmäßig bearbeitet werden können.
Um aber auch dann unter Beibehaltung des Erfindungsgedankens die erfindungsgemäßen Vorteile zu erzielen,
wird im Rahmen einer dritten Ausführungsform der Erfindung beansprucht, daß der Umfangsschleifkörper
aus zwei parallel angeordneten und gegensinnig zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben besteht,
die an den freien Enden von zwei einander fluchtend gegenüberliegenden und im Maschinengestell
getrennt längsverschieblich gelagerten Schleifspindeln befestigt sind, und die freien Enden der Schleifspindel
unter Zwischenschaltung von je einem Kardangelenk in einer Kupplungsmuffe radial und axial geführt sind.
Auf diese Weise können die beiden Umfangsschleifscheiben voneinander abweichende Neigungen und/
oder Höhenlagen annehmen und sich somit der örtlich unterschiedlichen Neigung der zu bearbeitenden Fläche
selbsttätig anpassen. Dabei bleibt die Kompensation des unerwünschten, auf die Schleifspindeln wirkenden
Torsionsmomentes erhalten.
Aus der DE-PS 3 25 425 ist es prinzipiell zwar an sich bereits bekannt, das von einer Schleifscheibe ausgehende
Torsionsmoment durch eine zweite, konzentrisch zur ersten Schleifscheibe angeordnete und entgegengesetzt
umlaufende Schleifscheibe zu kompensieren, doch handelt es sich dort um eine Handschleifmaschine, bei
der die Schleifwerkzeuge als axial arbeitende Stirnschleifscheiben ausgebildet sind und die keine solch
weitauskragende Schleifspindel aufweist wie die erfindungsgemäße Schleifmaschine. Zumindest die verschiedenen
im Rahmen der Erfindung beanspruchten konstruktiven Gesamtlösungen konnte dieser Stand der
Technik daher nicht nahelegen.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf die beschriebenen Ausführungsformen
beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigt
F i g. 1 einen schematischen Grundriß der neuen Schleifmaschine,
F i g. 2 die beiden Umfangsschleifscheiben mit ihren zugeordneten Schleifspindeln in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
F i g. 3 die beiden Umfangsschleifscheiben mit ihren zugeordneten Schleifspindeln in einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung und
Fig.4 die beiden Umfangsschleifscheiben mit einer
Schleifspindel und einem Getriebe gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
F i g. 1 soll lediglich anhand einer Ausführungsform der Erfindung der Veranschaulichung des Problems
dienen. Man erkennt die mit den Umfangsschleifscheiben 5 und 6 zu bearbeitende Werkstückoberfläche 1, die
sowohl in beiden Richtungen des Doppelpfeiles 2 als auch in beiden Richtungen des Doppelpfeiles 3
bearbeitet wird.
Die entgegengesetzt zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben 5 und ö befinden sich am Ende
eines noch näher zu beschreibenden Schleifpendelarmes 4, der in einem Lager 7 aufgenommen ist und in einer
horizontalen Ebene um eine Achse 8 Pendeln kann. Im Anschluß an das Lager 7 ist der Antriebsmotor 9 für den
Antrieb der Umfangsschleifscheiben 5, 6 dargestellt. Das Lager 7 für die Bewegung des Schleifpendelarmes 4
befindet sich stuf einem Maschinengestell 10, welches seinerseits mit Rollen 11 auf Schienen 1? verfahrbar ist,
um somit die Umfangsschleifscheiben 5, 6 in Richtung des Doppelpfeiles 2 zu verschieben, während sie durch
die Pendelbewegung in Richtung des Doppelpfeiles 3 bewegt werden.
Wie F i g. 2 zeigt, befindet sich die vordere Umfangsschleifscheibe
(i am Ende einer Schleifspindel 13, die von einem Rohr 14 umgeben ist, welches seinerseits der
Lagerung einer Hohlspindel 15 dient, welche die Umfangsschleil'scheibe 5 trägt Die Anordnung ist in
einem äußeren Lagerrohr 16 untergebracht. Die Enden der Schleifspindel 13 und der Hohlspindel 15 besitzen
Antriebszahnriider, die für einen gegenläufigen Antrieb ausgebildet sind.
Bei der Ausführung gemäß Fig.3 finden zwei Schleifspindeln 17 und 18 in einander fluchtend
gegenüberliegender Anordnung Verwendung, die die Umfangsschleifscheiben 5 und 6 tragen und mit freien
Enden 17' und 18' in je einem Kardangelenk 21 und 22 gehalten sind. Letztere stehen über eine Kupplungsmuffe
28i miteinander in Verbindung. Somit ist die beschriebene Einstellung der Umfangsschleifscheiben 5,
6 auf — ggf. auch unterschiedlich — schräge Uearbeitungsfliichen möglich.
Die in Fig.4 dargestellte Ausführungsform der
Erfindung sieht nur die im Rohr 14 angeordnete Schleifspindel 13 vor. Am Ende derselben befindet sich
die Umfangsschleifscheibe 6. Weiterhin ist ein Kegelradgetriebe 24 vorgesehen, welches aus einem auf der
Innenseite der Umfangsschleifscheibe 6 befestigten Kegelrad 26 besteht, das seinerseits mit den Kegelrädem
25 und 2Ji' im Eingriff steht, welche auf am Ende des Rohrs 14 befestigten Lagerbolzen lose umlaufen.
Diese Kegelräder 25, 25' stehen außerdem mit einem Kegelrad 27 im Eingriff, welches mit der Umfangsschleifscheibe
5 fest verbunden und mit dieser auf einer Lagerbüchse umläuft, die mit dem Rohr 14 fest
verbunden ist Somit kommt es bei Übertragen der Bewegung von der Umfangsschleifscheibe 6 auf die
anzutreibende Umfangsschleifscheibe 5 zu einer Drehrichtungsumkehr und damit zu der erfindungsgemäß
so beabsichtigten Wirkung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen, mit einem Maschinengesteil
und einem von dem Maschinengestell getragenen, allseitig verschwenkbaren und in seiner
Längsrichtung verfahrbaren Schleifpendel, das im wesentlichen aus einem Rohr mit einer in ihm
gelagerten Schleifspindel und einem am freien Ende der Schleifspindel befestigten Umfangsschleifkörper
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsschleifkörper aus zwei parallel angeordneten
und gegensinnig zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben (5,6) besteht und das Rohr (14)
von einer auf ihm gelagerten Hohlspindel (15) umgeben ist, die eine (5) der beiden Umfangsschleifscheiben
(5,6) trägt.
2. Schleifmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umfangsschleifkörper aus zwei parallel angeordneten und gegensinnig zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben
(5, 6) besteht, von denen die eine (5) auf dem Rohr (14) drehbar gelagert und von
der Schleifspindel (13) über ein Kegelradgetriebe (24) angetrieben ist
3. Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen, mit einem Maschinengestell
und einem von ium höhenverstellbar und in seiner Längsrichtung verfahrbar getragenen Umfangsschleifkörper,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsschleifkörper aus zwei parallel angeordneten
und gegensinnig zueinander umlaufenden Umfangsschleifscheiben (5,6) besteht, die an den freien
Enden (17', 18') von zwei einander fluchtend gegenüberliegenden und im Maschinengestell getrennt
längsverschieblich gelagerten Schleifspindeln (17,18) befestigt sind, und die freien Enden (17', 18')
der Schleifspindeln (17,18) unter Zwischenschaltung von je einem Kardangelenk (21, 22) in einer
Kupplungsmuffe (28) radial und axial geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702001597 DE2001597C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702001597 DE2001597C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2001597A1 DE2001597A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2001597B2 true DE2001597B2 (de) | 1978-09-21 |
DE2001597C3 DE2001597C3 (de) | 1979-05-10 |
Family
ID=5759658
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702001597 Expired DE2001597C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Schleifmaschine, insbesondere zum Innenschleifen von Stahlwerkskokillen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2001597C3 (de) |
-
1970
- 1970-01-15 DE DE19702001597 patent/DE2001597C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2001597A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2001597C3 (de) | 1979-05-10 |
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