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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für den Betrieb eines Presswerkzeuges
einer Stanzpresse, ein Presswerkzeug einer Stanzpresse nach dem
Obebegriff des Patentanspruchs 5 sowie deren Verwendung Sie bezieht
sich auf Stanzpressen zur Herstellung von Stahlteilen, die mit großer Kräften betrieben
werden. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
die Anwendung eines Trockenschmiermittels auf das Presswerkzeug
einer solchen Stanzpresse, um den Produktionsausschuss zu vermindern.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Verwendung von Trockenschmiermitteln für spezielle Anwendungen ist
aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise offenbaren die
US 36 32 368 , die
US 44 03 490 , die
US 44 16 132 , die
US 45 53 417 , die
US 46 12 128 und die
US 51 16 521 A das
Aufbringen von Schmiermitteln und unter anderem einem Trockenschmiermittel
auf das Werkstück
oder den Rohling bevor das Werkstück bearbeitet wird. Das Trockenschmiermittel
kann Molybdändisulfid
(MoS
2) oder Wolframdisulfid (WS
2)
enthalten. Ein Nachteil der Anwendung des Trockenschmiermittels
auf das Werkstück
ist, dass zusätzlicher
Arbeitsaufwand und Kosten notwendig sind, um das Trockenschmiermittel
auf jedes Werkstück
aufzubringen und es nach der Formgebung des Werkstückes wieder
von diesem zu entfernen. Darüber
hinaus kann ein solches Entfernen des Trockenschmiermittels von
dem Werkstück
zusätzliche
Chemikalien benötigen
und zum Entstehen von Sondermüll
führen.
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Die
US 36 32 368 offenbart die
Anwendung eines Trockenschmiermittels auf Lagern. Zusätzlich offenbart
die
US 47 53 094 die
Anwendung eines Trockenschmiermittels auf Spritzgussformen, um Probleme
beim Entfernen des Werkstücks
aus der Form zu behandeln, auf Schneidwerkzeuge, um Probleme bei
der Erhaltung der Schärfe
der Schneide zu behandeln, und auf Oberflächen von Gleitlagern, um die Reibung
zwischen den Lagerflächen
zu verringern. Weiterhin offenbart das Manuskript mit dem Titel "Investigation of
Tribological Properties of Hard Coatings for Cutting Tools" (Untersuchung der
Schmierungseingenschaften gehärteter
Beschichtungen von Schneidwerkzeugen) von Bandyopadhyay et al.,
das 1990 auf der "Japan
International Tribology Conference" (Japanische internationale Konferenz
für Schmierung)
in Nagoya, Japan präsentiert
wurde, die Anwendung eines Trockenschmiermittels auf Schneidwerkzeuge.
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Jedoch
zeigt der Stand der Technik nicht die Anwendung eines Trockenschmiermittels
auf das Presswerkzeug einer Stanzpresse, die große Kräfte verwendet, um ein Werkstück durch
Materialfluss innerhalb des Presswerkzeuges zu bearbeiten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren für den Betrieb
einer Stanzpresse sowie ein Presswerkzeug zur Verfügung zu
stellen, durch welche die Ausschussmenge bei der, Herstellung von
Stahlteilen und insbesondere bei der Produktion von Fahrzeugteilen
verringert werden kann sowie je eine Verwendung für das Verfahren und
für das
Presswerkzrug aufzuzeigen.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1, durch
ein Presswerkzeug nach dem Patentanspruch 5 sowie durch deren Verwendung
nach den Patentanspruchen 4 und 7.
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Experimente
der Anmelderin zeigen, dass das Aufbringen eines Trockenschmiermittels
auf geeignete Bereiche des Presswerkzeuges einer Stanzpresse zu
einer deutlichen Reduzierung des Ausschusses führt. Weiterhin zeigen Experimente
der Anmelderin, dass das Aufbringen eines Trockenschmiermittels
auf geeignete Bereiche des Gesenks einer Gesenkschmiedepresse zu
einer dauerhaft verlängerten
Standzeit des Gesenks führt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Dementsprechend
schlägt
die vorliegende Erfindung zur Lösung
der Aufgabe vor, ein Trockenschmiermittel auf ein Presswerkzeug
einer Stanzpresse anzuwenden, damit die Produktionsausschußrate beim
Betrieb der Stanzpresse deutlich reduziert wird.
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Im
allgemeinen beinhaltet die vorliegende Erfindung den Verfahrensschritt
des Aufbringens eines Trockenschmiermittels auf die Pressform, den Formstempel
und/oder die Haltevorrichtung, wobei die Pressform, der Formstempel
und/oder die Haltevorrichtung mit gehärtetem Chrom beschichtet werden,
bevor das Trockenschmiermittel darauf aufgebracht wird.
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Ein
Metallrohling wird zwischen die Pressform und den Formstempel des
Presswerkzeuges eingeführt
und dort von der Haltevorrichtung gehalten. Ein Werkstück, wie
zum Beispiel ein Fahrzeugteil, wird aus dem Metallrohling gestanzt,
indem die Pressform und/oder der Formstempel mit großer Kraft
bewegt werden, so dass die Pressform und der Formstempel aufeinander
treffen, während
der Metallrohling durch die Haltevorrichtung zwischen dem Formstempel
und der Pressform gehalten wird. Mit einer einmaligen Anwendung
des Trockenschmiermittels auf die Pressform, den Formstempel und/oder die
Haltevorrichtung werden eine Vielzahl von Werkstücken aus einer Vielzahl von
Metallrohlingen produziert.
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Durch
das geeignete Aufbringen des Trockenschmiermittels auf das Presswerkzeug
einer Stanzpresse wird die Produktionsausschussrate deutlich reduziert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Trockenschmiermittel geeignet auf den Formstempel und das
Gesenk einer Gesenkschmiedepresse aufgebracht, um die Standzeit
des Gesenks zu verlängern.
Das Gesenk weist eine Ausnehmung auf, die die Form eines Werkstückes, wie
zum Beispiel einem Fahrzeugteil, welches durch die Gesenkschmiedepresse
produziert wird, vorgibt. Das Trockenschmiermittel wird auf die
Innenfläche
der Ausnehmung des Gesenks aufgebracht. Ein Metallrohling wird in
der Ausnehmung des Gesenks platziert. Aus dem Metallrohling wird
ein Werkstück
geformt, indem mit großer Kraft
ein Formstempel in den in der Ausnehmung des Gesenks platzierten
Metallrohling eingedrückt
wird, so dass das Metall des Metallrohlings fließt und sich der Form des Formstempels
und der Ausnehmung des Gesenks anpaßt. Mit einer einmaligen Anwendung
des Trockenschmiermittels auf die Innenfläche der Ausnehmung des Gesenks
werden eine Vielzahl von Werkstücken
aus einer Vielzahl von Metallrohlingen produziert.
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Das
Gesenk kann aus einem Gesenkeinsatz und einem Haltering bestehen
oder aber der Gesenkeinsatz und der Haltering sind in einem Gesenkelement
kombiniert.
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Auf
diese Weise werden, während
das Metall des Metallrohlings an der Oberfläche der Ausnehmung des Gesenks
fließt,
Scherkräfte,
die durch das an der Innenfläche
der Ausnehmung fließende
Metall entstehen, durch das Trockenschmiermittel minimiert.
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Das
Gesenk ist deshalb während
des Betriebs der Gesenkschmiedepresse weniger anfällig für das Entstehen
von Rissen oder Sprüngen.
Somit wird die Standzeit des Gesenks durch die vorliegende Erfindung
verlängert.
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Weitere
Merkmale und Vorteile dieser Erfindung ergeben sich aus der folgenden
ausführlichen Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
in Verbindung mit den Ansprüchen
und den Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Schnittansicht eines Presswerkzeuges einer Stanzpresse gemäß dem Stand der
Technik;
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2 veranschaulicht
den Betrieb des Presswerkzeuges gemäß 1 während der
Herstellung eines Werkstückes
aus einem Metallrohling;
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3 zeigt
eine Draufsicht des Presswerkzeuges gemäß 1 ohne die
Pressform;
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4A und 4B zeigen
ein mit dem Presswerkzeug gemäß 1 hergestelltes
Werkstück,
welches Defekte aufweist, die zu einem Verwerfen des Werkstücks führen;
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5 zeigt
eine Schnittansicht einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der auf geeignete Bereiche eines
Presswerkzeuges einer Stanzpresse ein Trockenschmiermittel sowie
gehärtetes
Chrom aufgebracht sind;
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6 zeigt
eine Schnittansicht eines Gesenks einer Gesenkschmiedepresse gemäß dem Stand
der Technik; und
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7 zeigt
eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, bei der auf geeignete Bereiche eines Gesenks einer Gesenkschmiedepresse
ein Trockenschmiermittel aufgebracht ist.
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Die
Zeichnungen auf die sich hier bezogen wird, wurden zum Zweck der
Verdeutlichung der Darstellung gezeichnet und sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu.
Elemente, die in 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 die
gleichen Bezugszeichen haben, beziehen sich auf Elemente mit ähnlicher
Struktur und Funktion.
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Genaue Beschreibung
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1 zeigt
eine Schnittansicht eines Presswerkzeuges 100 einer Stanzpresse,
bestehend aus einer Pressform 102 und einem Formstempel 104. Die
Pressform 102 weist eine Ausnehmung 106 auf, die
die Form eines aus einem Metallrohling 108 zu formenden
Werkstückes
definiert. Der Formstempel 104 weist eine Ausformung 110 auf,
die der Ausnehmung 106 entspricht, und die Form eines aus
einem Metallrohling 108 zu formenden Werkstückes definiert.
Treffen die Pressform 102 und der Formstempel 104,
wie in 2 dargestellt, aufeinander, um aus dem Metallrohling 108 das
Werkstück
zu formen, so passt die Ausformung 110 des Formstempels 104 formschlüssig in
die Ausnehmung 106 des Presswerkzeuges 100.
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Eine
Haltevorrichtung hält
den Metallrohling 108 fest, während die Pressform 102 und
der Formstempel 104 aufeinander treffen, um, wie in 2 dargestellt,
das Werkstück
aus dem Metallrohling 108 zu formen. 3 zeigt
eine Draufsicht des Presswerkzeuges 100 gemäß 1,
wobei um die Pressform 102 ein oberer Halter 112 angeordnet
ist. Ein unterer Halter 114 ist um den Formstempel 104 angeordnet.
Der untere Halter 114 ist auf einem Dämpfungssystem 116 angebracht,
welches vom oberen Halter 112 herabgedrückt wird, wenn die Pressform 102 und
der Formstempel 104 aufeinander treffen, um, wie in 2 dargestellt,
aus dem Metallrohling 108 das Werkstück zu formen.
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Bei
einem solchen Formgebungsprozess verformt sich, verzieht sich und
fließt
das Metall des Metallrohlings 108, so dass es der Form
der Ausnehmung 106 der Pressform 102 und der Ausformung 110 des
Formstempels 104 entspricht. Während des Formgebungsprozesses
fließt
das Metall des Metallrohlings 108 an die Innenfläche 118 der
Ausnehmung 106, die Außenfläche 120 der
Ausformung 110, die untere Fläche 122 des oberen
Halters 112 sowie die oberen Fläche 124 des unteren
Halters 114.
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Beim
Aufeinandertreffen der Pressform 102 und des Formstempels 104 wird,
wie in
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2 dargestellt,
die Pressform 102 und/oder der Formstempel 104 auf
das andere Teil mit großer
Kraft zubewegt, um aus dem Metallrohling 108 das Werkstück zu formen.
Bei einer so großen Kraft
fließt
das Metall des Metallrohlings gemäß 1 unter
hoher Reibung an den Oberflächen
des Presswerkzeuges 100, wie z.B. der Innenfläche 118 der
Ausnehmung 106, der Außenfläche 120 der
Ausformung 110, der unteren Fläche 122 des oberen Halters 112 sowie
der oberen Fläche 124 des
unteren Halters 114. Diese hohe Reibung beim Fließen von Metall
an solchen Oberflächen
beeinflusst die Beschaffenheit der Oberflächen. Diese Oberflächen können sich
beispielsweise abnutzen oder ihre Form durch Fraß oder Ablagerungen verändern, wenn
eine Vielzahl von Werkstücken
mit dem Presswerkzeug 100 produziert werden.
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4A zeigt
eine Schnittansicht eines Werkstückes 402,
welches aus einem Metallrohling 108 innerhalb des Presswerkzeuges 100 gemäß 1 geformt
wurde. 4B zeigt eine Draufsicht des
Werkstückes 402,
wobei 4A eine Schnittansicht des Werkstückes 402 entlang
der Linie A-A in 4B darstellt. Wenn sich die
Oberflächen
gemäß 1 und 2,
wie zum Beispiel die Innenfläche 118 der Ausnehmung 106,
die Außenfläche 120 der
Ausformung 110, die untere Fläche 122 des oberen
Halters 112 sowie die obere Fläche 124 des unteren
Halters 114, durch die Reibungskraft des Metallflusses
abnutzen oder deformieren, so können
bei der Produktion des Werkstückes 402 Defekte
daran entstehen. 4B zeigt eine Draufsicht des
Werkstückes 402, welches
einen durch Druckbeanspruchung entstandenen Riss 404 sowie
eine Deformation 406 aufweist, wie sie entstehen können, wenn
die Oberflächen
des Presswerkzeuges 100 abgenutzt oder deformiert sind.
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Ein
Werkstück 402,
welches derartige Defekte aufweist, kann üblicherweise nicht genutzt
werden und ist Produktionsausschuss. Produktionsausschuss führt zu einem
reduzierten Profit, weshalb eine Verminderung des Ausschusses erwünscht ist. Die
vorliegende Erfindung verwendet ein Trockenschmiermittel, welches
auf geeignete Bereiche des Presswerkzeuges 100 aufgebracht
wird, um den Produktionsausschuss zu reduzieren.
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5 zeigt
ein Presswerkzeug 500 einer Stanzpresse gemäß der vorliegenden
Erfindung, welches eine Pressform 502 aufweist, wobei die
untere Fläche
der Pressform 502 mit einer Schicht aus gehärtetem Chrom 504 und
einem Trockenschmiermittel 506 beschichtet ist. Die Innenfläche der
Ausnehmung 508 der Pressform 502 ist mit der Schicht aus
gehärtetem
Chrom 504 und dem Trockenschmiermittel 506 beschichtet.
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Zusätzlich weist
das Presswerkzeug 500 der vorliegenden Erfindung gemäß 5 einen
Formstempel 510 auf, wobei die obere Fläche des Formstempels 510 mit
einer Schicht aus gehärtetem Chrom 512 und
einem Trockenschmiermittel 514 beschichtet ist. Die Außenfläche der
Ausformung des Formstempels ist mit einer Schicht aus gehärtetem Chrom 512 und
einem Trockenschmiermittel 514 beschichtet.
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Darüber hinaus
weist das Presswerkzeug 500 der vorliegenden Erfindung
einen oberen Halter 516 auf, dessen eine untere Fläche mit
einer Schicht aus gehärtetem
Chrom 518 und einem Trockenschmiermittel 520 beschichtet
ist. Die obere Fläche eines
unterern Halters 522 des Presswerkzeuges 500 ist
mit einer Schicht aus gehärtetem
Chrom 526 und einem Trockenschmiermittel 524 beschichtet. Der
untere Halter 522 ist auf dem Dämpfungssystem 116 angebracht.
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Durch
die in 5 dargestellte Beschichtung der Oberflächen des
Presswerkzeuges 500 mit gehärtetem Chrom 504, 512, 518, 526 und
Trockenschmiermittel 506, 514, 520, 524 sind
diese Oberflächen,
während
der in 2 dargestellten Formgebung, bei der durch das
Aufeinandertreffen der Pressform 502 und des Formstempels 510 das
Fließen
des Metalls des Metallrohlings 108 verursacht wird, einer
geringeren Reibung ausgesetzt.
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Die
Oberflächen
des Presswerkzeuges
500 können, wie in
5 dargestellt,
mit gehärtetem Chrom
504,
512,
518,
526 beschichtet
sein, wobei Beschichtungsverfahren für Chrom angewendet werden können, wie
sie dem Durchschnittsfachmann aus dem Stand der Technik bekannt
sind. Zusätzlich kann,
wie in
5 dargestellt, auf die Schicht aus gehärtetem Chrom
ein Trockenschmiermittel
506,
514,
520,
524 aufgebracht
werden, wobei Beschichtungsverfahren für Trockenschmiermittel angewendet
werden können,
wie sie dem Durchschnittsfachmann aus dem Stand der Technik bekannt
sind. Beispielsweise offenbart die
US
36 32 368 den hochenergetischen Beschuss einer Oberfläche mit
Trockenschmiermittel. Das Trockenschmiermittel kann in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Molybdändisulfid (MoS
2)
oder Wolframdisulfid (WS
2) enthalten.
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Obwohl
in 5 dargestellt ist, dass sowohl die Pressform 502,
als auch der Formstempel 510, der obere Halter 516 und
der untere Halter 522 beschichtet sind, sollte es für den Durchschnittsfachmann
klar ersichtlich sein, daß die
vorliegende Erfindung auch vorteilhaft Verwendung finden kann, wenn nur
mindestens eines dieser Bauteile beschichtet wird.
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Alternativ
kann, wie es dem Durchschnittsfachmann aus der hier gegebenen Beschreibung
klar ersichtlich ist, die vorliegende Erfindung vorteilhaft Verwendung
finden, wenn die Oberflächen
der Pressform 502, des Formstempels 510, des oberen Halters 516 oder
des unteren Halters 522 nur mit dem Trockenschmiermittel 506, 514, 520, 524 beschichtet
sind, ohne dass eine Beschichtung dieser Oberflächen mit gehärtetem Chrom 504, 512, 518, 526 vorhanden
ist. In diesem Fall wird die Reibung an diesen Oberflächen während des
Betriebes des Presswerkzeuges 500 reduziert, so dass das
erfindungsgemäße Presswerkzeug 500 eine
geringere Ausschussrate bei der Produktion von Werkstücken hat.
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Wird
das Trockenschmiermittel 506; 514, 520, 524 gemäß 5 auf
die Oberflächen
des Presswerkzeuges 500 aufgebracht, so wird die Reibung
beim Fließen
des Metalls des Metallrohlings 108 an, diesen Oberflächen reduziert.
Sind die Oberflächen
des Presswerkzeuges 500 gemäß 5 mit gehärtetem Chrom 504, 512, 518, 526 beschichtet, so
ist es weniger wahrscheinlich, dass eine Abnutzung und/oder Deformation
dieser Oberflächen
mit der Zeit auftritt.
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Mit
einer einmaligen Anwendung des gehärteten Chroms 504, 512, 518, 526 und
des Trockenschmiermittels 506, 514, 520, 524 auf
die Oberflächen
des Presswerkzeuges 500 gemäß 5 kann eine
Vielzahl von Werkstücken
aus einer Vielzahl von Metallrohlingen 108 produziert werden.
Darüber
hinaus wird mit einer solchen Anwendung die Anzahl der Werkstücke, die
innerhalb eines Postens produziert werden können, deutlich vergrößert und
die Ausschussrate deutlich verringert. Die Anmelderin verglich Ergebnisse
ohne die Anwendung des gehärteten
Chroms und des Trockenschmiermittels auf die Oberflächen, des
Presswerkzeuges gemäß dem Stand
der Technik mit solchen mit der Anwendung des gehärteten Chroms
und des Trockenschmiermittels auf die Oberflächen des Presswerkzeuges 500 gemäß 5 der
vorliegenden Erfindung. Die für
diesen Vergleich verwendete Stanzpresse wurde für die Produktion von Fahrzeugteilen
in der Automobilindustrie eingesetzt.
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Beispielsweise
konnten mit einem Presswerkzeug gemäß dem Stand der Technik ohne
eine solche Anwendung des gehärteten
Chroms 504, 512, 518, 526 und
des Trockenschmiermittels 506, 514, 520, 524 Postengrößen von
ungefähr
5000 bis 6000 Werkstücken
pro Tag mit einer Ausschussrate von ungefähr 40% produziert werden. Demgegenüber konnten
beispielsweise mit einem Presswerkzeug 500 der vorliegenden
Erfindung, bei dem das gehärtete
Chrom und das Trockenschmiermittel auf die Oberflächen des
Presswerkzeuges 500 gemäß 5 der
vorliegenden Erfindung angewendet wurde, 23000 Werkstücke mit
einer Ausschussrate von im wesentlichen 0% produziert werden.
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Zusätzlich sei
angemerkt, daß auch
ein Schmiermittel oder Waschöl
auf den Metallrohling 108 aufgebracht werden kann, bevor
dieser in die Halter 516 und 522 des Presswerkzeuges 500 eingeführt wird.
Mit der Anwendung des Trockenschmiermittels 506, 514, 520, 524 auf
die Stanzpresse gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jedoch das Schmiermittel verdünnt oder ganz auf seine Anwendung
verzichtet werden, was zu einer weiteren Kosteneinsparung führt. Wie
dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, sind Schmiermittel dieser
Art beispielsweise Fettsäuren.
Waschöle
werden, wie dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, bei Formgebungsprozessen üblicherweise
zum Reinigen, der Oberfläche
des Metallrohlings 108 verwendet, bevor der Metallrohling 108 in
die Halter 516 und 522 des Presswerkzeuges 500 eingeführt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Trockenschmiermittel auf das
Gesenk einer Gesenkschmiedepresse angewendet. Wie in 6 dargestellt,
besteht eine Gesenkschmiedepresse aus einem Stempel 602 und
einem Gesenk 600, bei dem ein Gesenkeinsatz 604 innerhalb
eines Halteringes 605 platziert ist. Der Gesenkeinsatz 604 weist
eine Ausnehmung 606 auf, die die Form eines Werkstückes definiert,
welches mit dem Gesenk 600 produziert wird.
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Beim
des Betrieb des Gesenks 600 wird ein vorgeformter Metallrohling 608 in
der Ausnehmung 606 des Gesenkeinsatzes 604 platziert.
Beim Formen des Werkstückes
wird der Stempel 602 mit großer Kraft in den Metallrohling 608 eingedrückt, so dass
das Metall des Metallrohlings 608 fließt und sich der Form des Stempels 602 und
der Ausnehmung des Gesenkeinsatzes 604 anpasst. Nachdem
auf diese Weise aus dem Metallrohling 608 ein Werkstück geformt
wurde, wird das Werkstück
mit einem Auswurfstift 610 aus der Ausnehmung 606 des
Gesenkeinsatzes 604 herausgedrückt.
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Man
unterscheidet drei Arten des Gesenkschmiedens: Kalt-Gesenkschmieden,
Warm-Gesenkschmieden
und Heiß-Gesenkschmieden.
Beim Kalt-Gesenkschmieden wird der Metallrohling 608 nicht
aufgeheizt, bevor der Stempel 602 in den Metallrohling 608 innerhalb
der Ausnehmung 606 eingedrückt wird. Beim Warm-Gesenkschmieden
wird der Metallrohling 608 auf eine vorbestimmte Temperatur über der
Umgebungstemperatur aufgeheizt, bevor der Stempel 602 in
den Metallrohling 608 innerhalb der Ausnehmung 606 eingedrückt wird,
wobei das Metall nicht geschmolzen wird. Beim Heiß-Gesenkschmieden
wird der Metallrohling 608 auf eine relativ hohe Temperatur
aufgeheizt, bevor der Stempel 602 in den Metallrohling 608 innerhalb
der Ausnehmung 606 eingedrückt wird. Die vorliegende Erfindung
ist insbesondere bei der Anwendung beim Kalt-Gesenkschmieden und
beim Warm-Gesenkschmieden von Vorteil.
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Weder
bei Kalt-Gesenkschmiedeprozessen noch bei Warm-Gesenkschmiedeprozessen
wird gemäß dem Stand
der Technik ein Trockenschmiermittel auf eine Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 des Gesenkeinsatzes 604 angewendet.
Um aus dem Metallrohling 608 ein Werkstück zu formen, wird der Stempel 602 mit
extrem hoher Kraft in den Metallrohling 608 eingedrückt, so
dass das Metall des Metallrohlings 608 fließt. Das
Metall des Metallrohlings 608 fließt unter hohen Scherkräften an
der Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606.
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Weist
die Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 irgendwelche Oberflächenfehler auf, so führen die
hohen Scherkräfte,
die auf einen derartigen Oberflächenfehler
wirken, zu einer Beschädigung
des Gesenkeinsatzes 604 z.B. in Form eines Bruches 614. Um
eine derartige Beschädigung
zu verhindern, wird die Innenfläche
der Ausnehmung 606 hochglanzpoliert, so dass sie eine annähernd spiegelglatte
Oberfläche
hat. Trotzdem kann jeglicher Oberflächenfehler der Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 zu einer kürzeren Standzeit des Gesenkeinsatzes 604 führen.
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Beispielsweise
hat sich gezeigt, daß mit
einem Gesenk 600 bei der Herstellung von Fahrzeugteilen
Stückzahlen
in einem großen
Bereich zwischen ungefähr
200 bis ungefähr
10.000 Teilen produziert werden können. Wies die Innenfläche 612 der Ausnehmung 606 irgendwelche
Oberflächenfehler auf,
war die Standzeit des Gesenks 600 kürzer und es konnten ungefähr 200 Werkstücke damit
produziert werden, bevor der Gesenkeinsatz 604, wie in 6 dargestellt,
eine Beschädigung
zeigte. War die Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 gut poliert, so dass sie nur minimale Oberflächenfehler
hatte, hatte das Gesenk 600 eine längere Standzeit und es konnten
ungefähr
10.000 Werkstücke
damit produziert werden, bevor der Gesenkeinsatz 604 fehlerhaft
wurde.
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Wie 7 dargestellt,
besteht eine Gesenkschmiedepresse aus einem Stempel 702 und
einem Gesenk 700 gemäß der vorliegenden
Erfindung, welches gemäß dem Stand
der Technik einen Gesenkeinsatz 704 mit einer den Metallrohling 708 aufnehmenden
Ausnehmung 706 aufweist. Der Gesenkeinsatz 704 ist
in einem Haltering 705 platziert. Der Stempel 702 wird
mit großer
Kraft in den Metallrohling 708 innerhalb der Ausnehmung 706 eingedrückt, so
dass das Metall des Metallrohlings 708 fließt und sich
der Form des Stempels 702 und der Ausnehmung 706 anpasst.
Nachdem auf diese Weise aus dem Metallrohling 708 ein Werkstück geformt
wurde, wird das Werkstück
mit einem Auswurfstift 710 aus der Ausnehmung 706 des
Gesenkeinsatzes 704 herausgedrückt.
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Obwohl
der Gesenkeinsatz 704 und der Haltering 705 in 7 als
getrennte Teile dargestellt sind, sollte es für den Durchschnittsfachmann
klar ersichtlich sein, dass die vorliegende Erfindung mit einem
einzelnen, aus dem Gesenkeinsatz 704 und dem Haltering 705 bestehenden
Element, verwendet werden kann.
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Das
Gesenk
700 gemäß der vorliegenden Erfindung
weist ein auf die Innenfläche
712 der
Ausnehmung
706 aufgebrachtes Trockenschmiermittel
714 auf.
Das Trockenschmiermittel
714 kann durch dem Durchschnittsfachmann
bekannte Verfahren zum Aufbringen von Trockenschmiermitteln gemäß
7 auf
die Innenflächen
712 der
Ausnehmung
706 aufgebracht werden. Beispielsweise offenbart
die
US 36 32 368 den
hochenergetischen Beschuss einer Oberfläche mit Trockenschmiermittel.
Das Trockenschmiermittel kann in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung Molybdändisulfid
(MoS
2) oder Wolframdisulfid (WS
2)
enthalten.
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Das
Trockenschmiermittel 714 minimiert die auf die Innenfläche 712 der
Ausnehmung 706 wirkende Scherkraft, während das Metall des Metallrohlings 708 an
der Innenfläche 712 der
Ausnehmung 706 fließt,
wenn der Stempel 702 in den Metallrohling 708 innerhalb
der Ausnehmung 706 mit großer Kraft eingedrückt wird.
Durch eine solche Minimierung der Scherkraft ist der Gesenkeinsatz 704 weniger
anfällig für durch
Oberflächenfehler
auf der Innenfläche 712 der
Ausnehmung 706 verursachte Schäden und die Standzeit des Gesenkeinsatzes 704 verlängert sich.
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Durch
die Anwendung des Trockenschmiermittels 714 auf die Innenfläche 712 der
Ausnehmung 706 gemäß 7 können eine
Vielzahl von Werkstücken
aus einer Vielzahl von Metallrohlingen gefertigt werden. Die Anmelderin
verglich Ergebnisse ohne die Anwendung des Trockenschmiermittels
auf die Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 gemäß dem Stand
der Technik mit solchen mit der, wie in 7 dargestellten,
Anwendung des Trockenschmiermittels auf die Innenfläche 712 der
Ausnehmung 706. Die für
diesen Vergleich verwendete Gesenkschmiedepresse wurde für die Produktion
von Fahrzeugteilen in der Automobilindustrie eingesetzt.
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Gemäß dem Stand
der Technik variierte die Standzeit des Gesenkeinsatzes 604 ohne
eine solche Anwendung des Trockenschmiermittels auf die Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606 zwischen ungefähr 200 Werkstücken und
10.000 Werkstücken. Die
geringe Standzeit von nur 200 Werkstücken resultierte aus der Beschädigung des
Gesenkeinsatzes 604 durch das Vorhandensein eines Oberflächenfehlers
auf der Innenfläche 612 der
Ausnehmung 606. Demgegenüber variierte die Standzeit
des Gesenkeinsatzes 704 mit der gemäß 7 der vorliegenden
Erfindung auf die Innenfläche 712 des
Gesenkeinsatzes 704 aufgebrachten Trockenschmiermittels 714 zwischen
ungefähr
6.000 Werkstücken
und ungefähr
10.000 Werkstücken.
Somit verlängert
das in 7 dargestellte Trockenschmiermittel 714 auf der
Innenfläche 712 des
Gesenkeinsatzes 704 die Standzeit des Gesenkeinsatzes 704,
auch wenn kleine Oberflächenfehler
auf der Innenfläche 712 der Ausnehmung 706 vorhanden
sind.
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Das
Trockenschmiermittel wird auf die beschriebene Art und Weise verwendet,
um Werkstücke
mit einem Presswerkzeug einer Stanzpresse herzustellen, wobei bei
der Verformung des Metalls des Metallrohlings hohe Reibungskräfte auf
das Presswerkzeug wirken, oder um Werkstücke mit einem Gesenk einer
Gesenkschmiedepresse herzustellen, wobei beim Fließen des
Metalls des Metallrohlings hohe Scherkräfte auftreten. Das auf geeignete
Komponenten des Presswerkzeuges oder des Gesenks aufgebrachte Trockenschmiermittel
minimiert die Reibungskraft auf das Presswerkzeug bzw. die Scherkraft
auf das Gesenk. Dadurch kann das erfindungsgemäße Presswerkzeug verwendet
werden, um in einer gegebenen Zeit mehr Werkstücke mit weniger Ausschuss zu
produzieren. Weiterhin kann die Standzeit eines Gesenks verlängert werden
und so eine höhere
Anzahl von Werkstücken
mit einem Gesenkeinsatz produziert werden.
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Darüber hinaus
kann, wie in 7 dargestellt, ein Trockenschmiermittel 716 auf
die Oberfläche
des Stempels 702 des Gesenks 700 der vorliegenden
Erfindung aufgebracht werden, um die Standzeit des Stempels 702 zu
verlängern.
Das Trocken schmiermittel 716 auf der Oberfläche des
Stempels 702 minimiert die Scherkraft, die auf die Oberfläche des
Stempels 702 wirkt, wenn der Stempel 702 mit großer Kraft
in den Metallrohling 708 eingedrückt wird. So kann eine Beschädigung des
Stempels 702 durch Scherkräfte minimiert und die Standzeit
des Stempels 702 erhöht
werden.