DE19963216A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus LeichtmetallInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall - insbesondere von Kolbenrohlingen für Verbrennungskraftmaschinen - wird ein Formhohlraum eines Gießwerkzeuges bzw. einer Kokille mit Schmelze gefüllt und diese unter Druck zum Erstarren gebracht. Die Schmelze wird aus einem druckdichten Tiegel durch ein in die Schmelze eingetauchtes Steigrohr unter Druck auf den Schmelzespiegel gegen die Schwerkraft in den Formhohlraum gefördert, wobei der Raum vom Schmelzespiegel im Steigrohr bis in den Formhohlraum des Gießwerkzeuges mit Stickstoff geflutet sowie der Formhohlraum unter niedrigem Druck gefüllt wird. Dann wird der Druck zum Erstarren erhöht. Dank einer geregelten Temperatursteuerung des Gießsystems wird eine gerichtete Erstarrung zum Anguss hin durchgeführt; am Ende der vorgewählten Erstarrungszeit wird eine an deren Beginn ausgelöste Kühlung zum Erzeugen eines Temperaturgefälles für eine zur Schmelze hin gerichtete Erstarrung beendet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall - insbesondere
von Kolbenrohlingen für Verbrennungskraftmaschinen -, bei
dem ein Formhohlraum eines Gießwerkzeuges bzw. einer
Kokille mit Schmelze gefüllt und diese unter Druck zum Er
starren gebracht wird.
Üblicherweise werden Leichtmetallkolben nach dem Schwer
kraftverfahren in Metallformen bzw. Kokillen gegossen, in
dem die Form mit einem Gießlöffel von oben mit Schmelze ge
füllt wird und das Metall unter atmosphärischem Druck er
starrt. Die so gegossenen Kolben können aufgrund der Form
füllung und des Erstarrungsablaufes sowohl oxydische Verun
reinigungen als auch Mikroporositäten aufweisen, die zur
Beeinträchtigung der technologischen Eigenschaften führen.
Der Zeitschrift "Gießerei 75", 1988, Nr. 17 ist auf Seite
495 eine Erörterung des sog. Cosworth-Prozesses zu entneh
men, eines Niederdruck-Gießverfahrens mit elektromagneti
scher Pumpe als Gießaggregat für Aluminium-Sandguß, dessen
Vorzüge eine ruhige Formfüllung und gute Speisung sowie ein
hohes Ausbringen sein sollen. Die Schmelze im Gießofen ist
gegenüber der Atmosphäre abgeschlossen und die quasi la
minare Schmelzeströmung bei kurzem Fließweg gegen die
Schwerkraft gerichtet. Die Formfüllung erfolgt durch jene
elektromagnetische Tauchpumpe, welche die Schmelze aus
einem Tiegel in die Gießform fördert. Als nachteilig sollen
sich eine schlechte Steuerbarkeit der Metallsäule im
Steigrohr sowie die Störempfindlichkeit der elektromagneti
schen Pumpen gezeigt haben.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das
Ziel gesetzt, das Verfahren - und eine Vorrichtung dazu -
so zu verbessern, dass Kolbenrohlinge höherer Dichte und
mit geringerem Oxydgehalt hergestellt zu werden vermögen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen
Patentanspruches; die Unteransprüche geben günstige Weiter
bildungen an. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle
Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung,
der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten
Merkmalen.
Erfindungsgemäß wird die Schmelze aus einem druckdichten
Tiegel durch ein in die Schmelze eintauchendes Steigrohr -
unter Druck auf den Schmelzespiegel - gegen die Schwer
kraft in den Formhohlraum gehoben, wobei der Raum über dem
Schmelzespiegel im Steigrohr bis in den Formhohlraum des
Gießwerkzeuges mit Stickstoff geflutet wird, um die sauer
stoffhaltige Luft zu verdrängen und die Oxydbildung zu
mindern; dann wird der Formhohlraum während des
Formfüllvorganges unter niedrigem Druck - bevorzugt etwa
0,2 bar -, gefüllt, dass Turbulenzen vermieden werden, und
eine im tiegelfernen Firstbereich befindliche Füllkon
taktsonde beaufschlagt. Nach Beendigung des Formfüllvorgan
ges wird dann erfindungsgemäß zur Verbesserung der Speisung
der Druck zum Erstarren erhöht, dies vorteilhafterweise auf
etwa 0,7 bar.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung soll eine geregelte
Zuführung eines den Druck erzeugenden Strömungsmittels
oberhalb des Schmelzespiegels erfolgen und/oder eine gere
gelte Temperaturführung - ein Kühlen oder Heizen - des
Gießsystems eine gerichtete Erstarrung zum Anguss hin er
möglichen. Dazu wird erfindungsgemäß am Ende der vorgewähl
ten Erstarrungszeit eine an deren Beginn ausgelöste Kühlung
beendet.
Vorteilhafterweise wird zudem der Schmelzestand im
Steigrohr kontrolliert sowie durch ein entsprechendes Mess-
und Regelsystem so hoch gehalten, dass kurze Zykluszeiten
möglich werden.
Von besonderer Bedeutung ist der Einsatz einer sauberen
Schmelze, d. h. eine Schmelzebehandlung; durch letztere
sollen Verunreinigungen in der Schmelze entfernt werden.
Verunreinigungen sind in erster Linie Oxyde und Wasser
stoff, die sich durch mehr oder weniger intensiven Kontakt
mit der Umgebungsluft in der Schmelze bilden oder lösen.
Nach erfolgter Schmelzereinigung sollte unbedingt vermieden
werden, dass durch Umfüllen der gereinigten Schmelze - aus
dem Behandlungstiegel in den Tiegel der Gießmaschine - er
neut intensiver Luftkontakt entsteht. Die Schmelzereinigung
soll also erfindungsgemäß im Tiegel des Niederdruckofens
durchgeführt werden.
Im Rahmen der Erfindung liegt eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art, bei der in einen druckdichten Tiegelhohlraum
für eine Metallschmelze wenigstens ein unterhalb eines vor
gesehenen Schmelzespiegels mündendes Steigrohr und über dem
Schmelzespiegel zumindest eine Zuführung für das erwähnte
druckerzeugende Strömungsmittel angeordnet sind; das
Steigrohr ist andernends oberhalb des Tiegelraumes mit ei
nem Kopfraum dem Formhohlraum vorgesetzt, und der Kopfraum
weist eine Zuführung für den Stickstoff auf.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung soll nahe dem
Formhohlraum dem Kopfraum eine Kühleinrichtung zugeordnet
sein, die sich bevorzugt in einer Grundplatte der Kokille
befindet. Auch hat es sich als günstig erwiesen, dem
Steigrohr am Kopfraum eine Regelsonde zuzuordnen sowie eine
Heizeinrichtung. Die Gegebenheiten im Formhohlraum sollen
durch wenigstens eine in ihn einragende Füllkontaktsonde
kontrolliert zu werden vermögen.
Für das zügige Durchführen des Gießzyklus ist mindestens
eine Entnahmeeinrichtung für die Kolbenrohlinge von Bedeu
tung, in deren Bewegungsbahn eine Schereinrichtung einragt;
dieser Entnahmeeinrichtung kann zudem eine Kühleinrichtung
zugeordnet sein.
Erfindungsgemäß soll der Tiegel für die Schmelzereinigung
in ihm leicht zugänglich sein, weshalb seine Kante eine
Trennebene zwischen Ofen und Gießaufbau bestimmt, der Gieß
aufbau kann samt Steigrohr und der den Tiegel abdeckenden
Ofenplatte angehoben werden. Diese Einheit wird entweder
weggeschwenkt, um den Tiegel zugänglich zu machen, oder
aber der Ofen ist mobil gestaltet; in letzterem Falle wird
er aus der Gießanlage gezogen, mit Schmelze gefüllt und zu
einer Schmelzereinigungsstation gebracht.
Es hat sich gezeigt, dass dank der beschriebenen Vorgehens
weise auch ansonsten schwierig zu gießende Legierungen ein
gesetzt zu werden vermögen, zum anderen können nunmehr auf
grund der vorgeschlagenen Maßnahmen Kolbenrohlinge erzeugt
werden, die sich durch höhere Dichte und geringeren Oxydge
halt auszeichnen und somit - qualitätserhöhend - bessere
technologische Eigenschaften aufweisen. Zudem ist der Pro
zess kostensenkend automatisierbar, und es ist eine höhere
Flexibilität durch bessere Kombinationsmöglichkeiten
verschiedener Kolbengrößen und kleinere Serien erreichbar.
Des weiteren entsteht eine höhere Produktsicherheit durch
gleichmäßigere Qualität und beherrschten Prozessablauf.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung
zum Niederdruckgießen von Kolbenrohlingen;
Fig. 2 den schematisierten Längsschnitt der Fig.
1 in einer anderen Betriebsstellung;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer anderen Vorrich
tung zum Niederdruckgießen von
Kolbenrohlingen;
Fig. 4 die schematisierte Draufsicht auf eine
mehrere der Vorrichtungen enthaltende An
lage.
In einem Tiegel 10 eines mit einer nicht dargestellten Hei
zung ausgestatteten Ofens 12 ist in dessen Tiegelraum 14
ein Schmelzebad 16 zu erkennen. Über dessen Schmelzespiegel
17 mündet in den druckdichten Tiegelraum 14 eine Leitung 18
für geregelte Druckluft.
Eine den Tiegel 10 druckdichtend überspannende horizontale
Ofenplatte 20 wird in der Tiegelachse A von einem Steigrohr
22 durchgriffen, dessen Rohrraum 23 unterhalb einer - zur
Ofenplatte 20 parallelen - Werkzeug-Grundplatte 24 an ei
nem in dieser vorgesehenen Kopfraum 26 endet. Dem oberen
Ende des Steigrohres 22 ist eine Regelsonde 28 zugeordnet,
und nahe dieser sind Heizelemente 30 vorgesehen. Zudem ist
die Grundplatte 24 bei 32 mit Kühlelementen ausgestattet
und enthält eine zum Kopfraum 26 führende Stickstoffleitung
34.
Von der Oberseite 25 der Grundplatte 24 ragt eine Kokille
bzw. ein aus einer Außenform 36 sowie einer Innenform 37
bestehendes Kolbenwerkzeug 38 auf; diese Formenteile 36, 37
begrenzen einen Formhohlraum 40, zu dessen tiegelfernen
Firstbereich eine Füllkontaktsonde 42 führt.
Dann wird der Kopfraum 26 über dem Schmelzespiegel 17 im
Steigrohr 22 bis in den Formhohlraum 40 mit Stickstoff ge
flutet, um die sauerstoffhaltige Luft zu verdrängen und so
die Oxydbildung zu vermindern.
Zum Gießen eines bei 44 teilweise angedeuteten Kolbenroh
lings - aus Leichtmetall - für Verbrennungskraftmaschinen
wird der Kokillen- oder Formhohlraum 40 mittels eines nicht
gezeigten Proportionalventils von unten über das in die
Schmelze 16 eintauchende Steigrohr 22 gefüllt. Das Form
füllen erfolgt mit niedrigem Druck von etwa 0,2 bar, dank
dessen Größenordnung Turbulenzen vermieden werden.
Nach Beendigung des Füllvorganges und dem Ansprechen der
erwähnten Füllkontaktsonde 42 geschieht die Erstarrung zur
besseren Speisung unter Druckerhöhung auf etwa 0,7 bar;
durch geregelte Temperaturführung - also Kühlen bzw.
Heizen - des Gießsystems wird eine gerichtete Erstarrung
zum Anguss hin ermöglicht.
Um die Schmelzereinigung, also das Abführen gelöster Gase
od. dgl., in günstiger Weise durchführen zu können, werden
zwei konstruktive Maßnahmen angeboten. Zum einen kann die
Ofenplatte 20 samt Steigrohr/en 22 und Gießaufbau 46 von
einer gemäß Fig. 2 durch den Tiegelrand 15 bestimmte
Trennebene E angehoben und weggeschwenkt werden, um den
Reinigungsprozess im Ofentiegel 10 zu ermöglichen.
In einer anderen Ausgestaltung werden Ofenplatte 20,
Steigrohr/e 22 und Gießaufbau 46 so angehoben, dass der
Gießofen 12 mit Tiegel 10 horizontal in Entnahmerichtung x
herausgezogen und zum Befüllen mit Schmelze sowie zu einer
Schmelzreinigungsstation transportiert werden kann. Im dar
gestellten Beispiel der Fig. 3 ist die Ofenplatte 20 an
einem aus - von einer Grundplatte 48 aufragenden - Stre
ben 50 bestehende Gestell durch Gelenkstifte 51 angelenkt
und andernends durch Fixierbolzen 52 in der skizzierten -
horizontalen - Betriebsstellung festlegbar. Die Werkzeug-
Grundplatte 24 ist ihrerseits an dem mit Lagerlaschen 21
ausgestatteten Anlenkende der Ofenplatte 20 schwenkbar ge
lagert. Den Schwenkvorgang ermöglichen bei 54 angedeutete
seitliche Kolben/Zylinder-Einheiten.
Die Ofenplatte 20 wird mit dem gesamten Werkzeugaufbau 46
durch die Kippzylinder 54 hydraulisch aufgeschwenkt.
Das/die Steigrohr/e 22 schwenkt/schwenken aus dem Tiegel 10
heraus in waagrechte Position. Das auf einer von Hubzylin
dern 56 gehaltenen Zentrierplatte 58 ruhende Ofengefäß 12
wird mit einem Stapler angehoben, wodurch auch die elektri
sche Kupplung gelöst wird - das Ofengefäß 12 kann nun her
ausgezogen werden.
Dann wird ein weiterer, mit Schmelze 16 gefüllter Ofen 12
mit dem Stapler in die ND-Anlage eingefahren und an einem
Anschlag abgesenkt; die elektrischen Kontakte sind nun her
gestellt. Es wird der gesamte Aufbau mit den Steigrohren 22
abgesenkt, bis die Ofenplatte 20 durch die frontwärtigen
Fixierbolzen 52 in den vorderen Streben 50 fixiert worden
ist. Nun wird die gesamte Ofeneinheit hydraulisch angehoben
und gegen die Ofenplatte 20 gepresst.
Es wird also der gesamte Ofen 12 wieder unter die Nieder
druckgießanlage geschoben sowie die Ofenplatte 20 samt
Steigrohr/en 22 und Gießaufbau 46 auf den Ofen 12 abge
senkt. Dazu können die elektrischen und pneumatischen Ver
bindungen zum Ofen 12 automatisch getrennt und wieder her
gestellt werden.
Fig. 4 zeigt einen Aufstellplan für vier - gesondert um
Kippachsen Q für die Grundplatten 24 bewegbare - Gießma
schinen oder Vorrichtungen 60 mit jeweils einem Paar von
Kokillen 38; jede Vorrichtung 60 kann mit einem, mit zwei
oder mit mehreren Steigrohren 22 und einer entsprechenden
Anzahl an Gießkokillen 38 ausgerüstet werden, so dass je
Takt auch eine entsprechende Anzahl von Kolbenrohlingen 44
gegossen zu werden vermögen.
Zwischen jeweils zwei Vorrichtungen 60 ist in Fig. 4 ein
Steuerpult 62 - für die Steuerung der Kolbenentnahme samt
Folgevorgängen - zu erkennen sowie auf der anderen Seite
jeder Vorrichtung 60 eine bei 64 angedeutete Entnahmeein
richtung, mit der die Kolbenrohlinge 44 nach dem Gießzyklus
automatisch entnommen werden. Der Entnahmeeinrichtung 64
ist eine Luftkühlung bzw. Gebläsekühlung 68 für den/die
Kolbenrohling/e 44 zugeordnet, die definierte Abkühlungs
bedingungen schafft.
Am Ende der Erstarrungszeit wird an der Kokille 38 die Küh
lung unterbrochen, der Formhohlraum 40 geöffnet und der
Kolbenrohling 44 von einem Spreizdorn od. dgl. Entnahmeein
richtung 64 ergriffen. Nach dem Öffnen des Formmantels wird
- unter Einfluss des einsetzenden Kühlstromes 68 - der
Kolbenrohling 44 ausgehoben und in Entnahmerichtung x zu
einer Gruppe von Scheren 66 gebracht, wo der Anguss oder
Speiser von Kolbenrohling 44 abgetrennt wird. Das Entnahme
werkzeug 64 fährt nun in eine Abwurfstation, in welcher der
Kolbenrohling 44 in einen Korb 70 od. dgl. Aufnahmegefäß
fällt; für jede der Kokillen 38 ist ein gesonderter Korb 70
vorgesehen. Während die Entnahmeeinrichtung 64 zur Schere
66 fährt, startet bereits ein neuer Gießzyklus.
Claims (23)
1. Verfahren zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall,
insbesondere von Kolbenrohrlingen für Verbrennungs
kraftmaschinen, bei dem ein Formhohlraum eines Gieß
werkzeuges bzw. einer Kokille mit Schmelze gefüllt und
diese unter Druck zum Erstarren gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schmelze aus einem druckdichten Tiegel durch
ein in die Schmelze eingetauchtes Steigrohr unter Druck
auf den Schmelzespiegel gegen die Schwerkraft in den
Formhohlraum gefördert wird, wobei der Raum vom Schmel
zespiegel im Steigrohr bis in den Formhohlraum des
Gießwerkzeuges mit Stickstoff geflutet sowie der Form
hohlraum unter niedrigem Druck gefüllt wird, wonach der
Druck zum Erstarren erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
durch geregelte Temperatursteuerung des Gießsystems
eine gerichtete Erstarrung zum Anguss hin durchgeführt
wird, wobei gegebenenfalls am Ende der vorgewählten Er
starrungszeit eine an deren Beginn ausgelöste Kühlung
zum Erzeugen eines Temperaturgefälles für eine zur
Schmelze hin gerichtete Erstarrung beendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine geregelte Zuführung eines Druck erzeugenden
Strömungsmittels oberhalb des Schmelzespiegels.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch das Füllen des Formhohlraumes mit etwa
0,2 bar.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeich
net, dass das Füllen des Formhohlraumes über ein Pro
portionalventil durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Schmelzestand im Steigrohr kon
trolliert sowie durch ein Mess- und Regelsystem hoch
gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch eine Erhöhung des Druckes zu Beginn des
Erstarrungsvorganges auf zumindest etwa 0,5 bar, insbe
sondere etwa 0,7 bar.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass am Ende der Erstarrungszeit der Kol
benrohling von einer Entnahmeeinrichtung ergriffen und
nachfolgend ein anhängender Speiser abgetrennt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass kurze Zykluszeiten gesteuert werden.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Fördern der
Schmelze in den Formhohlraum diese im Tiegel gereinigt
wird.
11. Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall,
insbesondere von Kolbenrohlingen für Verbrennungskraft
maschinen, bei dem ein Formhohlraum (40) eines Gieß
werkzeuges bzw. einer Kokille (38) mit Schmelze gefüllt
und diese unter Druck zum Erstarren gebracht wird, ins
besondere zur Durchführung des Verfahrens nach wenig
stens einem der voraufgehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass in einen druckdichten Tiegelraum
(14) eines Tiegels (10) für eine Metallschmelze (16) in
einem Ofen (12) wenigstens ein unterhalb eines vorge
sehenen Schmelzespiegels (17) mündendes Steigrohr (22)
und über dem Schmelzespiegel zumindest eine Zuführung
(18) für ein druckerzeugendes Strömungsmittel angeord
net sind, wobei das Steigrohr andernends oberhalb des
Tiegelraumes mit einem Kopfraum (26) dem Formhohlraum
(40) vorgesetzt ist sowie der Kopfraum eine Zuführung
(34) für Stickstoff aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Firstbereich des Formhohlraums (40) wenigstens
eine Füllkontaktsonde (42) zum Feststellen des
Formfüllendes zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass dem Kopfraum (26) nahe dem Formhohlraum
(40) zumindest eine Kühleinrichtung (32) zugeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 13, gekennzeichnet
durch Kühleinrichtungen (32) in einer Grundplatte (24)
für die Kokille (38).
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Steigrohr (22) am Kopfraum
(26) eine Regelsonde (28) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Steigrohr (22) am Kopfraum
(26) eine Heizeinrichtung (30) zugeordnet ist.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis
16, gekennzeichnet durch eine Trennebene (E) zwischen
dem Tiegel (10) und dem die Kokille (38) sowie das
Steigrohr (22) umfassenden Gießaufbau, wobei letzterer
unter Anheben des Steigrohres über den Tiegel relativ
zu diesem bewegbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass die Trennebene (E) zwischen dem
Tiegelrand (15) und einer auf diesen aufsetzbaren Ofen
platte (20) verläuft, welche vom Steigrohr (22) durch
setzt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Tiegel (10) vom Gießaufbau (46) bzw.
aus der Gießmaschine (60) radial entfernbar gestaltet
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass der Gießaufbau (46) von Ofen (12)
und Tiegel (10) abhebbar angeordnet sowie der Ofen ho
rizontal ausfahrbar vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass der Gießaufbau (46) mit der Grund
platte (24) und einer gegebenenfalls vorhandenen Ofen
platte (20) durch Kolben/Zylinder-Einheiten (54) ab
schwenkbar angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis
21, gekennzeichnet durch zumindest eine der Gießma
schine (60) zugeordnete Entnahmeeinrichtung (64), in
deren Bewegungsbahn eine Trenneinrichtung, insbesondere
eine Schereinrichtung (66), angeordnet ist, wobei ge
gebenenfalls der Entnahmeeinrichtung eine Kühleinrich
tung (68) zugeordnet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, gekenn
zeichnet durch eine Gruppe aus mehreren Vorrichtungen
oder Gießmaschinen (60), deren jeder eine Entnahmeein
richtung (64) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19963216A DE19963216A1 (de) | 1998-12-28 | 1999-12-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19859954 | 1998-12-28 | ||
DE19901706 | 1999-01-18 | ||
DE19963216A DE19963216A1 (de) | 1998-12-28 | 1999-12-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19963216A1 true DE19963216A1 (de) | 2000-08-24 |
Family
ID=26051028
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19963216A Withdrawn DE19963216A1 (de) | 1998-12-28 | 1999-12-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Rohlingen aus Leichtmetall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19963216A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004026082A1 (de) * | 2004-05-25 | 2005-12-15 | Bühler AG | Verfahren und Anlage zum Druckgiessen |
DE102006061653A1 (de) * | 2006-12-27 | 2008-07-03 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Grundplatteneinsatz |
DE102013113644B4 (de) | 2013-06-27 | 2019-05-23 | Hyundai Motor Company | Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für einen Kraftfahrzeugmotor |
-
1999
- 1999-12-28 DE DE19963216A patent/DE19963216A1/de not_active Withdrawn
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DE102006061653B4 (de) | 2006-12-27 | 2020-07-09 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Grundplatteneinsatz |
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Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |