DE19960994A1 - Verfahren zur Herstellung von Peroxycarbonsäurelösungen insbesondere Gleichgewichts-Peressigsäure und -Perpropionsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Peroxycarbonsäurelösungen insbesondere Gleichgewichts-Peressigsäure und -PerpropionsäureInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Peroxyessigsäure- oder Peroxypropionsäurelösung durch Umsetzen von Essigsäure oder Propionsäure mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart eines Katalysators auf der Basis von Polyphosphorsäure. Erfindungsgemäß wird als Katalysator eine wasserfreie Lösung eingesetzt, welche erhalten wurde durch Auflösen von 0,1 bis 99 Gew.-%, insbesondere 1 bis 35 Gew.-% (bezogen auf die Lösung), Polyphosphorsäure in der in die Peroxycarbonsäure zu überführenden Carbonsäure. Die Herstellung der Katalysatorlösung erfolgt bevorzugt unter Einsatz geschmolzener Polyphosphorsäure am Ort der Herstellung derselben.
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung von Peroxycarbonsäurelösungen, insbesondere sogenann
ten Gleichgewichts-Peroxycarbonsäurelösungen, enthaltend
Peroxyessigsäure oder Peroxypropionsäure. Das Verfahren ba
siert auf der Umsetzung der entsprechenden Carbonsäure mit
einer wässrigen Wasserstoffperoxidlösung in Gegenwart von
Polyphosphorsäure als Katalysator.
Peroxycarbonsäurelösungen, vielfach auch als Percarbonsäu
relösungen bezeichnet, darunter Lösungen von Peroxyessig
säure und Peroxypropionsäure und insbesondere sogenannte
Gleichgewichtslösungen, welche ausser der Peroxycarbonsäure
auch die ihr zugrundeliegende Carbonsäure, Wasserstoffpero
xid und Wasser im Gleichgewichtszustand enthalten, finden
vielseitige Anwendung. Derartige Lösungen finden beispiels
weise Einsatz in Wasch-, Bleich- und Reinigungsmitteln so
wie in mikrobiozid wirksamen Zusammensetzungen für Desin
fektionszwecke sowie zum Abtöten niederer pflanzlicher und
tierischer Organismen.
Zur Herstellung einer wässrigen Peroxycarbonsäurelösung
wird üblicherweise die Carbonsäure in An- oder Abwesenheit
eines organischen Lösungsmittels mit Wasserstoffperoxid,
üblicherweise unter Verwendung einer wässrigen Wasserstoff
peroxidlösung in Gegenwart eines stark sauren Katalysators
umgesetzt. Sofern die Gleichgewichtseinstellung nicht durch
externe Maßnahmen, etwa eine azeotrope Entwässerung, mit
einem organischen Lösungsmittel beeinflusst wird, läuft die
Umsetzung bis zur Gleichgewichtseinstellung und das erhal
tene Reaktionsgemisch wird als Gleichgewichts-
Peroxycarbonsäurelösung bezeichnet. Die zum Erreichen der
Gleichgewichtseinstellung erforderliche Zeit hängt von der
Konzentration der Reaktionspartner, der Menge und der Säu
restärke des zugesetzten Katalysators ab. Da stabilitätsbe
einträchtigende Faktoren bei der Herstellung, Lagerung und
Handhabung von wässrigen Peroxycarbonsäurelösungen in der
Praxis nie ausgeschlossen werden können, werden bei
und/oder nach der Herstellung ein oder mehrere Stabilisato
ren, vorzugsweise eine synergistisch wirksame Stabilisator
kombination, in einer Menge von üblicherweise unter 0,1
Gew.-%, bezogen auf die Lösung, zugesetzt.
Das DE-Patent 195 17 465 lehrt Peroxycarbonsäurelösungen,
darunter auch Gleichgewichts-Peroxyessigsäure und Gleichge
wichts-Peroxypropionsäure, deren Herstellung in Gegenwart
einer Polyphosphorsäure der Formel Hn+2PnO3n+1, worin n
gleich oder größer 2, 3 ist, erfolgt. Die Polyphosphorsäure
wird in einer Menge von 0,2 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,5
bis 10 Gew.-% eingesetzt. Zweckmäßigerweise enthalten die
Lösungen zusätzlich ein oder mehrere Stabilisatoren aus der
Reihe der Chelatkomplexbildner, Pyrophosphorsäure und deren
Salzen, Radikalfängern und Zinnverbindungen. Die Einsatz
menge an Stabilisatoren liegt in der Regel unter 0,5 Gew.-
%, bezogen auf die Lösung, insbesondere im Bereich von 10
bis 1000 ppm. Eine besonders gut wirksame Stabilisatorkom
bination ist aus der WO 91/13058 bekannt, und diese Kombi
nation besteht aus Dipicolinsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure.
Polyphosphorsäure, welche stark hygroskopisch ist, liegt
bei Raumtemperatur in Form einer erstarrten Schmelze vor,
so dass dieses Produkt vor der Verwendung mit einigem Auf
wand entweder zerkleinert oder aufgeschmolzen werden muss;
üblicherweise liegt der Schmelzpunkt bei mittlerem Polyme
risationsgrad um etwa 80°C. Eine alternative Lieferform
der Polyphosphorsäure ist jene als Schmelze. Das Erforder
nis von beheizbaren Liefer- und Lagerbehältern sowie von
beheizbaren Rohren vom Lagerbehälter zum Einsatzort verteu
ern die Herstellung der Peroxycarbonsäurelösungen.
Das DE-Patent 195 17 465 lehrt, den Katalysator Polyphos
phorsäure entweder der umzusetzenden Carbonsäure oder dem
wässrigen Wasserstoffperoxid vor der Umsetzung zuzusetzen;
alternativ hierzu kann der Katalysator auch dem Reaktions
gemisch aus Carbonsäure und wässrigem Wasserstoffperoxid
zugesetzt werden. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfah
rens besteht darin, dass die Handhabung der Polyphosphor
säure durch ihre starke Hygroskopizität und ihren Erstar
rungspunkt oberhalb Raumtemperatur Schwierigkeiten berei
tet. Durch Erwärmen handelsüblicher Polyphosphorsäure auf
etwa 80°C kann diese zwar flüssig dosiert werden, der an
lagentechnische Aufwand nimmt hierdurch aber zu. Ein weite
res Problem bei der Herstellung stabilisierter Peroxycar
bonsäurelösungen unter Einsatz pulverförmiger Dipicolinsäu
re oder Salzen davon, allein oder in Kombination mit einem
Chelatkomplexbildner auf der Basis von Hydroxy- und Amino
phosphonsäuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, be
steht darin, dass die geringe Löslichkeit der Dipicolinsäu
re oder ihrer Salze ein mehrstündiges Umwälzen des Reakti
onsgemischs aus der Carbonsäure, der wässrigen Wasserstoff
peroxidlösung, dem Katalysator und den Stabilisatoren er
forderlich macht.
Es bestand daher ein Interesse daran, das Verfahren zur
Herstellung von niederen Peroxycarbonsäurelösungen unter
Einsatz von Polyphosphorsäure als Katalysator dahingehend
zu verbessern, dass Probleme bei der Dosierung der Poly
phosphorsäure behoben werden. Gemäß einer weiteren Aufgabe
sollte sich die Peroxycarbonsäurelösung in einfacher Weise
am Ort der Verwendung herstellen lassen, um einen Transport
höherkonzentrierter Peroxycarbonsäurelösungen über weite
Strecken und damit das Transportrisiko zu vermeiden. Es be
stand zudem ein Interesse daran, in jenen Fällen, in wel
chen mit einem Dipicolinsäure umfassenden Stabilisatorsy
stem stabilisiert wird, die Raum-Zeit-Ausbeute des Verfah
rens zu erhöhen.
Es wurde gefunden, dass Lösungen aus Essigsäure oder Propi
onsäure mit Polyphosphorsäure überraschenderweise stabil
sind, wobei sich der Begriff der Stabilität nicht auf die
chemische Stabilität, sondern darauf bezieht, dass die ka
talytische Wirksamkeit des Gemischs gegenüber reiner Poly
phosphorsäure aufrechterhalten oder übertroffen wird. Auf
grund dieses Befundes ist es möglich, die Herstellung von
Lösungen von Polyphosphorsäure in Essigsäure oder Propion
säure unmittelbar an den Herstellungsprozess von Polyphos
phorsäure anzuschließen, indem letztere vorzugsweise vor
ihrem Erstarren in der Carbonsäure gelöst wird; diese Lö
sung (= Katalysatorlösung) kann problemlos gelagert und an
den Herstellungsort der Peroxycarbonsäurelösung geliefert
werden. Im Prinzip kann auch feste, beispielsweise erstarr
te Polyphosphorsäure in der Carbonsäure gelöst und die Lö
sung gelagert werden.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur
Herstellung einer Peroxycarbonsäurelösung aus der Reihe der
Peroxyessigsäure- und Peroxypropionsäurelösungen, insbeson
dere Gleichgewichtsperoxycarbonsäurelösungen, umfassend Um
setzen einer Carbonsäure aus der Reihe Essigsäure und Pro
pionsäure mit einer wässrigen Wasserstoffperoxidlösung in
Gegenwart eines Katalysators auf der Basis von Polyphos
phorsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Ka
talysator eine wasserfreie Lösung einsetzt, welche erhalten
wurde durch Auflösen von 0,1 bis 99 Gew.-% (bezogen auf die
Lösung) Polyphosphorsäure in der in die Peroxycarbonsäure
zu überführenden Carbonsäure. Die Unteransprüche richten
sich auf bevorzugte Ausführungsarten. Vorzugsweise erfolgt
die Herstellung der Katalysatorlösung am Ort der Herstel
lung der Polyphosphorsäure.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Katalysa
torlösung enthält die Carbonsäure und Polyphosphorsäure be
ziehungsweise daraus gebildete Folgeprodukte bevorzugt in
einer Menge von 1 bis 35 Gew.-% und insbesondere von 5 bis
20 Gew.-%, berechnet als Polyphosphorsäure. Es wird ange
nommen, dass aus dem Gemisch aus Polyphosphorsäure und Es
sigsäure oder Propionsäure bei der Herstellung unter Ein
satz einer warmen Polyphosphorsäureschmelze und/oder nach
ein- oder mehrtägigem Lagern ein Gemisch resultiert, das
außer den Ausgangskomponenten Carbonsäureanhydrid, im Poly
merisationsgrad reduzierte Polyphosphorsäure und/oder ge
mischte Anhydride aus der Carbonsäure und Polyphosphorsäure
enthält. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Ver
fahrens wird eine Lösung mit einer solchen Menge Polyphos
phorsäure eingesetzt, dass diese dem gewünschten Katalysa
torgehalt im Reaktionsgemisch und zusätzlich dem gewünsch
ten Carbonsäuregehalt voll entspricht. Selbstverständlich
kann die Katalysator enthaltende Carbonsäurelösung vor ih
rer Verwendung mit der entsprechenden Carbonsäure weiter
verdünnt werden, oder letztere wird dem Reaktionsgemisch
aus Katalysator enthaltender Carbonsäure und wässrigem Was
serstoffperoxid zugefügt.
Der Polymerisationsgrad der zu verwendenden Polyphosphor
säure ist größer als 2, insbesondere 2, 3 bis 10. Das erfin
dungsgemäße Prinzip kann auch zur Herstellung anderer Per
oxycarbonsäuren, darunter solchen von höheren aliphatischen
und aromatischen Carbonsäuren, die ihrerseits substituiert
sein können, verwendet werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Lösung aus einer Carbon
säure und Polyphosphorsäure ist bei Raumtemperatur flüssig,
und die Lösung lässt sich problemlos transportieren und
über einen langen Zeitraum in Behältern für Flüssigkeiten
lagern. Durch den flüssigen Aggregatzustand lässt sich die
Lösung auch problemlos mittels üblicher, einfacher Einrich
tungen zum Dosieren von Flüssigkeiten dosieren. Die Her
stellung der Peroxycarbonsäurelösung kann hierbei sowohl in
einem üblichen Reaktionsbehälter als auch unmittelbar in
einem Transportbehälter für die herzustellende Peroxycar
bonsäurelösung erfolgen. Als Reaktions- und Transportbehäl
ter eignen sich sowohl Kunststoffbehälter als auch Edel
stahlbehälter. Die in der Peroxycarbonsäurelösung enthalte
ne Polyphosphorsäure oder Folgeprodukte hieraus wirken als
Korrosionsinhibitoren.
Zur Herstellung der Peroxycarbonsäurelösung wird die unver
dünnte oder mit weiterer Carbonsäure verdünnte Katalysator
lösung mit wässrigem Wasserstoffperoxid zur Reaktion ge
bracht. Nach Bedarf kann dem Reaktionssystem noch Wasser
und/oder Carbonsäure zugesetzt werden. Der Fachmann wird
die Einsatzmengen zur Herstellung einer Lösung mit ge
wünschten Konzentrationen an Peroxycarbonsäure, Carbonsäure
und nicht umgesetztem Wasserstoffperoxid durch Vorversuche
ermitteln. Durch Stehenlassen des Reaktionsgemischs bei
Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur stellt sich
das Gleichgewicht ein.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme des Einsatzes einer aus
Polyphosphorsäure und Carbonsäure aus der Reihe Essigsäure
und Propionsäure off-site hergestellten Katalysatorlösung
gelingt es in einfacher Weise und ohne großen technischen
Aufwand die entsprechende Peroxycarbonsäurelösungen, insbe
sondere Gleichgewichtslösungen, herzustellen. Wie bereits
ausgeführt, sind keine besonderen Vorrichtungen zur Handha
bung und Dosierung der off-site, üblicherweise am Herstel
lungsort der Polyphosphorsäure, hergestellten Polyphosphor
säure enthaltenden Carbonsäurelösungen erforderlich. Damit
vereinfacht sich das Herstellungsverfahren. Die Einfachheit
des Verfahrens macht es möglich, Peroxycarbonsäurelösungen
in einfachen Vorrichtungen am Ort ihres Bedarfs herzustel
len, womit Kosten und Probleme, welche mit dem Transport
von insbesondere höherkonzentrierten Peressigsäure- und
Perpropionsäurelösungen verbunden sind, vermieden werden.
Üblicherweise werden bei oder nach der Herstellung einer
Peroxycarbonsäurelösung ein oder mehrere Stabilisatoren aus
der Reihe der (a) Chelatkomplexbildner auf der Basis von
Hydroxy- und Aminophosphonsäuren, Amino- und Hydroxycarbon
säuren, N-hetrocyclischen Carbonsäuren sowie Salzen der ge
nannten Säuren, (b) Pyrophosphorsäure und deren Salzen, (c)
Radikalfänger auf der Basis alkylierter Hydroxyaromaten und
(d) Zinnverbindungen in wirksamer Menge zugesetzt. Beson
ders zweckmäßig ist es, eine synergistisch wirksame Stabi
lisatorkombination aus Dipicolinsäure oder einem Salz der
selben und mindestens einen Chelatkomplexbildner aus minde
stens einer der zuvor genannten Klassen zu verwenden. Das
eingangs geschilderte Problem, das aus der Schwerlöslich
keit von Dipicolinsäure und Salzen derselben herrührt,
lässt sich in einfacher Weise dadurch beheben, das die Di
picolinsäure oder ein Salz derselben und ein hierzu syner
gistisch wirksamer Chelatkomplexbildner in Form einer ein
zigen wässrigen Lösung dem Reaktionsgemisch aus Polyphos
phorsäure enthaltender Carbonsäure und wässrigem Wasser
stoffperoxid zu Beginn, während oder nach der Herstellung
der Peroxycarbonsäurelösung zugesetzt werden. Die wässrige
Stabilisatorlösung, die für sich lagerstabil ist, enthält
0,1 bis 2 Gew.-% Dipicolinsäure oder ein Salz derselben und
0,1 bis 10 Gew.-% eines Chelatkomplexbildners aus der Reihe
der Hydroxy- und Aminophosphonsäuren, Amino- und Hydroxy
carbonsäuren, N-hetrocyclischen Carbonsäuren sowie Salzen
der genannten Säuren. Gemäß einer besonders geeigneten Aus
führungsform enthält die wässrige Stabilisatorlösung Dipi
colinsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure. Die Sta
bilisatorlösung wird in wirksamer Menge dem System zuge
führt. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Stabilisatorlösung in einer solchen Menge dem Re
aktionsgemisch zugesetzt, dass dieses 5 bis 200 ppm Dipico
linsäure oder ein Alkalimetall- oder Amoniumsalz derselben
und 50 bis 1000 ppm eines oder mehrerer Chelatkomplexbild
ner enthält. Durch den Einsatz einer wässrigen Lösung einer
synergistisch wirksamen Stabilisatorkombination entfällt
das bisher übliche Rühren oder Umpumpen des Reaktionsge
mischs, so dass der Zeitaufwand zur Herstellung der Peroxy
carbonsäurelösung nennenswert verkürzt werden konnte.
Es ist gemäß einer weiteren Alternative auch möglich, den
Stabilisator Dipicolinsäure oder ein Salz derselben unmit
telbar bei der Herstellung der Katalysatorlösung dieser zu
zusetzen. Durch Zugabe einer beispielsweise 80°C warmen
Polyphosphorsäureschmelze und pulverförmiger Dipicolinsäure
oder Salz davon zur Carbonsäure wird nach kurzzeitigem Rüh
ren eine klare und farblose Lösung erhalten.
Durch den Einsatz einer erfindungsgemäß zu verwendenden,
off-site hergestellten Lösung aus Polyphosphorsäure und
Carbonsäure aus der Reihe Essigsäure und Propionsäure, wel
che ggf. auch bereits Dipicolinsäure oder ein Salz dersel
ben enthält, konnte das Verfahren zur Herstellung stabili
sierter Gleichgewichts-Peressigsäure- und Gleichgewichts-
Perpropionsäurelösungen nenneswert vereinfacht werden. So
fern die Katalysatorlösung noch keinen Stabilisator aus der
Reihe Dipicolinsäure und Salzen derselben enthält, ist es
vorteilhaft, dieser im Rahmen der Herstellung der Peroxy
carbonsäure eine wässrige Lösung einer zuvor genannten sy
nergistisch wirksamen Stabilisatorkombination zuzusetzen.
Der technische Aufwand konnte durch den Einsatz leicht do
sierbarer Lösungen gemindert und die Zeit zur Herstellung
reduziert werden. Das Verfahren lässt sich am Ort des Be
darfs für die Peroxycarbonsäurelösung einfach realisieren.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Beispiels wei
ter erläutert.
In 83,0 g Essigsäure wurden 16,8 g 80°C heiße Polyphos
phorsäure und 0,7 g Dipicolinsäure eingetragen. Nach zwei
stündigem Rühren des etwa 30°C warmen Gemischs war dieses
eine klare farblose Lösung. (Die Stufe a) entspricht der
"off-site Herstellung" der Katalysatorlösung).
Zur gemäß a) hergestellten Katalysatorlösung wurden 380 g
Wasserstoffperoxid (50 Gew.-%) und 220 g Wasser gefügt. Das
Gemisch wurde nach einmaligem Umrühren bis zur Gleichge
wichtseinstellung stehengelassen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Peroxycarbonsäurelösung
aus der Reihe der Peroxyessigsäure- und Peroxypropion
säurelösungen, insbesondere Gleichgewichtsperoxycarbon
säurelösungen, umfassend Umsetzen einer Carbonsäure aus
der Reihe Essigsäure und Propionsäure mit einer wässri
gen Wasserstoffperoxidlösung in Gegenwart eines Kataly
sators auf der Basis von Polyphosphorsäure,
dadurch gekennzeichnet,
dass man als Katalysator eine wasserfreie Lösung ein
setzt, welche erhalten wurde durch Auflösen von 0,1 bis
99 Gew.-% (bezogen auf die Lösung) Polyphosphorsäure in
der in die Peroxycarbonsäure zu überführenden Carbon
säure.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass man als Katalysator eine aus Essigsäure oder Pro
pionsäure und 1 bis 35 Gew.-% geschmolzener Polyphos
phorsäure (bezogen auf die Lösung) am Ort der Herstel
lung der Polyphosphorsäure hergestellte Lösung ein
setzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass man eine 30 bis 85 gew.-%ige wässrige Wasserstoff
peroxidlösung einsetzt und das Reaktionsgemisch bis zur
Einstellung des Gleichgewichts stehen lässt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass man die Peroxycarbonsäurelösung während oder nach
der Herstellung durch Zugabe einer wirksamen Menge ei
ner wässrigen Stabilisatorlösung mit einem Gehalt an
Dipicolinsäure oder einem Salze derselben und minde
stens einem Chelatkomplexbildner aus der Reihe der Hy
droxy- und Aminphosphonsäuren, der Pyrophosphorsäure,
Imino- und Hydroxycarbonsäuren, N-heterocyclischen Car
bonsäuren sowie Salzen der genannten Säuren und Hy
droxyethylidendiphosphonsäure stabilisiert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass man eine 0,1 bis 2 Gew.-% Dipicolinsäure oder Salz
derselben enthaltende Katalysatorlösung einsetzt.
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