DE19960453A1 - Polyurethan-Gießelastomere auf Basis von 2,5-Toluylendiisocyanat - Google Patents
Polyurethan-Gießelastomere auf Basis von 2,5-ToluylendiisocyanatInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft Polyurethan-Gießelastomere, hergestellt aus DOLLAR A a) mindestens einer höhermolekularen Polyhydroxyverbindung mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 6000 und einer Funktionalität von mindestens 2, DOLLAR A b) 2,5-Toluylendiisocyanat oder einem Gemisch isomerer Toluylendiisocyanate mit einem Anteil an 2,5-Toluylendiisocyanat von mindestens 85% sowie DOLLAR A c) mindestens einem niedermolekularem Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel mit mindestens zwei Hydroxylgruppen und einem mittleren Molekulargewicht von 18 bis 800, DOLLAR A wobei die Komponente a) in Mengen von 35 bis 96 Gew.-%, die Komponente b) in Mengen von 4 bis 35 Gew.-% und die Komponente c) in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtheit der die Polymermatrix aufbauenden Komponenten, eingesetzt werden. DOLLAR A Die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethan-Gießelastomere finden insbesondere Verwendung zur Herstellung von mechanisch hochbelastbaren Formteilen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Polyurethan-Gießelastomere auf Basis von 2,5-
Toluylendiisocyanat, deren Herstellung sowie deren Verwendung zur Herstellung
von mechanisch hochbelastbaren Formteilen.
Polyurethan-Gießelastomere (PU-Elastomere) sind seit langem bekannt und in zahl
reichen Patent- und Literaturveröffentlichungen beschrieben.
Eine Übersicht über PU-Elastomere, ihre Eigenschaften und Anwendungen wird
beispielsweise im Kunststoff-Handbuch, Band 7, Polyurethane, dritte, neu bear
beitete Auflage 1993, herausgegeben von Prof. Dr. G. W. Becker und Prof. Dr.
D. Braun (Carl-Hanser-Verlag, München, Wien) gegeben.
Zur Herstellung von Polyurethanelastomeren mit hochwertigen mechanischen Eigen
schaften wird als Isocyanatbaustein, bevorzugt 1,5-Diisocyanatonaphthalin (1,5-NDI)
verwendet.
Da 1,5-NDI wegen des hohen Schmelzpunktes nicht einfach handhabbar ist, hat es
nicht an Versuchen gefehlt, 1,5-NDI durch leichter handhabbare und auch preisgün
stigere Diisocyanate zu substituieren, ohne dabei das günstige Eigenschaftsbild, das
bei PU-Elastomeren auf Basis von 1,5-NDI erhalten wird, zu beeinträchtigen.
In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Deutschen Offenlegungsschriften
DE-A 196 27 907, 196 28 145 und 196 28 146 zu nennen, gemäß denen versucht
wird, 1,5-NDI durch andere Diisocyanate zu ersetzen, die geeignet sein sollen, kom
pakte oder zellige PU-Elastomere mit einem vergleichbar günstigen mechanischen
Eigenschaftsbild zur Verfügung zu stellen.
Gemäß der Deutschen Offenlegungsschrift DE-A 196 27 907 werden zur Herstellung
von PU-Elatomeren Gemische aus 1,4-Phenylendiisocyanat und mindestens einem
zusätzlichen Diisocyanat verwendet. Wie auch die Ansprüche 5 und 6 dieser
Patentschrift lehren, dient der Zusatz von mindestens einem weiteren Diisocyanat
dazu, vergleichsweise hochschmelzendes 1,4-Phenylendiisocyanat (Schmelzpunkt:
95°C) zu verflüssigen und damit besser handhabbar zu machen. Die Mitverwendung
von anderen Diisocyanaten, beispielsweise 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, min
dert aber die Qualität der auf diese Weise hergestellten PU-Elastomeren erheblich
und stellt damit einen schwerwiegenden Nachteil dar.
Weiterhin ist bekannt, daß 1,4-Phenylendiisocyanat eine sehr starke haut- und
schleimhautreizende Wirkung besitzt, so daß die Handhabung dieses Produktes mit
aufwendige Schutzmaßnahmen verbunden ist.
In DE-A 196 28 146 wird zur Herstellung von PU-Elastomeren als Isocyanatbaustein
3,3'-Dimethoxy-4,4'-diisocyanatodiphenyl beansprucht. Dieses Diisocyanat hat nicht
nur mit 122°C einen hohen Schmelzpunkt, sondern auch einen so hohen Siedepunkt,
daß es zur Reinigung praktisch nicht großtechnisch destilliert werden kann. Zudem
hat dieses Diisocyanat einen vergleichsweise niedrigen Isocyanatgehalt, was dazu
führt, daß zur Herstellung von PU-Elastomeren große Anteile dieses verhältnismäßig
teuren Produktes eingesetzt werden müssen.
4,4'-Diisocyanatostilben, das entsprechend DE-A 196 28 145 zur Herstellung von
PU-Elastomeren als Isocyanatbaustein verwendet wird, besitzt mit 149°C einen noch
höheren Schmelzpunkt als 1,5-NDI (Schmelzpunkt: 130°C) und ist damit noch
schwieriger zu handhaben. Außerdem neigen die aus diesem Diisocyanat herge
stellten Elastomere zu extrem starken Verfärbungen und sind damit für viele
Anwendungen nicht akzeptabel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, neue Polyurethan-Gießelastomere
mit hochwertigen mechanischen Eigenschaften auf der Basis von leicht handhab
baren Diisocyanaten zur Verfügung zu stellen, bei denen die genannten Nachteile
vermieden werden.
Gegenstand der Erfindung sind daher Polyurethan-Elastomere (PU-Elastomere)
hergestellt aus
- a) mindestens einer höhermolekularen Polyhydroxyverbindung mit einem mitt leren Molgewicht von 500 bis 6000 und einer Funktionalität von mindestens 2,
- b) 2,5-Toluylendiisocyanat oder einem Gemisch isomerer Toluylendiisocyanate mit einem Anteil an 2,5-Toluylendiisocyanat von mindestens 85% und
- c) mindestens einem niedermolekularen Kettenverlängerungs- und/oder Ver netzungsmittel mit mindestens zwei Hydroxylgruppen und einem mittleren Molekulargewicht von 18 bis 800,
wobei die Komponente a) in Mengen von 35 bis 96 Gew.-%, die Komponente b) in
Mengen von 4 bis 35 Gew.-% und die Komponente c) in Mengen von 0,1 bis
30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtheit der die Polymermatrix aufbauenden
Komponenten, eingesetzt werden.
2,5-Toluylendiisocyanat (2,5-TDI) ist eine bekannte Verbindung und ist bei
spielsweise in der Veröffentlichung von W. Siefken, Liebigs Annalen der Chemie,
Band 562 (1949), Seiten 75-136 (dort Seite 129) beschrieben.
2,5-TDI wird üblicherweise durch Umsetzung von 2,5-Toluylendiamin mit Phosgen
hergestellt. 2,5-Toluylendiamin ist ebenfalls eine bekannte Verbindung und kann
zum Beispiel durch katalytische Hydrierung von 5-Nitro-2-aminotoluol hergestellt
werden (siehe Japanisches Patent 60202847).
Weiterhin kann 2,5-TDI auch aus industriell erzeugtem Toluylendiisocyanat (TDI)
gewonnen werden: Im allgemeinen ist 2,5-TDI ein Bestandteil von großtechnisch
produziertem TDI, das in der Regel als Isomeren-Gemisch anfällt. In diesem
Gemisch stellen die Isomeren 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat die Hauptkom
ponenten dar, während der Anteil an 2,5-TDI generell deutlich weniger als 1%
beträgt. Zur Anreicherung und Isolierung von 2,5-TDI aus industriell erzeugtem TDI
können die in der Technik üblichen Verfahren angewendet werden, beispielsweise
fraktionierte Destillationen.
2,5-TDI besitzt mit 38°C einen niedrigen Schmelzpunkt und kann deshalb deutlich
einfacher verarbeitet werden als 1,5-NDI.
Im Gegensatz zu 1,4-Phenylendiisocyanat besitzt 2,5-TDI trotz der formalen
chemischen Ähnlichkeit der beiden Verbindungen keine besondere haut- oder
schleimhautreizende Wirkung, so daß entsprechende aufwendige Schutzmaßnahmen
beim Umgang mit 2,5-TDI nicht erforderlich sind.
Schließlich bietet die Verwendung von 2,5-TDI zur Herstellung von PU-Elastomeren
auch den Vorteil, daß dieses Diisocyanat einen deutlich höheren Isocyanatgehalt als
1,5-NDI besitzt und es dementsprechend in kleineren Anteilen eingesetzt wird,
wodurch sich ein Kostenvorteil ergibt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen PU-Elastomere kann als Isocyanatbaustein
ein Toluylendiisocyanat-Isomerengemisch mit einem Gehalt an 2,5-TDI von
mindestens 85%, insbesondere von über 95% verwendet werden. Um qualitativ
besonders hochwertige PU-Elastomere herzustellen, kann es von Vorteil sein, reines
2,5-TDI zu verwenden.
Als höhermolekulare Hydroxyverbindungen kommen insbesondere solche in Be
tracht mit einem mittleren Molekulargewicht von 800 bis 4000, besonders bevorzugt
von 1000 bis 3500.
Als höhermolekulare Polyhydroxyverbindungen sind prinzipiell alle Polyhydroxy
verbindungen geeignet, die in der Polyurethanchemie Verwendung finden, insbe
sondere sind in Betracht zu ziehen Polyetherpolyole, Polyesterpolyole und Hydroxy
gruppen aufweisende Polycarbonate.
Die Polyester-, Polyether- und die Polycarbonatpolyole können sowohl einzeln als
auch im Gemisch untereinander eingesetzt werden. Geeignete Polyester-, Polyether-
und Polycarbonatpolyole, die zum Aufbau der erfindungsgemäßen PU-Elastomere
Verwendung finden können, sind beispielsweise detailliert aufgelistet in DE-A
196 27 907, Seite 4 und Seite 5.
Bevorzugt werden als Polyesterkomponente solche eingesetzt, die sich aus Bern
steinsäure oder Adipinsäure sowie Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol
oder 1,6-Hexandiol aufbauen, ganz besonders bevorzugt solche, die sich aus Adi
pinsäure und Ethylenglykol aufbauen.
Als Polyetherpolyole werden bevorzugt Polyoxytetramethylenglykole eingesetzt.
Als Komponente c) (Kettenverlängerungs- und Vemetzungsmittel) können wiederum
die aus der Polyurethanchemie bekannten Kettenverlängerungs- und Vernetzungs
mittel eingesetzt werden, deren mittleres Molekulargewicht vorzugsweise 18 bis 400,
insbesondere 60 bis 300, beträgt und die sich beispielsweise ableiten von Alkan
diolen, Dialkylenglykolen und Polyoxyalkylenglykolen (Kettenverlängerungsmittel)
und 3- oder 4-wertigen Alkoholen und oligomeren Polyoxyalkylenpolyolen mit einer
Funktionalität von 3 bis 6 (Vernetzungsmittel). Verwiesen wird in diesem Zusam
menhang wieder auf DE-A 196 27 907, Seite 5 und Seite 6. Besonders bevorzugt
werden als Kettenverlängerungs- und Vernetzungsmittel (c) eingesetzt: Ethylen
glykol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Hydrochinonbis(2-hydroxy
ethyl)ether, 1,1,1-Tris(hydroxymethyl)-n-propan oder Wasser.
Selbstverständlich können die Kettenverlängerungs- und Vernetzungsmittel sowohl
einzeln als auch im Gemisch untereinander eingesetzt werden, wobei sich sowohl der
Einsatz der verschiedenen Kettenverlängerungs- und Vernetzungsmittel als auch der
Einsatz der zuvor erwähnten höhermolekularen Polyhydroxyverbindungen nach dem
gewünschten mechanischen Eigenschaftsbild der herzustellenden PU-Elastomere
richtet.
Die erfindungsgemäßen PU-Elastomere auf Basis von 2,5-TDI können sowohl als
kompakte Elastomere als auch in zellularer Form erhalten werden.
Zur Einstellung der mechanischen Eigenschaften, beispielsweise der Härte bei den
PU-Elastomeren, können die Aufbaukomponenten a) bis c) in breiten Mengenver
hältnissen variiert werden, wobei die Härte mitzunehmenden Gehalt an difunk
tionellen Kettenverlängerungs- und mindestens trifunktionellen Vernetzungsmitteln
im PU-Elastomeren ansteigt. In Abhängigkeit von der gewünschten Härte können die
erforderlichen Mengen der Aufbaukomponenten in einfacher Weise experimentell
ermittelt werden. Vorzugsweise verwendet man für die Herstellung von kompakten
PU-Elastomeren die Aufbaukomponente a) in Mengen von 35 bis 96 Gew.-%, ins
besondere 55 bis 91 Gew.-%, die Aufbaukomponente b) in Mengen von 4 bis
35 Gew.-%, insbesondere 8 bis 25 Gew.-% und die Komponente c) in Mengen von
0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 1 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf die
Gesamtheit der die Polymermatrix aufbauenden Komponenten.
Für die Herstellung von zellig aufgebauten PU-Elastomeren beträgt die Menge an
Komponente a) 50 bis 96 Gew.-%, vorzugsweise 55 bis 91 Gew.-%, die Menge an
Komponente b) 4 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, und die Menge an
Komponente c) 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-%, jeweils bezo
gen auf die Gesamtheit der die Polymermatrix aufbauenden Komponenten.
Selbstverständlich können den erfindungsgemäßen PU-Elastomeren noch die in der
Polyurethan-Chemie üblichen Zusatzstoffe einverleibt werden. Genannt seien bei
spielsweise oberflächenaktive Substanzen, Füllstoffe, Flammschutzmittel, Keimbil
dungsmittel, Oxidationsverzögerer, Stabilisatoren, Gleit- und Entformungsmittel,
Farbstoffe und Pigmente, darüber hinaus bei zelligen PU-Elastomeren Schaum
stabilisatoren und Zellregler. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf DE-A
196 27 907, Seiten 8 und 9.
Bevorzugt werden die PU-Elastomere nach dem sogenannten Prepolymerisa
tionsverfahren hergestellt, indem man 2,5-TDI oder ein 2,5-reiches TDI-Isomeren
gemisch in Form eines Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymeren verwendet.
Dieses Prepolymere kann beispielsweise hergestellt werden durch Umsetzung von
2,5-TDI oder des 2,5-TDI-reichen TDI-Isomerengemisches mit mindestens einer
höhermolekularen Polyhydroxyverbindung a) oder einer Mischung aus a) und min
destens einem Kettenverlängerungsmittel und/oder mindestens einem Vernetzungs
mittel c) oder durch stufenweise Umsetzung von 2,5-TDI oder des 2,5-TDI-reichen
TDI-Isomerengemisches mit mindestens einer höhermolekularen Polyhydroxy
verbindung a) und anschließend mit mindestens einem Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel.
Man geht dabei vorzugsweise so vor, daß man die genannten Polyolkomponenten mit
2,5-TDI oder dem 2,5-TDI-reichen TDI-Isomerengemisch zu einem Prepolymeren
umsetzt, das einen Isocyanatgehalt von 1 bis 24%, bevorzugt 2 bis 12%, insbe
sondere 2 bis 9%, aufweist. Das so erhaltene Isocyanat-terminierte Prepolymer wird
wie zuvor beschrieben mit der Komponente c) in einem solchen Mengenverhältnis
umgesetzt, daß eine Kennzahl von 0,9 bis 1,3, bevorzugt 0,95 bis 1,2, besonders
bevorzugt von 1,0 bis 1,2, resultiert.
Für die Herstellung des Prepolymers als auch für die Umsetzung des Prepolymers
mit dem erwähnten Kettenverlängerungsmittel und/oder Vernetzungsmittel kann es
gegebenenfalls hilfreich sein, Katalysatoren zuzugeben.
Als Katalysatoren zur Herstellung sowohl der Prepolymeren als auch der fertigen
PU-Elastomere kommen prinzipiell alle in der Polyurethan-Chemie bekannten Kata
lysatoren in Betracht, beispielsweise organische Metallverbindungen, vorzugsweise
organische Zinnverbindungen, wie Zinn-(II)-Salze von organischen Carbonsäuren,
z. B. Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat und Dioctylzinn
diacetat. Die organischen Metallverbindungen werden allein oder in Kombination
mit stark basischen Aminen eingesetzt, wie Amidinen, tertiären Aminen, Tetra
alkylendiaminen, Alkanolaminverbindungen. Verwiesen wird in diesem Zusammen
hang wieder auf DE-A 196 27 907, Seite 7.
Wenn bei der Herstellung der erfindungsgemäßen PU-Elastomere Katalysatoren
eingesetzt werden, beträgt die Menge an Katalysator üblicherweise 0,001 bis
3 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Aufbaukomponenten a) +
b).
Zur Herstellung von kompakten, massiven PU-Elastomeren wird die Umsetzung der
Komponenten a) bis c) in Abwesenheit von Feuchtigkeit sowie physikalisch oder
chemisch wirkenden Treibmitteln durchgeführt. Sollen zellige PU-Elastomere
hergestellt werden, wird die Umsetzung der genannten Aufbaukomponenten in
Gegenwart eines Treibmittels durchgeführt. Als Treibmittel können beispielsweise
eingesetzt werden Wasser oder niedrigsiedende Flüssigkeiten, die unter dem Einfluß
der exothermen Polyadditionsreaktion verdampfen und vorteilhafterweise einen
Siedepunkt unter Normaldruck im Bereich von -40 bis 120°C besitzen, oder Gase als
physikalisch wirkende Treibmittel oder chemisch wirkende Treibmittel. Selbst
verständlich können die niedrigsiedenden Flüssigkeiten in Kombination mit Wasser
als Treibmittel eingesetzt werden. Als Treibmittel geeignete Flüssigkeiten der oben
genannten Art und Gase kommen alle bekannten für die Herstellung von zelligen
Polyurethan-Formkörpern bekannten Treibmittel in Betracht, beispielsweise niedrig
siedende Alkane, Ether, Alkohole sowie die bekannten halogenierten, bevorzugt
fluorierten Alkane, darüber hinaus Gase wie Stickstoff, Kohlendioxid und Edelgase.
Für die Herstellung von zelligen PU-Elastomeren geeignete Treibmittel sind bei
spielsweise detailliert aufgeführt in DE-A 196 27 907, Seite 8.
Die Herstellung der kompakten oder zelligen PU-Elastomere kann wie erwähnt in
bevorzugter Weise nach dem Prepolymerisationsverfahren durchgeführt werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die PU-Elastomeren nach anderen
üblichen Verfahrenstechniken für Polyurethane hergestellt werden. Zu Einzelheiten
der Herstellungsweise von kompakten oder zelligen PU-Elastomeren wird wiederum
auf DE-A 196 27 907, Seiten 9 und 10, verwiesen.
Die erfindungsgemäßen kompakten PU-Elastomeren besitzen ohne Füllstoff eine
Dichte von 1,0 bis 1,4 g/cm3, vorzugsweise 1,1 bis 1,3 g/cm3, wobei Füllstoff ent
haltende Produkte üblicherweise eine Dichte größer als 1,2 g/cm3 aufweisen. Die
zelligen PU-Elastomere zeigen eine Dichte von 0,2 bis 1,1 g/cm3, vorzugsweise von
0,35 bis 0,80 g/cm3.
Die erfindungsgemäßen PU-Elastomere finden Verwendung zur Herstellung von
mechanisch hochbelastbaren Formkörpern, beispielsweise für den Maschinenbau und
den Verkehrsmittelsektor. Die zelligen PU-Elastomere eignen sich insbesondere zur
Herstellung von Dämpfungs- und Federelementen.
In einem Planschliffbecher aus Glas wurde ein Polyester aus Adipinsäure und
Ethylenglykol (OH-Zahl 56 mg KOH/g; Säurezahl 0,9 mg KOH/g) vorgelegt, 30
Minuten bei 120°C und 20 mbar entwässert und dann auf 110°C abgekühlt. Unter
Rühren wurde dann 2,5-Toluylendiisocyanat (2,5-TDI) bzw. (für das Vergleichs
beispiel) 2,4-Toluylendiisocyanat (2,4-TDI) zugegeben. Zur Umsetzung wurde das
Gemisch auf 120°C erhitzt und bei 180 mbar 15 Minuten bei 120°C, dann 30
Minuten bei 130°C gerührt. Anschließend wurde das Gemisch auf 110°C abgekühlt,
zur Kettenverlängerung mit 1,4-Butandiol versetzt und 2 Minuten bei 110 bis 120°C
und 20 mbar gerührt. Dann wurde das Produkt in eine auf 120°C vorgeheizte Prüf
körperform gegossen und 24 Stunden bei 120°C getempert. Nach dem Entformen
wurde der Prüfkörper noch 24 Stunden bei 120°C getempert und anschließend
vermessen.
Die Werte sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt, die auch die Werte
des Vergleichsversuchs enthalten.
Die mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Gießelasto
meren auf Basis von 2,5-Toluylendiisocyanat sind signifikant besser
als die des Vergleichsproduktes auf Basis von 2,4-Toluylendiiso
cyanat.
Claims (3)
1. Polyurethan-Gießelastomere hergestellt aus
- a) mindestens einer höhermolekularen Polyhydroxyverbindung mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 6000 und einer Funktionalität von mindestens 2,
- b) 2,5-Toluylendiisocyanat oder einem Gemisch isomerer Toluylen diisocyanate mit einem Anteil an 2,5-Toluylendiisocyanat von min destens 85% sowie
- c) mindestens einem niedermolekularen Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel mit mindestens zwei Hydroxylgruppen und einem mittleren Molekulargewicht von 18 bis 800,
2. Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Gießelastomeren gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die höhermolekularen Poly
hydroxyverbindungen a) gegebenenfalls mit einem Teil der niedermoleku
laren Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln c) zunächst mit 2,5-
Toluylendiisocyanat b) oder dem 2,5-Toluylendiisocyanat-reichen Toluylen
diisocyanat-Isomerengemisch nach dem Prepolymerisationsverfahren zu
einem Isocyanat-terminierten Prepolymer umsetzt und anschließend dieses
Prepolymer mit den restlichen Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungs
mitteln und/oder höhermolekularen Polyhydroxyverbindungen reagieren läßt.
3. Verwendung von Polyurethan-Gießelastomeren nach Anspruch 1 zur
Herstellung von mechanisch hoch belastbaren Formkörpern.
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |