DE19960378A1 - Einsatzfahrzeug, insbesondere Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeug - Google Patents
Einsatzfahrzeug, insbesondere Feuerwehr- oder RettungsfahrzeugInfo
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Abstract
Ein Einsatzfahrzeug, insbesondere ein Feuerwehr- oder Einsatzfahrzeug, weist eine von den lenkbaren Rädern unabhängige Wendeeinrichtung (2) mit einer Hubeinrichtung (3) zum Anheben des vorderen und/oder hinteren Fahrzeugbereiches und eine Positioniereinrichtung zum Wenden des angehobenen Einsatzfahrzeuges (1) um eine etwa vertikale Achse auf.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Einsatzfahrzeug, insbesondere
Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeug.
Einsatzfahrzeuge müssen häufig dort eingesetzt werden, wo beengte
Platzverhältnisse herrschen. Dies ist beispielsweise bei Unfällen
im Straßenverkehr der Fall, wo unbeteiligte Fahrzeuge eine
Zufahrtsgasse bilden müssen, durch die dann das Einsatzfahrzeug
Zufahr zu der Unglücksstelle hat.
Eine ähnliche Situation ergibt sich bei Unfällen in Tunnels, wo
zu den beengten Platzverhältnissen erschwerend hinzukommt, daß bei
Tunnelbränden die Sichtverhältnisse durch Rauchentwicklung extrem
ungünstig sein können und daß durch Hitzeentwicklung höchste Eile
bei der Rettung und/oder Brandbekämpfung geboten ist.
Wegen den vorerwähnten, beengten Platzverhältnissen müssen die
Einsatzfahrzeuge nach dem Einsatz und/oder der Rettung von Personen
möglichst schnell wieder über die gebildete Zufahrtsgasse den
Einsatzort verlassen. Dazu sind entweder umständliche und
zeitaufwendige Wendemanöver erforderlich oder aber, wenn die
Platzverhältnisse dies nicht zulassen, es muß durch die Zufahrtsgasse
bis zu einer Wendemöglichkeit rückwärts gefahren werden, was eine
erhöhte Geschicklichkeit erfordert und durch die verminderte
Fahrgeschwindigkeit Zeit kostet.
Unter extremen Bedingungen, wie sie zum Beispiel bei Tunnelbränden
auftreten, sind solche Wende- und/oder Rückwärtsfahrmanöver häufig
gar nicht durchführbar, so daß der Einsatz vergleichsweise frühzeitig
vor dem Auftreten solcher Umgebungsbedingungen, die ein Wende-
und/oder Rückwärtsfahrmanöver unmöglich machen, abgebrochen werden
muß. Die Folge davon ist ein uneffektiver Rettungseinsatz, durch
den die Gefahr besteht, daß Unfallbeteiligte nicht mehr gerettet
werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Einsatzfahrzeug zu
schaffen, daß auch in extremen Notsituationen unter beengten
Verhältnissen und/oder bei Rauch- und Hitzeentwicklung effektiv
eingesetzt werden kann. Insbesondere soll der Einsatz auch bei
Tunnelbränden möglich sein und dabei vor allem auch dann noch, wenn
durch starke Rauchentwicklung die Sicht extrem stark eingeschränkt
ist, so daß zumindest ein Wenderangieren oder Rückwärtsfahren des
Einsatzfahrzeuges nicht mehr möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das Einsatzfahrzeug
eine von den lenkbaren Rädern unabhängige Wendeeinrichtung mit einer
Hubeinrichtung zum Anheben des vorderen und/oder hinteren
Fahrzeugbereiches und eine Positioniereinrichtung zum Wenden des
angehobenen Einsatzfahrzeuges um eine etwa vertikale Achse aufweist.
Mit dieser Wendeeinrichtung kann das Fahrzeug praktisch auf der
Stelle gewendet werden. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit des
Einsatzes eines mit einer solchen Schnellwendeeinrichtung
ausgerüsteten Fahrzeugs dort, wo ein herkömmliches Wenden aus Platz-,
Sicht- oder Zeitgründen nicht durchführbar ist.
Insbesondere kann zum Beispiel bei einem Tunnelbrand der Einsatz
vor Ort über einen längeren Zeitraum als mit konventionellen
Einsatzfahrzeugen erfolgen, weil die gegenüber einem konventionellen
Wendevorgang oder einem Rückwärtsfahren eingesparte Zeit für den
eigentlichen Lösch- und/oder Rettungseinsatz zur Verfügung steht.
Da bei solchen Einsätzen häufig kurze Zeitabschnitte über Erfolg
oder Mißerfolg entscheiden, kann schon ein wenige Minuten längerer
Einsatz vor Ort für den Erfolg auschlaggebend sein.
Die Wendevorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Hubeinrichtung
und einer Positioniereinrichtung. Für den Wendevorgang, wobei der
Wendewinkel prinzipiell beliebig sein kann, in der Regel aber etwa
eine halbe Umdrehung beträgt, wird das Fahrzeug zumindest an einem
Ende angehoben und dann um die Auflagestelle am anderen Ende
gewendet.
Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, daß die Hubeinrichtung im Bereich
oder nahe des Fahrzeugschwerpunktes am Einsatzfahrzeug angeordnet
ist und daß als Positioniereinrichtung eine Drehvorrichtung
vorgesehen ist.
Bei dieser Ausführungsform ist der für die Wendebewegung notwendige
Freiraum vergleichsweise klein, weil im wesentlichen nur die über
die Breitenabmessungen hinausgehenden Längenüberstände des Fahrzeuges
berücksichtigt werden müssen.
Besonders günstig und platzsparend für die Wendebewegung ist es
dabei, wenn die Hubeinrichtung etwa in der Mitte der Längserstreckung
des Einsatzfahrzeugs angeordnet und wenn bedarfsweise eine sich
in Richtung zum Schwerpunkt des Einsatzfahrzeugs erstreckende,
bodenseitige Abstützverlängerung vorgesehen ist.
Die Abstützverlängerung ist dann vorgesehen, wenn die Mitte des
Fahrzeugs bezüglich seiner Längserstreckung nicht mit dem Schwerpunkt
übereinstimmt oder wenn während des Einsatzes mit einer größeren
Schwerpunktverlagerung gerechnet werden muß, beispielsweise durch
Entleeren von Löschmitteltanks.
Bedarfsweise kann bei einer etwa in der Fahrzeugmitte angebrachten
Wendeeinrichtung eine am vorderen und/oder hinteren Endbereich des
Fahrzeugs während der Hubbewegung und der Wendebewegung aktivierte
Stützeinrichtung vorgesehen sein.
Auch damit kann ein durch Schwerpunktverlagerung auftretendes
Kippmoment abgefangen werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform einer Wendeeinrichtung mit etwa
zentral am Fahrzeug angreifender Hubeinrichtung und Dreheinrichtung
sieht vor, daß die Hubeinrichtung und die Drehvorrichtung eine
Funktionseinheit bilden und daß eine höhenverstellbare Bodenplatte
mit einem mit der Hubeinrichtung verbundenen Trägerteil sowie einem
dazu relativ verdrehbaren, in Hubstellung am Boden aufliegenden
Drehteil vorgesehen ist.
Diese Wendeeinrichtung ist kompakt im Aufbau und läßt sich am
Einsatzfahrzeug im mittleren Bereich so anbringen, daß keine
Betriebsfunktionen behindert werden. Die höhenverstellbare
Bodenplatte ist in Ruhestellung nahe unterhalb des Chassis
positioniert und wird in die Hubstellung nach unten verfahren, bis
sie sich am Boden abstützt und dann das Fahrzeug angehoben wird.
Die Bodenplatte kann vorzugsweise rund ausgebildet sein, so daß
unabhängig von der Drehposition zwischen Fahrzeug und Bodenplatte
immer gleiche Platzverhältnisse vorhanden sind.
Die Hubeinrichtung kann einen zentralen oder vorzugsweise wenigstens
drei zueinander seitlich beabstandete Hubzylinder, insbesondere
mehrstufige Hydraulikzylinder aufweisen, die einerseits am
Fahrzeugchassi und andererseits an dem relativ zum Fahrzeugchassis
feststehenden Teil der Bodenplatte angreifen.
In der Regel sind Einsatzfahrzeuge mit einer Hydraulikanlage
ausgerüstet, so daß die Hubzylinder mit an diese Anlage angeschlossen
werden können und somit der Aufwand begrenzt bleibt.
Eine abgewandelte Ausführungsform sieht vor, dass die Drehvorrichtung
am Fahrzeugchassis oder dergleichen angebracht ist und dass von
dieser ausgehend, in Dreh- oder Wenderichtung verstellbare
Hubzylinder als Sützen vorgesehen sind, die sich mit ihren unteren
Enden in Hubstellung am Boden abstützen.
Diese Ausführungsform kann bei Platzverhältnissen, wo die
Dreheinrichtung direkt am Chassis angeordnet werden kann, eingesetzt
werden.
Eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wendeeinrichtung
sieht vor, daß die Wendeeinrichtung eine im vorderen oder hinteren
Bereich beabstandet zum Fahrzeugschwerpunkt am Einsatzfahrzeug
angeordnete Hubeinrichtung aufweist und daß als Positionierein
richtung an der Hubeinrichtung ein in Querrichtung zur Fahrzeuglängs
achse orientiertes, antreibbares Fahrwerk vorgesehen ist.
Mit dieser Wendeeinrichtung wird das Fahrzeug einseitig beispiels
weise am vorderen Ende angehoben, während das andere Ende mit den
Rädern am Boden bleibt. Die Räder bzw. die zugehörige(n) Achse bilden
in diesem Fall den Drehpunkt, um den das Fahrzeug gewendet wird.
Zweckmäßigerweise ist eine mit einer Bedieneinheit verbundene
Steuereinrichtung vorgesehen, die mit der Hubeinrichtung und der
Positioniereinrichtung in Steuerverbindung steht, wobei die
Steuereinrichtung zumindest mit der Fahrzeugbremsanlage und/oder
dem Fahrzeuggetriebe und/oder einer Achsenblockierung verbundene
Steuereingänge aufweist.
Für den Bediener wird dadurch das Durchführen eines Wendemanövers
wesentlich vereinfacht, da alle Vorbereitungsfunktionen von der
Steuereinrichtung übernommen werden. Prinzipiell genügt es,
beispielsweise den Wendewinkel vorzugeben und den Wendevorgang dann
auszulösen. Auch dies trägt mit dazu bei, daß ein Wendemanöver in
kürzester Zeit durchführbar ist und praktisch automatisch abläuft,
was in Streßsituationen Fehlbedienungen vermeidet.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren
wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch näher
erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Einsatzfahrzeuges mit einer in
Ruhestellung befindlichen Wendeeinrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Einsatzfahrzeuges ohne Auf
bauteile mit Darstellung einer am Fahrzeugchassis
angebrachten Wendeeinrichtung,
Fig. 3 ein Teilaufsicht eines Fahrzeugchassis mit daran
angebrachter, etwas schematisch dargestellter Wendeein
richtung,
Fig. 4 eine Detailansicht im Bereich eines Drehantriebes einer
zu einer Wendeeinrichtung gehörenden Bodenplatte,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Einsatzfahrzeuges mit am vorderen
Ende angebrachter Wendeeinrichtung und
Fig. 6 eine Vorderseitenansicht der in Fig. 5 gezeigten
Wendeeinrichtung.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Einsatzfahrzeug 1 gezeigt, daß als
Feuerwehrfahrzeug ausgebildet und für den Ersteinsatz vorgesehen
ist.
Das Einsatzfahrzeug 1 weist eine Wendeeinrichtung 2 auf, mittels
der das Fahrzeug insgesamt angehoben und dann um eine etwa vertikale
Achse A gewendet werden kann. Je nach den örtlichen Gegebenheiten
kann der Wendewinkel unterschiedlich gewählt werden. Bei einer
einseitigen Zufahr zum Einsatzort beträgt der Wendewinkel
zweckmäßigerweise etwa 180°, damit nach dem Einsatz das Fahrzeug
in Vorwärtsrichtung über die Zufahrtsstrecke auch wieder abfahren
kann. Wichtig ist dies insbesondere bei Einsätzen in Tunnels oder
ähnlichen Umgebungen.
Im Ausführungsbeispiel ist die Wendeeinrichtung 2 etwa mittig der
Längserstreckung des Fahrzeuges unter Berücksichtigung des
Schwerpunktes angeordnet. Zu beachten ist hierbei, daß dabei die
Schwerpunktlage bei ausgerüstetem Einsatzfahrzeug zugrundeliegt
und daß beispielsweise Löschmittelbehälter zweckmäßigerweise so
angeordnet sind, daß die Schwerpunktlage zumindest in etwa unabhängig
vom Befüllgrad beibehalten bleibt.
In dem in Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie bereits
vorerwähnt, die Wendeeinrichtung 2 im Bereich des Fahrzeugschwer
punktes am Einsatzfahrzeug angeordnet und weist eine Hubeinrichtung
3 (Fig. 2 und 3) sowie als Positioniereinrichtung eine Drehvor
richtung 4 auf. Im Ausführungsbeispiel sind für die Hubeinrichtung
3 vier seitlich zueinander beabstandete Hubzylinder 5 vorgesehen,
die insbesondere als mehrstufige Hydraulikzylinder ausgebildet sind.
Dadurch weisen sie in eingefahrener Ruhestellung eine geringe
Baulänge auf, so daß sie entsprechend wenig Platz beanspruchen,
andererseits aber genügend Hubweg zum Anheben des Einsatzfahrzeuges
zur Verfügung steht.
Fig. 1 zeigt gut, daß in dieser Ruhestellung nur eine Bodenplatte
6 über die unterseitige Kontur des Einsatzfahrzeuges vorsteht. Die
Hubzylinder 5 greifen mit einem Ende am Chassis 7 des Fahrzeuges
und mit ihren anderen, bodenseitigen Enden an der Bodenplatte 6
an. Diese Bodenplatte 6 weist ein mit der Hubeinrichtung, im
vorliegenden Fall mit den Hubzylindern 5 verbundenes Trägerteil
8 (vgl. Fig. 4) sowie ein dazu relativ verdrehbares, in Hubstellung
am Boden aufliegendes Drehteil 9 auf.
Wie in Fig. 4 erkennbar, weist das Trägerteil 8 einen äußeren
Drehkranz 10 auf, an dem innenseitig das bodenseitige Drehteil 9
über eine Wälzlagerung 11 drehbar gelagert ist. Das bodenseitige
Drehteil 9 trägt außenseitig einen damit verbundenen, innen
verzahnten Zahnkranz 12, der außenseitig einen Teil der Wälzlagerung
11 bildet.
An dem Trägerteil 8 ist ein Drehantrieb 13 angebracht, der
vorzugsweise als Hydraulikdrehantrieb ausgebildet ist. Dieser weist
ein mit dem innenverzahnten Zahnkranz 12 kämmendes Ritzel 14 auf.
Bei Drehung dieses Ritzels 14 erfolgt eine Drehbewegung des
bodenseitigen Drehteiles 9 relativ zu dem Trägerteil 8, das drehfest
über die Hubzylinder 5 mit dem Chassi 7 des Einsatzfahrzeuges
verbunden ist (Fig. 2 und 3).
Der Hydraulikdrehantrieb ist über Druckschläuche mit einem
Hydraulikkreis verbunden, so daß er die Hubbewegung der Bodenplatte
6 beim Ein- und Ausfahren der Wendeeinrichtung 2 mitmachen kann.
Bevorzugt weist das bodenseitige Drehteil 9 an seiner Unterseite
noch eine insbesondere mit Segmenten oder dergleichen Profilierungen
versehene Auflage beispielsweise aus Hartgummi auf, um Boden
unebenheiten ausgleichen zu können. Es besteht auch die Möglichkeit,
am Umfang dieses Drehteiles vorzugsweise drei, gegebenenfalls auch
mehr nach unten vorstehende Stützvorsprünge vorzusehen.
Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten können die einzelnen Hubzylinder
5 auch unterschiedlich weit ausgefahren werden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform einer
Wendeeinrichtung 2a für ein Einsatzfahrzeug 1, die im vorderen
Bereich beabstandet zum Fahrzeugschwerpunkt angeordnet ist. Mit
dieser Wendeeinrichtung 2a kann das Fahrzeug am vorderen Ende
angehoben werden und dann mit Hilfe eines an dieser Wendeeinrichtung
2a vorgesehenen, in Querrichtung zur Fahrzeuglenkachse orientierten
Fahrwerkes 15 um seine den Drehpunkt bildende Hinterachse 16 gewendet
werden.
Wie gut in Fig. 6 erkennbar, ist die Wendeeinrichtung 2a zwischen
einer strichliniert dargestellten Ruhestellung und einer bodennahen
Bereitschaftsstellung seitlich verschwenkbar am Fahrzeug angebracht.
In diesen beiden Stellungen sind jeweils Arretierungen 17
aktivierbar, um diese Positionen zu sichern.
Als Hubeinrichtung 3a ist ein vorzugsweise hydraulischer Hubzylinder
18 vorgesehen, mit dem das im Ausführungsbeispiel durch ein Laufrad
19 gebildete Fahrwerk 15 aus der bodennahen Bereitschaftsstellung
in Hubstellung gebracht werden kann, wo das Fahrzeug vorne angehoben
ist, so daß dessen Vorderräder vom Boden freikommen.
Die Schwenkvorrichtung zum Verschwenken der Wendeeinrichtung 2a
zwischen der Ruhestellung und der Bereitschaftsstellung kann einen
motorischen Antrieb aufweisen oder aber auch manuell betätigbar
sein.
Das Laufrad 19 ist, wie in Fig. 5 erkennbar, mit einem Hydraulikan
trieb 20 verbunden, mittels dem es angetrieben wird und in
Hubstellung dann das Einsatzfahrzeug 1 wenden kann.
Bedarfsweise kann die Wendeeinrichtung 2a auch am hinteren Endbereich
des Einsatzfahrzeuges angebracht werden, so daß in diesem Fall das
Fahrzeug um seine am Boden bleibende Vorderräder mit dem hinteren
Bereich herumgeschwenkt und gewendet wird.
Durch die seitlich zwischen der Ruhestellung und der Bereitschafts
stellung verschwenkbare Wendeeinrichtung 2a ist nur noch ein
vergleichsweise kurzer Hubweg für das Anheben des Fahrzeuges
erforderlich, so daß in diesem Fall ein Einfach-Hubzylinder 18
genügt.
Bei der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten, etwa in der Fahrzeugmitte
angebrachten Wendeeinrichtung 2 können zusätzlich am vorderen
und/oder hinteren Ende des Fahrzeuges Stützeinrichtungen vorgesehen
sein, die prinzipiell vergleichbar mit der in Fig. 5 und 6 gezeigten
Wendeeinrichtung 2a angeordnet bzw. aufgebaut sein können. In
Abweichung dazu ist es bei solchen Stützeinrichtungen jedoch
zweckmäßig, einen pneumatischen Hubzylinder vorzusehen, der in der
Lage ist, die wesentlich geringeren Stützkräfte aufzubringen und
der gleichzeitig auch ein Federelement bildet.
Eine Stützeinrichtung ist insbesondere dann vorgesehen, wenn
einsatzbedingt mit größeren Schwerpunktverlagerungen zu rechnen
ist. Wird nur eine Stützeinrichtung vorgesehen, so ist diese an
dem Ende des Fahrzeuges angeordnet, zu dem eine Schwerpunkt
verlagerung erfolgt. Die Stützeinrichtung hat ebenfalls, wie die
Wendeeinrichtung 2a ein Fahrwerk mit einem quer zur Längsrichtung
des Fahrzeuges orientierten Laufrad, das in der Regel nicht
angetrieben sein muß. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dieses
Fahrwerk mit einem Antrieb zu versehen um die Dreh-Wendebewegung
zu unterstützen oder auszuführen, wenn die zentrale Wendeeinrichtung
2 keinen eigenen Drehantrieb aufweist.
Um den Hubweg der Wendeeinrichtung 2, 2a zum vollständigen oder
einseitigen Anheben des Einsatzfahrzeuges 1 möglichst klein zu
halten, kann eine Achsenblockierung zum Festlegen der Fahrzeugachsen
in einer Einfederstellung vorgesehen sein. Somit muß nicht das
Fahrzeug über mehr als den Ausfederweg des Fahrgestelles angehoben
werden, sondern es genügt ein vergleichsweise geringer Hubweg, durch
den die Räder ein Stück weit, zum Beispiel etwa 30 cm vom Boden
abgehoben sind.
Sowohl die Wendevorrichtung 2 gemäß Fig. 1 bis 4 als auch die
Wendeeinrichtung 2a gemäß Fig. 5 und 6 können als komplette Baugruppe
oder Montageeinheit zum Nachrüsten ausgebildet sein, so daß auch
vorhandene Einsatzfahrzeuge mit einer solchen Wendeeinrichtung
versehen werden können.
Die Bedienung der Wendeeinrichtung 2, 2a erfolgt zweckmäßigerweise
von der Fahrerkabine aus, in der eine entsprechende Bedieneinheit
montiert ist. Diese kann beispielsweise Drucktasten für Anheben
und Absenken sowie einen Drehschalter für die Wendebewegung nach
links oder rechts aufweisen. Die Bedieneinheit ist mit einer
Steuereinrichtung verbunden, durch die vor dem Anheben und Wenden
des Fahrzeuges Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden, die durch
die Steuerung automatisch ablaufen. Dies betrifft insbesondere die
Fahrzeugbremsanlage, das Getriebe und die Achsenblockierung. Da
diese Sicherheits-Vorkehrungen automatisch von der Steuereinrichtung
durchgeführt werden, vereinfacht sich die Bedienung erheblich und
es werden insbesondere auch Fehlbedienungen vermieden.
Die Bedieneinheit kann auch als Fernbedienung, gegebenenfalls als
drahtlose Fernbedienung ausgebildet sein, so daß auch eine Steuerung
von außerhalb des Fahrzeuges möglich ist.
Claims (17)
1. Einsatzfahrzeug, insbesondere Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzfahrzeug (1) eine von
den lenkbaren Rädern unabhängige Wendeeinrichtung (2, 2a) mit
einer Hubeinrichtung (3, 3a) zum Anheben des vorderen und/oder
hinteren Fahrzeugbereiches und eine Positioniereinrichtung
zum Wenden des angehobenen Einsatzfahrzeuges um eine etwa
vertikale Achse (A) aufweist.
2. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hubeinrichtung (3) im Bereich des Fahrzeugschwerpunktes
am Einsatzfahrzeug (1) angeordnet ist und dass als Positionier
einrichtung eine Drehvorrichtung (4) vorgesehen ist.
3. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubeinrichtung (3) etwa in der Mitte der Längser
streckung des Einsatzfahrzeugs (1) angeordnet ist und dass
bedarfsweise eine sich in Richtung zum Schwerpunkt des
Einsatzfahrzeugs erstreckende, bodenseitige Abstützverlängerung
vorgesehen ist.
4. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (3) und die Drehvor
richtung (4) eine Funktionseinheit bilden, und dass eine
höhenverstellbare Bodenplatte (6) mit einem mit der Hubein
richtung verbundenen Trägerteil (8) sowie einem dazu relativ
verdrehbaren, in Hubstellung am Boden aufliegenden Drehteil
(9) vorgesehen ist.
5. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerteil (8) der vorzugsweise runden Bodenplatte (6)
am Außenumfang einen Drehkranz (10) mit innenseitiger Lagerung
für das einen vorzugsweise innenverzahnten Zahnkranz (12)
aufweisende, bodenseitige Drehteil (9) aufweist.
6. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung (4) einen an dem
Drehteil (9) der höhenverstellbaren Bodenplatte (6) an
greifenden Drehantrieb, vorzugsweise einen Hydraulikdrehantrieb
aufweist und dass der Drehantrieb insbesondere eine integrierte
Bremse zum Stoppen der Drehbewegung aufweist.
7. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (3) einen zentralen
oder vorzugsweise wenigstens drei zueinander seitlich
beabstandete Hubzylinder (5), insbesondere mehrstufige
Hydraulikzylinder aufweist, die einerseits am Fahrzeugchassis
(7) und andererseits an der Bodenplatte (6) angreifen.
8. Einsatzfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung (4) am Fahrzeugchassis
(7) oder dergleichen angebracht ist und dass von dieser
ausgehend, in Dreh- oder Wenderichtung verstellbare Hubzylinder
als Sützen vorgesehen sind, die sich mit ihren unteren Enden
in Hubstellung am Boden abstützen.
9. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einer etwa in der Fahrzeugmitte
angebrachten Wendeeinrichtung (2) eine am vorderen und/oder
hinteren Endbereich des Fahrzeugs während der Hubbewegung und
der Wendebewegung aktivierte Stützeinrichtung vorgesehen ist.
10. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die ein- und ausfahrbare(n) Stützeinrichtung(en) einen
vorzugsweise pneumatischen, gleichzeitig ein Federelement
bildenden Hubzylinder aufweist, an dessen unterem Ende ein
in Wendeumfangsrichtung orientiertes Laufrad angebracht ist.
11. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wendeeinrichtung (2a) eine im vorderen oder hinteren
Bereich beabstandet zum Fahrzeugschwerpunkt am Einsatzfahrzeug
angeordnete Hubeinrichtung aufweist und dass als Positionier
einrichtung an der Hubeinrichtung ein in Querrichtung zur
Fahrzeuglängsachse orientiertes, antreibbares Fahrwerk (15)
vorgesehen ist.
12. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wendeeinrichtung(2a)zwischen einer Ruhestellung und einer
bodennahen Bereitschaftsstellung seitlich verschwenkbar am
Fahrzeug angebracht ist und dass sie einen Hubzylinder (18)
zum Verstellen des vorzugsweise durch ein Laufrad (19)
gebildeten Fahrwerks von der Bereitschaftsstellung in
Hubstellung aufweist.
13. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Achsenblockierung zum Festlegen der
Fahrzeugachse(n) in einer Einfederstellung vorgesehen ist.
14. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung für eine
Wendebewegung zwischen etwa einer viertel Umdrehung und etwa
einer dreiviertel Umdrehung, vorzugsweise um etwa eine halbe
Umdrehung ausgebildet ist.
15. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass eine mit einer Bedieneinheit verbundene
Steuereinrichtung vorgesehen ist, die mit der Hubeinrichtung
und der Positioniereinrichtung in Steuerverbindung steht und
dass die Steuereinrichtung zumindest mit der Fahrzeugbrems
anlage und/oder dem Fahrzeuggetriebe und/oder der Achsen
blockierung verbundene Steuereingänge aufweist.
16. Einsatzfahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bedieneinheit als Fernbedienung, gegebenenfalls als
drahtlose Fernbedienung ausgebildet ist.
17. Einsatzfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass die Wendeeinrichtung (2, 2a) mit ihrer
Hubeinrichtung und der Positioniereinrichtung als Baugruppe
oder Montageeinheit zum Nachrüsten vorhandener Einsatzfahrzeuge
ausgebildet ist.
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