DE19959706B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des Bremsmomentes eines Bremskraftreglers an wenigstens einem Rad eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Regelung des Bremsmomentes eines Bremskraftreglers an wenigstens einem Rad eines Kraftfahrzeugs, wobei eine Hydraulikpumpe (1) in einem Hydraulikkreislauf einen Bremsdruck für einen Radbremszylinder (3) aufbaut und wobei ein Regler (5) wenigstens ein Ventil (2) derart an steuert, daß durch Öffnen und Schließen der Bremsdruck in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit oder dem Schlupf des entsprechenden Rades geregelt wird, wobei der Regler (5) die Ansteuerzeit für das Ventil (2) in Abhängigkeit von dem Druck in der Leitung, der vor dem Regelbeginn ansteht, und der Drehzahl der Hydraulikpumpe (1) berechnet, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der Leitung durch den Nachlauf der Hydraulikpumpe (1) nach Abschalten der Ansteuerung bestimmt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
- Aus der
DE 39 23 599 C2 ist schon ein Verfahren zur Bestimmung der Bremskraft an einem Rad eines Fahrzeugs bekannt, wobei die Radgeschwindigkeit und der Bremsdruck gemessen werden. Aus diesen Meßgrößen wird mit Hilfe eines Parameterschätzverfahrens ein neuer Parameter für die Bremskraft an dem Rad bestimmt. - Die
DE 196 51 154 A1 schlägt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage vor, bei welcher aus dem Nachlaufverhalten einer durch einen elektrischen Motor gesteuerten, ein- und ausschaltbaren Pumpe die Temperatur der Bremsanlage, Spannungsschwankungen und/oder Exemplarstreuungen erfasst werden. - Bei dem Bremsschlupfregler gemäß der
DE 37 31 075 A1 wird die Differenz zwischen einem zulässigen Bremsschlupf und dem tatsächlichen Bremsschlupf ermittelt. Aus dieser Differenz ermittelt ein Regelverstärker Ansteuerzeiten für eine Steuereinheit, die den Bremsdruck regelt. Die Regelung wird zeitweise für kurze Zeiträume unterbrochen und nach Aktualisierung der gemessenen Parameter erneut berechnet. Es hat sich dabei herausgestellt, daß bei der Berechnung der Ansteuerzeiten für das Druckventil nicht berücksichtigt wurde, ob die Hydraulikpumpe nach Abschalten des Ansteuersignals noch im Betrieb ist oder vollständig stillsteht. Denn wenn die Hydraulikpumpe noch im Betrieb ist, ist ein erhöhter Anfangsdruck im Leitungssystem vorhanden, der sich auf die Ansteuerzeiten für das Ventil auswirkt. - Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtung zur Regelung des Bremsmomentes eines Bremskraftreglers gemäß den nebengeordneten Ansprüchen 1 und 7 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Ansteuerzeiten für das Ventil eines Radbremszylinders in Abhängigkeit von dem tatsächlichen Druck in der Leitung berechnet werden kann, der vor dem Regelbeginn ansteht. Besonders vorteilhaft ist, daß der Stillstand des Elektromotors der Hydraulikpumpe durch eine einfache Messung der induzierten Spannung erfaßt werden kann. Besonders vorteilhaft ist, daß ohne zusätzlichen Sensor der Druck in der Leitung durch den Nachlauf der Hydraulikpumpe nach Abschalten des Ansteuersignals bestimmt wird.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Dies erfolgt vorteilhaft durch die Messung der induzierten Spannung (EMK) an der Feldwicklung des Pumpenmotors.
- Zur Bestimmung des Stillstandes der Hydraulikpumpe geht man vorteilhaft dabei davon aus, daß der Druck im Hydrauliksystem weitgehend abgefallen ist, wenn die gemessene Spannung unter einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Dadurch wird verhindert, daß die Wartezeiten bis zum Stillstand der Hydraulikpumpe unverhältnismäßig lang werden. Auch gelingt es auf diese Weise, ohne allzu große Zeitabstände den Bremsdruck im System pulsweise zu erhöhen. Das führt vorteilhaft dazu, daß das Rad mit einem kontrollierten Schlupf gebremst wird und so optimale Verzögerungswerte des Fahrzeugs erreicht werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in den Figuren näher erläutert.
1 zeigt ein Blockschaltbild, die2a bis2f zeigen Diagramme mit Regelkurven und3 zeigt ein Flußdiagramm. -
1 zeigt ein Blockschaltbild in vereinfachter Ausführung mit einer Hydraulikpumpe1 , die von einem elektrisch angetriebenen Pumpenmotor PM angetrieben wird. Auf der Hydraulikseite ist die Hydraulikpumpe mit einem Vorratsbehälter4 verbunden, in dem ein angemessener Vorrat an Hydrauliköl gespeichert ist. Ausgangsseitig ist die Hydraulikpumpe1 über ein Ventil2 mit einem Radbremszylinder3 verbunden. In1 sind zum Verständnis die Hydraulikleitungen mit eifern Doppelstrich gekennzeichnet. Selbstverständlich ist diese Schema alternativ auch für druckluftbetriebene Bremsen anwendbar. - Auf der elektrischen Seite ist an dem Pumpenmotor PM ein Spannungsmesser
7 angeschlossen, der die induzierte Spannung (EMK) des Pumpenmotors PM mißt und diesen Wert an eine Steuerung5 weitergibt. Die Steuerung5 ist des weiteren mit einem Geschwindigkeitssensor6 verbunden, der beispielsweise die Geschwindigkeit des betreffenden Rades erfaßt. Nicht eingezeichnet in1 ist die Druckerfassung für den momentanen Druck in der Hydraulikleitung Pist. Selbstverständlich können anstelle des Spannungsmeßers7 bzw. des Geschwindigkeitssensors6 die entsprechenden Signale einer bereits vorhandenen Vorrichtung entnommen werden. Diese Ein richtungen sind per se bekannt und müssen nicht näher erläutert werden. - Die Steuerung
5 berechnet aus den gemessenen Daten die Ansteuerzeiten für das Ventil2 und bestimmt den Zeitpunkt, wann der Pumpenmotor PM der Hydraulikpumpe zum Aufbau des Druckes ein- bzw. ausgeschaltet werden soll. Im nachfolgenden wird die Funktionweise anhand der2 und3 näher erläutert. - Bei der Regelung des Bremsmomentes wird der Bremsdruck in dem Radbremszylinder
3 beispielsweise durch konstante Druckstufen eingestellt. Das geschieht dadurch, daß das Ventil2 mit einzelnen Pulsen betätigt wird, bis der Solldruck erreicht ist. Bei der Einstellung von konstanten Druckstufen hängen die Ansteuerzeiten für das Ventil2 davon ab, ob die Hydraulikpumpe1 zu Beginn des Regelzyklus bereits läuft oder ob sie erst anlaufen muß, d. h., ob der Druckaufbau von 0 bis zum vorgesehenen Wert erfolgt ist. In diesem Fall werden die ersten Ventilansteuerimpulse mit einem anderen Zeitverhältnis berechnet, als nach dem Anlauf der Hydraulikpumpe1 innerhalb der Druckregelung. - Ein ähnliches Problem entsteht, wenn am Ende der Regelung die Pumpe ausgeschaltet wird. Durch die Trägheit bleibt die Hydraulikpumpe
1 nicht sofort stehen, sondern hat noch einen gewissen zeitlichen Nachlauf, wodurch der Druck in der Hydraulikleitung weiterhin aufrechterhalten wird. Erfolgt innerhalb der Zeitspanne, vom Abschalten der Hydraulikpumpe1 bis zum tatsächlichen Stillstand des Pumpenmotors ein erneuter Impuls zur Ansteuerung des Ventils2 , dann ist zu diesem Zeitpunkt der Druck in der Hydraulikleitung noch nicht abgefallen, so daß die Impulszeit verkürzt werden muß. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, den tatsächlichen Stillstand der Hydraulikpumpe1 zu erfassen. Dieses erfolgt mit dem Spannungsmesser7 , der die EMK-Spannung am Pumpenmotor PM mißt. Sinkt diese Spannung unter einen vorgegebenen Schwellwert uPM, dann kann davon ausgegangen werden, daß der Pumpenmotor steht, und der Druck abgebaut ist. - Die
2a bis2f zeigen verschiedene Diagramme mit Kurven, die im einzelnen nachfolgend erläutert werden. Die X-Achse entspricht dabei der Zeit-Achse t und auf der Y-Achse sind die gemessenen bzw. berechneten Parameter aufgetragen. In2a entspricht die Y-Achse der Radgeschwindikkeit Vrad. Die nach oben ausgewölbte Kurve entspricht beispielhaft dem Geschwindigkeitsverlauf eines Antriebsrades, das einen entsprechenden Schlupf aufweist. Im Vergleich dazu, stellt die untere Kurve die Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. die Geschwindigkeit eines nicht angetriebenen Rades ohne Schlupf dar. Die gestrichelte Kurve symbolisiert den Mittelwert der Geschwindigkeit für das Antriebsrad. - In.
2b ist nun die positive Regelabweichung der Geschwindigkeit δV dargestellt, die sich aus dem Geschwindigkeitsverlauf des Antriebsrades mit dem Mittelwert gemäß der2a ergibt. Die positive Regelabweichung bedeutet dabei, daß eine Beschleunigung vorliegt. -
2c zeigt den Verlauf einer Druckkurve für den Solldruck Psoll, die im Anstieg und Ablauf stufenweise moduliert wurde.2d zeigt ein von der Steuerung5 berechnetes Ansteuersignal für den Pumpenmotor PM, das zum Zeitpunkt t1 den Pumpenmotor PM einschaltet und zum Zeitpunkt t2 den Pumpenmotor ausschaltet. In2e ist der entsprechende Verlauf der Pumpenspannung uPM aufgetragen. Die Pumpenspannung uPM steigt zunächst im Zeitpunkt t1 exponentiell an, wird in einem vorgegebenen Spannungsniveau konstant gehalten und zum Zeitpunkt t2 ausgeschaltet. Dadurch ergibt sich ein Spannungsabfall, der zum Zeitpunkt t3 den Wert VX erreicht. Un terhalb dieses Schwellwertes VX wird angenommen, daß der Pumpenmotor zum Stillstand gekommen ist. - Gemäß der
2f ist die Regeldauer t1 bis t3 dargestellt. Diese Regelzeit ist größer als bis zum Zeitpunkt t2, wenn das Ansteuersignal für den Pumpenmotor PM abgeschaltet wird. - Anhand des Flußdiagrammes der
3 wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der Vorrichtung näher erläutert. Zunächst wird in Position31 aus den zugeführten Signalen für den Istdruck Pist, der Radgeschwindigkeit Vrad und dem Motormoment Mmot der Solldruck Psoll berechnet. Gemäß des Ausführungsbeispiels erfolgt die Berechnung für den Solldruck in Druckstufen. Ein anderer Kurvenverlauf ist ebenfalls denkbar. Die Druckwerte sowie die gemessene Pumpenspannung UPM werden dem Regler5 zugeführt. Aufgrund eines Vergleichs zwischen dem Solldruck Psoll und dem Istdruck Pist entscheidet der Regler5 in Position32 , ob ein Druckaufbau erforderlich ist. Falls dies der Fall ist, wird in Position33 geprüft, ob die Regelung bereits aktiv ist. Dieses wird daran erkannt, ob gemäß der2f der Regelspeicher gesetzt ist. Ist dies der Fall, erfolgt gemäß Position34 ein Druckaufbau mit stehender Pumpe. Ist dagegen der Regelspeicher nicht gesetzt, erfolgt in Position35 der Druckaufbau mit laufender Hydraulikpumpe. - War dagegen in Position
32 kein Druckaufbau erforderlich, dann wird in Position36 geprüft, ob ein Druckabbau erfolgen soll. Ist dies nicht der Fall (Position40 ) dann wird der Druck gehalten. Ist dagegeben ein Druckabbau erforderlich, dann wird in Position37 geprüft, ob der Druckabbau beendet ist. Ist dies nicht der Fall, erfolgt in Position41 der Druckabbau. War der Druckabbau jedoch nicht beendet, d. h., nach dem Abschalten des Ansteuersignales für den Pumpenmotor PM wird nun geprüft, ob die Pumpenspannung uPM den vorgege benen Wert VX unterschreitet. Ist dies der Fall, dann wird angenommen, daß die Pumpe steht (Position42 ). Ist dagegen die Pumpenspannung uPM noch größer als VX, dann wird die Regelung beendet und der Regelspeicher gemäß2f zurückgesetzt. - In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, den Druck vorzugsweise vor dem Ventil zu messen oder aus der Drehzahl der Hydraulikpumpe zu schätzen. Vorzugsweise wird die Pumpendrehzahl bei jedem Rechenzyklus bestimmt.
Claims (7)
- Verfahren zur Regelung des Bremsmomentes eines Bremskraftreglers an wenigstens einem Rad eines Kraftfahrzeugs, wobei eine Hydraulikpumpe (
1 ) in einem Hydraulikkreislauf einen Bremsdruck für einen Radbremszylinder (3 ) aufbaut und wobei ein Regler (5 ) wenigstens ein Ventil (2 ) derart an steuert, daß durch Öffnen und Schließen der Bremsdruck in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit oder dem Schlupf des entsprechenden Rades geregelt wird, wobei der Regler (5 ) die Ansteuerzeit für das Ventil (2 ) in Abhängigkeit von dem Druck in der Leitung, der vor dem Regelbeginn ansteht, und der Drehzahl der Hydraulikpumpe (1 ) berechnet, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der Leitung durch den Nachlauf der Hydraulikpumpe (1 ) nach Abschalten der Ansteuerung bestimmt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Hydraulikpumpe (
1 ) durch Messung der induzierten Spannung (uPM) am Pumpenmotor (PM) bestimmt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stillstand der Hydraulikpumpe dann erkannt wird, wenn die gemessene Spannung einen vorgegebenen Grenzwert (VX) unterschreitet.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenstillstand der Hydraulikpumpe (
1 ) bei jedem Rechenzyklus bestimmt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpendrehzahl der Hydraulikpumpe bei jedem Rechenzyklus bestimmt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck vor dem Ventil aus der Pumpendrehzahl geschätzt wird.
- Vorrichtung zur Regelung des Bremsmomentes für ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Hydraulikpumpe (
1 ) mit wenigstens einem Ventil (2 ), einem Regler (5 ) und einem Geschwindkeitssensor (6 ), dadurch gekennzeichnet, daß ein Spannungsmesser (7 ) die induzierte Spannung am Pumpenmotor (PM) mißt und diese dem Regler (5 ) zuführt, und daß der Regler (5 ) so ausgebildet ist, durch Vergleich der gemessenen Spannung mit einem vorgegebenen Grenzwert (VX) den Stillstand des Pumpenmotors (PM) zu erkennen.
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DE19736997A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung des Lüftspiels an einer Radbremse |
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Date | Code | Title | Description |
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