DE19959627C2 - Handbetätigte Presse mit Not-Entriegelungsknopf - Google Patents
Handbetätigte Presse mit Not-EntriegelungsknopfInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine handbetätigte Presse
mit einem manuell verschwenkbaren Betätigungshebel für Preß-
und Rückhub der Presse sowie einer mechanischen Rückhubsperre,
die den Rückhub erst bei Erreichen eines unteren Endpunktes des
Preßhubes freigibt, wobei die Rückhubsperre eine drehfest mit
dem Betätigungshebel verbundene Kurvenscheibe umfaßt, in der
eine nutartige Steuerkurve angeordnet ist, in die ein feder
belasteter Rastbolzen eingreift, für den in der Steuerkurve zu
mindest ein Rastvorsprung angeordnet ist, so daß der Rastbolzen
die Steuerkurve nur in einer Betriebsrichtung durchlaufen kann,
wobei von außen eine Öffnung in die Steuerkurve führt.
Eine derartige handbetätigte Presse ist aus der EP 0 622 175 B1
bekannt.
Derartige handbetätigte Pressen, die vorwiegend in der Akkord
arbeit angewendet werden, erfordern einen Kraftaufwand, der zum
Ende des Preßhubes hin zunimmt. Die Bedienungspersonen neigen
daher dazu, den Arbeits- bzw. Preßhub nur unvollständig durch
zuführen und den Entspannungs- oder Rückhub bereits vor Errei
chen des vorgesehenen unteren Tot- oder Endpunktes des Pressen
stößels einzuleiten. Dies führt infolge des nicht exakt abge
schlossenen Arbeitsvorganges zu Ausschuß oder zumindest zu min
derwertiger Qualität der gepreßten Gegenstände.
Um dies zu verhindern, weist die bekannte Presse eine mechani
sche Rückhubsperre auf, die eine Kurvenscheibe mit einer nut
artigen Steuerkurve umfaßt, in die ein federbelasteter Rast
bolzen eingreift. Die Steuerkurve besteht aus mehreren Ab
schnitten, von denen zwei in Umfangsrichtung, der dritte im we
sentlichen radial nach innen und der vierte radial nach außen
und umfänglich zurück zu dem ersten Abschnitt führt. Zwischen
dem ersten und dem zweiten Abschnitt ist ein Rastvorsprung vor
gesehen, den der Rastbolzen nur in Richtung von dem ersten zu
dem zweiten Abschnitt überwinden kann.
Der Rastbolzen selbst ist in axialer Richtung federbelastet an
einem Kulissenstein gelagert, der wiederum federbelastet in ra
dialer Richtung bewegbar ist.
Im Verlauf des Arbeitshubes der Presse läuft der Rastbolzen auf
dem Nutengrund zunächst von dem ersten in den zweiten
Abschnitt. Ist der zweite Abschnitt erreicht, so kann die Be
dienungsperson den Betätigungshebel nicht wieder nach oben be
wegen, da der Rastbolzen dann gegen den Rastvorsprung stößt und
eine weitere Bewegung der mit dem Betätigungshebel drehfest
verbundenen Kurvenscheibe verhindert. Erst bei weiterer Bewe
gung der Kurvenscheibe in Betriebsrichtung und damit des Betä
tigungshebels nach unten gelangt der Rastbolzen in den dritten
Kurvenbereich und wird dort zusammen mit dem Kulissenstein ra
dial nach innen bewegt. Jetzt ist der Rückhub möglich, der
Rastbolzen läuft dabei in dem vierten Kurvenabschnitt umfäng
lich zurück und radial nach außen, bis er wieder den ersten
Kurvenabschnitt erreicht.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der Preßhub zunächst
vollständig ausgeführt wird, bevor der Rückhub eingeleitet wer
den kann.
Aufgrund von fehlerhafter Anordnung der zu verpressenden Werk
stücke und/oder aufgrund von fehlerhaften Werkstücktoleranzen
kommt es jedoch immer wieder vor, daß der Preßhub nicht voll
ständig ausgeführt werden kann, aufgrund der Abmaße und/oder
der Anordnung der Werkstücke ist ein Erreichen des unteren End
punktes des Preßhubes nicht möglich. Um jetzt die Entnahme die
ses defekten Werkstückes zu ermöglichen, ist in der Steuerkurve
von außen zugänglich ein gebogener Schlitz vorgesehen, der den
zweiten und dritten Abschnitt der Steuerkurve zugänglich macht.
Wenn sich die Presse auf die beschriebene Weise "verklemmt"
hat, kann mit einem dünnen Gegenstand von außen durch den
Schlitz hindurch der Rastbolzen axial zurückgedrückt werden, so
daß die Steuerkurve bereits jetzt zurückgedreht werden kann,
der Rastbolzen läuft entgegen der Betriebsrichtung in der Steu
erkurve.
Obwohl durch diese Anordnung sowohl eine effiziente Rückhub
sperre bereitgestellt wird, als auch eine Entriegelung im Feh
lerfalle möglich ist, weist die bekannte Rückhubsperre dennoch
eine ganze Reihe von Nachteilen auf, die mit der Entriegelung
im Fehlerfall zusammenhängen.
Zum einen ist nämlich von Nachteil, daß in dem Nutengrund der
Steuerkurve ein relativ großer Schlitz vorgesehen ist, durch
den von außen Schmutz in die Rückhubsperre, insbesondere in die
Steuerkurve, eindringen kann. Auf diese Weise ist es möglich,
daß die Steuerkurve so weit mit Schmutz, Spänen etc. zugesetzt
wird, daß der Rastbolzen den Rastvorsprung auch entgegen der
Betriebsrichtung überwinden kann.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Entriegelung des
Rastbolzens durch den dünnen Gegenstand relativ kompliziert
ist, es kommt z. B. immer wieder vor, daß der Gegenstand von dem
Rastbolzen abgleitet, bevor dieser den Rastvorsprung überwunden
hat, so daß der Entriegelungsvorgang mehrfach wiederholt werden
muß, bevor er erfolgreich ist. Dies ist insbesondere dann von
Nachteil, wenn der Gegenstand und/oder der Rastbolzen öl-
verschmiert sind. Derart langwierige Entriegelungsvorgänge sind
insbesondere im Zusammenhang mit Akkordarbeit nicht sinnvoll.
Besonders problematisch ist die Art der gewählten Entriegelung
jedoch in dem Fall, daß eine Bedienungsperson aufgrund einer
Unachtsamkeit mit Finger, Hand oder sonstiger Haut zwischen den
Pressenstößel und das zu bearbeitende Werkstück gerät, denn bei
Ausführung des Preßhubes verklemmt sich die Haut dann, was zu
schweren Verletzungen führen kann. Gerade in einer solchen Not
situation ist die bei der bekannten Presse vorgesehene Entrie
gelungsmöglichkeit sehr nachteilig, denn es hat sich herausge
stellt, daß die Bedienungsperson häufig nicht die Geduld auf
bringt, mit dem kleinen Gegenstand in dem Schlitz nach dem
Rastbolzen zu suchen, um diesen zu entriegeln. In ihrer Not
zieht die Bedienungsperson dann die Hand häufig ruckartig aus
der Presse, was zu den erwähnten schweren Verletzungen führen
kann.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, die eingangs erwähnte Presse derart weiterzubilden, daß
die Rückhubsperre bei konstruktiv einfachem Aufbau leichter zu
entriegeln ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei der eingangs erwähnten
handbetätigten Presse dadurch gelöst, daß an jedem Rast
vorsprung eine Öffnung vorgesehen ist, in der ein von außen be
tätigbarer Entriegelungsstift sitzt, über den der Rastbolzen
axial außer Eingriff mit dem Rastvorsprung bringbar ist, so daß
er die Steuerkurve auch entgegen der Betriebsrichtung durchlau
fen kann.
Bei dieser Maßnahme ist vor allem von Vorteil, daß außen an der
Kurvenscheibe ein Entriegelungsstift hervorragt, der jederzeit
zugänglich ist, ohne daß er zunächst eingeführt werden muß. Da
durch, daß der Entriegelungsstift im Bereich des Rastvorsprungs
angeordnet ist, trifft er jedesmal auf den in Anlage mit dem
Rastvorsprung befindlichen Rastbolzen.
Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt,
daß eine schlitzartige Öffnung in dem Nutengrund der Steuer
kurve nicht zwingend erforderlich ist, es reicht eine den Ent
riegelungsstift aufnehmende Bohrung im Bereich des Rast
vorsprunges aus, denn bei einem wie oben beschriebenen Fehler
befindet sich der Rastbolzen sowieso in Anlage mit dem Rast
vorsprung, weil die Bedienungsperson den Betätigungshebel so
fort nach oben zurückführt. Dies macht sich durch einen An
schlag beim Bewegen des Betätigungshebels bemerkbar, woraufhin
die Bedienungsperson dann lediglich noch den Entriegelungsstift
axial nach innen drücken muß, der Rastbolzen wird auf jeden
Fall getroffen, ein Abrutschen ist ebenfalls nicht zu befürch
ten.
Wenn die Öffnung lediglich eine kreisförmige, den Entriege
lungsstift genau aufnehmende Öffnung ist, ist als weiterer Vor
teil mit dieser Konstruktion die Vermeidung des Schmutzeintra
ges verbunden, die Steuerkurve selbst ist nämlich von außen
nicht mehr zugänglich, denn die Öffnung wird durch den Entrie
gelungsstift verschlossen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift
federbelastet ist.
Hier ist von Vorteil, daß der Entriegelungsstift in seine Aus
gangsposition zurückgeht, wenn er von der Bedienungsperson wie
der freigegeben wurde, nachdem der Rastbolzen den Rastvorsprung
entgegen der Betriebsrichtung überwunden hat.
Insgesamt ist es noch bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift
achsparallel zu dem Rastbolzen angeordnet ist.
Hier ist von Vorteil, daß der geringste Kraftaufwand erforder
lich ist, um den Rastbolzen axial aus der Steuerkurve herauszu
drücken.
Insgesamt ist es bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift mit
einem Not-Betätigungsknopf verbunden ist, der vorzugsweise
axial verschieblich an der Kurvenscheibe angeordnet ist und
weiter vorzugsweise auf einer von außen an der Kurvenscheibe
befestigten Führungshülse sitzt, die vorzugsweise mit einem
Kragen versehen ist, der einer Schulter an dem Not-Betätigungs
knopf zugeordnet ist.
Bei dieser Maßnahme ist von Vorteil, daß zwar ein relativ dün
ner Entriegelungsstift in die Kurvenscheibe hineinragen kann,
daß der Entriegelungsstift außen jedoch mit einem relativ gro
ßen Not-Betätigungsknopf verbunden ist, auf den die Bedienungs
person im Fehlerfalle lediglich unkontrolliert drücken muß. Be
denkt man, daß die handbetätigten Pressen häufig mit einer
Rückholfeder verbunden sind, die den Pressenstößel nach oben
zieht, so ergeben sich besondere Vorteile bei in die Presse
eingeklemmten Körperteilen. Die Bedienungsperson läßt dann vor
Schreck sofort den Betätigungshebel los, woraufhin der Pressen
stößel bereits so weit wieder nach oben bewegt wird, bis der
Rastbolzen gegen den nächsten Rastvorsprung stößt. Mit der
freien Hand kann die Bedienungsperson nun auf den Not-
Betätigungsknopf drücken, wodurch die vollständige Rückbewegung
des Pressenstößels nach oben freigegeben wird.
Ein besonderer Vorteil ist mit dem Not-Betätigungsknopf dann
verbunden, wenn in der Steuerkurve mehrere Rastvorsprünge ver
bunden sind, denn sämtliche Entriegelungsstifte können über den
einen Not-Betätigungsknopf betätigt und in die Steuerkurve ein
geschoben werden.
Die Anordnung des Not-Betätigungsknopfes auf einer Führungs
hülse mit Kragen hat konstruktive Vorteile. Insbesondere wenn
der Not-Betätigungsknopf eine zentrale Aussparung aufweist,
durch die hindurch Befestigungselemente zugänglich sind, die
die Führungshülse an der Kurvenscheibe befestigen, ergibt sich
nämlich eine sehr einfache Montage der Not-Handentriegelung
auch an bereits bestehenden Pressen, selbst wenn diese den ein
gangs erwähnten Schlitz im Nutengrund der Steuerkurve aufwei
sen.
Die Entriegelungsstifte können nämlich lagerichtig zueinander
an dem Not-Betätigungsknopf befestigt werden, woraufhin dann
die Führungshülse durch den Not-Betätigungsknopf gesteckt und
an der Kurvenscheibe befestigt wird. Durch die Vorgabe der Be
festigungslöcher z. B. für Schrauben wird dabei dafür gesorgt,
daß die Entriegelungsstifte exakt im Bereich der Rastnasen in
den vorgesehenen Schlitz eingreifen.
Die zentrale Aussparung wird danach mittels einer Abdeckplatte
verschlossen, so daß auch bei dieser Nachrüstung der Vorteil
der Vermeidung des Schmutzeintrages in die Steuerkurve erreicht
wird, denn der Not-Betätigungsknopf deckt die ggf. noch offenen
Bereiche des Schlitzes ab.
Allgemein ist es noch bevorzugt, wenn zwischen Not-Betätigungs
knopf und Kurvenscheibe zumindest eine Druckfeder vorgesehen
ist, die den Not-Betätigungsknopf gegen den Kragen der Füh
rungshülse drückt.
Auch diese Maßnahme weist konstruktive Vorteile auf, es ist
nicht mehr erforderlich, jeden Entriegelungsstift mit einer
eigenen "Rückholfeder" zu versehen, dies übernehmen die den
Not-Betätigungsknopf von der Kurvenscheibe weg drückenden
Druckfedern.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der bei
gefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den jeweils
angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinatio
nen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Vorderansicht eine neue hand
betätigte Presse;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Kurvenscheibe der Presse aus
Fig. 1, in Fig. 1 von rechts gesehen; und
Fig. 3 in einer schematischen Schnittdarstellung die mecha
nische Rückhubsperre mit Not-Betätigungsknopf aus
Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 10 eine handbetätigbare oder -betätigte
Presse bezeichnet, die ein Basisteil 11 sowie zwei nach oben
weisende Stützen 13 aufweist, an denen ein höhenverstellbares
Kopfteil 14 befestigt ist.
Die Presse 10 weist ferner einen Betätigungshebel 15 auf, der
mit einer Welle 16 drehfest verbunden ist, um die herum der Be
tätigungshebel 15 geschwenkt werden kann.
Die Welle 16 ist auf nicht näher bezeichnete Weise (Kniehebel
oder Zahnstange) mit einem Pressenstößel 18 verbunden, der über
eine Rückholfeder 19 in seine in Fig. 1 gezeigte obere Stellung
vorgespannt ist.
Die Presse 10 dient dazu, ein schematisch angedeutes Werkstück
21 mit einem ebenfalls schematisch angedeuteten Werkstück 22 zu
verpressen, wozu der Betätigungshebel 15 nach unten bewegt
wird, so daß der Pressenstößel 18 seinen bei 23 angedeuteten
Preßhub ausführt. Nach Beendigung des Preßhubes 23 geht der
Pressenstößel 18 unterstützt durch die Rückholfeder 19 in seine
in Fig. 1 gezeigte obere Lage zurück, wozu der Betätigungshebel
15 wieder nach oben geschwenkt wird.
Bei einem derartigen Verpressen von Werkstücken 21, 22 muß der
größte Arbeitsdruck durch die Bedienungsperson im Bereich des
unteren Endpunktes des Preßhubes 23 ausgeübt werden, so daß ge
rade bei Akkordarbeit die Bedienungspersonen dazu neigen, den
Betätigungshebel 15 nicht ganz nach unten zu bewegen.
Um die dadurch mögliche fehlerhafte Verpressung der Werkstücke
21, 22 zu verhindern, ist die Presse 10 mit einer mechanischen
Rückhubsperre 26 ausgestattet, die den Rückhub 24 erst dann
freigibt, wenn der Pressenstößel 18 den unteren Endpunkt des
Preßhubes 23 erreicht hat. Die Rückhubsperre 26 umfaßt eine
drehfest mit dem Kopfteil 14 verbundene Lagerscheibe 27, in der
ein Rastbolzen 28 in noch näher zu beschreibender Weise axial
und radial beweglich angeordnet ist. Der Lagerscheibe 27 ist
eine Kurvenscheibe 29 zugeordnet, in die der Rastbolzen 28 in
ebenfalls noch zu beschreibender Weise eingreift.
Die Kurvenscheibe 29 ist drehfest mit der Welle 16 verbunden,
so daß bei einer Arretierung zwischen Lagerscheibe 27 und Kur
venscheibe 29 über den Rastbolzen 28 der Betätigungshebel 15
nicht wieder nach oben bewegt werden kann.
Um eine Auslösung der versperrten mechanischen Rückhubsperre 26
z. B. dann zu ermöglichen, wenn sich zwei Werkstücke 21, 22 un
ter dem Pressenstößel 18 so verklemmt haben, daß der untere
Endpunkt des Preßhubes 23 nicht erreicht werden kann, ist ein
Not-Betätigungsknopf 31 an der Kurvenscheibe 29 über eine Füh
rungshülse 32 gelagert. In noch näher zu beschreibender Weise
bewirkt eine Bewegung des Not-Betätigungsknopfes 31 in Fig. 1
nach rechts eine Entsperrung der Rückhubsperre 26.
In Fig. 2 ist die Kurvenscheibe 29 aus Fig. 1 in einer Ansicht
von rechts gezeigt. In der Darstellung der Fig. 2 ist zum einen
ein Achsloch 33 zu erkennen, mit dem die Kurvenscheibe 29 auf
der Welle 16 drehfest befestigt ist, wobei ferner eine Steuer
kurve 35 zu sehen ist, in die der ebenfalls als Kreis angedeu
tete Rastbolzen 28 eingreift. Der Rastbolzen 28 durchläuft die
Steuerkurve 35 in Richtung der eine Betriebsrichtung 36, 37, 38
anzeigenden Pfeile auf einem in sich geschlossenen Pfad, wobei
der Pfeil 37 die Drehrichtungsumkehr der Kurvenscheibe 29 an
zeigt, also den Zustand, wo der Betätigungshebel 15 ganz
nach unten gedrückt wurde und jetzt unterstützt durch die Rück
holfeder 19 wieder nach oben geht, um den Rückhub 24 auszufüh
ren.
Die Steuerkurve 35 umfaßt einen ersten nutartigen Abschnitt 41,
der sich umfänglich erstreckt. An den ersten nutartigen Ab
schnitt 41 schließt sich ein zweiter nutartiger Abschnitt 42
an, der sich ebenfalls rein umfänglich erstreckt. An den zwei
ten nutartigen Abschnitt 42 schließt sich ein dritter Abschnitt
43 an, der sich im wesentlichen radial nach innen erstreckt. An
den dritten Abschnitt 43 schließt sich ein vierter, nutartiger
Abschnitt 44 an, der sich radial nach außen und umfänglich zu
rück zum ersten Abschnitt 41 erstreckt.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 42 ist ein Rast
vorsprung 45 vorgesehen, der dadurch ausgebildet ist, daß der
Abschnitt 42 tiefer in die Kurvenscheibe 29 eingelassen ist als
der Abschnitt 41. Auf diese Weise kann der Rastbolzen 28 den
Rastvorsprung 45 nur in Betriebsrichtung 36 überwinden. In ent
sprechender Weise ist ein Rastvorsprung 46 zwischen dem zweiten
Abschnitt 42 und dem dritten Abschnitt 43 vorgesehen, so daß
der Rastbolzen 28, der durch eine Feder 55 in den Nutengrund
der Steuerkurve 35 hineingedrückt wird, den Rastvorsprung 46
ebenfalls nur in Betriebsrichtung 36 überwinden kann. Dies wird
dadurch erreicht, daß der zweite Abschnitt 42 zwischen dem
Rastvorsprung 45 und dem Rastvorsprung 46 wieder leicht an
steigt, während der Abschnitt 43 weiter in die Kurvenscheibe 29
hineinreicht, als der Abschnitt 44 im Bereich des Rast
vorsprungs 46.
Der Abschnitt 44 steigt dann bei seiner radial auswärts gerich
teten Bewegung mit seinem Nutengrund wieder an, so daß sich bei
47 ein Anschlag bildet, den der Rastbolzen 28 nur in Richtung
der Betriebsrichtung 38 überwinden kann.
Der Rastbolzen 28 ist nicht nur in axialer Richtung feder
belastet, so daß er mit seiner Stirnseite auf dem Nutengrund
der Steuerkurve 35 entlang fährt, er ist auch radial nach innen
federbelastet, so daß er bei Erreichen des dritten Abschnittes
43 automatisch radial nach innen gedrückt wird und in Betriebs
richtung 37 seine in Fig. 2 gezeigte Position einnimmt.
Aufgrund der axialen Federbelastung kann also die Kurvenscheibe
29 in Fig. 2 erst dann wieder im Uhrzeigersinn gedreht werden,
wenn der Rastbolzen 28 seine in Fig. 2 gezeigte Position ein
genommen hat. Wenn sich jetzt während des Preßhubes 23 die
Werkstücke 21, 22 so verklemmen, daß der Rastbolzen 28 z. B. im
Bereich des zweiten Abschnittes 42 steht und den dritten Ab
schnitt 43 deshalb nicht erreichen kann, weil eine Fortsetzung
des Preßhubes 23 und damit eine weitere Bewegung der Kurven
scheibe 29 in Fig. 2 gegen den Uhrzeigersinn nicht möglich ist,
versperrt der Rastbolzen 28 bei dem nun vorzeitig eingeleiteten
Rückhub 24 diese Bewegung durch Anlage an den Rastvorsprung 45.
Um jetzt dennoch eine weitere Rückbewegung der Kurvenscheibe 29
zu ermöglichen, befindet sich im Bereich des Rastvorsprungs 45
eine Öffnung 51, durch die hindurch ein in Fig. 2 nicht gezeig
ter Stift in Fig. 2 von hinten auf den Rastbolzen 28 derart
einwirkt, daß dieser gegen die Kraft der ihn axial vorspannen
den Feder aus dem zweiten Abschnitt 42 herausgehoben wird, so
daß er wieder in den ersten Abschnitt 41 gelangt, wenn die
Kurvenscheibe 29 im Uhrzeigersinn weitergedreht wird. Eine
entsprechende Öffnung 52 befindet sich auch im Bereich des
Rastvorsprungs 46.
Anhand der seitlichen und schematischen Schnittdarstellung in
Fig. 3 soll jetzt beschrieben werden, wie die soeben angedeute
te Not-Handentriegelung aufgebaut ist und arbeitet.
In Fig. 3 ist zunächst zu erkennen, daß der Rastbolzen 28 in
einem Kulissenstein 54 sitzt und dort über eine Feder 55 axial
derart belastet wird, daß er in Fig. 3 nach links gedrückt
wird. Der Kulissenstein 54 wiederum sitzt in einer radial nach
außen weisenden Führung 56 unter Vorspannung einer Feder 57,
die den Kulissenstein 54 radial nach innen auf die Welle 16 zu
drückt. Auf diese Weise ist der Rastbolzen 28 axial nach außen
und radial nach innen federbelastet, so daß er bei einer Bewe
gung der Kurvenscheibe 29 der Steuerkurve 35 folgt, von der in
Fig. 3 gestrichelt und schematisch die Abschnitte 41, 42 und 43
angedeutet sind. In der Schnittdarstellung der Fig. 3 ist jetzt
gut zu erkennen, daß zwischen den Abschnitten 41 und 42 sowie
42 und 43 jeweils Stufen ausgebildet sind, mit denen der Rast
bolzen 28 in Anlage gelangt, wenn er entgegen der Betriebs
richtung durch die Steuerkurve 35 aus Fig. 2 verfahren werden
soll. Ferner ist zu erkennen, daß die Tiefe der Nut im Bereich
des Abschnittes 42 auf den Abschnitt 43 hin wieder abnimmt, wo
durch die Stufe bzw. der entsprechende Rastvorsprung 45, 46
ausgebildet wird.
In den beiden in Fig. 2 beschriebenen Öffnungen 51, 52 sitzen
Entriegelungsstifte 58 bzw. 59, die in Fig. 3 nach rechts ge
schoben werden können, wodurch der Rastbolzen 28 gegen die
Kraft der Feder 55 ebenfalls nach rechts geschoben wird, so daß
er die entsprechende Stufe in der Steuerkurve 35 überwinden
kann. Die Entriegelungsstifte 58, 59 sind in dem bereits aus
Fig. 1 bekannten Not-Betätigungsknopf 31 angeordnet, an dem
ferner mehrere Druckfedern 61 gelagert sind, von denen in
Fig. 3 zwei gezeigt sind. Die Druckfedern 61 sitzen zwischen
der Kurvenscheibe 29 und dem Not-Betätigungsknopf 31, so daß
durch die Druckfedern 61 die Entriegelungsstifte 58, 59 in
Fig. 3 nach links vorgespannt sind, die im übrigen achsparallel
zu dem Rastbolzen 28 angeordnet sind.
Der Not-Betätigungsknopf 31 ist axial verschieblich an der Kur
venscheibe 29 dadurch angeordnet, daß er unverlierbar auf einer
von außen an der Kurvenscheibe 29 befestigten Führungshülse 62
sitzt. Zu diesem Zweck ist der Not-Betätigungsknopf 31 mit
einer Stufenbohrung 63 versehen, deren Durchmesser sich in
Fig. 3 nach links schrittweise vergrößert. Beim Übergang von
dem kleinsten zu dem zweitkleinsten Durchmesser bildet der Not-
Betätigungsknopf 31 eine Schulter 64 aus, auf der die Führungs
hülse 62 mit einem Kragen 65 aufliegt. Auf diese Weise ist si
chergestellt, daß der Not-Betätigungsknopf 31 nicht durch die
Druckfedern 61 zu weit nach links von der Kurvenscheibe 29 weg
gedrückt wird.
Wird der Not-Betätigungsknopf 31 in Fig. 3 nach rechts ge
drückt, so werden dadurch die Entriegelungsstifte 58, 59 in die
Abschnitte 42, 43 hinein bewegt, wobei diese Bewegung dadurch
möglich ist, daß in Fig. 3 links oberhalb des Kragens 65 ein
Freiraum 66 vorgesehen ist, in den hinein der Kragen 65 ge
langt, wenn der Not-Betätigungsknopf 31 auf die Kurvenscheibe
29 zu bewegt wird.
Der Not-Betätigungsknopf 31 weist ferner eine durch einen
Deckel 67 verschlossene Aussparung auf, die bei der Montage des
Not-Betätigungsknopfes 31 an der Kurvenscheibe 29 zunächst
offen bleibt, um die Befestigung der Führungshülse 62 an der
Kurvenscheibe 29 zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sind in einer
Außenwandung 68 der Führungshülse 62 axial verlaufende Durch
gangslöcher für Befestigungsschrauben vorgesehen, von denen in
Fig. 3 eine bei 69 angedeutet ist.
Der Zusammenbau erfolgt derart, daß zunächst die Druckfedern 61
sowie die Entriegelungsstifte 58, 59 an dem Not-Betätigungs
knopf 31 festgelegt werden, bevor dann in Fig. 3 von links die
Führungshülse 62 durch die Stufenbohrung 63 hindurch geschoben
wird. Dann wird diese Anordnung von links auf die Kurvenscheibe
29 aufgesetzt und mittels der Schrauben 69 angeschraubt. Dabei
ist darauf zu achten, daß die Entriegelungsstifte 58, 59 in die
entsprechenden Öffnungen 51, 52 eingreifen. Durch die Druck
federn 61 wird der Not-Betätigungsknopf 31 jetzt gegen den Kra
gen 65 gedrückt. Die Aussparung wird dann noch durch den Deckel
67 verschlossen.
Abschließend sei noch bemerkt, daß in dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel beispielhaft zwei Rastvorsprünge für den Rast
bolzen 28 gezeigt sind, selbstverständlich kann die Kurven
scheibe 29 auch nur einen oder aber mehr als zwei Rastvorsprün
ge aufweisen.
Claims (9)
1. Handbetätigte Presse (10) mit einem manuell verschwenk
baren Betätigungshebel (15) für Preß- (23) und Rückhub
(24) der Presse (10) sowie einer mechanischen Rückhub
sperre (26), die den Rückhub (24) erst bei Erreichen eines
unteren Endpunktes des Preßhubes (23) freigibt, wobei die
Rückhubsperre (26) eine drehfest mit dem Betätigungshebel
(15) verbundene Kurvenscheibe (29) umfaßt, in der eine
nutartige Steuerkurve (35) angeordnet ist, in die ein fe
derbelasteter Rastbolzen (28) eingreift, für den in der
Steuerkurve (35) zumindest ein Rastvorsprung (45, 46) an
geordnet ist, so daß der Rastbolzen (28) die Steuerkurve
(35) nur in einer Betriebsrichtung (36, 37, 38) durch
laufen kann, wobei von außen eine Öffnung (51, 52) in die
Steuerkurve (35) führt,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Rastvorsprung (45,
46) eine Öffnung (51, 52) vorgesehen ist, in der ein von
außen betätigbarer Entriegelungsstift (58, 59) sitzt, über
den der Rastbolzen (28) axial außer Eingriff mit dem Rast
vorsprung (45, 46) bringbar ist, so daß er die Steuerkurve
(35) auch entgegen der Betriebsrichtung (36, 37, 38)
durchlaufen kann.
2. Handbetätigte Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Entriegelungsstift (58, 59) federbelastet
ist.
3. Handbetätigte Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Entriegelungsstift (58, 59) achs
parallel zu dem Rastbolzen (28) angeordnet ist.
4. Handbetätigte Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Entriegelungsstift (58, 59)
mit einem Not-Betätigungsknopf (31) verbunden ist.
5. Handbetätigte Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Not-Betätigungsknopf (31) axial verschieblich
an der Kurvenscheibe (29) angeordnet ist.
6. Handbetätigte Presse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Not-Betätigungsknopf (31) unverlier
bar auf einer von außen an der Kurvenscheibe (29) befe
stigten Führungshülse (32; 62) sitzt.
7. Handbetätigte Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungshülse (32; 62) mit einem Kragen (65)
versehen ist, der einer Schulter (64) an dem Not-
Betätigungsknopf (31) zugeordnet ist.
8. Handbetätigte Presse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Not-Betätigungsknopf (31) eine zen
trale Aussparung aufweist, durch die hindurch Befesti
gungselemente zugänglich sind, die die Führungshülse (32;
62) an der Kurvenscheibe (29) befestigen.
9. Handbetätigte Presse nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen Not-Betätigungsknopf
(31) und Kurvenscheibe (29) zumindest eine Druckfeder (61)
vorgesehen ist, die den Not-Betätigungsknopf (31) gegen
den Kragen (65) der Führungshülse (32; 62) drückt.
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