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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen von Speicherzellen
mit Hysteresekurve, bei dem während
eines Testvorganges an die Speicherzelle Testspannungen angelegt
werden.
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Bei
solchen Speicherzellen mit Hysteresekurve kann es sich um ferroelektrische
Speicherzellen, magnetische Speicherzellen usw. handeln. Allgemein
ist die Erfindung ohne weiteres auf alle Speicherzellen anwendbar,
deren Speichermedium Hystereseeigenschaften hat.
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2 zeigt
schematisch den Aufbau einer ferroelektrischen Speicherzelle aus
einem ferroelektrischen Speicherkondensator Cfe und
einem Auswahltransistor T, der mit einer Bitleitung BL verbunden
ist und an dessen Gate eine Wortleitung WL angeschlossen ist. Die
nicht mit dem Auswahltransistor T verbundene Elektrode des Speicherkondensators Cfe wird als Platte PL bezeichnet und liegt
auf einem gepulsten Potential. Gegebenenfalls kann die Platte PL
auch mit fester Spannung beaufschlagt sein.
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Eine
Information "0" oder "1" ist in dem ferroelektrischen Speicherkondensator
Cfe entsprechend dessen Polarisationszustand
gespeichert.
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Die
Speicherzelle wird aktiviert, indem beispielsweise ein positiver
Spannungsimpulse an die Platte PL angelegt und die Wortleitung WL
auf einen hohen Spannungspegel angehoben wird. Der Auswahltransistor
T öffnet,
und der Speicherkondensator Cfe gibt seine
Ladung an die Bitleitung BL ab. Abhängig von der in dem Speicherkondensator
Cfe gespeicherten Information hat die an
die Bitleitung BL abgegebene Ladung einen größeren oder kleineren Wert, so
daß ein
Spannungspegel V1 oder V0 auf der Bitleitung BL auftritt.
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Für ein optimales
Erfassen dieses Spannungspegels auf der Bitleitung BL, der ein Datensignal
darstellt, das eine logische "1" oder "0" bedeutet, wird der Spannungspegel mit
einem Referenzsignal verglichen, das gewöhnlich den Wert (V1 + V0)/2
hat. Dieses Referenzsignal kann beispielsweise unabhängig für jedes
Bitleitungspaar durch zwei Speicherzellen erzeugt werden, die jeweils
Signale entsprechend einer logischen "0" bzw. "1" speichern. Diese Information einer "0" bzw. "1" wird
an ein Referenzbitleitungspaar abgegeben, das kurzgeschlossen wird und
so die Spannung (V1 + V0)/2 auf beiden Bitleitungen liefert. Diese
Referenzspannung (V1 + V0)/2 wird aus den Referenzspeicherzellen
gewonnen, bevor eine tatsächliche
Leseoperation auf einer Wortleitung für eine Speicherzelle beginnt.
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Die
Speicherung einer "0" oder "1" im Speichermedium des ferroelektrischen
Speicherkondensators Cfe beruht auf dem
bistabilen Verhalten dieses Speichermediums. Hierzu zeigt 3 die
Hysteresekurve des ferroelektrischen Speicherkondensators Cfe, wobei die Polarisation P (in As) des
Speichermediums in Abhängigkeit
von der elektrischen Feldstärke
(in V/m) aufgetragen ist. Durch Anlegen eines geeigneten elektrischen
Feldes E an den ferroelektrischen Speicherkondensator Cfe können so
zwei stabile Zustände "0" und "1" nach
Abschalten des elektrischen Feldes E erhalten werden.
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Allerdings
ist dabei zu beachten, daß die Hysteresekurve
nicht konstant ist, sondern einem Alterungsprozeß ("aging") unterworfen ist. Dieser Alterungsprozeß hängt von
zahlreichen Faktoren ab, wie beispielsweise der Anzahl der mit dem
ferroelektrischen Speicherkondensator ausgeführten Lese/Schreibzyklen, thermischen
und mechanischen Belastungen usw. Dieser Alterungsprozeß wirkt
sich so aus, daß die
Hysteresekurve in ihrem Verlauf schrumpft, was als Relaxation bezeichnet
wird, sich in horizontaler und/oder vertikaler Richtung verschiebt
oder horizontal/vertikal deformiert wird. Die zuletzt genannte Alterungserscheinung
wird auch als "fatigue" bezeichnet und ist
schematisch in 3 angedeutet.
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Durch "fatigue" wird nun die Lage
der stabilen Zustände "0" bzw. "1" beeinflußt, d.h.
die durch Lesen der Speicherzelle wiedergewonnene Energie bzw. Ladung
hängt von "fatigue" ab.
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In 3 sind
nun zwei Mindestpegel A bzw. B für
die Polarisation angegeben, die auf jeden Fall vorliegen müssen, damit
ein korrektes Lesen der logischen Information "0" bzw. "1" aus dem Speicherkondensator noch möglich ist.
Ist durch "aging" infolge "fatigue" die Hysteresekurve
horizontal/vertikal so deformiert, daß sie unterhalb der Mindestpegel
A bzw. B liegt, wie dies in 3 angedeutet
ist, so können
solche Speicherzellen nicht mehr richtig bewertet werden.
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Es
ist nun unbedingt erforderlich, schwache Speicherzellen, die nicht
mehr zu bewerten sind, aus den übrigen
Speicherzellen auszusondern und durch Speicherzellen zu ersetzen,
die normal arbeiten, bei denen also die Hysteresekurve über den
Mindestpegeln A bzw. B verläuft.
Eine solche Aussonderung erhöht
auch die Produktionsausbeute, da Speicher vor ihrer Auslieferung
einem "Burn-in"-Test unterworfen werden,
um auf jeden Fall schwache Speicherzellen durch Einwirkung von hohen
externen Temperaturen, Spannungen usw. schnell zu altern, wodurch
diese schwachen Speicherzellen, also insbesondere solche Speicherzellen,
die ein übermäßiges "aging" aufweisen, identifiziert
werden. Eine Reparatur solcher schwacher Speicherzellen ist zu diesem
späten
Produktionszustand nicht mehr möglich,
so daß Speicher
mit schwachen Speicherzellen zu verwerfen sind.
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Es
ist also von entscheidender Bedeutung, schwache Speicherzellen von
normalen Speicherzellen möglichst
frühzeitig
zu unterscheiden, um sie noch durch normale Speicherzellen ersetzen
zu können.
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Im
einzelnen ist aus IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 37, No.
11, 1. November 1994, S. 83, ein Verfahren zum Testen von DRAM-Speicherzellen bekannt,
bei dem eine Versorgungsspannung VDD konstant gehalten wird, während eine
Plattenspannung, die an jeder der Speicherkondensatoren liegt, modifiziert
wird, um die Signalspannung zu vermindern.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Testen
von Speicherzellen mit Hysteresekurve anzugeben, das ein möglichst
zuverlässiges
Erkennen von schwachen Speicherzellen, also insbesondere solchen
Speicherzellen, die ein stärkeres "aging" als üblich aufweisen,
zu einem frühen
Zeitpunkt erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird also ein Speicher, sobald dessen Speicherzellenfeld in einem
Chip realisiert ist, einem Testvorgang unterworfen, bei dem stufenweise
die an die einzelnen Speicherzellen gelegte Testspannung verändert wird. Damit
können
schwache Speicherzellen ermittelt und gegebenenfalls noch durch
normale Speicherzellen ersetzt werden. Wesentlich an der Erfindung
ist insbesondere die stufenweise bzw. inkrementelle (oder dekrementelle)
Veränderung
der internen, an den Speicherzellen im Chip anlegenden Spannung,
wodurch schwache Zellen ohne Einsatz einer übermäßigen Testzeit festgestellt
werden können.
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Das
Anlegen der Testspannungen kann auf verschiedene Weise erfolgen:
so ist es möglich,
beispielsweise die an dem Speicherkondensator anliegende Plattenspannung
stufenweise zu verändern. Ebenso
kann eine Referenzspannung, mit der eine aus der Speicherzelle ausgelesene
Lesespannung verglichen wird, stufenweise verändert werden. Auch kann die
an eine Wortleitung angelegte Spannung stufenweise verändert werden.
Schließlich
ist es auch möglich,
eine an die Speicherzelle angelegte Schreibspannung stufenweise
zu verändern.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
schematisches Schaltbild zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine
schematische Darstellung einer Speicherzelle und
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3 eine
Hysteresekurve bei einem ferroelektrischen Speicherkondensator.
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Die 2 und 3 sind
bereits eingangs erläutert
worden. In den Figuren werden für
einander entsprechende Bauteile jeweils die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
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1 zeigt
eine ferroelektrische Speicherzelle mit einem ferroelektrischen
Speicherkondensator Cfe und einem Auswahltransistor
T sowie eine Referenzzelle mit einem ferroelektrischen Referenzspeicherkondensator
Cfer und einem Referenzauswahltransistor
Tr. Eine Bitleitung BL und eine Referenzbitleitung BLr sind mit
einem Bewerter 1 verbunden. Außerdem sind die Platte PL des
Speicherkondensators Cfe, eine Referenzplatte
PLr des Referenzspeicherkondensators Cfer,
die Wortleitung WL und eine Referenzwortleitung WLr an eine Steuereinrichtung 2 angeschlossen,
mit deren Hilfe die jeweiligen Spannungen an der Platte PL, der
Referenzplatte PLr, der Wortleitung und der Referenzwortleitung WLr
verändert
werden können.
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Wenn
ein ferroelektrischer Speicher mit Speicherzellen und Referenzspeicherzellen
fertiggestellt ist, kann mit dem er findungsgemäßen Verfahren beispielsweise
die an der Platte PL (oder Referenzplatte PLr) liegende Plattenspannung
Vplate bei einem Test schrittweise, beispielsweise
um einen Faktor 0,95 des zuerst angelegten Wertes, reduziert werden.
Dieser Vorgang wird durch weitere Reduktion der Spannung Vplate schrittweise ausgeführt, bis eine bestimmte Anzahl
an schwachen Speicherzellen ermittelt ist, die dann durch normale
redundante Speicherzellen ersetzt werden.
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In
einem anderen Testmodus wird die Referenzspannung, die aus den Spannungspegeln
V0 und V1 von zwei Referenzspeicherzellen mit gespeicherter "0" bzw. "1" gewonnen
ist (in 1 ist nur eine Referenzspeicherzelle zur Vereinfachung
dargestellt), schrittweise verändert.
Durch eine solche Modifikation der Referenzspannung ist es ebenfalls möglich, schwache
Speicherzellen zu identifizieren und durch normale, redundante Speicherzellen
zu ersetzen. Dieser Testmodus kommt einem Verschieben der Mindestpegel
A und B (vgl. 3) gleich, da hier die ausgelesenen
Informationen, also "0" bzw. "1" mit einer sich schrittweise ändernden
Referenzspannung verglichen werden, so daß für die Speicherzellen der jeweilige
Verlauf der Hysteresekurve festgestellt wird. Auf diese Weise kann
auch eine Relaxation der Hysterese ermittelt werden.
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Weiterhin
kann in einem anderen Testmodus die an der Wortleitung WL (oder
an der Referenzwortleitung WLr) liegende Spannung VPP schrittweise
verändert
bzw. reduziert werden. Durch eine solche Reduktion der Spannung
VPP liegen schrittweise niedrigere Spannungspegel am ferroelektrischen Speicherkondensator
Cfe (oder Referenzspeicherkondensator Cfer) während
eines Schreibvorganges. Dadurch können normale logische Zustände "0" bzw. "1" nicht
oder nur mit geringerer Energie erreicht werden, so daß weniger
Ladung während
einer späteren Leseoperation
an die Bitleitungen BL (oder Referenzbitleitungen BLr) abgegeben
wird. Durch schrittweise Reduktion der an der Wortleitung WL (oder
Referenzwortleitung WLr) liegenden Spannung VPP können nun
diejenigen Zellen festgestellt wer den, die durch Deformation der
Hysteresekurve beeinträchtigt
sind. Diese Zellen werden nämlich
bei dieser Reduktion zuerst ausfallen.
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Schließlich können auch
die Spannungspegel an der Bitleitung BL (oder Referenzbitleitung
BLr) während
Leseoperationen schrittweise reduziert werden. Das heißt, die "0"- bzw. "1"-Pegel von Schreiboperationen
werden zwischen verschiedenen Testsequenzen schrittweise reduziert.
Bei einem derartigen Vorgehen kreuzen deformierte Hysteresekurven
zuerst die kritischen Polarisationspegel A bzw. B, so daß auch auf
diese Weise schwache Speicherzellen zuerst ausfallen und identifiziert
werden können.