-
Die
Erfindung betrifft eine Schlossentriegelungseinrichtung an einer
verstellbaren Klappe oder Tür,
mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
-
Bei
einigen Kraftfahrzeugen ist an der Heckklappe eine Drucktaste angeordnet,
die durch manuelle Druckbelastung gegen die Kraft einer Feder so verstellt
werden kann, dass sich das zuvor über einen Schlüssel oder
eine motorische Einrichtung entsperrte Heckklappenschloss öffnet. Die
Heckklappe ist jedoch erst dann für eine öffnende Schwenkbewegung freigegeben,
wenn sich die Heckklappe bei geöffnetem
Schloss zumindest ein wenig beispielsweise unter der Kraft einer
Feder oder eines Motorantriebs in Richtung der Öffnungslage verstellt. Wird
die Heckklappe bei geöffnetem
Heckklappenschloss nicht zumindest ein wenig in Richtung der Öffnungslage
verstellt, so kann das in der Regel von einer Schließfeder in
eine Schließstellung
belastete Heckklappenschloss wieder verriegeln, wodurch sich die
Heckklappe nicht mehr öffnen
lässt.
Ein selbsttätiges
oder motorisches Hochschwenken aus der Schließlage bei geöffnetem
Heckklappenschloss kann beispielsweise in den Fällen verhindert sein, in denen
die an der Drucktaste bewirkte manuelle Entriegelungskraft aufgrund
eines Hebelarmes zur Schwenkachse der Heckklappe ein Schließmoment
an der Heckklappe bewirkt, das größer als das durch die Federkraft
bzw. den Motorantrieb bewirkte Öffnungsmoment
ist. Ebenso kann ein selbsttätiges
oder motorisches Öffnen
der Heckklappe bei geöffnetem
Heckklappenschloss dadurch verhindert sein, dass die manuelle Druckkraft
an der Drucktaste zum Öffnen
des Schlosses eine solche Reibkraft an der Drucktaste bewirkt, dass
die Kraft der Feder bzw. des Motorantriebs nicht ausreichend ist,
die Heckklappe zumindest etwas zu öffnen. Es ist zwar möglich, die
Feder stärker
in Öffnungsrichtung
vorzuspannen bzw. einen stärkeren Motorantrieb
vorzusehen, jedoch ist dann das manuelle Schließen der Heckklappe erschwert,
bzw. für den
stärkeren
Motorantrieb ist ein entsprechend größerer Bauraum erforderlich.
Mit diesen Maßnahmen erhöhen sich
die Herstellkosten für
die Schlossentriegelungseinrichtung.
-
Die
Verschlussvorrichtung der
DE
19746381 C1 weist einen Schließzylinder auf, der von einem Schlüssel und
von einer Zentralverriegelungs-Einrichtung in eine Entriegelungslage
verdrehbar ist. In der Entriegelungslage kann durch Druck auf eine Druckhandhabe
der Schließzylinder
und ein damit verbundener Mitnehmer axial in eine Schlossöffnungslage
verstellt werden, in der sich eine von der Verschlusseinrichtung
verschließbare
Tür oder
Klappe öffnen
lässt.
Eine Betätigung
der Druckhandhabe bewirkt an der Heckklappe ein Schließmoment,
das wie zuvor angegeben ein Öffnen
der Tür
oder Klappe erschwert.
-
Bei
der
DE 3840591 A1 ist
an einer Kofferraumhaube eines Kraftfahrzeugs eine motorische Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen, die eine mit einem Schließbolzen zusammen wirkende Drehfalle aufweist,
die von einer Sperrklinke verriegelt ist. Die Verschlussvorrichtung
ist nicht über
einen Druckknopf, sondern durch ein schlüsselbetätigtes Verdrehen eines Schließzylinders
schwer zu öffnen,
da zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke die Vorspannkraft
einer Haubendichtung wirkt.
-
Eine
andere Vorrichtung zum motorischen Öffnen und Schließen einer
Tür, Haube
oder Klappe weist in der
DE
4007162 A1 einen hydraulischen Antrieb auf, der durch Betätigung eines
Auslöseschalters
oder eine Betätigungsorgans
aktiviert wird.
-
Das
Gebrauchsmuster
DE
29708857 U1 weist eine Betätigungsvorrichtung an einem
Verschluss einer Tür
oder Klappe eines Kraftfahrzeugs mit einer Handhabe auf, die in
anderer Weise betätigt einen
Drucksensor beaufschlagt, der dann einen motorischen Antrieb aktiviert.
Die Handhabe kann bei einer größeren Kraftaufwendung
derart verstellt werden, dass der Verschluss geöffnet wird. Ob eine Betätigung der
Handhabe mit einer größeren Kraftaufwendung
das Öffnen
der Tür
oder Klappe erschwert oder erleichtert, ist dem Gebrauchsmuster
nicht zu entnehmen.
-
Die
DE 4107252 A1 sieht
ein anders artiges pneumatisches Stellglied an einem Kofferraumschloss
eines mit einer Zentralverriegelungseinrichtung versehenen Kraftfahrzeugs
vor. Mit dem pneumatischen Stellglied können das Kofferraumschloss und
eine Rückbankverriegelung
gesperrt oder entsperrt werden.
-
In
der
FR 2721645 A1 kann
ein Schloss zur Verriegelung einer Klappe über einen Druckknopf manuell
entriegelt werden, wenn ein Mitnehmer von einem schlüsselbetätigbaren
Schließzylinder
in seine Mitnahmelage verstellt ist. Der Druckknopf dürfte bei seiner
manuellen Betätigung
ein das Öffnen
der Klappe erschwerendes Schließmoment
an der Klappe bewirken.
-
Dies
dürfte
auch für
die Schlossanordnungen der
GB
2138066 A und der
EP
0191738A2 zutreffen.
-
Die
US 5816628 A sieht
andersartig eine Motoreinrichtung vor, die bei geschlossener und
von einem Schloss verriegelter Heckklappe durch Betätigung eines
Schalters aktiviert wird. Die Motoreinrichtung entriegelt dann das
Schloss und hebt die Heckklappe in eine Lage an, in der ein vollständiges manuelles Öffnen der
Heckklappe möglich
ist. Ein Druckknopf, der durch seine manuelle Betätigung eine
Kraft an der Heckklappe bewirken könnte, ist nicht angegeben.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlossentriegelungseinrichtung
mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben,
die das Schloss derart öffnet,
dass sich anschließend
die Klappe bzw. Tür
zuverlässiger
durch Federkraft selbsttätig
oder motorisch zumindest teilweise in die Öffnungslage verstellt.
-
Diese
Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
-
Die
zwischen dem Verstellteil und dem Schloss an der Klappe bzw. Tür vorgesehene
motorische oder mechanische Einrichtung öffnet das Schloss erst dann,
wenn bei zuvor entsperrtem Schloss das Verstellteil um einen vorgegebenen
Verstellweg manuell verstellt worden ist und sich nachfolgend das
entlastete Verstellteil entwe der durch die Kraft des Federelements
vollständig
oder teilweise in die Ausgangslage zurückverstellt hat oder nach dem vorgegebenen
Verstellweg des Verstellteiles eine vorgegebene Zeit vergangen ist,
nach der eine Entlastung des Verstellteiles von der Bedienhand zu
erwarten ist, bzw. sich das entlastete Verstellteil durch Federkraft
teilweise oder vollständig
in die Ausgangslage zurückverstellt
hat. Dadurch ist sichergestellt, dass bei dem durch die motorische
oder mechanische Einrichtung bewirkten Öffnen des Schlosses die zuvor
manuell mit dem Verstellteil zusammenwirkende Bedienhand kein oder
kein wesentliches Schließmoment
an der Klappe oder Tür
bewirkt bzw. keine oder keine wesentliche Reibkraft an dem Verstellteil
wirken lässt,
so dass die Klappe bzw. die Tür
bei geöffnetem
Schloss zuverlässiger
eine durch die Federkraft selbsttätige oder durch einen Antrieb bewirkte
motorische Verstellbewegung in Richtung der Öffnungslage ausführt. Vorzugsweise
bewirkt die Federkraft bzw. der Motorantrieb bei geöffnetem Schloss
ein vollständiges Öffnen der
Klappe bzw. Tür,
wobei beispielsweise die durch Federkraft selbsttätige Öffnungsbewegung
der Klappe bzw. Tür von
einem Dämpfer
gedämpft
sein kann.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit einer einzigen
Figur näher
erläutert,
in der eine an der Heckklappe eines Kraftfahrzeugs vorgesehene Schlossentriegelungseinrichtung
vereinfacht dargestellt ist.
-
Die
in der einzigen Figur vereinfacht dargestellte Schlossentriegelungseinrichtung
ist an der um eine Fahrzeugquerachse 1 schwenkbaren Heckklappe 2 eines
Kraftfahrzeugs 3 verwendet, die in ihrer dargestellten
Schließstellung
von einem Schloss 4 verriegelt ist. Das Schloss 4 weist
eine im hinteren unteren Bereich der Heckklappe 2 schwenkbar
abgestützte
Drehfalle 5 auf, die in ihrer von einer nicht dargestellten
Sperrklinke verriegelten Raststellung mit einem Schließbolzen 6 oder
dergleichen an der Fahrzeugkarosserie 7 des Kraftfahrzeugs 3 zusammenwirkt.
Das Schloss 4 kann mechanisch und/oder motorisch über eine
Zentralverriegelungseinrichtung gesperrt und entsperrt werden. Das
mechanische Sperren bzw. Entsperren des Schlosses 4 erfolgt über einen
Schlüssel,
der in eine Schlüsselausnehmung
in einem Schließzylinder
einsteckkbar ist, der in der Drucktaste 8 aufgenommen ist.
Zwischen der Drucktaste 8 und dem Schloss 4 ist
eine nicht dargestellte motorische oder mechanische Einrichtung
vorgesehen, mit der das Schloss 4 zu öffnen ist. Die mechanische
oder motorische Einrichtung öffnet
das zuvor entsperrte Schloss 4, wenn die Drucktaste 8 von
einer Bedienhand 9 manuell um einen vorgegebenen Verstellweg
in Fahrtrichtung nach vorne verstellt worden ist und nachfolgend
die von der Bedienhand entlastete Drucktaste 8 durch die
Kraft des Federelements 10 vollständig oder teilweise in die
Ausgangslage zurückverstellt
worden ist. Alternativ erfolgt das mechanische oder motorische Öffnen des
Schlosses nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Erreichen des vorgegebenen
Verstellweges der Drucktaste, nach der eine Entlastung der Drucktaste
von der Bedienhand anzunehmen ist. Damit ist sichergestellt, dass
das mechanische oder motorische Öffnen
des Schlosses 4 erst dann erfolgt, wenn die Bedienhand 9 keine
oder keine wesentliche Druckkraft 11 oder dazu senkrechte
Reibkraft 12 an der Drucktaste 8 bewirkt, die
eine durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder oder eines
Motorantriebs bewirkte Öffnungsbewegung
vorzugsweise bis in die von einem Anschlag begrenzte maximale Öffnungslage
verhindern könnten.
Die Kraft der die Heckklappe 2 in die Öffnungsrichtung belastenden
Feder ist so eingestellt, dass die Feder nach dem Öffnen des
Schlosses 4 die Heckklappe 2 selbsttätig bis
in ihre maximale Öffnungslage
nach oben verschwenkt. Nachdem die öffnende Verstellbewegung der
Heckklappe 2 von der Bedienhand 9 nicht oder kaum
behindert ist, kann die Feder geringer dimensioniert bzw. in Schließstellung geringer
vorgespannt sein, wodurch sich die Heckklappe 2 mit einer
geringeren Kraftanstrengung gegen die Kraft der Feder schließen lässt. Da
die durch die Bedienhand 9 bewirkte Verstellbewegung der Drucktaste 8 bis
zum maximalen Verstellweg das Schloss 4 zunächst nicht öffnet und
dies Vermutungen über
ein Fehlverhalten auslösen
kann, wird etwa am Ende des vorgegebenen Verstellweges von einer Widerstandseinrichtung
an der Drucktaste 8 eine Widerstandserhöhung oder über eine Schalt- oder Rasteinrichtung
ein hör-
oder fühlbares
schalten oder rasten bewirkt, wodurch sich bei der Bedienperson das
Gefühl
eines das Schloss öffnenden
Schaltvorganges oder dergleichen einstellen soll. Die motorische
Einrichtung kann beispielsweise einen elektrischen oder hydraulischen
oder pneumatischen Antrieb aufweisen. Bei der vorliegenden Ausführung ist ein
elektrischer, mit einer Zentralverriegelungseinrichtung verbundener
Antrieb vorgesehen, wobei die Zentralverriegungseinrichtung das
Schloss über Elektroleitungen
oder eine Fernsteuerungseinrichtung motorisch sperren und entsperren
kann. Damit die Heckklappe 2 beim selbsttätigen Öffnen unter
der Kraft der nicht dargestellten Feder nicht hart an einem die
maximale Öffnungslage
begrenzenden Anschlag an einem Wandbereich der Fahrzeugkarosserie 7 anschlägt, ist
entweder die Verstellkinematik der Heckklappe 2 so eingestellt,
dass sich das an der Heckklappe 2 durch die Kraft der Feder
bewirkte Öffnungsmoment
mit zunehmender Ausstelllage vermindert oder ein Dämpfer vorgesehen
ist, der die durch die Kraft der Feder bewirkte selbsttätige Öffnungsbewegung
entsprechend dämpft.
-
Die
motorische Einrichtung kann auf unterschiedliche Weise gebildet
sein und eine Steuerungseinrichtung aufweisen, die nach dem vorgegebenen
manuellen Verstellen des Verstellteiles das Schloss auf dem Rückweg des
Verstellteiles in die Ausgangslage oder nach einer vorgegebenen,
vorzugsweise kurzen Zeit öffnet.
Ist zwischen dem Verstellteil und dem Schloss eine mechanische Einrichtung
vorgesehen, so kann diese in vergleichbarer Weise ein Öffnen des
Schlosses bewirken. Dabei kann ein Zwischenteil verwendet sein,
das von dem Verstellteil so verstellt wird, dass das Zwischenteil erst
bei einer Rückverlagerung
des Verstellteiles das Schloss entriegelt. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass das Zwischenteil bei einer Bewegung
des Verstellteiles bis zum maximalen Verstellweg einen anderen Weg
zurücklegt
als bei der Rückstellbewegung
des Verstellteiles. Das Verstellteil kann ein geradlinig oder auf
andere Weise verstellbares, beispielsweise schwenkbares Teil sein.