DE19956304A1 - Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Insassenschutzvorrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbagmodul (2; 20; 25), das mindestens einen zusammengefalteten Airbag (5) und einen Gasgenerator (4; 32) enthält, das hinter einer Wand-Austrittöffnung (8) angeordnet ist. Diese ist mit einer Wand-Abdeckung (9) aufreißbar abgedeckt. Erfindungsgemäß ist die aufreißbare Wand-Abdeckung (9) mit einem Zugelement (11) verbunden, welches mittels eines pyrotechnischen Antriebs (4; 32) betätigbar ist, wodurch die Wand-Abdeckung (9) vor oder ggf. gleichzeitig mit der Aktivierung des Airbags (5) in einem Bereich hinter die Austrittwand (3) zur Freigabe der Wand-Austrittöffnung (8) aufgerissen und gezogen wird. Es sind mehrere Varianten von Aufreißantrieben dargestellt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer gattungsgemäßen, allgemein bekannten Insassenschutzvorrichtung für ein
Kraftfahrzeug ist ein Airbagmodul mit einem zusammengefalteten Airbag und einem
Gasgenerator hinter einer Austrittwand mit einer Wand-Austrittöffnung angeordnet. Die
Wand-Austrittöffnung ist durch eine Wand-Abdeckung abgedeckt, die zum Austritt eines
Airbags aufreißbar ist.
Allgemein bekannt sind Wand-Abdeckungen in der Art von Klappen und Deckeln, die durch
einen gezündeten Airbag und den sich aufbauenden Druck an vorgekerbten Randnuten
eines Überzugs aufreißbar und in den Fahrzeuginnenraum hineinklappbar sind. Um ein
Abreißen solcher Klappen oder Deckel von der Austrittwand mit unkontrollierten
Flugbewegungen im Insassenraum zu verhindern, werden solche Klappen oder Deckel
regelmäßig über Fangeinrichtungen gesichert. Trotz solcher Sicherungsmaßnahmen geht
von solchen Klappen oder Deckeln, die sich in den Fahrzeuginnenraum öffnen, eine gewisse
Aggressivität aus, die zu einer Beeinträchtigung der Insassen führen kann. Zudem ist zur
Erzeugung der Aufreißkraft für die Wand-Abdeckung, die zusätzlich zum Aufblasvorgang
erzeugt werden muß, die pyrotechnische Ladung relativ stark zu dimensionieren.
Es sind bereits Wand-Abdeckungen mit reduzierter Aggressivität bekannt, die ohne eine
Annäherung an einen Fahrzeuginsassen in eine Offenstellung überführt werden können:
Dazu ist eine Anordnung mit einer Schwenkklappe oder einem Rollo als Wand-Abdeckung bekannt (DE 197 24 594 A1), die in der Kontur der Austrittwand von einer geschlossenen Stellung in eine Offenstellung bewegbar sind. Als Antrieb wird hier eine beschleunigbare Trägheitsmasse angegeben, die selbsttätig bei einem Fahrzeugaufprall eine Verstellung der Wand-Abdeckung bewirken soll. Dazu ist es erforderlich, daß die Wirkung der Trägheitsmasse schon vor der Schwelle zur Zündung des Airbags so groß ist, daß noch vor der Airbagzündung die Wand-Austrittöffnung sicher geöffnet ist. Zudem sind die Anordnung und der Verschiebeweg der Trägheitsmasse weitgehend durch die Aufprallrichtung und Geometrie des Airbagmoduls und der Wand-Austrittsöffnung vorgegeben, damit der Öffnungsvorgang vor der Aktivierung des Airbags durchführbar ist. Damit ergeben sich ungünstig nur geringe konstruktive Freiräume bei ohnehin meist beengten Einbaumöglichkeiten. Für Schwenkklappen und Rolloanordnungen ergeben sich ungünstige Randspalte am Übergang zur Austrittwand.
Dazu ist eine Anordnung mit einer Schwenkklappe oder einem Rollo als Wand-Abdeckung bekannt (DE 197 24 594 A1), die in der Kontur der Austrittwand von einer geschlossenen Stellung in eine Offenstellung bewegbar sind. Als Antrieb wird hier eine beschleunigbare Trägheitsmasse angegeben, die selbsttätig bei einem Fahrzeugaufprall eine Verstellung der Wand-Abdeckung bewirken soll. Dazu ist es erforderlich, daß die Wirkung der Trägheitsmasse schon vor der Schwelle zur Zündung des Airbags so groß ist, daß noch vor der Airbagzündung die Wand-Austrittöffnung sicher geöffnet ist. Zudem sind die Anordnung und der Verschiebeweg der Trägheitsmasse weitgehend durch die Aufprallrichtung und Geometrie des Airbagmoduls und der Wand-Austrittsöffnung vorgegeben, damit der Öffnungsvorgang vor der Aktivierung des Airbags durchführbar ist. Damit ergeben sich ungünstig nur geringe konstruktive Freiräume bei ohnehin meist beengten Einbaumöglichkeiten. Für Schwenkklappen und Rolloanordnungen ergeben sich ungünstige Randspalte am Übergang zur Austrittwand.
Weiter ist eine Anordnung mit einem drehbar gelagerten Airbagmodul bekannt
(DE 42 17 174 C2), welches von einer Ruhestellung, bei der eine Modul-Austrittöffnung
gegenüber der Wand-Austrittöffnung verdreht ist, in eine Bereitschaftsstellung drehbar ist,
bei der die Modul-Austrittöffnung mit der Wand-Austrittöffnung fluchtet. Das Airbagmodul ist
mit einem Schwenkkörper verbunden, der ein Wandteil als Abdeckwand aufweist, die in der
Ruhestellung des Airbagmoduls die Wand-Austrittöffnung abdeckt. Bei einer Drehung des
Airbagmoduls in die Bereitschaftsstellung schwenkt der Schwenkkörper zusammen mit dem
Airbagmodul aus der Abdeckstellung und gibt die Wand-Austrittöffnung in der
Bereitschaftsstellung frei. Als Drehantrieb ist hier zusätzlich zum Gasgenerator für den
Airbag ein weiterer pyrotechnischer Antrieb als Zylinder-Kolben-Einheit vorgesehen, wobei
der Kolben über eine Hebelanordnung mit dem Airbagmodul zu dessen Drehung verbunden
ist. Auch hier ergeben sich ungünstige Randspalte zwischen dem Schwenkkörper und der
Wandaustrittöffnung, die die Optik negativ beeinflussen und zudem als Schmutzfänger
wirken.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Insassenschutzvorrichtung so
weiterzubilden, daß bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und guter Optik eine
sichere und schnelle Öffnungsfunktion gegeben ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist die aufreißbare Wand-Abdeckung mit einem Zugelement verbunden.
Das Zugelement ist mittels eines pyrotechnischen Antriebs betätigbar, der die Wand-
Abdeckung vor der Aktivierung des Airbags in den Bereich hinter die Austrittwand zieht und
zur Freigabe der Wand-Austrittöffnung aufreißt. Gegebenenfalls ist auch bereits eine
Aktivierung des Airbags während oder kurz vor Beendigung des Aufreißvorgangs möglich.
Im Gegensatz zu bekannten, aufreißenden Klappen und Deckeln wird hier die aufgerissene
Wand-Abdeckung in den Bereich hinter die Austrittwand gezogen, so daß davon keine
Aggressivität gegenüber einem Fahrzeuginsassen ausgeht. Für den Aufreißvorgang steht
durch den pyrotechnischen Antrieb eine ausreichend große Aufreißkraft für eine sichere
Öffnung der Wand-Austrittöffnung vor Aktivierung des Airbags zur Verfügung. Durch die
aufreißbare Gestaltung der Wand-Abdeckung kann diese zur Fahrzeuginnenseite hin mit
guter optischer Wirkung flächig durchgehend zu angrenzenden Wandteilen ausgeführt sein.
Sollaufreißlinien in der Art von Randkerben oder Randnuten an der Wand-Abdeckung
können ohne Störung der Optik an der Rückseite der Sichtwand angebracht werden.
In einer konkreten Ausführung der Wand-Abdeckung wird diese vorzugsweise in einem
Blechträger als verformbare Aufreißkappe vorzugsweise mit teilweise umlaufenden
Sollaufreißnuten integriert. Dabei ist eine Einprägung der Aufreißkappe in eine
durchgehende Blechträgerwand mit Sollaufreißnuten möglich. Eine solche Anordnung
entspricht dabei etwa einer aufziehbaren und aufreißbaren Deckelwand einer allgemein
bekannten Fischdose. In einem Materialverbund kann auch eine Aufreißkappe vorzugsweise
aus Kunststoff in einer Ausnehmung im Blechträger ausreißbar angeordnet sein. Solche
Aufreißkappen können zudem zum Insassenraum hin mit einer Komfortabdeckung,
beispielsweise als Folienabdeckung überzogen sein, wobei dann die Komfortabdeckung mit
geringem Kraftaufwand ebenfalls aufreißbar ist.
Die Aufreißkappe wird vorzugsweise in einem Randbereich, insbesondere am oberen Rand
mit dem Zugelement verbunden, welches im Bereich zwischen dem Airbagmodul und der
Aufreißkappe vorbei am gegenüberliegenden Randbereich der Aufreißkappe zum
Aufreißantrieb geführt ist. Damit wird beim Aufreißvorgang die Aufreißkappe vor dem
Airbagmodul an diesem vorbei aus der Abdeckposition hinter die Austrittwand in die
Offenstellung vom Blechträger abgezogen.
In einer ersten Alternative für einen Aufreißantrieb wird vorgeschlagen, diesen als separaten,
nur dem Zugelement zugeordneten, pyrotechnischen Antrieb, vorzugsweise als Zylinder-
Kolben-Einheit auszuführen.
Grundsätzlich können unterschiedliche Ausführungen und Anordnungen von Zugelementen
beispielsweise als Zuggestänge, Zugbänder, etc. verwendet werden. Vorzugsweise wird
jedoch ein kostengünstiger Seilzug eingesetzt, der je nach den örtlichen Gegebenheiten
auch einfach über Abstützungen und/oder Umlenkrollen geführt werden kann. Der Seilzug
wird zweckmäßig nicht unmittelbar mit dem Kolben des pyrotechnischen Antriebs
verbunden, sondern zwischen der Befestigungsstelle an der Wand-Abdeckung und einer
karosseriefesten Befestigungsstelle straff eingespannt. Der Kolben greift dann über ein
Zugteil am gespannten Seilzug an und lenkt diesen zur Erzeugung einer Ausreißkraft aus
seiner ursprünglichen Lage aus.
In Verbindung mit einem eigenen, pyrotechnischen Aufreißantrieb wird in einer ersten
konkreten Ausführungsform ein karosseriefest und unbeweglich angeordnetes Airbagmodul
vorgeschlagen, wobei die Modul-Austrittöffnung hinter der Wand-Austrittöffnung liegt. Die
Modul-Austrittöffnung ist durch eine ebenfalls aufreißbare Modul-Abdeckung abgedeckt.
Vorteilhaft kann bei einer solchen Anordnung ein einziges Zugelement oder ggf. ein weiteres
Zugelement sowohl mit der Modul-Abdeckung als auch mit der Wand-Abdeckung verbunden
sein, so daß bei einer Aktivierung des pyrotechnischen Aufreißantriebs gleichzeitig beide
Abdeckungen aufgerissen und beide Austrittsöffnungen freigegeben werden. Beide
Abdeckungen können ggf. auch eine Einheit bilden.
In einer weiteren Ausführungsform in Verbindung mit einem eigenen, dem Zugelement
zugeordneten pyrotechnischen Aufreißantrieb ist das Airbagmodul drehbar gelagert. Durch
Drehung ist es von einer Ruhestellung, bei der eine Modul-Austrittöffnung gegenüber der
Wand-Austrittöffnung verdreht ist, in eine Bereitschaftsstellung überführbar, in der die
Modul-Austrittöffnung mit der Wand-Austrittöffnung fluchtet. Das Zugelement und/oder ein
weiteres Zugelement ist hier auch mit dem Airbagmodul für ein gleichzeitiges Aufreißen der
Wand-Abdeckung und eine zusätzliche Drehung des Airbagmoduls in die
Bereitschaftsstellung verbunden. Die Modul-Austrittöffnung kann hier vorzugsweise durch
eine über den aktivierten und sich entfaltenden Airbag aufreißbare Modul-Abdeckung
abgedeckt sein, wobei diese schwach dimensioniert und mit wenig Kraft aufreißbar sein
kann. Eine solche Modul-Abdeckung kann beispielsweise als dünne Kunststoffolie
ausgebildet sein.
In einer Alternative zu einem eigenen pyrotechnischen Aufreißantrieb kann auch der
Gasgenerator für den Airbag vorzugsweise als Stufengenerator in einer zusätzlichen
Funktion als pyrotechnischer Aufreißantrieb eingesetzt werden. Zweckmäßig werden dabei
eine erste Stufe des Stufengenerators für den Aufreißantrieb und wenigstens eine
anschließend nach der Freigabe der Wand-Austrittöffnung zündbare zweite Stufe für den
Aufblasvorgang des Airbags verwendet.
In einer konkreten Ausführungsform dazu wird ein drehbares Airbagmodul vorgeschlagen,
das von einer Ruhestellung in eine Bereitschaftsstellung, bei der die Modul-Austrittöffnung
mit der Wand-Austrittöffnung fluchtet, drehbar ist. Das Zugelement ist mit dem verdrehbaren
Airbagmodul verbunden dergestalt, daß die Drehbewegung für ein gleichzeitiges Aufreißen
der Wand-Abdeckung und eine Drehung des Airbagmoduls von der Ruhestellung in die
Bereitschaftsstellung vor Zündung des Airbags nutzbar ist.
Für einen Drehantrieb ist eine erste Stufe des Stufengenerators mit einer Kammer
strömungsmäßig verbunden, gegenüber der das Airbagmodul verdrehbar und dicht gelagert
ist. Eine Kammerwand ist als verschiebbare und mit dem Airbagmodul verbundene
Dichtfeder ausgebildet. Bei der Zündung der ersten Stufe des Stufengenerators wird das
Kammervolumen vergrößert und die Dichtfeder verschoben, so daß das Airbagmodul aus
der Ruhestellung gegen einen, die Bereitschaftsstellung festlegenden Anschlag gedreht
wird. Zugleich wird durch das angeschlossene Zugelement die Wand-Abdeckung
aufgerissen.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird das Airbagmodul auf einem Deformationselement
gegenüber dem festen Karosserieaufbau abgestützt und gehalten, so daß bei einem starken
Aufprall mit einer Verformung der Austrittwand über das Deformationselement ein weiterer
Abbau von Aufprallenergie erfolgen kann.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Wand-Abdeckung für einen Airbagaustritt kann für
unterschiedliche Airbaganordnungen an Innenraumwandbereichen eingesetzt werden. Ein
bevorzugter Einsatzort ist eine Wand-Austrittöffnung in einer Instrumententafel für einen
Knie-Airbag oder einen Knie-Oberkörper-Airbag.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine Insassenschutzvorrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem Airbagmodul und einer aufreißbaren Wandabdeckung in
einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine entsprechende Insassenschutzvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform,
und
Fig. 3 eine entsprechende Insassenschutzvorrichtung in einer dritten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine Insassenschutzvorrichtung 1 dargestellt mit einem Airbagmodul 2, das
karosseriefest und unbeweglich hinter einer Austrittwand 3 als Instrumententafel angeordnet
ist.
Das Airbagmodul 2 enthält einen Gasgenerator 4 und einen zusammengefalteten Airbag 5
als Knie-Airbag oder Knie-Oberkörper-Airbag. Das Airbagmodul 2 weist zudem in
Aufblasrichtung des Airbags 5 eine Modul-Austrittöffnung 6 auf, die mit einer aufreißbaren
Modul-Abdeckung als Airbagkappe 7 abgedeckt ist.
Die Austrittwand 3 bzw. die Instrumententafel enthält vor der Modul-Austrittöffnung 6 eine
Wand-Austrittöffnung 8, die durch eine Wand-Abdeckung als Aufreißkappe 9 abgedeckt ist.
Die Aufreißkappe 9 ist in einem Blechträger mit (nicht dargestellten) Sollaufreißnuten in der
Art eines Fischdosendeckels integriert.
Die Aufreißkappe 9 ist an einem oberen Randbereich 10 mit einem Zugelement als Seilzug
11 verbunden, der nach unten im Bereich zwischen dem Airbagmodul 2 und der
Aufreißkappe 9 zu einem karosseriefesten Abstützpunkt 12 geführt ist. Zudem ist mit dem
Seilzug 11 auch die Airbagkappe 7 im oberen Bereich verbunden.
Dem Seilzug 11 ist ein eigener, pyrotechnischer Aufreißantrieb als Strammer 13 in der Art
einer pyrotechnisch antreibbaren Zylinder-Kolben-Einheit zugeordnet. Der Strammer 13
greift über seinen Kolben 14 mit einem Zugteil 15 am Seilzug 11 an, der zusätzlich über eine
Abstützung 16 geführt ist.
Bei einem Fahrzeugaufprall mit Airbagauslösung wird als erstes der Strammer 13 aktiviert,
wodurch der Seilzug 11 mit dem Zugteil 15 ausgelenkt wird (Pfeil 17). Dadurch wird die
Anbindungsstelle des Seilzugs 11 an der Aufreißkappe 9 und der Airbagkappe 7 nach unten
bewegt (Pfeil 18), wodurch beide Abdeckungen 7, 9 aufgerissen und die zugeordneten
Austrittöffnungen 6, 8 freigegeben werden. Die Aufreißkappe 9 ist zudem mit einer
Komfortabdeckung 19 überzogen, die ebenfalls aufgerissen wird. Anschließend wird der
Gasgenerator 4 gezündet und der Airbag 5 aufgeblasen.
In Fig. 2 ist eine ähnliche Insassenschutzvorrichtung 1 wie in Fig. 1 dargestellt, bei der
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Auch hier ist eine Austrittwand an einer Instrumententafel 3 zu erkennen mit einer Wand-
Austrittöffnung 8, die durch eine Aufreißkappe 9 abgedeckt ist. Die Aufreißkappe 9 ist auch
hier im oberen Randbereich 10 mit einem Seilzug 11 verbunden, an dem ein
pyrotechnischer Strammer 13 über einen Kolben 14 mit einem Zugteil 15 für eine
Seilzugauslenkung angreift. Hinter der Wand-Austrittöffnung 8 ist auch hier ein Airbagmodul
20 angeordnet, das jedoch unterschiedlich aufgebaut ist: Das Airbagmodul 20 enthält auch
hier einen Gasgenerator 4 und einen zusammengefalteten Airbag 5. Das Airbagmodul 20 ist
jedoch um eine Achse 21 drehbar gelagert und eine Modul-Austrittöffnung 6 ist durch eine
Airbagkappe 7 in der Art einer dünnen Folienabdeckung verschlossen. Der Seilzug 11 ist
zudem für eine Drehung des Airbagmoduls 20 in einem Bereich 22 und ggf. noch
anschließend mit dem Airbagmodul 20 verbunden und verläuft in teilweiser Anlage zu einem
festen Abstützpunkt 12.
In der dargestellten Ruhestellung des Airbags 20 ist die Modul-Austrittöffnung 6 gegenüber
der Wand-Austrittöffnung 8 entgegen der Uhrzeigerrichtung verdreht. Bei einem
Fahrzeugaufprall mit Airbagauslösung wird zuerst der Strammer 13 aktiviert, wodurch der
Seilzug 11 ausgelenkt wird (Pfeil 23). Dadurch wird sowohl die Aufreißkappe 9 aufgerissen
und die Wand-Austrittöffnung 8 freigegeben, sowie das Airbagmodul in seine
Bereitschaftsstellung gedreht (Pfeil 24), in der die Modul-Austrittöffnung 7 vor der bereits
freigegebenen Wand-Austrittöffnung 8 liegt. Anschließend wird der Gasgenerator 4
gezündet, wobei der Airbag 5 die Folienabdeckung 7 der Modul-Austrittöffnung aufreißt.
Dabei kann der Airbag 5 ggf. schon kurz vor Erreichen der Bereitschaftsstellung des
Airbagmoduls 20 gezündet werden. Der Gasdruck kann hier gegenüber anderen Lösungen
geringer sein, da nur die Folienabdeckung 7 mit relativ wenig Druck vom Airbag 5
aufgerissen werden muß.
In Fig. 3 ist in einer dritten Ausführungsform eine Insassenschutzvorrichtung 1 dargestellt,
wobei auch hier in einer ähnlichen Anordnung wie in Fig. 2 ein Airbagmodul 25 drehbar
gelagert ist (Pfeil 26). Das Airbagmodul 25 enthält einen Gasgenerator 32 und einen
zusammengefalteten Airbag 5. Ein Zugelement 11 ist auch hier mit einer Aufreißkappe 9
einer Wand-Austrittöffnung 8 und zudem mit dem drehbaren Teil des Airbagmoduls 25
verbunden.
Die Drehung erfolgt gegenüber einer feststehenden Kammer 27. Der Gasgenerator 32 ist
als Stufengenerator ausgebildet, wobei nach Zündung der ersten Stufe Gas in die Kammer
27 einströmt (Pfeil 28). Eine Kammerwand der Kammer 27 ist als verschiebbare und mit
dem drehbaren Teil des Airbagmoduls 25 verbundene und mitdrehende Dichtfeder 29
ausgebildet.
Aus der dargestellten Ruhestellung des Airbagmoduls 25 ist dieses in eine
Bereitschaftsstellung drehbar, in der die Modul-Austrittöffnung 6 für den Airbag 5 mit der
Wand-Austrittöffnung 8 fluchtet. Bei der Zündung der ersten Stufe des Stufengenerators 32
strömt Gas in die Kammer 27 (Pfeil 28), wodurch die Dichtfeder 29 in Richtung des Pfeils 26
verschoben wird. Dadurch wird der Teil des Airbagmoduls 25 mit dem Gasgenerator 32 und
dem Airbag 5 in die Bereitschaftsstellung gedreht. Zugleich wird durch diese Drehung das
Zugelement 11 betätigt und darüber die Aufreißkappe 9 zur Freigabe der Wand-
Austrittöffnung 8 aufgerissen. In der Bereitschaftsstellung oder kurz vorher wird dann der
Airbag 5 durch Zünden der zweiten Stufe des Stufengenerators 32 aktiviert.
Die Anordnung mit dem Airbagmodul 25 ist am festen Karosserieaufbau 30 über ein
Deformationselement 31 abgestützt, das bei aufprallbedingten Verformungen
Aufprallenergie abbauen kann.
Claims (12)
1. Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug,
mit einem Airbagmodul (2; 20; 25), das mindestens einen zusammengefalteten Airbag (5) und einen Gasgenerator (4; 32) enthält,
mit einer Wand-Austrittöffnung (8) für den sich entfaltenden Airbag (5) in einer Austrittwand (3) des Fahrzeugs, hinter der das Airbagmodul (2; 20; 25) angeordnet ist, und
mit einer Wand-Abdeckung (9) der Wand-Austrittöffnung (8), die zum Austritt des Airbags (5) aufreißbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufreißbare Wand-Abdeckung (9) mit einem Zugelement (11) verbunden ist, und
daß das Zugelement (11) mittels eines pyrotechnischen Antriebs (4; 32) betätigbar ist, der die Wand-Abdeckung (9) vor oder gegebenenfalls gleichzeitig mit der Aktivierung des Airbags (5) in einen Bereich hinter die Austrittwand (3) zieht und zur Freigabe der Wand-Austrittöffnung (8) aufreißt.
mit einem Airbagmodul (2; 20; 25), das mindestens einen zusammengefalteten Airbag (5) und einen Gasgenerator (4; 32) enthält,
mit einer Wand-Austrittöffnung (8) für den sich entfaltenden Airbag (5) in einer Austrittwand (3) des Fahrzeugs, hinter der das Airbagmodul (2; 20; 25) angeordnet ist, und
mit einer Wand-Abdeckung (9) der Wand-Austrittöffnung (8), die zum Austritt des Airbags (5) aufreißbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufreißbare Wand-Abdeckung (9) mit einem Zugelement (11) verbunden ist, und
daß das Zugelement (11) mittels eines pyrotechnischen Antriebs (4; 32) betätigbar ist, der die Wand-Abdeckung (9) vor oder gegebenenfalls gleichzeitig mit der Aktivierung des Airbags (5) in einen Bereich hinter die Austrittwand (3) zieht und zur Freigabe der Wand-Austrittöffnung (8) aufreißt.
2. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wand-Abdeckung in einem Blechträger als Wandteil und als verformbare Aufreißkappe
(9) vorzugsweise mit teilweise umlaufenden Sollaufreißnuten integriert ist.
3. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufreißkappe (9) an einem Randbereich, vorzugsweise am oberen Rand (10) mit dem
Zugelement (11) verbunden ist, welches im Bereich zwischen dem Airbagmodul (2; 20;
25) und der Aufreißkappe (9) vorbei am gegenüberliegenden Randbereich zum Antrieb
geführt ist, so daß die verformbare Aufreißkappe (9) vor dem Airbagmodul (2; 20; 25)
aus der Abdeckposition hinter die Austrittwand (3) in die Offenstellung vom Blechträger
abziehbar ist.
4. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugelement (11) mit einem zugeordneten, eigenen
pyrotechnischen Aufreißantrieb, vorzugsweise einem Strammer (13) mit einem Kolben
(14) einer pyrotechnisch antreibbaren Zylinder-Kolben-Einheit verbunden ist.
5. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zugelement ein Seilzug (11) ist, der gegebenenfalls über Abstützungen (16) und/oder
Umlenkrollen geführt und zwischen der Befestigungsstelle an der Wand-Abdeckung (9)
und einer karosseriefesten Befestigungsstelle (12) gespannt ist und der Seilzug (11)
durch die am Seilzug (11) angreifende Kolbenbewegung aus der ursprünglichen Lage
zur Erzeugung einer Ausreißkraft auslenkbar ist.
6. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (2) karosseriefest und unbeweglich angeordnet
ist und eine Modul-Austrittöffnung (6) durch eine aufreißbare Modul-Abdeckung (7)
abgedeckt ist, wobei die Modul-Austrittöffnung (6) hinter der Wand-Austrittöffnung (8)
angeordnet ist, und
daß das Zugelement (11) und/oder ein weiteres Zugelement auch mit der Modul- Abdeckung (7) für ein gleichzeitiges Aufreißen beider Abdeckungen (7, 9) verbunden ist, wobei beide Abdeckungen (7, 9) auch eine Einheit bilden können.
daß das Zugelement (11) und/oder ein weiteres Zugelement auch mit der Modul- Abdeckung (7) für ein gleichzeitiges Aufreißen beider Abdeckungen (7, 9) verbunden ist, wobei beide Abdeckungen (7, 9) auch eine Einheit bilden können.
7. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (20) drehbar gelagert ist und von einer
Ruhestellung, bei der eine Modul-Austrittöffnung (6) gegenüber der Wand-
Austrittöffnung (8) verdreht ist, in eine Bereitschaftsstellung, bei der die Modul-
Austrittöffnung (6) mit der Wand-Austrittöffnung (8) fluchtet, drehbar ist,
daß das Zugelement (11) und/oder ein weiteres Zugelement auch mit dem Airbagmodul (20) für ein gleichzeitiges Aufreißen der Wand-Abdeckung (9) und eine Drehung des Airbagmoduls (20) von der Ruhestellung in die Bereitschaftsstellung verbunden ist, und daß die Modul-Austrittöffnung (6) durch eine über den aktivierten Airbag (5) vorzugsweise mit wenig Kraft aufreißbare Modul-Abdeckung (7) abgedeckt ist.
daß das Zugelement (11) und/oder ein weiteres Zugelement auch mit dem Airbagmodul (20) für ein gleichzeitiges Aufreißen der Wand-Abdeckung (9) und eine Drehung des Airbagmoduls (20) von der Ruhestellung in die Bereitschaftsstellung verbunden ist, und daß die Modul-Austrittöffnung (6) durch eine über den aktivierten Airbag (5) vorzugsweise mit wenig Kraft aufreißbare Modul-Abdeckung (7) abgedeckt ist.
8. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasgenerator für den Airbag vorzugsweise als
Stufengenerator (32) in einer zusätzlichen Funktion als pyrotechnischer Aufreißantrieb
verwendet ist.
9. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Stufe des Stufengenerators (32) für den Aufreißantrieb und wenigstens eine
anschließend zündbare zweite Stufe für den Aufblasvorgang des Airbags (5) verwendet
ist.
10. Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Airbagmodul (25) drehbar gelagert ist und von einer Ruhestellung in eine
Bereitschaftsstellung, bei der die Modul-Austrittöffnung (6) mit der Wand-Austrittöffnung
(8) fluchtet, vor dem Austritt des Airbags (5) drehbar ist,
daß das Zugelement (11) mit dem verdrehbaren Airbagmodul (25) verbunden ist dergestalt, daß die Drehbewegung für ein gleichzeitiges Aufreißen der Wand- Abdeckung (9) und eine Drehung des Airbagmoduls (25) von der Ruhestellung in die Bereitschaftsstellung nutzbar ist,
daß für einen Drehantrieb eine erste Stufe des Stufengenerators (32) mit einer Kammer (27) strömungsmäßig verbunden ist, gegenüber der das Airbagmodul (25) verdrehbar und dicht gelagert ist, wobei eine Kammerwand als verschiebbare und mit dem Airbagmodul verbundene Dichtfeder (29) ausgebildet ist, und
daß bei der Zündung der ersten Stufe des Stufengenerators (32) durch eine Druckerhöhung in der Kammer (27) die Dichtfeder (29) unter Vergrößerung des Kammervolumens verschiebbar und das Airbagmodul (25) gegen einen die Bereitschaftsstellung festlegenden Anschlag drehbar ist, wobei zugleich die Wand- Abdeckung (9) aufreißbar ist.
daß das Zugelement (11) mit dem verdrehbaren Airbagmodul (25) verbunden ist dergestalt, daß die Drehbewegung für ein gleichzeitiges Aufreißen der Wand- Abdeckung (9) und eine Drehung des Airbagmoduls (25) von der Ruhestellung in die Bereitschaftsstellung nutzbar ist,
daß für einen Drehantrieb eine erste Stufe des Stufengenerators (32) mit einer Kammer (27) strömungsmäßig verbunden ist, gegenüber der das Airbagmodul (25) verdrehbar und dicht gelagert ist, wobei eine Kammerwand als verschiebbare und mit dem Airbagmodul verbundene Dichtfeder (29) ausgebildet ist, und
daß bei der Zündung der ersten Stufe des Stufengenerators (32) durch eine Druckerhöhung in der Kammer (27) die Dichtfeder (29) unter Vergrößerung des Kammervolumens verschiebbar und das Airbagmodul (25) gegen einen die Bereitschaftsstellung festlegenden Anschlag drehbar ist, wobei zugleich die Wand- Abdeckung (9) aufreißbar ist.
11. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Airbagmodul (25) auf einem Deformationselement (31)
gegenüber dem festen Karosserieaufbau (30) abgestützt und gehalten ist.
12. Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Airbag (5) ein Knie-Airbag oder Knie-Oberkörper-Airbag ist
und die Wand-Austrittöffnung (8) in einer Instrumententafel liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999156304 DE19956304A1 (de) | 1999-11-20 | 1999-11-20 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999156304 DE19956304A1 (de) | 1999-11-20 | 1999-11-20 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19956304A1 true DE19956304A1 (de) | 2001-05-23 |
Family
ID=7930019
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999156304 Withdrawn DE19956304A1 (de) | 1999-11-20 | 1999-11-20 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19956304A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1270960A3 (de) * | 2001-06-18 | 2004-01-02 | TRW Occupant Restraint Systems GmbH & Co. KG | Betätigungsvorrichtung für eine Sicherheitseinrichtung |
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