DE19955381C1 - Verfahren zur Gewinnung eines Homo- oder Copolymers einer Poly-ß-hydroxyalkansäure (PHA) aus Biomasse - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines Homo- oder Copolymers einer Poly-ß-hydroxyalkansäure (PHA) aus BiomasseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines Homo- oder Copolymers einer Poly- -hydroxyalkansäure (PHA) aus Biomasse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Biomasse mit 1-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) ggf. unter Zusatz eines wasserbindenden Mittels extrahiert wird, aus der entstehenden viskosen Suspension bei Temperaturen L 40 C die PHA-enthaltende Lösung abgetrennt und anschließend die PHA ausgefällt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein alternatives Verfahren zur
Gewinnung eines Homo- oder Copolymers einer Poly-β-
hydroxyalkansäure (PHA) aus Biomasse, bei dem 1-Methyl-
2-pyrrolidon (NMP) als Extraktionsmittel, ggf. in
Kombination mit einem wasserbindenden Mittel,
eingesetzt wird.
Für die mikrobielle Herstellung einer PHA, deren
bekanntester Vertreter die Poly-β-hydroxybuttersäure
(PHB) ist, bzw. für die Herstellung von PHA-Copolymeren
werden eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen, die in
zahlreichen Dokumenten des Standes der Technik
beschrieben sind. PHB und andere PHA gewinnen als
biologisch voll abbaubare Polymere mit
thermoplastischen Eigenschaften zunehmend wirtschaft
liche Bedeutung. So ist ein Beispiel für die
mikrobielle Produktion von PHB aus Methanol in EP 0 015
669 A2 angegeben. Beispiele für die Gewinnung von
Copolymeren sind in EP 0 304 293 A2 und in EP 0 069 497
A2 dargestellt, wobei beispielsweise Glucose/
Propionsäure als Substratgemische eingesetzt werden.
Ein Verfahren zur Gewinnung von PHB mit einem guten
Ertragskoeffizienten und Saccharose als Substrat ist
EP 0 149 744 A1 zu entnehmen. Ein weiteres Verfahren
zur Herstellung von PHB und deren Copolymeren
beschreibt auch DE 196 19 084 C2.
Die Aufarbeitung von gewonnener PHA-haltiger Biomasse
erfolgt üblicherweise mit oder ohne mechanischem
Zellaufschluß - je nach dessen Effizienz - und
anschließender Gefrier- bzw. Sprühtrocknung. Aus der
getrockneten Biomasse werden die PHA-Homo- bzw.
Copolymere mit einem geeigneten Extraktionsmittel
gewonnen.
Aus dem Stand der Technik bekannte Extraktionsverfahren
z. B. für PHB ohne vorherigen Zellaufschluß haben den
Nachteil, daß die entsprechenden Ausbeuten oft gering
sind (Babel W. et al., 1990, Plaste und Kautschuk 37,
109-115).
Vielfach Verwendung zur Extraktion finden halogenierte
Lösungsmittel. Darunter gibt es solche, die relativ
viel PHA zu lösen vermögen (wie z. B. Chloroform) und
solche, aus denen sehr reine PHA gewonnen werden kann,
da sich in der Lösung nur geringe Mengen an anderen
Zellbestandteilen lösen (wie z. B. Dichlorethan). So
beschreibt beispielsweise EP 0 015 669 A2 verschiedene
Methoden zur Zellzerstörung und eine daran sich
anschließende PHB-Extraktion aus den zerstörten Zellen
durch halogenierte Kohlenwasserstoffe wie
beispielsweise Chloroform, Dichlormethan, 1,2-
Dichlorethan und 1,2-Dichlorpropan.
Da die halogenierten PHA-Lösungsmittel durchweg im
Verdacht stehen, starke gesundheitsschädigende
Wirkungen zu haben, sind auch Verfahren zur Extraktion
von PHA unter Anwendung halogenfreier Lösungsmittel
bekannt. So beschreibt DE 27 01 278 A1 die Verwendung
cyclischer Kohlensäureester als Lösungsmittel zur PHB-
Extraktion. Die damit erzielten Extraktionsausbeuten
sind jedoch gering. Desweiteren wird die Molmasse der
PHB durch die hohen Extraktionstemperaturen von
vorzugsweise über 120°C deutlich herabgesetzt. Als
weitere bekannte Lösungsmittel fungieren Ethyl- bzw.
Methyllactat (DE 195 33 459 C1 und DE 196 23 778 A1).
Da auch hier die Extraktionstemperaturen sehr hoch sind
(z. B. 154°C bei Verwendung von Ethyllactat), ist mit
diesen Verfahren ebenfalls die Gefahr eines
Molmasseabbaus gegeben, besonders bei vorhandener
Restfeuchte der Biomasse oder des Lösungsmittels. In DE
197 12 702 A1 ist der Einsatz von Essigsäure und in DD
229 428 A1 die Verwendung von Essigsäureanhydrid als
Lösungsmittel beschrieben. Essigsäure- und
Essigsäureanhydrid-Extraktionen haben jedoch den
Nachteil, daß die PHB-Lösungen schon bei ca. 70°C
gelieren und relativ stark mit Begleitsubstanzen der
Biomasse kontaminiert sind. Zudem verbleibt ein
gewisser Teil der Lösungsmittel in der PHB, so daß die
erhaltene PHB nicht geruchsfrei ist. Ein späterer
Molmasseabbau durch saure Hydrolyse ist ebenfalls nicht
auszuschließen.
WO 9846782 A1 beschreibt eine ganze Reihe von
Lösungsmitteln zur Gewinnung von Polyhydroxyalkanoaten
(PHA). Die meisten der dort dargestellten Lösungsmittel
besitzen selbst bei hohen Temperaturen über 100°C nur
geringe Lösungseigenschaften und werden hauptsächlich
zur Gewinnung von PHA-Copolymeren eingesetzt. Da PHA-
Copolymere im allgemeinen besser löslich sind als
hochmolekulares Homopolymer, können die angegebenen
Lösungsmittel nicht oder nur äußert beschränkt für
Homopolymere eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren zur
PHA-Homo- und Copolymeren-Gewinnung aus Bakterien
biomasse bereitzustellen, das einfach und zuverlässig
zu handhaben ist und bei dem die gesundheitliche
Belastung für den Verarbeiter geringer ist als mit
chlorierten Kohlenwasserstoffen. Dabei sollen die
Qualität und die Ausbeute an PHA-Homo- oder Copolymer
vergleichbar sein.
Es wurde nun gefunden, daß 1-Methyl-2-pyrrolidon (NMP)
besonders vorteilhaft zur Extraktion eines Homo- oder
Copolymers einer PHA aus Biomasse eingesetzt werden
kann und darüber hinaus auch hervorragend zur Umfällung
einer PHA bzw. dessen Copolymer verwendbar ist. Als
Biomasse ist die Gesamtheit allen organischen Materials
anzusehen, das durch Wachstum und Stoffwechsel von
Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen gebildet oder
auch z. B. gentechnisch hergestellt wird. Besonders
bevorzugt ist NMP zur PHB-Extraktion geeignet, wobei
die Ausbeuten an PHB ohne vorherigen mechanischen oder
enzymatischen Aufschluß der Zellen mindestens ähnlich
hoch liegen wie bei bekannten PHB-Extraktionsmitteln.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird Biomasse mit NMP
extrahiert. Aus der entstehenden viskosen Suspension
wird bei Temperaturen ≧ 40°C die PHA-Homo- oder
Copolymer-enthaltende Lösung abgetrennt und
anschließend werden entweder PHA-Homopolymere oder -
Copolymere ausgefällt. Insbesondere für PHB hat sich
gezeigt, daß das NMP die PHB ebenso gut löst wie
Chloroform und mit seinem Lösevermögen von mindestens
13,8 Masseprozent bei 100°C deutlich über dem bekannter
PHB-Löser liegt.
Das gilt auch für andere PHA, so z. B. für Homopolymere
der β-Hydroxypropionsäure, der β-Hydroxyvaleriansäure,
β-Hydroxyhexansäure, der β-Hydroxyoctansäure, der β-
Hydroxydodekansäure bzw. für die PHA-Copolymere wie
z. B. aus PHB und β-Hydroxyvaleriansäure.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung
werden zur Extraktion neben NMP wasserbindende
Substanzen, wie z. B. Essigsäureanhydrid, zugegeben.
Dadurch wird eine eventuelle Hydrolyse, die eine
Abnahme der mittleren Molmasse des Polymers zur Folge
hätte, vermieden. In einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung wird ein bestimmter Anteil des
wasserbindendes Mittels zur gezielten Einstellung einer
mittleren Molmasse des Polymers entsprechend seinem
vorgesehenen Anwendungszweck eingesetzt, d. h. je nach
Wassergehalt des Extraktionsmittels NMP, der über das
wasserbindende Mittel gesteuert wird, kann die
gewünschte mittlere Molmasse der PHA eingestellt
werden.
Die Extraktion erfolgt erfindungsgemäß bei 80-120°C,
vorzugsweise bei 85-115°C, besonders bevorzugt bei ca.
100°C. Die Extraktionszeit sollte kurz gehalten werden
und beträgt ca. 10 bis 20 Minuten.
Da die NMP-PHA-Lösung erst beim Unterschreiten von ca.
35-40°C (in Abhängigkeit von der Molmasse der PHA und
der Konzentration der Lösung) geliert, kann aus der
viskosen Suspension bei Temperaturen ≧ 40°C die PHA-
Lösung abgetrennt werden. Dies kann in einfacher Weise
durch Filtration oder Zentrifugation erfolgen oder auch
mit einem beheizbaren Separator. Im Vergleich mit
anderen Extraktionsmitteln zeichnet sich die mit NMP
durchfeuchtete, sedimentierte Biomasse durch eine
besondere Festigkeit aus, so daß die Gefahr der
Aufschlämmung des Sediments beim Abtrennen der PHA-
Lösung durch Dekantieren sehr gering ist.
Zum Ausfällen der PHA-Homo- oder Copolymeren wird
bevorzugt Wasser eingesetzt, aber auch organische
Lösungsmittel wie z. B. Methanol, Aceton oder Ester wie
z. B. Methylacetat, Ethylacetat u. a. bzw. deren
Mischungen mit Wasser, in denen PHA unlöslich ist, sind
zum Fällen geeignet. Methanol, Aceton und ähnliche
Fällungsmittel mit einem relativ niedrigen Siedepunkt
haben den Vorteil daß sie eine Rückgewinnung sowohl des
Lösungsmittels als auch des Fällungsmittels
ermöglichen. Bedingt durch den relativ hohen Siedepunkt
des NMPs von 202°C kann ein Fällungsmittel (wie z. B.
Methanol) mit einem niedrigen Siedepunkt nach der
Abtrennung der ausgefallenen PHA leicht vom NMP durch
Destillation (Vakuum) abgetrennt werden. In Gegensatz
dazu ist die Rückgewinnung der nach dem Stand der
Technik verwendeten PHA-Lösungsmittel, wie z. B.
Chloroform (Sdp. 61°C) mit Methanol als Fällungsmittel
(Sdp. 65°C) kaum realisierbar, da deren Siedepunkte
relativ nahe beieinander liegen und teilweise azeotrope
Gemische erhalten werden.
Insbesondere für PHB wird beim Ausfällen in Wasser
optisch fast reinweiße PHB erhalten. Die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte PHB weist
geringe Stickstoffgehalte um 0,5% auf, die zum einen
von NMP-Resten, zum anderen durch Proteine aus der
Biomasse verursacht sein können. Damit ist die Qualität
der erfindungsgemäß hergestellten PHB mit der von
Essigsäure- oder Chloroform-extrahierter PHB
vergleichbar.
Mit dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
können - abhängig von der Art der Biomasse - ca. 80%
der vorhandenen PHA bzw. deren Copolymere gewonnen
werden. Soll die Ausbeute weiter erhöht werden, so
können die bei der Zentrifugation anfallenden
Feststoffpartikel gesammelt und nachextrahiert werden.
NMP-Reste und andere Verunreinigungen lassen sich durch
eine Nachextraktion mit geeigneten Lösungsmitteln, wie
Methanol, leicht entfernen. So ist z. B. eine
nachextrahierte PHB, gaschromatographisch bestimmt, ca.
99,5-100%ig.
Da NMP ein stark polares Lösungsmittel ist, werden bei
der Biomasse-Extraktion nicht nur Homo- und Copolymere
der PHA, sondern auch viele andere Zellbestandteile
gelöst. Im Unterschied zu einer Essigsäure-Extraktion
kontaminieren diese jedoch die PHA bei der Fällung in
Wasser nahezu nicht, sondern bleiben in Lösung. Zur
Vermeidung bzw. zur Verminderung der im NMP gelösten
Anteile anderer Zellbestandteile wird ggf. eine
Vorextraktion mit entsprechenden Lösungsmitteln oder
enzymatisch durchgeführt.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von 1-
Methyl-2-pyrrolidon (NMP) als Extraktionsmittel für
Homo- oder Copolymere einer Hydroxyalkansäure. So wird
NMP zur Gewinnung von PHA-Homo- und Copolymeren aus
einer die Polymere enthaltenden Biomasse, insbesondere
aus dem Zellmaterial eines Mikroorganismus,
gentechnisch veränderter Pflanzen oder PHA-haltiger
Hefen eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform kann NMP auch dazu verwendet werden,
eine mit hochkonzentrierter PHA angereicherte
Biotrockenmasse oder ein Verunreinigungen enthaltendes
PHA-Homopolymer oder PHA-Copolymer zur Nachreinigung
umzufällen. Vorzugsweise betrifft die Erfindung die
Verwendung von NMP zur Extraktion von PHB.
Die gesundheitliche Belastung ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren mit NMP auf jeden Fall
weitaus geringer als mit chlorierten Kohlenwasser
stoffen als Extraktionsmittel, die nachgewiesenermaßen
Leberschäden oder sogar Krebs hervorrufen. Obwohl NMP
haut- und augenreizend ist, ist es nicht ätzend, giftig
oder gar krebserzeugend. Darüber hinaus ist NMP besser
biologisch abbaubar. Auch ist NMP vorteilhafter zu
handhaben, da es nicht leicht entzündlich ist. Im
Vergleich zu den halogenierten Lösungsmitteln ist NMP
wesentlich weniger flüchtig, was sich beim Umgang und
bei der Lagerung durch deutlich weniger Verluste
bemerkbar macht (der Siedepunkt von NMP liegt, wie
bereits erwähnt, bei 202°C, während der von Chloroform
beispielsweise bei 61,7°C liegt).
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles näher beschrieben werden, ohne
sie darauf einzuschränken:
Methylocystis spec. GB 25 wurde als PHB-Produzent
eingesetzt und auf bekannte Art kultiviert. Für die
gefriergetrocknete Biomassse wurde gaschromatographisch
ein PHB-Gehalt von durchschnittlich 45% (bezogen auf
Trockenmasse) ermittelt. Als durchschnittliche Molmasse
wurde viskosimetrisch ein Wert von 1100000 g/mol
bestimmt. Das Lösungsmittel-Biotrockenmasse-Verhältnis
lag bei 1 : 10. Zuerst wurde das Lösungsmittel NMP auf
85°C aufgeheizt und dann mit der Biotrockenmasse
versetzt. Zusätzlich wurden 2 ml Essigsäureanhydrid pro
100 ml NMP und 10 g Biotrockenmasse mit einem gesamten
Restfeuchte-Gehalt von 3,6 g zugegeben um die
Hydrolyse-Gefahr der PHB durch Restfeuchte zu
vermindern. Die Temperatur wurde während der
Extraktionszeit von 15 Minuten bis auf 100°C erhöht und
bei diesem Wert gehalten. Anschließend wurde die
Biomasse von der Lösung durch Zentrifugation bei ca.
20000 xg abgetrennt. Das Biomasse-Pellet wurde
verworfen. Der klare, leicht gelbliche Überstand wurde
durch eine Düse in demineralisiertes Wasser eingeleitet
und somit die PHB ausgefällt. Das ausgefällte Polymer
wurde abgesiebt, durch Pressen von anhaftender Lösung
weitgehend befreit, gewaschen, getrocknet und
schließlich mit Methanol nachextrahiert. Das so
gewonnene reinweiße Polyhydroxybutyrat hatte
gaschromatographisch bestimmt eine Reinheit von 99,5%
und eine Molmasse von 780000 g/mol.
Claims (10)
1. Verfahren zur Gewinnung von Homo- oder Copolymeren
von Poly-β-hydroxyalkansäuren (PHA) aus Biomasse,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Biomasse mit 1-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) bei
80-120°C extrahiert wird, aus der entstehenden
viskosen Suspension bei Temperaturen ≧ 40°C die
PHA-enthaltende Lösung abgetrennt wird und die PHA
ausgefällt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Extraktion zusätzlich ein wasserbindendes
Mittel, vorzugsweise Essigsäureanhydrid, zugegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Extraktion bei 85-115°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtrennung der PHA-enthaltenden Lösung mittels
Filtration, Zentrifugation oder mittels eines
beheizbaren Separators erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausfällung der PHA in Wasser oder organischen
Lösungsmitteln, in denen PHA unlöslich ist,
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung der PHA
in Methanol, Aceton oder in Estern oder in deren
Mischungen mit Wasser erfolgt.
7. Verwendung von 1-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) als
Extraktionsmittel für Homo- oder Copolymere einer
Poly-β-hydroxyalkansäure.
8. Verwendung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß NMP zur Extraktion von
Poly-β-hydroxybuttersäure (PHB) oder deren
Copolymeren verwendet wird.
9. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
NMP in Kombination mit einem wasserbindenden Mittel
verwendet wird.
10. Verwendung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
NMP in Kombination mit einem wasserbindenden Mittel
zur gezielten Einstellung der mittleren Molmasse
des Polymers verwendet wird.
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DE1999155381 DE19955381C1 (de) | 1999-11-10 | 1999-11-10 | Verfahren zur Gewinnung eines Homo- oder Copolymers einer Poly-ß-hydroxyalkansäure (PHA) aus Biomasse |
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